Titel: Schleppschieber für variable Expansion; als Mittheilung patentirt für H. B. Barlow in Manchester.
Fundstelle: Band 176, Jahrgang 1865, Nr. XCVIII., S. 331
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XCVIII. Schleppschieber für variable Expansion; als Mittheilung patentirt für H. B. Barlow in Manchester. Aus dem London Journal of arts, Februar 1865, S. 90. Mit Abbildungen auf Tab. V. Barlow's Schleppschieber für variable Expansion. Fig. 25 zeigt diese Steuerung mit den anstoßenden Theilen des Dampfcylinders im Längendurchschnitt. In der Cylinderwand a sind wie gewöhnlich die Eintrittsdampfwege b und c, sowie der Austrittsdampfweg d ausgespart. Der Vertheilungsschieber e enthält für den Ein- und Austritt des Dampfes die Canäle b' und c' und die Muschel d'. Ueber dem Vertheilungsschieber liegt der mit zwei Canälen b² und c² versehene Expansionsschieber f. Die Schieberstange g ist an dem Rahmen h befestigt, welcher rings um den Expansionsschieber f herum gelegt ist und eine solche Höhe hat, daß er über die Enden des Vertheilungsschiebers weggreift. Zur Bewegung der Schieberstange dient wie gewöhnlich ein Excentric. In der Zeichnung nehmen die beiden Schieber die äußerste linke Stellung ein; die Canäle c², c', c sind völlig geöffnet und lassen den Dampf gegen die rechte Seite des Kolbens treten, während zugleich der verbrauchte Dampf durch den völlig geöffneten Dampfweg d, die Muschel d' und den Ausblasecanal von der linken Kolbenseite abströmen kann. Wenn die Schieberstange g von dieser Stellung aus in der Richtung des Pfeils bewegt wird, so wird der Dampfzutritt zum Canal c' abgesperrt, während vorläufig der Ausblasecanal noch vollständig geöffnet bleibt, bis der Rahmen h mit dem Vertheilungsschieber in Berührung tritt. In diesem Augenblicke steht der Canal b² genau über dem Canal b', und in dieser Lage nimmt der Expansionsschieber den Vertheilungsschieber bei seiner Bewegung mit, bis nach Vollendung des Hubes der Dampfweg c in seiner ganzen Breite in die Muschel d' einmündet. Die Veränderung des Expansionsgrades erfolgt dadurch, daß man dem Expansionsschieber f eine größere oder kleinere Breite gibt. Bei der Modification in Fig. 26 sind die Dampfwege b und c des Cylinders kürzer gemacht, um den schädlichen Raum zu vermindern, und für den verbrauchten Dampf zwei Ausblasecanäle d angebracht. An den Expansionsschieber f sind Flantschen angegossen, welche in derselben Weise, wie bei Fig. 25 beschrieben wurde, auf den Vertheilungsschieber wirken. Fig. 27 zeigt eine Anordnung, vermöge welcher der Expansionsgrad während des Ganges verändert werden kann. Der Expansionsschieber f hat hier breite Canäle b² und c², und zwischen denselben liegen die beiden Platten i, i, welche durch rechts- und linksgängige Schrauben j, j an der Spindel k mit einander verbunden sind. Diese Spindel k ist in einem mit dem Expansionsschieber verbundenen Arm f' gelagert und endigt, nachdem sie durch eine Stopfbüchse im Schieberkastendeckel geführt ist, in ein Handrad. Durch Drehung dieses Handrades werden die Platten i, i einander genähert oder von einander entfernt und der Expansionsgrad mithin regulirt. Man kann übrigens auch die Spindel k mit dem Regulator in Verbindung setzen und dadurch eine selbstthätige Verstellung des Expansionsgrades hervorbringen. (Patentirt in England am 16. April 1864.)

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