Titel: Ueber das Härten von Gußstahlrohren in Oel.
Fundstelle: Band 179, Jahrgang 1866, Nr. XXXIV., S. 125
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XXXIV. Ueber das Härten von Gußstahlrohren in Oel. Ueber das Härten von Gußstahlrohren in Oel. Nach einem Auszuge aus Holley's unlängst erschienenem Werke Ordnance and Armor im Scientific American vom 25. Februar 1865, ist es Hrn. Anderson erst dann gelungen, das Gußstahlrohr mit vollständigem Erfolge an die Stelle des nach dem Coil-System geschmiedeten Armstrong-Rohres setzen zu können, nachdem er für Rohre der ersteren Art die Gußstahlhärtung in Oel adoptirt hatte. – Das mit Holzfeuer erhitzte Gußstahlrohr wird zu diesem Zweck vermittelst eines Krahnes, bei verticaler Achsenrichtung, in ein seiner Größe entsprechendes und mit Oel gefülltes Eisengefäß eingetaucht, welches letztere wieder von einem mit Wasser gefüllten Gefäße umgeben ist, um dadurch einer zu großen Temperaturerhöhung des zum Rohrhärten dienenden Oeles vorzubeugen. Beim Härten der Kernröhre eines 110 Pfünders stieg diese Temperatur unter genannten Umständen auf 280° Fahr. (138° Cels.). Nach Kirkaldy beträgt die absolute Festigkeit von in Oel gehärteten Gußstahle 215400 Pfd. – Die Härtung von Gußstahlrohren oder deren Theilen läßt sich nach G. W. Rendel von der Elswich Ordnance Comp. auch ganz einfach in der Weise bewirken, daß man die betreffenden Gußstahlstücke nach ihrer gehörigen Erhitzung im Ofen in ein Bad von Oel oder anderer Flüssigkeit eintaucht, beziehungsweise dieselben mit Härteflüssigkeit übergießt, und letztere dann durch entsprechende Kühlmethoden, Schlangenröhren welche kaltes Wasser hindurchleiten etc., auf einer dem Härteprocesse günstigen Temperatur erhält. D......y,                 Major im Generalstab in Cassel.