Titel: Mac Callan's Auslaßrohr für Luft und Wasser in den Dampfröhren.
Fundstelle: Band 145, Jahrgang 1857, Nr. XL., S. 166
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XL. Mac Callan's Auslaßrohr für Luft und Wasser in den Dampfröhren. Aus dem Practical Mechanic's Journal, April 1857, S. 7. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Mac Callan's Auslaßrohr für Luft und Wasser in den Dampfröhren. Die Ansammlung von Luft und Wasser in Dampfröhren, welche zur Heizung und zu andern Zwecken benutzt werden, veranlaßt stets Schwierigleiten bei Anlagen dieser Art, und man hat sich daher viel Mühe gegeben, Verbesserungen in dieser Beziehung anzubringen. Ein sehr einfacher, wohlfeiler und wirksamer Apparat zu diesem doppelten Zweck ist kürzlich von Hrn. Georg Mac Callan zu Johnstone construirt worden. Er besteht aus einem kleinen Recipient, welcher an seinem obern Ende mit der Dampfröhre, die von Luft entleert werden soll, verbunden ist. An der Außenseite dieses Gefäßes ist auch, und zwar durch ein kurzes Röhrenstück am obern Ende, eine senkrechte Röhre angebracht. An letzterer befindet sich oben ein kleines Luftventil, von welchem eine lange röhrenförmige Spindel herabhängt. Diese Spindel ist unten offen und tritt in eine kleine Quantität Quecksilber, welches die Röhre enthält, während das obere Ende der hohlen Spindel verschlossen ist. So lange als kalte Luft aus der Dampfröhre in den unter derselben befindlichen Recipient strömt, findet dieselbe durch das erwähnte Luftventil einen Abfluß; wenn aber Dampf einzuströmen beginnt, wirkt dessen Wärme auf die Luft ein, welche in der röhrenförmigen Spindel des Luftventils enthalten ist, daher das Ventil emporsteigt und den Austritt der Luft absperrt. Auf diese Weise findet die Luft aus der Dampfröhre leicht einen Abfluß, während kein Dampf verloren gehen kann. Der Boden des Recipienten ist mit einer engen Wasserabflußröhre versehen, welche ein Gleichgewichtsventil hat, mit dessen oberer Seite ein Kugelschwimmer verbunden ist. Wenn nun aus der Dampfröhre Wasser in den Recipient fließt, so sammelt es sich darin an, bis sein Spiegel hoch genug ist, um die Kugel des Schwimmers zu heben, worauf sich das Gleichgewichtsventil öffnet und das Wasser abfließt; sinkt der Wasserspiegel, so fällt die Kugel mit ihm und verschließt das Ventil. In der Abbildung, Fig. 20, ist die Dampfröhre A, oder vielmehr eine Verzweigung derselben, welche aus ihr Wasser und Luft aufnimmt, mit dem cylindrischen, oben und unten halbkugelförmig verschlossenen Recipient B verbunden. Derselbe besteht aus zwei, durch Flantschen und Schraubenbolzen vereinigten Hälften, und enthält die Schwimmkugel C, mit deren unteren Seite ein Gleichgewichts – oder doppelsitziges Ventil D verbunden ist, welches die Verbindung zwischen dem Innern des Gefäßes und der Wasserabflußröhre E beherrscht. Das Gefäß B wird von einem hohlen Fußstück getragen, durch welches die Wasserabflußröhre geht. Bei dieser Anordnung des Ventils bewirkt der Schwimmer mit großer Sicherheit das Oeffnen und den Verschluß der Wasserabflußröhre, je nachdem das Condensationswasser zunimmt oder abnimmt. Die oben seitwärts angebrachte Röhre F ist diejenige, durch welche die Luft in die äußere senkrechte Röhre G abzieht, um durch die Röhre H zu entweichen. Die Röhre G ist der Quecksilberbehälter, in welchen das Luftentwickelungsventil mit seiner röhrenförmigen Spindel tritt. Dieses sinnreiche System, die Dampfhitze zum Ausdehnen der in der röhrenförmigen Spindel enthaltenen Luft zu benutzen, so daß, wenn keine Luft mehr herbeiströmt, das Ventil verschlossen wird, ist so empfindlich, daß fast gar kein Dampf verloren geht. Man kann also mit diesem Apparat die Dampfröhren vollkommen frei von Luft und Wasseransammlungen, ohne Dampfverlust, erhalten.

Tafeln

Tafel Tab. III
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