Titel: Verbesserte Hydrocarbür- oder Photogen-Lampe; von dem Lampenfabrikanten B. C. Blok in Emden.
Fundstelle: Band 142, Jahrgang 1856, Nr. VI., S. 19
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VI. Verbesserte Hydrocarbür- oder Photogen-Lampe; von dem Lampenfabrikanten B. C. Blok in Emden. Patentirt für das Königreich Hannover am 20. Novbr. 1855. – Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins, 1856, S. 130. Mit Abbildungen auf Tab. I. Blok's verbesserte Hydrocarbür- oder Photogen-Lampe. Von den bis jetzt allgemein gebräuchlichen Hydrocarbür-Lampen unterscheidet sich diese Lampe, Fig. 8, durch folgende Umstände: 1) daß der gläserne Behälter a mittelst eines eingeschliffenen gläsernen Stöpsels dicht zu verschließen ist; dieser Stöpsel enthält in seiner Mitte ein unrundes Loch, in welchem der hindurchgehende Brenner befestigt ist; 2) daß ein eingeschnürtes Zugglas b, b (wie bei Oellampen gebräuchlich) angewendet und hiemit die sonst nöthige Blechkapsel über dem Brenner erspart wird, so daß auch der unter dieser Kapsel entwickelte Antheil Licht zu Gute kommt; 3) daß nicht nur bei Brennern mit hohlem Dochte, sondern auch bei jenen mit flachem und mit vollrundem Dochte die an Oellampen gebräuchliche Zahnstangen-Winde angebracht ist; 4) daß zum Aufsaugen der brennbaren Flüssigkeit ein eigener, beständig in der Lampe verbleibender Saugdocht (Sauger) vorhanden ist, während der damit in Verbindung gebrachte Brenndocht leicht eingesetzt und gewechselt werden kann. 5) daß der Kuppelrand c, c mittelst seines Ringes d, d lose ausgesetzt ist, daher entfernt werden kann, und dann die Lampe bequemer gereinigt und geputzt wird. Der Brenner zu einem vollen runden Dochte, wie er in Fig. 8 angezeigt erscheint, ist nach größerem Maaßstabe in Fig. 9, 10 und 11 vorgestellt: – Fig. 9 dessen äußere Ansicht; Fig. 10 der Brennerring; Fig. 11 der Saugdocht nebst seinem Mechanismus. l, m in Fig. 11 ist ein cylindrisches Rohr von Weißblech, mit dem Saugdochte p ausgefüllt, welcher mittelst kleiner Löcher am obern Ende m festgenäht ist, unten in p lang hervorragt. Aeußerlich an l, m sind zwei Dochtfedern n, n und die Zahnstange o angelöthet. Die ersteren halten den Brenndocht zwischen sich fest, wenn dieser in die obere Oeffnung des Rohrs, unmittelbar auf den Saugdocht gestellt wird. Die Vorrichtung Fig. 11 wird in dem Rohre e, Fig. 9, hinabgeschoben, wobei die Zahnstange o in ihre Scheide k eintritt und mit dem Getrieb der Winde in Eingriff kommt, dessen Drehknopf bei h angegeben ist; der Saugdocht p hängt dann unten aus i herab und taucht in die Flüssigkeit des Behälters, in dessen Hals der Conus q paßt. Oben auf e steckt man den Brennerring f, Fig. 10, durch dessen Oeffnung der Brenndocht so weit als nöthig hervortritt. Bei g, g ist ein Kranz von Löchern zum Eintritt der Zugluft. Fig. 12 und 13 sind zwei Ansichten eines Brenners zu flachem Dochte. In dem platten Rohre q, q und der damit verbundenen Scheide v geht die Zahnstange t der Winde w auf und nieder, an deren oberem Ende der Dochtträger festgelöthet ist. Dieser besteht aus zwei unten zusammen gelötheten, einen Spitzen Winkel (V) bildenden, im freien Zustande durch ihre eigene Elasticität auseinander klaffenden Blechplättchen r und 8, von welchen nur s direct an der Zahnstange sitzt. Der Saugdocht u ist oben, auf der innern Seite des andern Plättchens r liegend, hieran festgenäht (wie die in Fig. 12 sichtbaren Löcher und Stiche zu erkennen geben); er tritt dann durch eine große Oeffnung dieses Plättchens heraus und geht frei in q hinab. Wenn, wie in den Abbildungen, der Dochtträger r, s auf dem höchsten Standpunkte, also fast gänzlich außerhalb q und offen ist, so kann in seine Oeffnung zu dem Saugdochte u der Brenndocht gelegt werden, welcher sich von selbst einklemmt und ins Innere von q folgt, sobald der Dochtträger beim Hinabbewegen sich schließt. Fig. 14 endlich zeigt den verbesserten Brenner zu hohlem Dochte. Der hohle Brenndocht wird hier wie allgemein bei den Oellampen mittelst zweier breiten Dochtfedern auf dem innern (beweglichen) Cylinder festgehalten; aber auf den innern Seiten dieser Federn sind zwei flache Saugdochte angenäht, welche, zwischen der Wand des Außencylinders und den schirmartigen, mit dem innern Cylinder verbundenen Wandsegmenten y, y hinabreichend, bei x, x heraushängen. Die Winde ist die gewöhnliche; unter dem Getriebe geht quer durch den Cylinder eine Oeffnung z, mittelst welcher der innere Luftzug seinen Eingang findet. a' ist der Brenndocht; b' das bekannte über demselben angebrachte Messingscheibchen, durch welches der innere Luftzug nach der Flamme hin abgelenkt wird.

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