Titel: Verbesserte Gießpfanne für Eisengießereien; von Geo. H. Slight auf den London-Werken zu Renfrew.
Fundstelle: Band 128, Jahrgang 1853, Nr. IV., S. 18
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IV. Verbesserte Gießpfanne für Eisengießereien; von Geo. H. Slight auf den London-Werken zu Renfrew. Aus dem Practical Mechanic's Journal, Februar 1853, S. 264. Mit Abbildungen auf Tab. I. Slight's Gießpfanne für Eisengießereien. Unter den mannichfachen Verbesserungen der Gießpfannen verdient die nachstehend beschriebene eine besondere Beachtung, weil ihre Brauchbarkeit durch eine vierjährige Benutzung in der genannten Gießerei hinlänglich erwiesen ist. Die Bedingungen, von denen man bei der Einrichtung dieser Gießpfanne ausging, waren Einfachheit, leichte Bewegung, Gefahrlosigkeit für die Förmer und Verhinderung der Zerstreuung des flüssigen Eisens. Die gewöhnlich angewendeten Gießpfannen werden, an einem Krahn hängend, von mehreren Arbeitern, die mit langen Stäben versehen sind, in ihrer gehörigen Stellung erhalten, oder mittelst eines Räderwerks bewegt. Bei großen, mit vielem Eisen angefüllten Pfannen, ist das Abgießen von Formen immer eine schwierige und für die Gießer um so unangenehmere Arbeit, da fortwährend flüssiges Eisen umherspringt. Fig. 41 stellt die von Slight verbesserte Gießpfanne und die Art und Weise ihrer Benutzung dar. Sie ist aus Kesselblech angefertigt, der Boden ist halbkugelförmig und der obere Theil fast cylindrisch. Die Zapfen sind an einem Reif befestigt und haben quadratische Enden, auf welche lange Griffe geschoben werden können, um die Pfanne in dem Bügel, worin sie hängt, drehen zu können. Jedoch ist dieses Drehen während des Abgusses der Form durchaus nicht erforderlich. Die Zapfen sind so angebracht, daß sie ungefähr 1 1/2 Zoll hinter und unter dem Schwerpunkt liegen, so daß die Pfanne eine Neigung hat nach vorn zu fallen; dieß wird jedoch während des Hebens mittelst des Krahns und des Drehens mit demselben durch eine starke Gabel verhütet, welche auf jeder Seite an dem Rande befestigt ist und in ein Eisen tritt, welches an beiden Enden gabelförmig über die senkrechten Stäbe des Bügels greift, woran die Pfanne aufgehängt wird. Der Ausguß oder das Maul der Pfanne ist breit und tritt etwa 3 Zoll von dem Rand vor, so daß er einen kleinen Haken bedeckt, welcher an dem oberen Ende von einem der Stäbe welche die Wechsel der Bleche verbinden, gebildet ist. Fig. 42 stellt einen Support oder eine Unterlage für diesen Haken dar, welche an den Seitenwänden der Gießkästen befestigt wird, sobald die in denselben eingedämmten Formen abgegossen werden sollen. A ist die Gießlade; B sind Oefen oder Augen, an den Seitenwänden der Kästen angegossen. Durch dieselben gehen die beiden Schenkel des Bügels C und werden mittelst hindurchgesteckter Stifte in der erforderlichen Höhe erhalten, so daß der horizontale Theil des Bügels über den Gießkastenrand hervorsteht. Keile, welche zwischen ihn und die Seitenwände der Kästen getrieben werden, erhalten ihn in einer festen Stellung. Soll nun aus der Pfanne ein in dem Kasten A, Fig. 42, eingeformtes Stück abgegossen werden, so wird sie mittelst eines Krahns an den Kasten herangebracht, und es wird der Riegel, welcher die Pfanne in ihrem Bügel in einer senkrechten Lage erhält, weggenommen. Die Pfanne wird nun mit dem Krahn gehoben, und wegen ihrer Tendenz vorzufallen, legt sich der Haken unter ihrem Ausguß auf die Unterlage oder den Bügel, und der Abguß, oder das Ausfließen des Eisens aus der Pfanne in die Form, mittelst deren Einguß, erfolgt nach und nach mit der gehörigen Geschwindigkeit und Regelmäßigkeit, ohne alle Schwierigkeit, sowie mit größerer Sicherheit und Genauigkeit, als bei der alten Methode. – Die hier beschriebenen Pfannen, besonders die großen Arten derselben, welche oft mehrere Tonnen Eisen enthalten, haben große Vorzüge vor denen mit Räderwerk, welches dazu dient, die Pfanne in ihren Zapfen zu neigen und sie nach und nach zu entleeren. Eine solche Einrichtung veranlaßt die Anwendung von Kraft, was bei der vorliegenden durchaus nicht der Fall ist. Auch kommen die stets einer starken Hitze ausgesetzten Räder leicht in Unordnung, wodurch ernstliche Unfälle herbeigeführt werden. Jedenfalls vereinigt die vorliegende Einrichtung Einfachheit mit Wohlfeilheit und Sicherheit mit Bequemlichkeit.

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