Titel: Verbesserungen an Schlagmaschinen und Krempeln, von F. A. Calvert in Manchester.
Fundstelle: Band 161, Jahrgang 1861, Nr. CXIII., S. 406
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CXIII. Verbesserungen an Schlagmaschinen und Krempeln, von F. A. Calvert in Manchester. Aus dem London Journal of arts, Juni 1861, S. 340. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Calvert's Verbesserungen an Schlagmaschinen und Krempeln. Der Erfinder hat bei dieser neuen Schlagmaschine (patentirt in England am 19. September 1860) hauptsächlich den Zweck verfolgt, durch Luftströmung diejenigen Samenkörner und Laubtheile, von welchen die Fasern bereits abgestreift sind, von denjenigen, an welchen noch Fasern anhangen, zu trennen. Der Schlagflügel a in Fig. 17, welchem die Wolle wie gewöhnlich durch Speisewalzen a' zugeführt wird, hat an seinem Umfang eine Anzahl, etwa zehn, Stahlblätter, welche entweder gekrümmt, oder unter einem Winkel von 45° umgebogen, und an ihrem vorderen Rand gezahnt sind. Unter dem Schlagflügel befindet sich ein Rost, und über demselben ein durchlöcherter Deckel b. Durch letzteren wird die Verbindung mit der Staubkammer c hergestellt, aus welcher ein Ventilator x die Luft aussaugt. Von dem Schlagflügel a werden die Fasern durch den fein gezahnten Cylinder d abgenommen. Unter dem Cylinder d befindet sich die Reinigungswalze e, welche die Samenkörner, Laubtheile und andere Unreinigkeiten von der Oberfläche des Cylinders d abstreift. Diese Walze e liegt oberhalb des Canals f, dessen Boden die gekrümmte Platte g bildet und der unten in das für die Aufnahme der Laubabfälle bestimmte Gefäß h einmündet. Um die oben erwähnte Luftströmung zu erzeugen, wird die Luft am Boden des Gefäßes h gefaßt und durch den Ventilator x im Canal f aufwärts, dann zwischen dem Flügel a und dem Cylinder d durch nach der Staubkammer und endlich in den Saugraum des Ventilators selbst angesaugt, von wo sie durch Seitencanäle in das Freie austritt. Die an dem fein gezahnten Cylinder d anhängenden Fasern werden von der Bürste i abgestreift. Bei dieser Anordnung fallen alle Unreinigkeiten, an denen keine Fasern mehr hängen, in das Gefäß h nieder, während die mit Fasern behafteten Unreinigkeiten nach dem Schlagflügel a zurückgeführt werden, der sie dann so lange bearbeitet, bis auch sie frei von Fasern sind und in das Gefäß h niederfallen. Um die Baumwolle dann noch weiter zu reinigen, bringt man sie in die in Fig. 18 abgebildete Maschine. In einem verticalen Canal k, in welchen unter 45° geneigte, abwechselnd nach rechts und links gerichtete, durchbrochene Wände eingesetzt sind, wird eine Luftströmung erzeugt, durch welche die Fasern von oben nach unten fortgeführt werden. Dabei fallen dieselben von einer Wand der anderen zu und setzen den in ihnen enthaltenen Staub auf den Wänden l ab; durch diese Wände, welche, wie erwähnt, durchbrochen sind, fällt der Staub hindurch und gelangt in die Kammern l', die mit Thüren versehen sind, um leicht entleert werden zu können. Die Fasern selbst lagern sich auf einer Siebtrommel m ab und werden dann durch ein Paar Abzugswalzen einem Wickelapparat zugeführt. Dieser Reinigungsapparat ist an die in Fig. 19 dargestellte Maschine angehängt, welche folgende Einrichtung hat: Ein Paar gezahnte Speisewalzen o liefern das Fasermaterial an die Einführwalze o', welche scharfe, hakenförmige Zähne hat und über einem feinen Rost liegt. Die Einführwalze gibt es an den mit Spitzen oder Zähnen besetzten Cylinder g ab, welcher es in Gemeinschaft mit den gezahnten Walzen r¹, r²...r¹² bearbeitet. Diese gezahnten Walzen r¹, r².. dienen dazu, das Material von dem Cylinder g abzunehmen und festzuhalten, während der Cylinder die von den Zähnen gefaßten Fasern bearbeitet. Zunächst nimmt die Walze r¹ die Fasern von dem Cylinder g ab und hält sie mit ihren scharfen Zähnen fest, während indessen der Cylinder g sie öffnet; die zweite Walze r² nimmt die Fasern von der ersten r¹ ab und setzt sie dann wieder der Wirkung des Cylinders g aus; hierauf werden die Fasern von der Walze r² auf die Walze r³ übergeführt und von hier aus wieder durch den Cylinder g bearbeitet, u.s.f. durch alle Walzen, bis die Fasern vollständig geöffnet sind. Bei der Aufstellung ist zu beachten, daß die ersten Walzen r¹, r² u.s.w. von dem Umfang des Cylinders g weiter abstehen, als die letzten .. r¹¹, r¹², damit die Fasern nicht zerrissen werden. Die letzte Walze r¹³ ist eine Putzwalze; die Haken derselben sind deßwegen auch denen der übrigen entgegengesetzt gerichtet. Alle schweren Unreinigkeiten fallen durch den Rost s hindurch, während die leichteren durch den Canal k' dem oben beschriebenen Reinigungsapparat k zugeführt werden. Diese Maschine kann auch an Stelle einer Krempel angewendet werden; in diesem Falle ist die Putzwalze r¹³ durch ein Fillet zu ersetzen, von welchem das Vließ wie gewöhnlich abgekämmt wird. Die Geschwindigkeitsverhältnisse sind folgende: Die Einführwalze macht 400 Umdrehungen in der Minute, der Cylinder g 600 und die kleinen Walzen r 60 bis 100.

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