Titel: Neue Einmauerungs-Art für Dampfkessel.
Autor: J. H. Reinhardt
Fundstelle: Band 143, Jahrgang 1857, Nr. LVII., S. 241
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LVII. Neue Einmauerungs-Art für Dampfkessel. Mit Abbildungen auf Tab. IV. [Neue Einmauerungs-Art für Dampfkessel.] Schon seit Jahren habe ich die hier zu beschreibende Einmauerungsmethode für Dampfkessel wiederholt mit so gutem Erfolge angewendet, daß ich dieselbe Jedermann als vorzüglich empfehlen kann. Von wem ursprünglich die Idee ausging, habe ich nie erfahren können; ich sah diese Einmauerungs-Art vor sieben Jahren bei einer Kessel-Anlage. Die ganze Abänderung von der gewöhnlichen Einmauerung eines einfachen cylindrischen Kessels besteht darin, daß anstatt den Feuerzug massiv zu untermauern, man nur einzelne Scheidewände a, a, a, Fig. 24, aufführt, welche beiläufig 1 Meter Abstand von einander haben; diese Scheidewände sind durchwölbt und ihre Oeffnungen mit gestellten Steinen luftdicht vermauert; dadurch erlangt man bei genügender Festigkeit folgende Vortheile: 1) bedeutende Ersparung an Material und Arbeitslohn; 2) die Reibung beim Vorbeiströmen der Feuergase wird sehr vermindert; 3) können sich die Züge nie verstopfen, da der Zug die Flugasche in die Zwischenräume treibt; 4) bilden eben diese mit Asche gefüllten Zwischenräume weit schlechtere Wärmeableiter, als das bloße Mauerwerk; 5) kann man zu jeder Zeit unter den Kessel gelangen, um sich von dem Zustande desselben zu überzeugen, selbst wenn er noch heiß ist, da in diesen unteren Räumen die Luft stets kühl bleibt; 6) können kleine Reparaturen, Verstemmungen u.s.w., am Kessel von unten vorgenommen werden, ohne denselben vom Mauerwerke abzuheben. Freilich läßt sich diese Construction nur bei einfach cylindrischen Kesseln oder bei nebenliegenden Siederöhren anwenden; liegen dagegen die Siederöhren unten, so ist sie bloß bei diesen anwendbar, dann wird man aber dem Hauptkessel meistens von der Seite beikommen können. J. H. Reinhardt,   Ingenieur in Offenbach.

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