Titel: | Vorrichtungen zum Ablassen von Rübensaftproben aus dem Verdampfapparat. |
Autor: | E. T. |
Fundstelle: | Band 170, Jahrgang 1863, Nr. LXXVIII., S. 267 |
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LXXVIII.
Vorrichtungen zum Ablassen von Rübensaftproben
aus dem Verdampfapparat.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Vorrichtungen zum Ablassen von Rübensaftproben aus dem
Verdampfapparat.
Die Nothwendigkeit, beim Eindicken des Rübensaftes im luftverdünnten Raume sich
häufig von der erlangten Concentration in den zwei resp. drei Körpern des Apparates
zu überzeugen, erheischte an denselben die Anbringung von Probehähnen, welche das
zur Wägung in der Aräometerhülse erforderliche Saftquantum abzulassen gestatten.
Die bisher verwendeten derartigen Vorrichtungen lassen es wünschenswerth erscheinen,
das beim Herausnehmen der Probe so leicht stattfindende Vesprritzen und Verschütten
von Saft, so wie das noch häufigere Zerschlagen des Aräometers thunlichst zu
verhindern und zugleich dem Arbeiter die Manipulation so zu vereinfachen, daß
derselbe sehr oft und schnell die Grädigkeit des Saftes prüfen kann.
Die in Fig. 24
dargestellte Vorrichtung dürfte diesen Anforderungen entsprechen und eine allgemeine
Verwendung gestatten, da sie an jedem bestehenden Verdampfapparat leicht anzubringen
ist.
V ist der Verdampfapparat, an dessen äußerer Wand das
durch den Wechsel und das Rohrstück a oben, und durch
r und d unten mit
demselben communicirende cylindrische Messing- oder Kupfergefäß b
befestigetbefstiget ist, welches andererseits die zur Aufnahme des Aräometers bestimmte Hülse
c trägt.
Die zwei Bohrungen des Wechsels a sind aus den
nebenstehenden Querschnitten 1 und 2a, diejenigen des
Wechsels d aus denen von 3, 4 und 5 d in ihren verschiedenen Stellungen beim Gebrauche des
kleinen Apparates ersichtlich.
Die Anbringung des Gefäßes b erfolgt in der Art, daß die
Linie des gewöhnlichen Standes der Flüssigkeit im Verdampfer stets mindestens 1 bis
3 Zoll über der Mitte desselben liegt, so daß bei der in 1 a und 3 d angedeuteten Stellung der Hähne a und d der Raum des
Cylinders sich mit Saft füllt.
Dreht man nun a nach rechts in die Stellung 2 a, so communicirt die eine Bohrung desselben mit der
äußeren Luft durch die Oeffnung i im Wechsel, während
die Verbindung mit dem Verdampfapparate abgeschlossen ist, und macht es möglich
durch gleichzeitige Drehung von a in d 4 den zu prüfenden Saft in die Hülse c steigen zu lassen, daher das in derselben stehende
Aräometer zum Spielen kommt und das Ablesen davon mit Leichtigkeit erfolgen
kann.
Bringt man d nach einer weiteren Vierteldrehung in die
Stellung d 5, so tritt vermöge des äußeren Luftdruckes
der geprüfte Saft wieder in den Apparat zurück.
Neben Einfachheit der Construction bietet die eben beschriebene kleine Vorrichtung
noch den Vortheil leichter Reinhaltung, da ein einfaches Eingießen von etwas Wasser
in c und Durchsaugenlassen desselben durch den Wechsel
a vollständig genügt um alle Theile auszuspülen.
Fig. 25 und
26
stellen in der Vorder- und Seitenansicht einen ähnlichen Apparat dar, bei
welchem das cylindrische Gefäß b durch ein anderes b' ersetzt ist, dessen vordere Wandung aus einer
Glasplatte besteht, so daß es zugleich als Anzeiger des Flüssigkeitsstandes benutzt
werden kann. Die Anordnung der übrigen Theile ist ganz dieselbe wie in Fig. 24 und
aus der Zeichnung leicht verständlich.
E. T.