Titel: Ueber das Verhältniß zwischen den Productionskosten des Maschinentorfs und des Stichtorfs; von Dr. F. H. Schröder, Lehrer an der Baugewerkschule zu Nienburg a. d. Weser.
Autor: F. H. Schröder
Fundstelle: Band 157, Jahrgang 1860, Nr. XIII., S. 39
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XIII. Ueber das Verhältniß zwischen den Productionskosten des Maschinentorfs und des Stichtorfs; von Dr. F. H. Schröder, Lehrer an der Baugewerkschule zu Nienburg a. d. Weser. Schröder, zur Torfbereitungsfrage. Die Angaben und Berechnungen in meiner Abhandlung „zur Torfbereitungsfrage“ in diesem Journal Bd. CLVI S. 128 unterwirft Prof. Dr. August Vogel jun. in seiner Abhandlung „über das Verhältniß des Maschinentorfs zum Stichtorf“ ebendaselbst S. 302 einer Analyse, welche schließlich zu dem Resultate zu führen scheint, daß meine Mittheilungen auf verschiedenen wesentlichen Irrthümern beruhen, sowohl meine Berechnungen über die Productionskosten des Stichtorfs an und für sich, als auch die Behauptung, daß der von mir näher geschilderten Gewinnungsart des Stichtorfs gegenüber dort, wo das Moor überhaupt die Gewinnung des Torfes als Stichtorf zuläßt und wo derselbe sich für den gewöhnlichen Gebrauch eignet, eine erfolgreiche Concurrenz der künstlichen Torfbereitung nicht zu erwarten sey. Außer den eigentlich sachlichen Bemerkungen bringt Vogel auch noch verschiedene persönliche Bemerkungen. Zur Erwiederung auf die letzteren glaube ich aber den Raum in diesem Journal nicht in Anspruch nehmen zu dürfen, und gehe deßhalb über dieselben hinweg, um nur die sachlichen Bemerkungen Vogel's vom rein sachlichen Standpunkte aus einer Revision zu unterwerfen. Von Vogel's eigenen Erklärungen: 1) daß die Torfindustrie von so allgemeiner Bedeutung, daß jeder Beitrag zur Kenntniß derselben nur erwünscht seyn könne, und 2)daß, wenn meine Angaben wegen der Productionskosten des Stichtorfs richtig wären, diese Thatsache allerdings eine für die Torfindustrie höchst wichtige, und mein Verdienst, wenn ich es möglich machte allenthalben dasselbe Resultat zu erzielen, kein geringes seyn müßte, nehme ich mit Freuden Kenntniß, und erinnere hierbei noch ausdrücklich daran, daß die von mir angegebenen Productionskosten des Stichtorfs für hohe Tagelöhne gelten, also selbstverständlich diese Kosten bei niedrigeren Tagelöhnen sich entsprechend niedriger stellen müssen. Wenden wir uns nun zu der Revision von Vogel's Analyse. Meine Berechnung der geringsten Productionskosten des Stichtorfs in Bayern, begründet auf Vogel's Angabe: „rechnet man nur den geringsten Preis, der in der Regel für Stechen, Trocknen und Abliefern bezahlt wird, nämlich 50 Kreuzer per 1000 Stück (mit einem Gewichte von 438 Pfd. nach Vogel's Angabe)“, zu 11 1/2 Kreuzer per Centner, scheint derselbe als richtig anzuerkennen. Uebrigens ist die Zahl 11 1/2 von Vogel ohne alle Veranlassung in 10 bis 12 geändert. Ob übrigens diese Zahl nach Vogel's eigenen Angaben, wie wir weiter unten sehen werden, vielleicht in 15 1/2 geändert werden müßte, das kommt hier noch nicht in Betracht. Vogel findet nun: 1) daß ich in meiner Mittheilung die Verschiedenheit der natürlichen Eigenschaften des Torfes und der Moore, und alle daraus hervorgehenden Konsequenzen, insbesondere auch die Größe der Leistungsfähigkeit eines Arbeiters gänzlich unberücksichtigt lasse; 2) daß ich eine ganze Reihe von unvermeidlichen Kosten bei Berechnung der Productionskosten des Stichtorfs außer Acht lasse, und endlich 3) daß nach meinen Mittheilungen auf einem Torfwerke nach dem Muster der Staltacher Anlage in Ostfriesland die Productionskosten für Maschinentorf geringer seyn würden als für Stichtorf. Die Verschiedenheit der chemischen und physikalischen Eigenschaften der einzelnen Torfsorten kommt bei der vorliegenden Frage nicht weiter in Betracht, als soweit ich sie a. a. O. schon berücksichtigt habe, und soweit die Eigenschaften des Torfes und des Moores als allgemein bekannt anzusehen sind. Ich vermeide deßhalb auch hier wieder alle weiteren Erörterungen wegen dieser Eigenschaften. Die geognostische Bedeutung des Torfes kommt bei der vorliegenden Frage gar nicht weiter in Betracht, und eben so wenig die industrielle Bedeutung, da ja ausdrückliche Voraussetzung ist, daß der gewöhnliche Stichtorf überhaupt die für die beabsichtigte Verwendung erforderlichen Eigenschaften besitzt. Wenn irgendwo aus irgendwelchen Gründen der Stichtorf weder roh, noch als Dörrtorf brauchbar ist, dagegen anderweitige Torfpräparate anwendbar sind, dann kann überhaupt von keiner Vergleichung des Preises die Rede seyn. Ob vielleicht namentlich zur Darstellung gepreßter Torf-Kohks nicht auch der Stichtorf am besten als Material gebraucht wird, darauf komme ich vielleicht später einmal zurück; bei der jetzigen Untersuchung kommen alle derartigen Fragen nicht in Betracht. Die Möglichkeit der von mir angegebenen Leistungsfähigkeit eines Arbeiters stellt Vogel, wenn auch nicht direct, so doch auf eine hinreichend verständliche Art in Abrede. Ich wiederhole, daß ich persönliche Debatten hier vermeide und wende mich zur Sache. Nach Vogel's Angaben ist die mittlere Arbeitsleistung von einem Stecher mit zwei Gehülfen zum Abfahren und Aufschichten der Torfsoden auf den bayerischen Mooren 5000 bis 6000 Stück per Tag, und nach meinen Angaben die mittlere Arbeitsleistung von zwei Stechern mit drei oder vier Gehülfen auf den ostfriesischen Mooren 12000 Stück per Tag. Es findet somit in der Arbeitsleistung eines Stechers, nach der Stückzahl der Soden bemessen, keine bedeutende Differenz statt, und es war also von Vogel unnöthige Mühe, die bayerischen Torfarbeiter in Schutz zu nehmen. Die Arbeitsleistung, nach der Masse des geförderten Materials bemessen, ist freilich sehr verschieden, weil bei der ostfriesischen Methode des Stiches die Soden bedeutend größer sind, als bei der bayer. Methode; aber so lange die Stücke ein gewisses Maaß nicht überschreiten, als welches etwa die Größe der ostfriesischen Soden zu 1/4 Kubikfuß mit einem Gewicht von etwa 12 1/2 Pfd. anzusehen seyn möchte, ist die Arbeit wesentlich von der Stückzahl, weniger von der Größe der Soden abhängig. Wenn Vogel übrigens meine Angabe (a. a. O. S. 131) über die Arbeitsleistung einer Arbeitergruppe mit zwei Stechern „Bei mäßiger Arbeit (d.h. im Accord) werden in einem Tage 3000 Kubikfuß (12000 Soden) gefördert... so ist es doch nicht selten, daß tüchtige Arbeiter bei täglich etwa 15 Stunden effectiver Arbeitszeit... täglich 4200 Kubikfuß (16800 Soden) produciren“ übersetzt in die Worte (a. a. O. S. 304) „Nach den Angaben Schröders liefert ein Stecher... mit Leichtigkeit in einem Tage 12000 bis 16000 Torfstücke“ so ist dieß, wenn auch mehrfach wiederholt, wohl nur als Flüchtigkeitsfehler anzusehen. Uebrigens hat bekanntlich bei Accordarbeit der Arbeitgeber von der größeren Arbeitsleistung des Arbeiters keinen directen Vortheil. Die Verschiedenheit in der natürlichen Eigenschaft der Moore, die wohl von Jedem anerkannt wird, der überhaupt irgend eine Kenntniß von den Mooren hat, scheint also in Hinsicht auf die Arbeitsleistung doch keinen so bedeutenden Einfluß auszuüben. In welcher Weise das Vorkommen der Krüppelföhre auf den bayerischen Hochmooren die Arbeit erschwert, kann ich, da mir diese Moore nicht aus eigener Anschauung bekannt sind, und da Vogel keinerlei bestimmte Angaben darüber macht, nicht beurtheilen, kann das Hinderniß aber nicht für so gewaltig halten, da ja nach Vogel's eigenen Angaben bei dem Staltacher Werke Stücke von 1 Kubikfuß durch „kräftige Stöße“ abgestochen werden, während ich doch nur Stücke von 1/4 Kubikfuß verlange. Daß übrigens alle holzigen Bestandtheile des Moores die Arbeit erschweren, ist bekannt; es ist aber wohl zu beachten, daß die Hauptarbeit bei dem Zerschneiden des Moores durch Stöße von Oben herab mit einem schweren Eisen, dem „Stücker“ ausgeführt wird, und daß hierbei den Gesetzen der Mechanik entsprechend etwaige holzige Bestandtheile des Moores bei weitem so hinderlich nicht sind, wie die in den unteren und mittleren Schichten mancher ostfriesischen Moore nicht selten in großer Menge vorkommenden langfaserigen zähen Reste von Blättern der Sumpfpflanzen (Eriophorum vaginatum nach Grisebach's Untersuchungen), die gern vor dem Stücker in der weichen Torfmasse ausweichen, ohne zerschnitten zu werden, während das Holz demselben einen festen Widerstand entgegensetzt und somit leichter zu durchschneiden ist. Sollte übrigens das Moor irgendwo in seiner ganzen Masse derartig mit dicken Wurzeln durchsetzt seyn, daß die Holzhacker an die Arbeit müssen, nun dann hört wohl die Anwendbarkeit jeder Methode des Torfstichs auf. Da übrigens, wie gesagt, Vogel keine näheren Angaben über dieses Hinderniß macht, so ist auf die allgemeine Behauptung, daß die Krüppelföhre ein bedeutendes Hinderniß für die Uebertragung der Arbeitsleistung sey, wohl kein großes Gewicht zu legen. Ich glaube sogar nach dem Gewichte, welches Vogel auf dieselbe legt, vermuthen zu dürfen, daß die bayerischen Moore im Ganzen leichter zu bearbeiten sind als die oftfriesischen. Doch darauf brauchen wir hier nicht weiter einzugehen. Der Behauptung Vogel's: „Ebensowenig wäre auf den meisten Hochmooren das Abfahren einer solchen Anzahl Torfstücke durch einen einzigen Arbeiter auf Schiebkarren an die bestimmten Trockenplätze möglich,“ habe ich im Grunde nur die einfache Erklärung entgegenzusetzen, daß meine Angaben auf allgemein bekannten und von mir selbst hinlänglich beobachteten Thatsachen beruhen. Es versteht sich übrigens von selbst, daß die Moore entwässert und daß die Schiebkarren passend gebaut seyn müssen. Ein durchaus nicht entwässertes Moor kann bekanntlich meistens auch von Menschen ohne Belastung nur mit Lebensgefahr betreten werden, gehörig entwässert wird aber jedes Moor sehr bald so fest, daß Schiebkarren darauf gebraucht werden können. Freilich müssen die Räder sehr breit seyn, dürfen auch keine eisernen Bänder haben. Auch sind namentlich die zum Gebrauche beim Torfgraben bestimmten Schiebkarren so gebaut, daß der Schwerpunkt der Ladung weit vom Rade entfernt liegt, also ein bedeutender Theil der Last von dem Karrenschieber getragen werden muß. Ein Schiebkarren von gewöhnlicher Bauart, wo fast die ganze Last auf dem Rade ruht, und dann vielleicht noch gar mit schmalem eisenbeschlagenem Rade, würde freilich auch auf dem festesten Moore wohl nicht zu gebrauchen seyn. – Vielleicht hat Vogel bei seiner Behauptung eine andere Anordnung der Trockenplätze vor Augen, als die von mir angegebene. Ich erinnere deßhalb daran, daß diese Plätze neben der Grube nur 10 Fuß von derselben entfernt, und in einer Breite von höchstens 50 Fuß liegen. Ich muß hiernach mit der größten Bestimmtheit behaupten, daß die auf den ostfriesischen Mooren mögliche Arbeitsleistung, natürlich von gehörig eingeübten Arbeitern, auch auf andere Moore übertragen werden kann, sofern dieselben gehörig entwässert sind. Ganz specielle locale Differenzen können, wie oben schon bei Besprechung der holzigen Bestandtheile erwähnt ist, hier nicht in Betracht kommen. In wie weit derartige Differenzen, von denen ich aus meiner eigenen Erfahrung mehrere aufführen könnte, sogar großentheils schließlich die Productionskosten des Torfes nur scheinbar erhöhen, darauf kann ich an diesem Orte nicht weiter eingehen. Ich will übrigens noch ausdrücklich daran erinnern, daß selbst bei ungeübten Arbeitern, also geringerer Arbeitsleistung, aber niedrigeren Tagelöhnen die Kosten sich wohl ziemlich auf denselben Betrag belaufen würden. Vogel gelangt nun ferner (a. a. O. S. 304) „durch eine genaue Kritik meiner Berechnung zu dem höchst überraschenden Resultat, daß nach meinen eigenen Angaben die Productionskosten auf einem bayerischen Moore sich höher stellen würden als die von ihm angegebenen Durchschnittspreise,“ und zwar berechnet er diese Differenz zu 40 Proc. Unterwerfen wir diese Kritik einer Revision, so finden wir darin außer dem Umstande, daß der geringste Betrag zu 11 1/2 Kreuzer hier auf einmal zum Durchschnittspreise erhoben wird, namentlich drei Fehler: 1) eine Verwechslung zwischen specifischem und absolutem Gewicht; 2) eine Uebertragung der von mir für hohe Tagelöhne berechneten Productionskosten auf die bayerischen Moore, wo die Tagelöhne bedeutend niedriger sind, und 3) einen willkürlichen, falsch berechneten Abzug von 25 Proc. von dem producirten Quantum. Aus dem Gewicht von 12000 Stück Staltacher Stichtorf   52 1/2 Centner 12000 Stück ostfriesischer Stichtorf 150       Centner leitet Vogel nämlich ab, daß das specifische Gewicht des ostfriesischen Stichtorfs etwa das Dreifache von dem des bayerischen Stichtorfs sey – und es folgt doch daraus nichts, als daß ein Stück ostfriesischer Stichtorf etwa dreimal so schwer ist als ein Stück Staltacher Stichtorf. Der Grund hierfür, und somit einer der Gründe für die bedeutende Differenz in den Productionskosten, liegt ganz einfach in dem Umstande, daß das Volumen von einem Stück ostfriesischen Stichtorfs, wie von mir ausdrücklich und wiederholt angegeben ist, im rohem Zustande 1/4 Kubikfuß beträgt, während dasselbe bei dem bayerischen Stichtorf nach Vogel's Angaben etwa 1/12 Kubikfuß zu seyn scheint. Es gehört dieß mit zu den Verschiedenheiten der verschiedenen Methoden des Torfstichs, bei denen selbst viel geringfügigere Unterschiede in der Art der Arbeit sehr bedeutende Unterschiede in der Arbeitsleistung und somit in den Productionskosten hervorrufen können. Vogel's Berechnung, daß ich einen Stichtorf von 0,57 specifischem Gewicht bei meinen Zahlenangaben zu Grunde gelegt habe, ist mir um so unerklärlicher, da ich selbst a. a. O. S. 135 ausdrücklich schon angegeben habe, daß der ganz leichte weiße Torf allerdings etwas leichter sey, aber daß selbst bei diesem der Unterschied unbedeutend sey. Der Grund für diesen Fehler liegt übrigens vielleicht tiefer. Vogel stellt nämlich das Gesetz auf, daß die Productionskosten des Torfes sich umgekehrt wie das specifische Gewicht des lufttrockenen Torfes verhalten, d.h. wenn die Productionskosten bei 0,25 sich auf 10 Kreuzer belaufen, so sollen sie bei 0,4 nur noch 6 Kreuzer betragen. Es müßte darnach das absolute Gewicht des luftrockenen Torfes sich wie das specifische Gewicht verhalten, oder mit andern Worten, es müßte die rohe Torfmasse beim Trocknen bei allen Torfsorten gleichmäßig an Volumen verlieren. Da Vogel dieß Gesetz nicht beiläufig im Eifer der Debatte, sondern als Citat aus seinem Werke über den Torf vorbringt, so wird es zweckmäßig seyn, ausdrücklich an die von mir a. a. O. S. 134 bereits angeführte Verschiedenheit der Torfsorten zu erinnern. Es verliert nämlich das Volumen der rohen Torfsoden beim Trocknen im Allgemeinen um so mehr, je schwerer der Torf ist. Ein Tagewerk grauer Torf liefert bis 2000 Kubikfuß Torf (in gewöhnlicher Weise aufgeschichtet) und zuweilen noch mehr mit einem Gewichte von 150 Centner und bei ganz leichtem Torf etwas weniger; dagegen ein Tagewerk von dem schwersten Erdtorf und Pechtorf oft kaum 800 Kubikfuß, mit einem Gewichte bis zu 240 Centner. Während das specifische Gewicht des lufttrockenen Torfes sich etwa von 0,2 bis 0,8 verändert, ändert sich das absolute Gewicht nur von etwa 150 Centner bis 240 Centner. Das Verhältniß ließe sich wohl durch eine empirische Formel ausdrücken, aber bei verschiedenartiger Entwässerung des Moores ist sowohl Volumen als auch Gewicht von einem Tagewerk Torf wiederum verschieden, und es ist deßhalb am zweckmäßigsten, bei Berechnung der Productionskosten das specifische Gewicht des Torfes nicht weiter zu berücksichtigen, und nur das Gesetz festzuhalten, daß im Allgemeinen das absolute Gewicht der Ausbeute von trockenem Torfe mit dem specifischen Gewichte steigt, aber bedeutend langsamer als das specifische Gewicht. Sollte das Verhältniß zwischen dem absoluten und dem specifischen Gewichte des Torfes auf den bayerischen Mooren wirklich dem von Vogel aufgestellten Gesetze entsprechen, so wäre dieß allerdings eine wissenschaftlich sehr interessante Thatsache; vorläufig muß ich aber dieselbe bezweifeln, obgleich gerade dann für die besseren Torfsorten auf den bayerischen Mooren die Productionskosten bei dem von mir angegebenen Verfahren außerordentlich niedrig zu stehen kommen müßten. Die Basis für meine Berechnungen ist nämlich, daß das Tagewerk Torf im ersten Jahre des Betriebes ein nutzbares Gewicht von 150 Centner hat, und diese Annahme stimmt, wie wir unten bei der Besprechung des Einriebes sehen werden, ganz genau mit Vogel's Angaben für die gewöhnlichen Torfsorten auf den bayerischen Mooren. Für schwerere Sorten müßte also dann das Gewicht außerordentlich hoch werden. – Damit wäre wohl die erste Grundlage für Vogel's Berechnung, daß die bayerische Methode der ostfriesischen um 40 Proc. voraus sey, als erledigt anzusehen. In Betreff des zweiten Punktes, Uebertragung der von mir für hohe Tagelöhne berechneten Productionskosten auf die bayerischen Moore, wo die Tagelöhne bedeutend niedriger sind, erinnere ich nur daran, daß 20 Sgr. = 70 Kreuzer und 18 1/2 Sgr. = 64 3/4 Kreuzer resp. 46 Proc. und 35 Proc. mehr betragen als 48 Kreuzer, und daß außerdem nach meinen ausführlichen Mittheilungen bei geringerer Mächtigkeit des Moores nicht 6 sondern nur 5 Arbeiter erforderlich sind. Durch die Herabsetzung des Gewichtes von 150 Centner auf 52 1/2 Centner und die Uebertragung der hohen Tagelöhne allein würde übrigens noch keine Differenz von 40 Proc. (genau gerechnet nur 35 Proc.) zu Gunsten des bayerischen Verfahrens herauskommen, sondern es würde selbst dann noch der durchschnittlich höchste Betrag nach dem ostfriesischen Verfahren 10 1/3 Kreuzer betragen, gegen 11 1/2 Kreuzer als durchschnittlich niedrigster Betrag bei dem bayerischen Verfahren. Es kommt aber nun noch ein Abzug mit 25 Proc. für Einrieb. Es bleibt somit von 12000 Stück bayerischem Stichtorf zu 52 1/2 Centner ein nutzbares Gewicht von 39 1/2 Centner und nicht 34 Centner wie Vogel irrigerweise berechnet. Hieraus folgt aber weiter nichts als daß Vogel's Angaben, wonach die Productionskosten für die bayerischen Moore sich auf 11 1/2 Kreuzer per Centner berechnen, falsch sind. Denn wenn 12000 Stück nicht 52 1/2 Centner, sondern nur 39 1/2 Centner wiegen, so ist der geringste Betrag der Kosten nicht 11 1/2 Kreuzer sondern 15 1/2 Kreuzer per Ctr. Auf meine Angaben ist dieser Abzug aber nicht anwendbar, da ich das effective Gewicht des lufttrockenen Torfes, also nachdem derselbe den fraglichen Verlust bereits erlitten hat, zu Grunde lege. Wie groß der Einrieb wirklich ist, ob 5 Proc. wie Vogel später auf einmal gegen seine 25 Proc. bloß annimmt, oder mehr, ist bei dieser Art der Gewichtsbestimmung eine ziemlich gleichgültige Frage. Ob übrigens für die bayerische Torfgräbern wirklich der enorme Einrieb von 25 Proc. durch Zerbröckeln etc. anzunehmen ist, das erscheint mehr als zweifelhaft. Allerdings kann vielleicht wegen des mehrerwähnten kleinen Formats des bayerischen Stichtorfs sowie wegen der Art des verticalen Stichs der Gewichtsverlust auf den bayerischen Mooren bedeutender seyn als auf den ostfriesischen, aber nach allgemeinen Erfahrungen ist dieser Verlust gerade bei leichten Torfsorten ein sehr geringer, und nur bei schwereren Torfsorten verhältnißmäßig bedeutender, aber doch nur so, daß das nutzbare Gewicht bei richtig geleiteter Torfgräberei doch auf 240 Centner steigen kann. Zur Erklärung der 25 Proc. ist übrigens die Angabe Vogel's von Wichtigkeit: „So lange man nach Stücken rechnet ist der Verlust scheinbar etwas geringer, sobald man aber die Rechnung auf das Gewicht überträgt, wird dieser Verlust wohl nur sehr selten unter 25 Proc. der gestochenen Torfmasse herabgehen.“ Es berechtigt diese Erklärung zu der Vermuthung, daß auch hier die an einem andern Orte vorkommende Verwechslung zwischen lufttrockenem und halbtrockenem Torfe zu Grunde liegt. Wir müssen diese Verwechslung noch mehr zur Sprache bringen, und ich stelle deßhalb hier die nöthigen Zahlen zusammen. Unter lufttrockenem Torf versteht man bekanntlich allgemein den möglichst vollkommen an der Luft, d.h. ohne Hülfe künstlicher Wärme getrockneten Torf, also mit etwa 20 Proc. hygroskopischem Wasser. Unter halbtrockenem Torf wollen wir den Torf verstehen, wie er mit 40 bis 50 Proc. Wasser bei richtig geleiteter Torfgräberei, auch unter der Bezeichnung „trockener Torf“ in Haufen oder in die Magazine gebracht wird. Vogel gibt nun in seinem Referate über das Staltacher Werk an: „Lufttrocken wiegt das einzelne Stück ungefähr 3 Pfd. Durch die künstliche Trocknung bis auf 12 Proc. Wassergehalt reducirt, mindert sich ... das Gewicht auf 2 Pfd.“ Nun enthalten aber 2 Pfd. bei 12 Proc. Wassergehalt nur 1,76 Pfd. trockene Substanz, und ein entsprechendes Stück lufttrockener Torf mit 20 Proc. Wasser würde nur 2,20 Pfd. wiegen. Es muß also das halbtrockene Stück mit 3 Pfd. Gewicht, also 41 Proc. Wasser, erst noch 26 2/3 Proc. an seinem Gewichte verlieren, ehe es auf 20 Proc. Wassergehalt reducirt wird. Es scheint hiernach die Vermuthung wohl gerechtfertigt, daß dieser Verlust von 26 2/3 Proc. identisch ist mit dem enormen Einriebe von mindestens 25 Proc. Auch zeigt sich nunmehr trotz aller localen Differenzen eine oben bereits angedeutete bedeutende und für meine Berechnungen sehr wichtige Gleichartigkeit der bayerischen und der ostfriesischen Moore. Ich habe nämlich angenommen, daß das Tagewerk Torf im ersten Jahre des Betriebes ein nutzbares Gewicht von 150 Ctr. hat. Die Zunahme bis zu durchschnittlich 180 Ctr. und mehr, wie sie bei der ostfriesischen Methode in den späteren Jahren stattfindet, ist bei der bisherigen Behandlung der bayerischen Moore aus verschiedenen Gründen dort nicht in dem Grade zu erwarten. Nun liefern aber nach Vogel: 4500 Kubikfuß Rohtorf = 1 1/2 Tagewerk einen scheinbaren Ertrag an     lufttrockenem Torf von 322 Centner; ziehen wir davon für Verlust durch Trocknen nicht bloß    25 Proc., sondern 26 2/3 Proc. ab mit   86 Centner –––––––––– und von dem wirklich lufttrockenen Torf zu 236 Centner noch 5 Proc. für wirklichen Einrieb mit   12 Centner, –––––––––– so bleiben noch immer 224 Centner in fast genauer Uebereinstimmung mit meiner Annahme zu 150 Ctr. per Tagewerk, also für 1 1/2 Tagewerk zu 225 Ctr. Auf den näheren Nachweis, daß dieses Gewicht auch auf den bayerischen Mooren in den späteren Jahren des Betriebes ebenso wie auf den ostfriesischen Mooren erfolgen muß, gehe ich hier nicht weiter ein. Ein anderer scheinbarer Verlust, wie er auf den ostfriesischen Mooren stattfindet, mag hier der Vollständigkeit wegen übrigens noch erwähnt werden. Außer dem „Tagewerk“ als Maaßeinheit für die Arbeit der Torfgräber gibt es auch noch ein „Tagewerk“ als Maaßeinheit bei dem Verkaufe des Torfes. Die letztere Größe entspricht ungefähr der Ausbeute an Torf aus einem „gegrabenen Tagewerk“, kann aber von derselben um 10 Proc. und mehr abweichen, doch kommt dieser Unterschied hier nicht in Betracht, weil ich immer nur das gegrabene Tagewerk zu 3000 Kubikfuß Rohtorf berücksichtige. Damit möchte Vogel's Berechnung, daß die bayerische Torfgewinnung der von mir empfohlenen ostfriesischen Methode um 40 Proc. voraus sey, wohl als erledigt angesehen werden können, und als Resultat dieser Auseinandersetzungen ist demnach anzusehen: daß meine Berechnungen durch die Verschiedenheit der natürlichen Eigenschaften des Torfes und der Moore nicht zu ihrem Nachtheil geändert werden können, während bei hohem specifischen Gewichte des Torfes möglicherweise, und natürlich ebenfalls bei geringeren Tagelöhnen die Productionskosten sich bedeutend niedriger stellen können. Dieses Resultat hat freilich erst dann fachlichen Werth, wenn meine Berechnungen für die ostfriesischen Moore wirklich richtig sind, und deßhalb müssen wir jetzt die von Vogel a. a. O. Seite 305 und 306 aufgestellten Behauptungen näher prüfen. Um hierbei den richtigen Standpunkt festzuhalten, wiederhole ich zunächst das Resultat meiner Berechnungen (a. a. O. Seite 134 und 135). „Wenn der scheinbar trockene Torf in sorgfältig aufgesetzten Haufen von 1/4 bis 1/2 Tagewerk auf dem Felde zusammengebracht wird, so betragen bei dem hohen Tagelohn von 20 Sgr. für die Stecher oder Gräber die durchschnittlich höchsten Productionskosten ohne Bodenrente höchstens 5 Rthlr. 5 Sgr. für 150 Ctr., also 1 Sgr. oder 3 1/2 Kreuzer für den Centner lufttrockenen Torf, während sie leicht bis auf 7 Pfennig oder etwa 2 Kreuzer hinuntergehen können.“ Nach Vogel's Behauptung habe ich nun außer Ansatz gelassen: 1) den Materialverlust auf dem Moore selbst; 2) alle allgemeinen Kosten, wie Entwässerung, Verwaltung etc.; 3) die Zinsen des Betriebs-Capitals; 4) eine Reserve für zufällige und unvorhergesehene Ausgaben; 5) den Materialwerth des Torfes oder die Bodenrente; 6) die Kosten der Magazine. Ich habe diese Anklagen, von denen Nr. 5 nicht in der erwähnten Zusammenstellung, aber dafür mehreremal im Texte vorkommt, etwas anders geordnet, verweise übrigens wegen des Wortlautes auf die betreffenden Stellen in Vogel's Abhandlung. Der erste Punkt ist oben bereits erledigt. In Betreff der beiden letzten Punkte scheint Vogel selbst anzuerkennen, daß sie nur Bedeutung für die Vergleichung der Kosten bei den verschiedenen Arten der Torfgewinnung haben, da ich sie ja ausdrücklich ausgeschlossen habe, und ich führe sie deßhalb an dieser Stelle nur der Uebersicht wegen auf. In Betreff der übrigen drei Punkte, Nr. 2, 3 und 4, könnte ich mich auf meine Methode der Berechnung a. a. O. Seite 132 berufen, indem ich, um Nebenposten außer Acht lassen zu können, die durchschnittlich höchsten Productionskosten und das durchschnittlich niedrigste Gewicht des Productes in der Rechnung zu Grunde gelegt habe; da aber diese Behauptungen von Vogel in sehr apodiktischer Weise aufgestellt sind, so wird es bei der Nichtigkeit der ganzen Frage zweckmäßig seyn, näher zu untersuchen, in wie weit die von mir aufgestellten Resultate durch genaue Berechnung modificirt werden, wobei ich aber auch hier wiederhole, daß ich nicht auf alle Einzelheiten des Betriebes eingehen werde, sondern nur beabsichtige, in möglichst einfachen Umrissen ein klares Bild von den Verhältnissen zu liefern. Bei der Berechnung der Productionskosten zu 1 Sgr. per Centner habe ich den Tagelohn zu 20 Sgr. angenommen, bleibe also auch jetzt bei diesem höchsten Satze. Ferner habe ich angenommen, daß das Moor von derartiger Mächtigkeit sey, daß im Anfang mit Hinzuziehung eines Haakers (nicht Hanker, wie es durch einen Druckfehler in meiner früheren Abhandlung heißt) gearbeitet werden muß. Es wird dann bei einer größeren Torfgräbern am besten im ersten Jahre mit 7 Mann, im zweiten und allenfalls im dritten mit 6 Mann, im vierten und fünften Jahre jedenfalls nur noch die eine Hälfte des Torfes mit 6 Mann, die andere ohne Haaker mit 5 Mann, und in allen folgenden Jahren nur noch mit 5 Mann gegraben. Ich habe diese Verhältnisse a. a. O. S. 132 schon angegeben, übergehe deßhalb hier eine weitere Auseinandersetzung des technischen Theiles. Ich will nun, um ungünstige Verhältnisse für die Rechnung vorauszusetzen, annehmen, daß eine größere Fläche in 15 Jahren vollständig ausgebeutet werden soll, daß dabei die Production auf jeder Fläche von 100 Schritt (à 3 1/5 Fuß) Länge und 100 Schritt Breite, d.h. auf eine Fläche von 3 1/3 hannov. Morgen im ersten Jahre, wo auch der oberste Torf gegraben wird, 20 Tagewerk betrage, zu durchschnittlich 150 Ctr., also im Ganzen 3000 Ctr., daß aber in den folgenden Jahren so stark abgebunkt wird (vergl. a. a. O. S. 130), daß dann jährlich nur 1800 Ctr. gefördert werden. Zugleich will ich annehmen, daß das mehrerwähnte Zusammensinken des Moores nur in der Weise erfolge, daß das Gewicht von einem Tagewerk bis zur vierten Campagne jährlich um 10 Ctr. zunimmt, von da an aber das Gewicht von 180 Ctr. unverändert bleibt, und daß demgemäß die Production im 2ten und 3ten Jahre durchschnittlich 11 Tagewerk und vom 4ten Jahre an jährlich 10 Tagewerk beträgt. Dann ist die Ausbeute von der erwähnten Fläche: im 1sten Jahre 20 Tagewerk à 150 Centner, mit 7 Arbeitern, also, zu 5 Rthlr. 24 Sgr. per Tagewerk, indem der 7te Mann als Bunker mit 19 Sgr. bezahlt wird; im 2ten Jahre 11 Tagewerk à 160 Ctr., mit 6 Arbeitern, also zu 5 Rthlr. 5 Sgr. per Tagewerk; im 3ten Jahre 11 Tagewerk à 170 Ctr. zu demselben Preise; im 4ten und 5ten Jahre je 10 Tagewerk à 180 Ctr., davon je 5 Tagewerk mit 6 Arbeitern zu 5 Rthlr. 5 Sgr. und 5 Tagewerk mit 5 Arbeitern, also zu 4 Rthlr. 16 1/2 Sgr. per Tagewerk; im 6ten bis 15ten Jahre je 10 Tagewerk à 180 Ctr., zu 4 Rthlr. 16 1/2 Sgr. per Tagewerk. Einige zum Theil willkürlich einzurichtende Verhältnisse, wodurch die Production in den ersten Jahren bei den hohen Productionskosten vermindert, und dagegen in den späteren Jahren bei den niedrigen Productionskosten vermehrt werden kann, eben so wie die mögliche raschere Verminderung der Arbeiterzahl lasse ich hier unberücksichtigt. Es werden dann also in 15 Jahren 162 Tagewerk producirt, und gegen das Tagewerk von 150 Centner, welches hier als Norm festzuhalten ist, wird dabei unter diesen ungünstigen Verhältnissen noch an Gewicht gewonnen: im 2ten Jahre   110 Centner  „   3ten Jahre   220      „  „   4ten bis 5ten Jahre, je 300 Centner 3600      „ ––––––––––––––––– Summe 3930 Centner oder nach Tagewerken von 150 Ctr. gerechnet, beträgt    der Gewinn am Gewichte 261/5 Tagewerk, und das    Tagewerk zu 5 Rthlr. 5 Sgr. gerechnet, beträgt dieser    Gewinn 135 Rthlr. 11 Sgr. Der Gewinn an den Productionskosten gegen den Satz    von 5 Rthlr. 5 Sgr. beträgt im 4ten und 5ten Jahre, je    3 Rthlr. 2 1/2 Sgr     6    „   5   „ im 6ten bis 15ten Jahre, je 6 Rthlr. 5 Sgr   61    „ 20   „ –––––––––––––––––––––– Summa 203 Rthlr.   6 Sgr. Dagegen ist im ersten Jahre Verlust an Productionskosten   12    „ 20   „ –––––––––––––––––––––– und es ist also der gesammte Gewinn am Gewicht und    an den Productionskosten, ohne Zinsberechnung 190 Rthlr. 16 Sgr. Daß die allgemeinen Ausgaben, soweit sie von der Entwässerung und der erforderlichen theilweisen Planirung des Moores vor Anfang des Betriebes und von ähnlichen Kosten herrühren, durch diese Summe vollkommen gedeckt werden, dürfte als selbstverständlich vorausgesetzt werden können, doch will ich auch hiefür die durchschnittlich höchsten Sätze, auf die hohen ostfriesischen Tagelöhne bezogen, zusammenstellen. Die Entwässerungsanlagen auf einem größeren Complex, der zu gleicher Zeit entwässert wird, belaufen sich bei sehr guter Entwässerung für je 3 1/3 hannov. Morgen auf höchstens 400 Schritt Gräben, 3 Fuß weit und 3 Fuß tief, à 20 Sgr. per 100 Schritt. Für Anlage oder Verbesserung der Hauptleitung sind die Ausgaben je nach der Oertlichkeit sehr verschieden. Wir wollen sie hoch veranschlagen zu 6 Rthlr. für je 3 1/3 Morgen des Complexes. Wird diese Leitung als schiffbarer Canal hergestellt, so sind die Ausgaben zuweilen bedeutender, werden aber dann durch die Erleichterung des Absatzes ausgeglichen. Die Wege werden durch die Anlage der Entwässerung zugleich mit hergestellt; es kommen hier nur die kleinen Brücken über die Abzugsgräben in Betracht. Es sind demnach die Ausgaben hoch gerechnet etwa zu veranschlagen: für 400 Schritt Gräben à 20 Sgr. per 100 Schritt.     2 Rthlr. 20 Sgr. für die Hauptleitung der Antheil     6    „ –    „ für kleine Brücken der Antheil     2    „ –    „ für Unterhaltung dieser Anlagen während 15 Jahren   10    „ 20  „ für theilweise Planirung des Moores vor Anfang des Betriebes     4    „ –    „ Abnutzung und Zinsen von dem Werthe der Geräthe während    15 Jahren für 162 Tagewerk, etwa 1 Sgr. per Tagewerk     5    „ 12  „ Reserve für obige Ausgaben, zur Abrundung des späteren    Resultats veranschlagt zu     4    „ 24  „ –––––––––––––––––––––– Summa   35 Rthlr. 16 Sgr. Um die Zahlen als Durchschnittszahlen für den laufenden    Betrieb ansehen zu können, berechnen wir als Zinsverlust,    veranlaßt dadurch, daß die Ausgaben hauptsächlich im    Anfange des Betriebes stattfinden     5 Rthlr.  –  Sgr. –––––––––––––––––––––– Summe der Ausgaben   40 Rthlr. 16 Sgr. Dagegen beträgt der Gewinn 190   „ 16   „ –––––––––––––––––––––– und es bleibt also immer noch Gewinnbei einer Production von 162 Tagewerk. 150 Rthlr.  –  Sgr. Wenn Vogel meine Angabe a. a. S. 132 „Bei der ersten Eröffnung einer Grube gebraucht man zweckmäßig noch einen siebenten Arbeiter; auch sind mitunter einige Kosten mit der vorläufigen Planirung verbunden, doch kann man wegen der geringeren Arbeitskräfte in den späteren Jahren die im zweiten Jahre erforderliche Anzahl von 6 Arbeitern als die durchschnittlich höchste Zahl annehmen,“ übersetzt in die Worte (a. a. O. S. 307): „Die Kosten des Stichtorfs berechnet Schröder für ein Tagewerk auf 5 Rthlr. 5 Sgr. und für die ersten Jahre noch etwas höher,“ so bedarf dieß hiernach wohl keiner weiteren Berichtigung. Auf die von Vogel auf diese Uebersetzung begründete Berechnung kommen wir wieder zurück. Die obige Gewinnberechnung kommt bei den Verwaltungskosten und den Zinsen des Betriebs-Capitals wieder zur Sprache; im Uebrigen bleibe ich der Einfachheit wegen bei der alle Neben-Ausgaben hinreichend deckenden Kostenbestimmung zu 5 Rthlr. 5 Sgr. per 150 Ctr. Vogel behauptet ferner, daß ich die bedeutenden Kosten außer Acht gelassen habe, welche die Fürsorge für Unterkunft und Beköstigung der Arbeiter bei einem größeren Torfwerke verursache. Die Hauptsache hierbei ist, daß bei einem größeren Etablissement alle allgemeinen Kosten sich auch auf eine größere Production vertheilen, so daß Nebenausgaben, welche an und für sich von Bedeutung sind, auf die Production repartirt, vollkommen aus der Berechnung verschwinden. Bei einem stetigen Betriebe producirt jede Arbeitergruppe in der Torf-Campagne etwa 100 Tagewerk, d.h. mindestens 15000 Ctr. lufttrockenen Torf, oder um einen großen Betrieb zu nehmen: 20 Arbeitergruppen, also 100 bis 140 Mann zum Graben und 20 bis 40 Frauenzimmer zum Trocknen und Zusammenbringen des Torfes produciren in einer Campagne über 300000 Ctr. lufttrockenen Torf, d.h. bei leichtem Torf etwa 3 bis 4 Millionen Kubikfuß. Was aber die erwähnten Verhältnisse selbst anbetrifft, so sind bei der in Ostfriesland gebräuchlichen Accordarbeit die Thatsachen folgende: Um die Beköstigung der Torfarbeiter bekümmert sich der Arbeitgeber nie, es sey denn, daß er als Victualienhändler mit entsprechendem Gewinn ihnen gegenüber wieder Verkäufer ist. Herkömmliche Nebenausgaben für Trinkgelder und für Schlafstellen (NB. nicht in Wohnhäusern, sondern in leichten Hütten) sind von mir ausdrücklich (a. a. O. S. 133) aufgeführt als „einige auf altem Herkommen beruhende Nebenausgaben, Trinkgelder etc. hoch gerechnet  .  .  .  .  .  .  .  10 1/2 Sgr. Durch diesen Betrag werden die betreffenden Ausgaben vollständig gedeckt. Die eigentlichen Verwaltungskosten gehören mit zu denjenigen Kosten, welche wegen der localen Differenzen kaum einer bestimmten Berechnung zu unterwerfen sind, und die ich deßhalb durch die Art der Berechnung der Productionskosten ausgeglichen habe. Außerdem bleibt immer noch hinlänglich Platz für dieselben nebst Bodenrente in den beiden Positionen in der Berechnung des Verkaufspreises „Gewinn für den Producenten per Centner 1 Sgr.“, also für das Tagewerk 5 Rthlr., ein auf den ostfriesischen Mooren als sehr zufriedenstellend angesehener Brutto-Gewinn und in der Berechnung der Kosten für Selbst-Consumenten „Bodenrente etc. per Centner  .  .  .  .  .  . 0,5 Sgr.“, also für das Tagewerk 2 1/2 Rthlr., in welcher letzteren Berechnung Vogel jedenfalls das etc. übersehen hat, wahrscheinlich freilich die ganze Berechnung. Bei einer Torfproduction mit etwa drei Arbeitergruppen, also von jährlich 45000 Ctr. lufttrockenem Torf und mehr, kann bei gehörig eingeübten Arbeitern, da der Fleiß derselben bekanntlich bei Accordarbeit nicht berücksichtigt zu werden braucht, von besonderen Verwaltungskosten kaum die Rede seyn. Krämer, Gastwirthe u. dgl., die wöchentlich einmal hinausgehen können, leiten erfahrungsmäßig einen derartigen Betrieb mit großem Vortheil, wenn sie nur die gehörige Sachkenntniß haben, um sich vor Täuschungen hinsichtlich des producirten Quantums zu bewahren. Soll bei einem derartigen kleinen Betriebe ein Torfmeister angestellt werden, so muß demselben anderweitige Arbeit mit zugewiesen werden, wenn man nicht unverhältnißmäßig hohe Verwaltungskosten bezahlen will. Womit der Torfmeister bei einer Production von täglich 3 Tagewerk seine Zeit ausfüllen sollte, ist mir nicht klar. Bei einer größeren Production, z.B. für massenhaften Verkauf an Eisenbahnverwaltungen, für eigenen Gebrauch bei der Eisenindustrie, für eigenen Gebrauch bei der Photogenfabrication u. dgl. würde ein Betrieb mit 20 Arbeitergruppen, da es Accord-Arbeit ist, leicht durch einen einzigen Aufseher zu inspiciren seyn, auch wenn der Betrieb über eine Fläche von vielleicht 1/2 Meile Länge und 1/4 Meile Breite ausgedehnt ist. Wir wollen nun für einen derartigen Mann nach Vogel's Angabe 800 fl. – 455 Rthlr. Gehalt annehmen, so macht dieß bei einer Campagne von 100 Arbeitstagen auf 2000 Tagewerk repartirt, für das Tagewerk nicht ganz 7 Sgr. und für 162 Tagewerk nicht ganz 37 Rthlr. Ziehen wir diesen Betrag von dem nach unserer früheren Rechnung bei 162 Tagewerk verbleibenden Gewinn zu 150 Rthlr. ab, so bleibt noch ein Ueberschuß von 113 Rthlr. Die Zinsen des Betriebs-Capitals sind nach Vogel bei Maschinentorf wenigstens um die Hälfte geringer als bei Stichtorf. Wir wollen von der Vergleichung, namentlich von der Frage ob hier eine absolute oder nur eine relative Verminderung vorliegt, ganz absehen, auch davon, daß bekanntlich manche gute Unternehmungen gerade dadurch zu Grunde gehen, daß man bei der Anlage auf zu raschen Umsatz des Betriebscapitals rechnet, und nur den absoluten Betrag der Zinsen per Tagewerk bei Stichtorf berechnen. Der größte Theil des Torfes wird schon im Herbst verkauft. Der Handel mit Brennmaterialien geht bekanntlich fast überall gegen baar oder mit kurzer Zahlungsfrist, doch wollen wir der Sicherheit wegen den Zinsverlust nicht für ein halbes Jahr, sondern für ein ganzes Jahr berechnen. Derselbe beträgt von 5 Rthlr. zu 5 Proc. 7 1/2 Sgr. Das ist also der Zinsverlust für ein Tagewerk. Derselbe beträgt für 162 Tagewerk 40 1/2 Rthlr., und es bleibt also von dem Gewinn zu 113 Rthlr. immer noch ein Ueberschuß von 72 1/2 Rthlr. Als Reserve für zufällige und unvorhergesehene Ausgaben berechnet Vogel bei der Analyse meiner Angaben dieselbe Summe bei Stichtorf wie bei Maschinentorf, übersieht aber dabei, daß bei dem einen Betriebe einige Schiebkarren und Spaten, bei dem andern eine große Fabrikanlage mit Dampfmaschinen und Zubehör erforderlich sind. Soweit für die Berechnung der Productionskosten ein Reservefond in Betracht kommt, ist derselbe in den Berechnungen bereits berücksichtigt. Es bleibt somit bei einem Tagelohn von 20 Sgr. für die beiden Stecher der Gewinnüberschuß für 162 Tagewerk 72 1/2 Rthlr. Damit möchten Vogel's Einwürfe gegen meine Berechnung der Productionskosten des Stichtorfs wohl als erledigt anzusehen seyn, und als Resultat dieser Auseinandersetzungen ist demnach anzusehen: daß meine Angaben wegen der durchschnittlich höchsten Productionskosten des Stichtorfs bei Anwendung der von mir empfohlenen Methode durch eine genaue Berechnung nicht zu ihrem Nachtheil geändert werden. Wenden wir uns nun zu den gerügten Ungleichmäßigkeiten in meiner Vergleichung zwischen den Kosten des Maschinentorfs und des Stichtorfs. Zunächst soll ich den Materialwerth des Torfes oder die Bodenrente bei den Kosten des Stichtorfs außer Acht gelassen haben. Aber in den von mir zur Vergleichung benutzten Angaben Vogel's über die Productionskosten des bayerischen Stichtorfs und des Maschinentorfs ist ja dieser Materialwerth auch nicht berücksichtigt, und konnte deßhalb von mir in der ersten Berechnung gar nicht berücksichtigt werden. Außerdem ist derselbe aber in hinreichend hohem Werthe in den beiden Berechnungen auf Seite 139 und 140 in dem Bruttogewinn für den Producenten und in der „Bodenrente etc.“ zu beiden zu vergleichenden Zahlen, sowohl zu den höchsten Kosten des Stichtorfs, als auch zu den niedrigsten Kosten des Maschinentorfs gleichmäßig zugelegt. Dieser Einwurf fällt somit weg. Ferner habe ich nach Vogel bei dem Stichtorf die Kosten der Magazine vergessen. Bei dem Maschinentorf sind sie freilich auch nicht in Rechnung gebracht, aber dabei „fallen bekanntlich die Kosten der Magazine größtentheils weg“, wie Vogel (a. a. O. S. 305) erklärt. Wie die letztere Behauptung zu verstehen ist, noch dazu, da bekanntlich auch die Fabrication des Maschinentorfes während des Winters ruht, darauf wollen wir nicht weiter eingehen. Es genügt, wenn wir nachweisen, daß Magazine für Stichtorf bei niedrigen Productionskosten nicht erforderlich sind. Ich will ganz davon absehen, daß ein großer Theil des Torfes aus verschiedenen Gründen im Spätsommer und Herbst vom Moore weg verkauft wird, daß also für diesen gar keine Magazine für den Producenten in Frage kommen, und will mich nur auf den Fall beschränken, wo der Producent zugleich Consument ist, wo also jedenfalls die größte Ausdehnung der Magazine vorhanden seyn müßte. Der seltener vorkommende schwere Erdtorf und Pechtorf bedarf allerdings eines möglichst sorgfältigen Schutzes vor atmosphärischen Einflüssen, liefert aber bei der Production ein derartiges Uebergewicht gegen die angenommenen 150 bis 180 Ctr. per Tagewerk, daß schon allein hierdurch die Kosten für Magazine, soweit sie unter Umständen erforderlich seyn. können, vollkommen gedeckt werden. Alle faserigen Torfsorten dagegen ertragen in Haufen von passender Größe das Lagern im Freien sehr gut. An der Oberfläche der Haufen findet freilich immer eine Verwitterung statt, wenn aber die Größe der Haufen beträchtlich ist, z.B. 8000 Kubikfuß und mehr, so ist diese Verwitterung verhältnißmäßig unbedeutend. Der innere Theil des Haufens ist dann zu gleicher Zeit vor Regen und Sonnenschein geschützt, und doch der Luft soweit zugänglich, daß eine vollkommene Austrocknung des halbtrockenen Torfes erfolgen kann. So große Haufen baut man übrigens zweckmäßig nur aus demjenigen Torfe, der längere Zeit stehen bleiben soll; für den Gebrauch in den ersten Monaten und fast den ganzen Winter hindurch sind die Haufen von 1/4 bis 1/2 Tagewerk meistens eben so zweckmäßig. Bestimmte Zahlen für die Größe der Verwitterung stehen mir nicht zu Gebote, weil man bei den geringen Productionskosten in Ostfriesland auf dem Moore selbst diesen Verlust so genau nicht beachtet, und aus Vogel's einfacher Angabe, daß die größeren Magazine der königl. bayerischen Eisenbahnverwaltung über 200000 fl. gekostet haben, läßt sich auch für die bayerischen Moore nichts berechnen. Zur ungefähren Orientirung genügt aber folgende Berechnung: Es seyen die Jahreskosten von einem Magazin 80 Rthlr. und es werde durch dasselbe    ein Torfquantum von 1500 Ctr. gerettet, so ist bei den höchsten Productionskosten    in Ostfriesland zu 5 Rthlr. 5 Sgr. per 150 Ctr. der Gewinn an Torf 51 Rthlr. 20 Sgr. also gegen die Kosten zu 80     „     –   „ –––––––––––––– ein Verlust von 28 Rthlr. 10 Sgr. oder       49 fl. 35 kr. und bei geringeren Kosten des Torfes ein noch größerer Verlust, also ein Magazin    unzulässig. Bei den bisherigen niedrigsten Productionskosten auf den bayerischen Mooren     zu 11 1/2 Kreuzer per Ctr. ist dagegen der Gewinn an Torf 287 fl. 30 Kreuzer also gegen die Kosten zu 80 Rthlr. oder 140  „   –     „ ––––––––––––––– noch ein Gewinn von 147 fl. 30 Kreuzer. Wenn aber die Kostenberechnung für lufttrockenen Torf wirklich 15 1/2 Kreuzer per     Centner ergibt, so ist der Gewinn an Torf sogar 387 fl. 30 Kreuzer also gegen die Kosten zu 140  „   –     „ ––––––––––––––– noch ein Gewinn von 247 fl. 30 Kreuzer und bei höheren Kosten des Torfes durch die Anlage des Magazines ein noch höherer    Gewinn. Eine derartige Differenz der Verhältnisse muß sehr wohl beachtet werden, ist übrigens von mir a. a. O. S. 134 bereits angedeutet. In welcher Ausdehnung z.B. für Eisenbahnverwaltungen Reserve-Magazine bei anhaltend ungünstiger Witterung zweckmäßig seyn können, das zu discutiren würde uns hier zu weit führen, kommt aber für die Vergleichung auch nicht weiter in Betracht, da man dort den Maschinentorf gewiß auch nicht im Freien lagern wird. Der Versuch Vogel's, aus meinen Angaben zu berechnen, daß der Maschinentorf nach Staltacher Methode auf den ostfriesischen Mooren billiger kommen würde als der gewöhnliche Stichtorf, soll wohl nur ein Scherz seyn, und um nicht in das für jeden Dritten unerquickliche Gebiet der persönlichen Debatte zu kommen, würde ich diese Berechnung am liebsten übergehen, da aber Vogel mit aller Bestimmtheit behauptet, genau nach meinen Angaben gerechnet zu haben, so muß ich wenigstens die Data zu einer Revision seiner Berechnung zusammenstellen, wobei ich im Uebrigen auf meine Berechnungen a. a. O. S. 137 verweise. Die Hauptpunkte hierbei sind: 1) Aus meinen Angaben über forcirte Arbeit im Accord bei 15stündiger effectiver Arbeitszeit und bei vollkommener Ausnutzung der Arbeitskraft eines jeden Arbeiters (vergl. a. a. O. S. 131) leitet Vogel ab, daß mit „Leichtigkeit“ ein noch größeres Quantum in gewöhnlicher Arbeitszeit würde gefördert werden können. 2) Bei der Förderung des Rohtorfes für die Maschine sind von Vogel Arbeitergruppen von 5 Mann mit 48 Kreuzer Tagelohn angenommen; bei dem Stichtorf dagegen 6 Mann zu den verschiedenen Sätzen von 64 3/4 bis 70 Kreuzer. 3) Vogel verdoppelt ohne Weiteres die Arbeitsleistung der Maschine und der drei zum Einräumen der Masse und zum Verfahren des Breies erforderlichen Arbeiter. In den früheren Mittheilungen hat Vogel 4500 Kubikfuß per Tag angenommen, und jetzt auf einmal 9000 Kubikfuß. – Gegen Vogel's Bemerkung (a. a. O. S. 307): Schröder schlägt die Kosten der Dampfmaschine etc.“ muß ich übrigens daran erinnern, daß die Kosten der Dampfmaschine zu 4850 fl. unter dem ausdrücklichen Zusatz „mit zugehörigen Löhnen, incl. Zinsen und Abnutzung“ und daneben unter der Verwahrung meinerseits „vielleicht ziemlich gering angeschlagen“ von mir aus Vogel's Referat über das Staltacher Werk unverändert entlehnt sind. Die von Vogel ausgesprochene Verdächtigung „ohne jedoch dabei zu erwähnen etc.“ ist damit wohl erledigt. 4) Die von mir „zur Abrundung der Summe“ auf nur 57 Kreuzer angeschlagenen Transportskosten für 322 Centner halbtrockenen Torf aus den Trockenhäusern werden von Vogel ohne Weiteres in seiner Berechnung zu Grunde gelegt. 5) Nachdem nun Vogel nochmals mich als Autorität für das von ihm unnöthigerweise falsch berechnete specifische Gewicht des ostfriesischen Stichtorfs citirt, auch die Basis der Vergleichung ohne Grund von 150 Centner Ertrag per Tagwerk in 180 Centner geändert hat, vergißt er bei der Kostenberechnung für künstlich getrockneten Torf trotz meiner Erinnerung (a. a. O. S. 138), daß durch den Gewichtsverlust der Preis nach Gewicht berechnet um 9 Proc. steigt. 6) Bei der Berechnung des Stichtorfs wird die Bodenrente mit nicht weniger als 9 fl. per Tagewerk in Rechnung gebracht, d.h. mit einem Betrage, der als Brutto-Gewinn der Torfgräberei in Ostfriesland als recht befriedigend angesehen wird, und auch als „Gewinn bei der Stichtorf-Production“ von mir a. a. O. S. 139 aufgeführt ist. Als Fehler gegen die Symmetrie der Berechnung ist hier zu rügen, daß Vogel diesen bedeutenden Posten bei dem Maschinentorf erst am Schluß der Rechnung aufführt, dagegen bei dem Stichtorf im Anfang. Die Summen 49 fl. 21 kr. und 64 fl. 52 1/2 kr. sind deßhalb, auch von den übrigen Fehlern abgesehen, keine entsprechende Größe. 7) Die übrigen Zusätze mit 7 fl. 42 kr. und 3 fl. 3 kr. sind schon hinlänglich besprochen. Bei Maschinentorf scheint übrigens Vogel gar keinen Einrieb anzunehmen. 8) Nachdem Vogel auf diese Weise die Kosten des Maschinentorfs, aber ohne künstliche Trocknung, auf 5,4 Kreuzer per Centner ohne Bodenrente berechnet hat, und diejenigen des Stichtorfs auf 7,2 Kreuzer per Centner mit Einschluß von 3 Kreuzer Bodenrente, gelangt er durch Vergleichung der beiden Zahlen 5,4 und 7,2 zu dem Resultat, daß der Maschinentorf billiger sey als der Stichtorf. Die übrigen Betrachtungen Vogel's bei dieser Gelegenheit sind nicht von Belang. Sein Citat wegen der 8–9 Kreuzer Productionskosten auf den bayerischen Mooren scheint nach der citirten Stelle zu urtheilen auf seiner Annahme wegen des Verhältnisses zwischen Productionskosten und specifischem Gewichte zu beruhen. Soweit übrigens eine Verminderung der Productionskosten durch hohes specifisches Gewicht eintritt, gilt sie für jede Stichmethode. Einige Zahlenangaben hiefür finden sich in meinen früheren Mittheilungen Seite 134 und 135. Damit möchten Vogel's Einwürfe sämmtlich als erledigt anzusehen seyn, und als Resultat ist demnach anzusehen: daß meine Berechnungen über das Verhältniß des Verkaufspreises bei Stichtorf und Maschinentorf, so wie für die Kosten desselben für Anlagen in unmittelbarer Nähe der Torfgruben, durch Vogel's Analyse in keiner Weise umgeworfen sind. Ich muß übrigens wiederholt ausdrücklich daran erinnern, daß bei dieser Vergleichung zum Vortheil des Maschinentorfs, „da die Rechnung so schon ungünstig genug für den Maschinentorf ausfällt“ (vgl. a. a. O. S. 138), die durch den Gewichtsverlust hervorgerufene Preiserhöhung des künstlich getrockneten Maschinentorfes um 9 Proc. nicht berücksichtigt ist, daß ich die Data für die Berechnung der Kosten des Maschinentorfs sämmtlich auf Vogel's Autorität hin aus dessen Angaben entnommen habe, und daß bei der Berechnung des Stichtorfs hohe Tagelöhne, dagegen bei der Berechnung des Maschinentorfs niedrige Tagelöhne zu Grunde gelegt sind. Daß die Differenz der Preise bei genauer Berechnung demgemäß noch größer werden müßte, ist selbstverständlich. Noch wichtiger ist übrigens ein anderer Punkt. Zu Gunsten des Maschinentorfs habe ich Vogel's Angabe über das Verhältniß des Feuerungseffectes des lufttrockenen Stichtorfs und des künstlich getrockneten Staltacher Maschinentorfs als 4,00 : 6,50 ohne alle Kritik angenommen. Um Vogel nicht anzugreifen, habe ich damals diese Angabe nicht kritisirt, auch auf die Gefahr hin, in den Verdacht zu kommen, als wenn ich dieselbe als richtig anerkenne. Jetzt glaube ich aber mich ausdrücklich gegen diesen Verdacht verwahren zu müssen. Wenn der nutzbare Feuerungseffect des lufttrockenen Torfes mit 20 Proc. hygroskopischem Wasser = 4,00 ist, so ist unter Vernachlässigung einiger bekannten Correcturen, welche die Berechnung aber nicht wesentlich ändern, der nutzbare Feuerungseffect von vollkommen wasserfreiem Torf = 5,25, und ein größerer Effect kann ohne chemische Veränderung des Torfes gar nicht hervorgerufen werden. Die Heizkraft von künstlich getrocknetem Torf mit 12 Proc. hygroskopischem Wasser ist sogar nur 4,50. In wieweit bei passender Heizanlage hierbei Theorie und Praxis übereinstimmen, darf ich wohl als bekannt voraussetzen. Die nahe liegende Vermuthung, daß 4,50 durch einen Druckfehler in 6,50 verändert sey, ist ausgeschlossen, weil Vogel die Zahl 6,50 als Basis für weitere Berechnungen benutzt. Es liegt nun nahe, zu vermuthen, daß auch hier halbtrockener Torf bei der Vergleichung zu Grunde gelegt sey. Die Heizkraft eines Torfes mit 41 Proc. Wassergehalt ist aber nach den obigen Daten = 2,69, und das Verhältniß zwischen dieser Größe und der Heizkraft des künstlich getrockneten Torfes = 4,50 ist = 4,00 : 6,69 in auffallend naher Uebereinstimmung mit Vogel's Angabe 4,00 : 6,50. Nebenbei erinnere ich übrigens noch daran, daß die obige Berechnung sehr nahe mit den von Brix durch Erfahrung gefundenen Werthen für Stichtorf mit verschiedenem Wassergehalt, sowie mit anderweitigen Untersuchungen, z.B. von Kraut über den Heizeffect verschiedener Arten Preßtorf übereinstimmt. Sind die Zweifel an der Zahl 6,50 wirklich begründet, so stellt sich damit die Vergleichung zwischen den Kosten des Maschinentorfs und des Stichtorfs noch bedeutend ungünstiger für den ersteren. In Betreff der Schlußbemerkungen Vogel's (a. a. O. S. 308) muß ich wiederholen, daß ich an diesem Orte nicht auf persönliche Debatten glaube eingehen zu dürfen. Im Wesentlichen sind diese Bemerkungen übrigens durch die obigen Erörterungen auch wohl schon erledigt.