Titel: Neue Beiß- und Kneipzange; beschrieben von Carl Karmarsch.
Fundstelle: Band 146, Jahrgang 1857, Nr. LXI., S. 243
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LXI. Neue Beiß- und Kneipzange; beschrieben von Carl Karmarsch. Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins, 1857 S. 150. Mit Abbildungen auf Tab. V. Karmarsch, über eine neue Beiß- und Kneipzange. In der allgemeinen Form ganz einer gewöhnlichen Zange ähnlich, unterscheidet die gegenwärtige, in Fig. 16 und 17 in halber Größe abgebildete, sich nur durch den einen Umstand, daß jeder der beiden Schenkel a, b – zwischen welchen die Feder c liegt – mit einer halb so dicken kreisrunden gehärteten Scheibe d endigt. Die beiden Scheiben liegen mit genauer Berührung flach auf einander und drehen sich beim Oeffnen und Schließen der Zange um den durch ihren Mittelpunkt gehenden Bolzen e. Correspondirende Einschnitte 1, 2, 3, d, 5 von verschiedener Breite und rund ausgehöhltem Grunde sind in den Scheiben angebracht. Die Folge hievon ist, daß ein Draht, den man in den kleinsten für ihn passenden Einschnitt legt, beim Zusammendrücken der Griffe a, b vermöge einer völlig scherenartigen Wirkung abgeschnitten wird. Die Vorzüge dieser Einrichtung bestehen in der geringen beim Gebrauche erforderlichen Kraft; in der Reinheit des Schnittes, welcher ohne alle Verquetschung des Drahtes beiderseitig ganz flach ist; endlich in der äußerst großen Dauerhaftigkeit des Werkzeuges, welches nicht wie eine gewöhnliche Kneipzange dem Schartigwerden ausgesetzt ist. Allerdings taugt diese Zange nicht, um einen Draht in unmittelbarster Nähe einer Fläche, aus welcher er hervorragt, abzuschneiden; aber in allen den Fällen, wo es sich um Zertheilung eines Drahtes in Stücke handelt, könnte man kein besseres Mittel finden. Den Erfinder der hier beschriebenen Zange vermag ich nicht anzugeben. Ich lernte dieselbe aus der unten genannten holländischen ZeitschriftDe Volksvlijt. Tijdschrift voor Nijverheid, Landbouw, Handel en Scheepvaart, uitgegeven door de Vereeniging voor Volksvlijt, te Amsterdam; 1857, p. 86. (Diese von den HHrn. Bleekrode, Van Eijk, Sarphati und Staring redigirte Zeitschrift zeichnet sich durch interessanten und mannichfaltigen Inhalt aus.) K. kennen, wo die mit einer kleinen perspectivischen Abbildung begleitete Beschreibung Mr. V. E. (ohne Zweifel Van Eijk, einer der Herausgeber) unterzeichnet ist, und habe ein Exemplar hier in Hannover für die Werkzeugsammlung der polytechnischen Schule durch Hrn. Uhrmacher Möbius anfertigen lassen.

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