Titel: Verbesserungen an den Maschinen zum Schleifen und Drehen der Metalle, welche sich Hiram Barker und Francis Holt, Ingenieure zu Manchester, am 20. Juni 1853 patentiren ließen.
Fundstelle: Band 134, Jahrgang 1854, Nr. LXXI., S. 253
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LXXI. Verbesserungen an den Maschinen zum Schleifen und Drehen der Metalle, welche sich Hiram Barker und Francis Holt, Ingenieure zu Manchester, am 20. Juni 1853 patentiren ließen. Aus dem London Journal of arts, August 1854, S. 95. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Barker's Maschinen zum Schleifen und Drehen der Metalle. Das Patent betrifft 1) einen verbesserten Apparat zum Rundschleifen von Metallkugeln; 2) einen bei Drehbänken anwendbaren Mechanismus um der Vorderplatte eine hin- und hergehende Bewegung zu ertheilen; 3) eine verbesserte Docke, an welche die abzudrehenden Gegenstände befestigt werden; 4) einen verbesserten Mechanismus, um Artikel von bestimmter Gestalt zu drehen. Fig. 20 stellt die Einrichtung zum Schleifen der Kugeln im Durchschnitt und Fig. 21 mit abgenommenem Deckel im Grundriß dar. a ist eine metallene Scheibe, b ein Deckel. Sowohl in die Scheibe, als auch in den Deckel sind Rinnen gedreht, welche dem Durchmesser der zu schleifenden Kugeln entsprechen. c, c sind die Kugeln; d, d zwischen die Kugeln gelegte Holzklötze, um sie aus einander zu halten. Der Deckel b ist mit einer viereckigen Achse b' versehen, um ihn durch die Spindel einer Drillmaschine oder auf eine sonstige Weise in Bewegung setzen zu können. Die zu schleifenden Kugeln werden so wie sie aus der Gießerei kommen, in die Rinne der Scheibe a gelegt, dann wird Schmirgel und Wasser zugefügt, der Deckel aufgelegt und in Rotation gesetzt. Sollte der Deckel nicht schwer genug seyn, so muß man ihm, um seine Wirkung gegen die Kugeln zu erhöhen, noch besonderen Druck geben. Die Erfahrung hat gelehrt, daß sechs messingene Kugeln von 2 Zoll Durchmesser in 6 bis 7 Stunden hinreichend rund geschliffen werden können, um als Ventile für Locomotivepumpen verwendet werden zu können. Fig. 22 ist der Aufriß des Mechanismus, um der Scheibe einer Drehbank eine hin- und hergehende Bewegung zu ertheilen. e ist ein Theil der Spindel; f die Scheibe; g die hintere Welle, an deren Ende ein geschlitzter Hebel g¹ befestigt ist. Dieser Hebel enthält einen justirbaren Zapfen g², dessen Ende in einen verschiebbaren Block f¹ greift, welcher in der an die Scheibe der Drehbank geschraubten Schlitzplatte f² verschiebbar ist. Wenn nun die Drehbank in Bewegung gesetzt wird, so ertheilt die rotirende Welle g der Scheibe f eine hin- und hergehende Bewegung, deren Größe dadurch vermehrt oder vermindert werden kann, daß man den Zapfen g² dem Mittelpunkt der Welle g mehr nähert oder von demselben entfernt. Die Figuren 23 und 24 stellen eine der verbesserten Docken in zwei Ansichten dar. h ist eine an die Scheibe einer Drehbank zu schraubende Platte, welche einen Theil der conischen Welle i bildet. Auf diese Weise wird mit Hülfe der Mutter j² die Nabe j, welche bei j¹ aufgeschnitten ist, gewaltsam geschoben. An diese Docke wird ein Rad oder der sonstige abzudrehende Gegenstand befestigt; der äußere Durchmesser der Nabe j muß jedoch so beschaffen seyn, daß das Loch des Rades auf ihn paßt. Durch Umdrehung der Mutter drangt alsdann der Arbeiter die Nabe nach und nach gegen die conische Achse i. Die Nabe ist dadurch genöthigt, sich mit ihrer cylindrischen Außenfläche fest gegen das Loch des Rades zu legen. Durch diese Anordnung wird viel Mühe gespart und die durch das Antreiben der Docke in das Loch des zu drehenden Gegenstandes veranlaßte Beschädigung vermieden. Durch Losschrauben der Mutter j² läßt sich das Rad leicht wieder von der Docke ablösen. Fig. 25 stellt den Mechanismus zum Drehen von Artikeln von bestimmter Gestalt, z.B. von Köpfen zu Schraubenbolzen, dar. l ist ein Theil des Gestells einer Drehbank; m eine Hülse, welche den Zapfen der kreisrunden Platte n trägt, die mit einem Deckel n¹ versehen ist. o ist eine Stange, die mit einer kugelförmigen Erweiterung versehen ist, und diese paßt in eine in der Platte n und dem Deckel n¹ befindliche sphärische Vertiefung. Das kürzere Ende dieser Stange ist mit einem Messer o¹ versehen, und das längere Ende welches als Handhabe dient, wird von dem Arbeiter längs des Randes der Formplatte p und in steter Berührung mit derselben hingeführt. Die Formplatte ist an einen Träger p¹ und dieser selbst an die Drehbank geschraubt. Der Abstand der Formplatte von dem Mittelpunkt der Drehbank läßt sich verändern, indem man den Bolzen, welcher dieselbe an die Drehbank befestigt, durch ein anderes Loch des Trägers p¹ steckt. Nachdem der zu drehende Artikel in der Drehbank befestigt worden ist, ertheilt der Arbeiter, indem er den langen Schenkel des Hebels o längs des Randes der Formplatte p hinführt, dem Schneidinstrument o¹ eine entsprechende Bewegung, wobei der in der Drehbank befindliche Gegenstand in die Form der Platte p abgedreht wird. Da jedoch der Abstand des Messers von dem Drehungspunkte der Stange viel kleiner ist als derjenige der Formplatte, so bewegt sich natürlich das Messer durch einen verhältnißmäßig kleineren Raum, so daß in Vergleich mit der Platte p der Artikel in verkleinertem Maaßstabe abgedreht erscheint.

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