Titel: Mackintosh's Spannvorrichtungen für Drehbänke etc.
Fundstelle: Band 183, Jahrgang 1867, Nr. LXIX., S. 260
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LXIX. Mackintosh's Spannvorrichtungen für Drehbänke etc. Aus dem Mechanics' Magazine, October 1866, S. 210. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Mackintosh' Spannvorrichtungen für Drehbänke etc. W. Mackintosh in Forfar (England) ließ sich eine Anordnung von Spann- und Haltvorrichtungen für Drehbänke, Schraubstöcke, Windeisen, Schraubenschlüssel etc. patentiren, welche einfach in der Construction ist und nicht leicht in Unordnung kommen kann. Eine Modification, welche für Drehbänke paßt und an Stelle des gewöhnlichen Futters angewendet werden kann, ist in Fig. 27 und 28 dargestellt; Fig. 27 ist eine Ansicht und Fig. 28 ein Durchschnitt durch die Achse. Bei dieser Anordnung ist 5 die Planscheibe, welche auf der Drehbankspindel (oder auch auf der gewöhnlichen Planscheibe) befestigt werden kann, und diese verbesserte Planscheibe ist mit vier vertieften Führungen 1, 2, 3, 4 zur Aufnahme von Spannstücken oder Backenplatten 6, 6 und 7, 7 versehen. Die inneren Flächen der Backenplatten sind mit Schraubengewinde versehen, um in die kurzen Schrauben 8, 9 einzugreifen, welche in passenden Vertiefungen in den Führungen 1, 2, 3, 4 angebracht sind. Die Achsen der vier Schrauben 8,9 sind radial und jedes diametral gegenüberliegende Paar schneidet das Centrum in einer zu derjenigen des anderen Paares senkrechten Linie. Die Schrauben 8, 9 sind hohl oder röhrenförmig, und mit denselben sind cylindrische Röhren 10 verbunden, welche mitten durch die Planscheibe gehen und natürlich sich schneidend im Centrum zusammentreffen. Ein langer Schlüssel, in Fig. 29, 30 und 31 dargestellt, welcher nöthigenfalls zwei entgegengesetzte Schrauben 8,9 gleichzeitig bewegen kann, wird durch die Röhren 10 und die Schrauben gesteckt. Von den beiden Schrauben 8, 9 hat die eine rechtes, die andere linkes Gewinde, so daß dieselben, wenn sie mit dem Schlüssel nach einer Richtung gedreht werden, sich von dem Mittelpunkt entfernen oder demselben nähern. Soll ein Gegenstand, wie es häufig vorkommt, excentrisch gehalten werden, so steckt man den Schlüssel nur durch eine Schraube. Damit der Schlüssel die Schrauben drehen kann, ist derselbe mit einer Feder versehen, welche in entsprechende Nuthen der Schrauben paßt, während die Röhren 10 weit genug gemacht sind, daß sich der Schlüssel mit der Feder frei darin drehen kann. Jede Nackenplatte 6,6 und 7,7 ist an einem Ende mit einem vorspringenden Backenstück 11 versehen, welches für kleine Gegenstände nach der Mitte der Scheibe zu (wie Fig. 27 und 28 zeigen), für große Gegenstände nach dem Rand der Planscheibe zu liegt. Die Backen 11 haben concave, convexe und flache Haltflächen, welche rauh gemacht sind. Wenn alle vier Backen in der Mitte zusammengebracht sind, so bilden sie ein Viereck mit abgestumpften Ecken, in der Mitte der Seiten getheilt und die Diagonalen in der Richtung der Schrauben. – Feilspäne, Drehspäne oder Staub können nicht leicht in die Führungen 1, 2, 3, 4 gelangen, wenn es aber geschieht, so sind sie leicht zu entfernen. – Die hier beschriebene Combination bildet, wenn sie horizontal angewandt wird, einen zweckmäßigen Schraubstock für Goldarbeiter, Uhrmacher etc. und gewährt den Vortheil, den Gegenstand an vier Stellen zu halten, während der gewöhnliche Schraubstock ihn nur an zwei Stellen hält. Eine für Schraubenschlüssel passende Haltvorrichtung ist in Fig. 32 und 33 in zwei Ansichten abgebildet. Der Hauptarm 12 des Schlüssels hat eine gekrümmte Form, insbesondere das obere Ende, worin die Theile 13,14 zum Halten angebracht sind. Der Apparat besteht aus einem gezahnten Stück 13, welches excentrisch in einem Scharnier 14 sitzt, das auf dem Hauptarm gleiten kann; soll ein Gegenstand 15 festgehalten werden, so klemmt sich das Scharnier fest. Der Schlüssel ist als einen kleinen Artikel 15 haltend dargestellt, während seine Anwendung auf einen großen Gegenstand durch punktirte Linien angegeben ist. Der mit dem Schlüssel zu haltende Gegenstand wird an den Haken des Armes 12 gebracht und das excentrische Stück 13 mit dem Daumen in der Richtung des Pfeiles 16 angedrückt. Der Schlüssel wird in der Richtung des Pfeiles 17 gedreht, ausgenommen wenn der Gegenstand losgelassen werden soll, in welchem Falle der Schlüssel in entgegengesetzter Richtung gedreht werden muß.

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