Titel: Nasmyth's verbesserter Dampfhammer.
Fundstelle: Band 134, Jahrgang 1854, Nr. LXX., S. 251
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LXX. Nasmyth's verbesserter Dampfhammer. Aus dem Mechanics' Magazine, 1854, Nr. 1623. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Nasmyth's verbesserter Dampfhammer. Hr. Nasmyth zu Patricroft, welchem das Eisenhüttengewerbe und der Maschinenbau den seinen Namen tragenden Dampfhammer verdanken, hat an dieser werthvollen Maschine Verbesserungen angebracht, die er sich am 29. Octbr. 1853 für England patentiren ließ. Fig. 26 ist ein Aufriß des Dampfhammers, an welchem diese Verbesserungen angebracht sind; a ist das Gerüst; b der Hammerkopf oder Block; c der Cylinder und d der Cylinderboden. Diese Theile sind auf gewöhnliche Weise eingerichtet. e ist der Kolben, welcher auf eine von den gebräuchlichen Methoden oder mit dem verbesserten Ringe f, den wir unten beschreiben, geliedert werden kann. g ist die mit dem Kolben auf folgende Weise verbundene Kolbenstange: der obere Theil der Kolbenstange hat bei g¹ einen weit stärkeren Durchmesser, als der übrige Theil der Stange und die Länge zwischen g¹ und g² ist conisch abgedreht; das obere Ende der Kolbenstange, mittelst dessen der Kolben auf der Stange festgenietet werden soll, ist cylindrisch, wie die punktirten Linien zeigen; der sorgfältig ausgebohrte Kolben wird auf den conischen Theil der Stange, zwischen g¹ und g² gesetzt, und das obere Ende derselben wird alsdann mit einem Hammer in der Art vernietet, daß es den Raum zwischen g² und g³ ausfüllt. Auf diese Weise wird der Kolben so fest mit der Kolbenstange verbunden, daß die heftigen Stöße, denen diese Maschinentheile beim Betriebe des Hammers unterworfen sind, keinen nachtheiligen Einfluß darauf haben, wogegen, wenn die Verbindung des Kolbens mit der Kolbenstange nach einer der gewöhnlichen Methoden bewirkt worden ist, letztere leicht lose wird. An dem untern Ende der Kolbenstange ist die Verstärkung g⁴ angeschmiedet, welche auf die Platte h tritt und zur Verbindung der Stange mit dem Hammerkopf dient, wie es auch jetzt bei den Dampfhämmern gebräuchlich ist. Der Verdichtungsring i ist mit der Verstärkung g⁴ durch die Keilschlüssel j verbunden; da aber beide Enden der Kolbenstange mit derselben aus einem Stück geschmiedet wurden, und stärker sind als derjenige Theil der Stange, auf welchem der Ring i sitzt, so muß letzterer nothwendig aus zwei Hälften bestehen, wie die perspectivische Ansicht Fig. 27 zeigt. Aus demselben Grunde müssen auch der Stopfbüchsenring k und der Stopfbüchsendeckel l aus zwei Stücken bestehen, wie die perspectivischen Ansichten Fig. 28 und 29 zeigen. Der Stopfbüchsendeckel hat zwei Ohren, so daß, wenn beide Hälften desselben an ihrer Stelle sind, sie durch Schrauben befestigt werden können. Fig. 30 ist die Ansicht eines Kolbens und einer Kolbenstange, welche in anderer Weise an einander. befestigt sind. Fig. 31 zeigt den Kolben und die Kolbenstange aus einem Stück geschmiedet, wie es früher bei den Dampfhämmern gebräuchlich war. Fig. 32 ist eine perspectivische Ansicht von dem verbesserten Liederungsring f für die Kolben der Dampfhämmer und Dampframmen. Der Liederungsring hat einen dreiseitigen Querschnitt und besteht aus zwei Halbkreisen, so daß er in die Vertiefung des massiven Kolbens gelegt werden kann. Der spitze Winkel des Dreiecks liegt unten, so daß die aufwärtsgehende Bewegung des Kolbens das Bestreben hat, den Liederungsring gegen das Innere des Cylinders zu drängen oder in die Lage zu bringen, wobei eine dampfdichte Verbindung entsteht; beim Niedergange des Kolbens dagegen drückt die Reibung des Ringes gegen das Innere des Cylinders den Ring in eine solche Lage, daß die Verbindung nachläßt und der Kolben frei herabfallen kann.

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Tab. IV