Titel: Nist-Urnen aus gebranntem Thon für insectenvertilgende Vögel.
Fundstelle: Band 186, Jahrgang 1867, Nr. LIV., S. 239
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LIV. Nist-Urnen aus gebranntem Thon für insectenvertilgende Vögel. Mit Abbildungen. Nist-Urnen aus gebranntem Thon für insectenvertilgende Vögel. Nist-Urnen aus gebranntem Thon haben gegen die bisher angewandten hölzernen Kästen den Vorzug, daß sie für ein Drittel des Preises der letzteren herzustellen sind zehnmal so lange halten und Staare, Meisen, Sperlinge etc. nicht weniger gern darin nisten. Die Sorte A der folgenden Skizze hat die Form eines 2/3 Abschnitts einer Hohlkugel, die Sorte B die eines umgestülpten Blumentopfes mit einer glatten Seite. Textabbildung Bd. 186, S. 239 Letztere Sorte ist vorzuziehen, weil sie, im Brennofen in einander zu schiebend, weniger Raum einnehmen, billiger herzustellen sind, auch der hölzerne Boden den Vögeln mehr zusagt. Um dem Vogel die Brutstätte recht anziehend zu machen, ist es gut, die Urnen schattig in Bäumen aufzuhängen, sie vorher mit Harz, Theer etc. zu bestreichen und mit Moos zu bestreuen. Meine zweijährigen Versuche mit diesen Urnen haben befriedigende Resultate geliefert, und nachdem ich sie bekannt gegeben, werden sie hier bereits vielfach angewandt. Da bei dem heutigen Stande der Forst- und Landwirthschaft hohlästige Bäume selten noch vorkommen, so werden die Brutstätten der insectenfressenden Höhlenbrüter ebenfalls seltener; – in den Nist-Urnen aus gebranntem Thon glaube ich das billigste Mittel gefunden zu haben, den Mangel an Brutstätten künstlich zu ersetzen. b Nagelloch zum Aufhängen. Der Nagelkopf kommt in dem hohlen Raum der Urne oben unter den Rand zu sitzen. c Flugloch. d Pflock zum Aufsitzen des Vogels. B. e kleine Löcher zum Durchziehen eines Drahtes, auf den ein Boden aus Holz gelegt wird. (Nach einem Berichte des Finanz-Revisors Wiebe zu Hannover.)