Titel: Verbesserter Puddelofen von Will. Taylor zu Shiffnal, Will. Molineux und Henry Harrison zu Hollinswood.
Fundstelle: Band 176, Jahrgang 1865, Nr. LXVI., S. 216
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LXVI. Verbesserter Puddelofen von Will. Taylor zu Shiffnal, Will. Molineux und Henry Harrison zu Hollinswood. Aus dem London Journal of arts, Januar 1865, S. 11. Mit Abbildungen auf Tab. III. Taylor und Molineux's verbesserter Puddelofen. Diese Erfindung (patentirt in England am 6. Februar 1864) besteht in einer Einrichtung zur Abkühlung der Wandungen der Puddelöfen durch Ströme von kalter Luft, welche um den ganzen Ofen circuliren. Zu diesem Zwecke wird der Ofen ganz wie gewöhnlich aufgebaut, mit der Ausnahme, daß zu jeder Seite der Arbeitsthür eine Luftkammer angebracht wird. Diese Luftkammern erhalten eine den übrigen Dimensionen des Ofens entsprechende Größe und Form, und werden in einander entgegengesetzter Richtung rings um den Ofen herum geführt, so daß beide an der Hinterwand des letztern zusammentreffen und die Luft aus beiden in die Esse entweicht. Demnach werden an den beiden Mündungen d er an jeder Seite der Puddel- oder Arbeitsthür angebrachten Luftkammern stets zwei Ströme von kalter Luft eingesogen, welche den Ofen unablässig ringsum bespülen und ihn abkühlen, wodurch der Puddler vor den schädlichen Gasen und Dämpfen, die aus dem zu puddelnden Eisen sich entwickeln, und deren nachtheiligen Wirkungen er bis jetzt, bei der Neigung derselben, aus der Ofenthür zu entweichen, ausgesetzt ist, bedeutend geschützt wird, insofern dieselben durch die eine oder beide Luftkammern abziehen. Fig. 37 stellt einen Seitenaufriß des Puddelofens, Fig. 38 einen Querdurchschnitt der Luftkammer, und Fig. 39 einen Grundriß des Ofens in der Ebene der Luftkammern und durch den Feuerraum dar. A, A sind die Luftkammern, in Fig. 39 im Grundriß und in Fig. 38 im Querschnitte dargestellt; sie laufen rings um den Ofen, mit Ausnahme der Stelle, wo die Arbeitsthür sich befindet. Die vorderen Enden dieser Kammern sind offen und stehen durch zwei in den vorderen Ofenplatten neben der Puddelthür angebrachte Oeffnungen mit der äußeren Luft in Verbindung. Eine Oeffnung B an der Hinterwand des Ofens führt zum Fuchse C und stellt die Verbindung mit der Esse her. Auf diese Weise wird in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung ein starker Luftzug hervorgerufen, durch den die Luftkammern genügend abgekühlt werden, so daß die intensive Hitze des Ofens nicht zerstörend auf sie wirkt. An dem Punkte indessen, wo die heißeste Flamme die Wandung der Kammern zuerst berührt, ist es anzurathen, den Theil D für sich, von der Kammer isolirt, zu construiren, so daß er, wenn er vom Feuer zu stark angegriffen worden, leicht erneuert werden kann.

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