Titel: Anfertigung der gelötheten Messingröhren zu Birmingham.
Fundstelle: Band 139, Jahrgang 1856, Nr. XLI., S. 181
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XLI. Anfertigung der gelötheten Messingröhren zu Birmingham. Mit Abbildungen auf Tab. III. Anfertigung der gelötheten Messingröhren zu Birmingham. In der Fabrik „Digbeth-work“ zu Birmingham beobachtet man bei Anfertigung der gelötheten Messingröhren folgendes Verfahren: Die Bleche werden dem Durchmesser der Röhren, die man machen will, entsprechend zugeschnitten, dann deren Kanten auf einer Ziehbank durch Messer auf die in Fig. 22 angedeutete Weise schräg abgeschnitten, worauf das Blech nach dem Durchmesser des Rohres gebogen wird. Dieß geschieht auf einer Ziehbank in der Art, daß zuerst ein Ende mit der Hand so geformt wird, daß, wie Fig. 23 darstellt, dieses Ende durch einen entsprechend großen Ziehring über einen passenden Dorn gesteckt und dann mit der Zange gefaßt werden kann, welche mit der Kette ohne Ende der Ziehbank verbunden ist. Wenn so die Messingplatte dem Durchmesser des Rohres entsprechend geformt worden ist, so folgt das Löthen in einem eigens dazu vorhandenen Ofen, indem das Loth mittelst eines langen Löffels zuerst naß, dann trocken inwendig und auswendig auf die Löthfuge aufgetragen, das Rohr der Länge nach horizontal in den Ofen gebracht, das Loth auf diese Weise geschmolzen, und so die Löthung vollzogen wird. Nachdem dann die gröbsten Unebenheiten des Lothes abgefeilt worden sind, wird das Rohr nochmals auf einer Ziehbank durchgezogen, sowohl um ihm eine durchgängig gleichmäßige Form zu geben, als auch um es zu glätten. Nachdem die Röhren hierauf gewaschen worden sind (was man stets mit mehreren zusammen vornimmt), so werden dieselben, um sich von ihrer Güte zu überzeugen, einer Wasserdruck-Probe von 10 bis 12 Atmosphären unterzogen. Chuchul. (Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen in Preußen, 1855, Bd. III Liefer. 3.)

Tafeln

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Tab. III