Titel: | Ein einfaches Dynamometer für Arbeitsmaschinen. |
Fundstelle: | Band 185, Jahrgang 1867, Nr. XXVI., S. 92 |
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XXVI.
Ein einfaches Dynamometer für
Arbeitsmaschinen.
Mit einer Abbildung.
Einfaches Dynamometer für Arbeitsmaschinen.
Dieses Dynamometer schließt sich an die gewöhnliche zum Betriebe dienende
Riemenscheibe an und besteht aus einer starken Nabe, in welcher zwei Federn
befestigt sind, deren entgegengesetzte Enden sich gegen zwei hölzerne Widerhalte am
inneren Umfang des Riemenscheibenkranzes anlegen.
Textabbildung Bd. 185, S. 93
Ein hölzerner Zeiger, der ebenfalls mit dem einen Ende an Nabe
befestigt ist, gibt vermittelst am anderen Ende befestigten Bleistiftes an einer mit
Kranze der Riemenscheibe verbundenen Scale die Maximaldurchbiegung der Federn an.
Nachdem der Stift seine Angabe gemacht hat, wird der Riemen von der Scheibe
abgeworfen und dann hängt man an den Kranz der Riemenscheibe so viel Gewicht an, daß
der Zeiger wieder bis auf dieselbe Stelle gelangt, die ihm beim Versuch selbst durch
die Durchbiegung der Federn ertheilt worden war. Multiplicirt man dieses Gewicht mit
der Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe, so erhält man die Leistung. Wenn z.B. 50
Kilogr. nothwendig waren, um den Zeiger bis in die bezeichnete Stellung
überzuführen, und die Umfangsgeschwindigkeit der Riemenscheibe 3,0 Meter per Secunde betrug, so berechnet sich die Leistung zu
150 Meterkilogr. per Secunde oder 2 Pferdestärken. Die
oben abgebildete Vorrichtung ist so einfach, daß sie leicht an jeder Riemenscheibe
angebracht werden kann.
Vor Beginn des Versuches wird die Riemenscheibe a lose
auf die Welle geschoben und ihre Nabe einerseits durch einen Bundring, andererseits
durch die Nabe c, an welcher die Federn b befestigt sind, an der seitlichen Verschiebung
verhindert. Die Nabe c ist auf der Welle festgekeilt und
die Federn b sind an ihr durch einspringende Haken,
sowie durch Preßschrauben befestigt. Mit ihren entgegengesetzten Enden legen sich
die Federn d gegen die hölzernen Widerhalte f, durch
welche sie mitgenommen werden, wenn die Scheibe sich nach der Pfeilrichtung dreht;
nachdem sie sich dann unter der Last der Arbeitsmaschine durchgebogen haben, nimmt
auch die Nabe c und die Welle der Arbeitsmaschine an der
Drehung Theil. Der an der Nabe c befestigte Zeiger d gibt vermittelst eines Bleistiftes an der Scale e, die am Umfange der Riemenscheibe befestigt ist, die
Größe der Durchbiegung an. (American Artizan; hessisches Gewerbeblatt, 1867, Nr.
20.)