Titel: Neue Methode die Länge des Schubes der excentrischen Scheiben der Dampfmaschinen und Locomotiven zu verändern und die Richtung des Schubes umzukehren; patentirt für A. V. Newton in London.
Fundstelle: Band 150, Jahrgang 1858, Nr. II., S. 3
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II. Neue Methode die Länge des Schubes der excentrischen Scheiben der Dampfmaschinen und Locomotiven zu verändern und die Richtung des Schubes umzukehren; patentirt für A. V. Newton in London. Aus dem London Journal of arts, Juni 1858, S. 349. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Newton's Verbesserungen an Dampfmaschinen. Vorliegende Erfindung (patentirt am 25. August 1857) bezieht sich auf die Anwendung eines doppelt geneigten Schiebers auf ein Excentricum, um den Schub desselben dadurch zu andern und umzukehren, daß man den Schieber einfach längs der Achse des Excentricums hinbewegt. Fig. 38 stellt ein mit dem schiefen Schieber ausgestattetes Excentricum in der Frontansicht und theilweise im Durchschnitte dar. A ist die Achse, welche das Excentricum trägt und an dem einen Ende mit einer Kurbel G versehen ist, um die Anwendung der Erfindung auf eine Dampfmaschine zu erläutern. Diese Welle ist auf einen bedeutenden Theil ihrer Länge quadratisch, jedoch mit Hälsen versehen, welche in Lagern der festen Träger s, s rotiren. Der Schieber B besteht aus einem Metallblock mit einem viereckigen Loch, welches auf den viereckigen Theil a, a der Achse A paßt, auf dem der Schieber gleiten soll. Die Seiten b und c des Schiebers sind unter einem Winkel von ungefähr 15° gegen das viereckige Loch geneigt. C ist das Excentricum, durch welches in schiefer Richtung zur Aufnahme des Schiebers B ein Schlitz geschnitten ist, so daß die Achse des auf den Schieber geschobenen Excentricums mit der Achse der Welle parallel läuft. D, D sind Träger, welche eine Bewegung des Excentricums längs der Welle unbeschadet seiner Rotation verhindern. Diese Träger sind mit kreisrunden, der Achse concentrischen Oeffnungen versehen, durch welche der Schieber B frei sich bewegen kann. E ist ein um e drehbarer Hebel, um den Schieber längs der Welle hinzubewegen. Dieser Hebel ist durch eine Stange f und einen losen Hals g, in welchem der Schieber mit der Welle sich drehen kann, mit dem Schieber verbunden. F ist ein sectorähnliches Gestell, an welchem der Hebel E mittelst einer Stellschraube i festgestellt werden kann, um den Schieber B in verschiedenen Lagen zu erhalten. Das Excentricum C rotirt mit der Welle A auf die nämliche Weise, wie wenn es auf derselben festgekeilt wäre; denn wegen der viereckigen Gestalt der Welle rotirt der Schieber B mit ihr und der Schieber B selbst nimmt das Excentricum mit. Durch Bewegung des Hebels E läßt sich der Schub oder die Ausladung des Excentricums verändern oder die Richtung derselben geradezu umkehren, die Welle mag in Ruhe oder in Bewegung seyn. Der Schieber B wird nämlich auf diese Weise längs der Welle verschoben, und da seine schiefen Seiten c, c als Keile gegen die correspondirenden Seiten des Schlitzes des Excentricums wirken, so bewegen sie das Excentricum quer zur Welle und rechtwinkelig zur Stellung der Kurbel. Die Verschiebung des Systems ist durch punktirte Linien angedeutet.

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Tafel Tab. I
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