Titel: Beschreibung eines aus der Eckert'schen Maschinenfabrik hervorgegangenen Mechanismus zur Bewegung der Rührer und der Flügel bei Kühlschiffen; von Dr. Robert Schmidt, Civilingenieur in Berlin.
Autor: Robert Schmidt
Fundstelle: Band 172, Jahrgang 1864, Nr. VIII., S. 13
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VIII. Beschreibung eines aus der Eckert'schen Maschinenfabrik hervorgegangenen Mechanismus zur Bewegung der Rührer und der Flügel bei Kühlschiffen; von Dr. Robert Schmidt, Civilingenieur in Berlin. Mit Abbildungen auf Tab. I. Schmidt über einen Mechanismus zur Beweg. der Rührer u. Flügel bei Kühlschiffen. Den betreffenden Industriellen ist es zur Genüge bekannt, welche Wichtigkeit bei der Bierbrauerei und Spiritusfabrication die Operation des „Kühlens,“ oder was dasselbe sagt, die Construction des Kühlapparates hat. In neuerer Zeit, wo man überhaupt mehr und mehr zu mechanischen Hülfsmitteln seine Zuflucht nimmt, findet man nun häufig die Anordnung: daß in dem Kühlschiff Rührer und über denselben Flügel bewegbar gemacht sind, welche beide dann um ein und dieselbe Drehachse in der Weise in Drehung zu erhalten sind, daß die Flügel bedeutend schneller als die Rührer rotiren. Die Mechanismen, welche zu dieser Bewegungsübertragung bisher angewandt wurden, waren meist sehr complicirt, weßhalb wir im Nachfolgenden einen neuerdings von dem Maschinenfabrikanten Hrn. F. Eckert zu Berlin construirten Mechanismus beschreiben wollen, welcher sich durch Einfachheit auszeichnet und sich auch bereits bei drei Ausführungen vortheilhaft bewährt hat. Fig. 14 zeigt einen verticalen Durchschnitt des Mechanismus, Fig. 15 einen Grundriß desselben nach Abnahme der kreisförmigen Platte b. – a ist daselbst ein in dem Kühlschiff befestigtes Gußstück, welches oben, bei a', in einen hohlen Cylinder ausgeht, der innen mit Zähnen versehen ist. Das Stück a bildet zugleich den Spurkasten für das Lager der stehenden Welle c, um deren Achse die zwei erwähnten Rotationsbewegungen stattfinden sollen. An derselben sind nämlich einerseits die in Fig. 16 angegebenen Flügel d befestigt, welche sich mit c zugleich umdrehen, andererseits ist diese Welle mit folgendem Mechanismus in Verbindung gebracht. Auf der Welle c ist das Stirnrad n befestigt, welches in zwei andere Stirnräder m greift, die wiederum durch ihre Zähne mit dem fixirten Stücke a in Verbindung gebracht sind. Die Drehachsen der Räder m befinden sich in der Scheibe b, welche um die Welle c sowohl als auch um den cylindrischen Körper a' drehbar gemacht ist. Mit der Scheibe b werden die Rührer f, Fig. 16, verbunden, welche sich dann, je nach dem Verhältniß der Räder, langsamer als die Flügel bewegen. – Wird z.B. die Welle c in der Richtung des Pfeils s, Fig. 15, bewegt, so werden die Räder m in der Richtung der Pfeile s' in Umdrehung gesetzt, und indem sie dadurch gezwungen werden, sich auf dem inneren Radkranze des Theiles a' fortzurollen, werden auch die Drehachsen der Räder m eine Drehung annehmen, die durch die Pfeile s'' vorgezeichnet ist und an welcher auch die Scheibe b sowie die Rührer Theil nehmen müssen. Fig. 16 zeigt den beschriebenen Mechanismus im leicht erkennbaren Zusammenhange mit dem Kühlschiffe und der Betriebswelle g. Die aus der Eckert'schen Fabrik hervorgegangenen derartigen Ausführungen befinden sich: auf dem Rittergute des Hrn. Lehmann, auf Nitsche bei Schmiegel; auf dem Gute Drehna, dem Hrn. Baron v. Eckartstein gehörig; endlich auf dem Rittergute des Hrn. Elsner auf Mahlow bei Berlin. Der Lieferungspreis der hier beschriebenen Einrichtung stellt sich auf etwa 1/3 von demjenigen der bisherigen Constructionen, welche mit Rührer und Flügel versehen waren.

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