Titel: Patentirter selbstthätiger Oeltropf-Apparat für Dampfschieber und Kolben; von Friedrich Schauwecker, Werkmeister der bayerischen Ostbahnen in Weiden.
Autor: Schauwecker , Fr. Schauwecker
Fundstelle: Band 189, Jahrgang 1868, Nr. V., S. 15
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V. Patentirter selbstthätiger Oeltropf-Apparat für Dampfschieber und Kolben; von Friedrich Schauwecker, Werkmeister der bayerischen Ostbahnen in Weiden. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Schauwecker's Oeltropf-Apparat für Dampfschieber und Kolben. Von der Thatsache ausgehend, daß jede Arbeit der Dampfmaschinen Brennmaterial consumirt, daß demnach auch die zur Ueberwindung der Reibung nöthige Arbeit Brennmaterial erfordert, daß ferner der bei weitem größte Reibungswiderstand bei einer Maschine durch die Bewegung der Schieber und Kolben verursacht wird, nahm ich Veranlassung, den im Folgendem beschriebenen Oeltropf-Apparat zum Schmieren von Schiebern und Kolben der Dampfmaschinen und speciell der Locomotive zu construiren. Ich schicke hier voraus, daß wenn ich von Brennmaterial-Ersparniß bei Anwendung des von mir erfundenen Oeltropf-Apparates spreche, dieß selbstverständlich nur darauf bezogen werden kann, daß der Reibungswiderstand der Maschine und in Folge dessen die zur Selbstbewegung nöthige Kraft verringert wird, und daß es mir nie einfällt zu behaupten, es werde von dem seither für eine bestimmte nützliche Arbeit aufgewendeten Brennmaterial etwas erspart. Für den Ingenieur wie für den Laien liegt eine auffallende Thatsache darin, daß z. B. zur Selbstbewegung einer Locomotive bei normaler Geschwindigkeit durchschnittlich 60 Pfd. Kohlen per Meile nöthig sind, also ungefähr 2/5 von dem, was die Locomotive überhaupt consumirt, wenn sie auf das Maximum ihrer Leistung in Anspruch genommen wird. Es ist dieß um so auffallender, da der Transport einer Locomotive auf den eigenen Rädern, wenn Excenter-, Kurbel- und Kuppelstangen abgehängt sind, höchstens 12 Pfund Kohlen bedarf, die Ueberwindung der Widerstände des übrigen Mechanismus demnach circa 48 Pfund Kohlen per Meile in Anspruch nimmt. Diese Widerstände haben bekanntlich zum größten Theil in der Reibung der Dampfschieber und Kolben ihren Ursprung. Auf einem Dampfschieber der Locomotive ruht während der Arbeit ein Druck von 120 bis 180 Centnern, und die Schieberreibung allein verursacht, da die Ueberwindung derselben mit ziemlicher Geschwindigkeit erfolgt, einen Effectverlust von 30 bis 35 Pferdekräften (s. Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens, Jahrgang 1867, S. 29). Die Abnutzung ist eine ganz bedeutende, und in Folge dessen verliert sich auch sehr bald die Absperrfähigkeit, resp. Dichtheit des Schiebers, und namhafte Dampfverluste sind die unvermeidliche Folge. Während der Arbeit bietet die geringe Feuchtigkeit, welche sich durch Condensation des Dampfes an den kälteren Schieberkasten-Wänden bildet, das einzige Schmiermittel für den Dampfschieber, und auch dieses wird bei Anwendung von hoch gespannten oder überhitzten, d. h. trockenen und heißen Dämpfen sehr problematisch. Die sämmtlichen jetzt bestehenden Schmierapparate erfüllen ihren Zweck höchst unvollständig, und selbst die in neuerer Zeit vielfach verbreiteten, zum Oelen beim Leerlauf der Maschine eingerichteten, führen, abgesehen davon daß das Oel nicht gehörig vertheilt wird, dem Schieber nur dann Oel zu, wenn kein Druck auf ihm lastet, also nur dann, wenn er dessen am wenigsten bedarf. Da bis jetzt noch von keinem Apparat ein stetiges Schmieren bei dampferfüllten Räumen besorgt wurde, so ist die Meinung, ein solches Oelen nutze nicht viel, um so mehr eine unmotivirte, als sie im Widerspruch mit der Theorie steht. Vielfache Constructionen von Schmiervorrichtungen, welche auf das Bestreben basirt sind, möglichst wenig Oel zu brauchen, müssen ganz verworfen werden, denn die unbedeutende Oelersparniß wird, abgesehen davon daß Schieber und Kolben darben und sich rascher abnutzen, mehr als theuer durch den gesteigerten Kohlenverbrauch bezahlt. Dadurch nun, daß der auf neuen Principien beruhende Oeltropf-Apparat die Eigenschaft besitzt selbftthätig zu seyn und jederzeit ein dem jedesmaligen Bedürfniß entsprechendes Oelquantum dem Schieber zuzuführen, beim Stillstand der Maschine das Oel verlustlos aufzubewahren und bei der Bewegung proportional mit der Reibungsgröße zu wirken, wird der durch die Bewegung der Schieber und Kolben verursachte Reibungswiderstand mit dem geringsten Aufwand von Oel zum großen Theil beseitigt, und den Flächen eine auf anderem Wege nicht zu gewinnende Dichtheit ertheilt. Diese Verminderung des Reibungswiderstandes hat zur Folge, daß eine entsprechende Brennmaterial- und Reparaturkosten-Ersparniß erzielt wird, was sich während einer fünfmonatlichen Verwendung derartiger Apparate bei Locomotiven der bayerischen Ostbahnen in auffallender Weise bestätigt hat. Der früher zur Selbstbewegung der Locomotive nöthige Aufwand an Kohlen hat sich von 60 Pfund auf 30 Pfund verringert und in gleichem Maaße ist demnach der Effectverlust auf die Hälfte reducirt, bezw. der Nutzeffect der Maschine wesentlich gesteigert. Die Construction des Apparates ist aus Fig. 6 zu ersehen. Durch Drehung der Schraube J wird das, das eigentliche Oelgefäß abschließende Ventil V geöffnet. Die Füllöffnung S kann durch Drehen der Scheibe D zugänglich gemacht oder abgeschlossen werden. Die Füllung selbst geschieht bei dieser Construction, die speciell für Locomotiven eingerichtet, nur wenn die Maschine in Ruhe ist. Ist der Apparat mit Oel. gefüllt, so hat das letztere das Bestreben, vermöge seines Eigengewichtes durch das Capillarröhrchen R′ auszufließen, und dieß würde unfehlbar erfolgen, wenn nicht die Wirkung der Schwere des Oeles durch die Capillar-Attraction der feinen Röhre aufgehoben würde. Dasselbe Verhältniß wie unter der Atmosphäre findet aber auch statt, wenn der Apparat auf dem Schieberkasten einer Maschine aufgeschraubt wird und an die Stelle der Luft der gespannte Dampf tritt. Ist demnach der Schieberkasten mit Dampf gefüllt, so wird kein Oelabfluß stattfinden, und nur die arbeitende, resp. in Bewegung befindliche Maschine wird den, einen Abfluß bewirkenden Moment hervorrufen. Während der Arbeit wird nämlich der durch die Canäle in den Cylinder einströmende, also in Bewegung befindliche Dampf beim Absperren des Einströmungscanals plötzlich zur Ruhe gebracht. Dabei übt er auf den Schieber und die Wände der Dampfkammer, also auch auf die Oelfläche des Schmiergefäßes, und zwar einen Moment später als auf die Ausflußöffnung des Capillarröhrchens, einen Stoß aus, der hinreicht, eine kleine Quantität Oel aus dem Capillarröhrchen heraustreten zu lassen, die sodann zum Schmieren des Schiebers Verwendung findet. Dieser Moment wird bei jedem Kolbenhub eintreten und ölt demnach der Apparat proportional mit der Kolbengeschwindigkeit. Da aber der erwähnte Stoß um so stärker ausfallen wird, je stärker die Dampfspannung ist, so fällt beim stärkeren Druck des Schiebers auf seine Unterlage die Oelung verhältnißmäßig reichlicher aus — proportional mit dem Druck. Beim Leerlauf der Maschine wird der Oelabfluß in ähnlicher Weise durch die im Schieberkasten beim Spiel des Kolbens erfolgende abwechselnde Verdünnung und Comprimirung der Luft erzielt, und dasselbe Verhältniß findet statt, wenn der Apparat auf dem Cylinder zum Schmieren des Kolbens angebracht ist, in Folge des Spannungswechsels in demselben. Das wenige — durch die erste Berührung von Dampf und Oel anfänglich gebildete — Condensationswasser verschwindet seiner Schwere und Dünnflüssigkeit wegen durch das Capillarröhrchen nach den ersten Kolbenzügen Eine weitere Bildung von Condensationswasser ist durch die luftdicht abschließende Umhüllung U, U d. i. durch Anwendung ein gesperrter Luft als schlechter Wärmeleiter unterdrückt und gerade durch diesen Schutz gegen Abkühlung wird im Apparat die gleiche Atmosphäre hergestellt wie im Schieberkasten, wodurch der Oeltropf-Apparat allein befähigt ist bei dampferfüllten Räumen Oel in den Schieberkasten eintropfen zu lassen. Sehr zu empfehlen dürfte es seyn, das aus dem Apparat abfließende Schmiermaterial durch eine Leitung den Reibungsflächen direct zuzuführen, da namentlich bei leerlaufender Maschine das Oel nicht leicht an seinen Bestimmungsort gelangen kann. Bei der Wahl der Capillarröhrchen muß die Druckhöhe in Betracht gezogen werden. Dieselben werden für Locomotiven so construirt, daß sie per Apparat und per Meile circa 1½ Loth Oel verbrauchen. Der Apparat wird auf dem Schieberkasten aufgeschraubt. Einzig dem Capillarröhrchen verdankt der Apparat die werthvolle Eigenschaft, bloß bei bewegter Maschine, bei dampferfülltem wie bei dampfleerem Raume proportional mit Kolbengeschwindigkeit und Dampfdruck zu ölen. Durch geeignete Wahl der Lichtweiten der Röhren R und R′, sowie durch Anwendung mehrerer Ausflußröhrchen, läßt sich die Quantität der Oelung nach Belieben bestimmen. Die sonstige Einrichtung des Apparates ist namentlich durch die Vermeidung von Hahnen, welche nie auf die Dauer dicht schließen und ständigen Oelverlust zur Folge haben, gewiß empfehlenswerth und leistet auch in ästhetischer Beziehung allen Anforderungen Genüge. Der vorstehend beschriebene Apparat bietet uns also das Mittel, die Schieberflächen, sowie auch, da durch den Dampf immer Oel in den Cylinder mitgerissen wird, den letzteren rationell zu ölen, und kann angenommen werden, daß die Schieber- und Kolbenreibung hierdurch mindestens auf die Hälfte reducirt wird. Berücksichtigt man ferner, daß durch eine rationelle Oelung die Dichtheit des Schiebers vermehrt wird, so lassen sich leicht die (amtlich constatirten) Resultate erklären, welche, wie oben erwähnt, bei den Maschinen der bayerischen Ostbahnen erzielt wurden. Von den 48 Pfund Kohlen, welche zur Ueberwindung der Reibungswiderstände des Mechanismus dienen, können mindestens 25 Pfd. erspart werden, und ergibt dieß, wenn angenommen wird daß eine Maschine 5000 Meilen zurücklegt und der Preis der Kohle 24 kr. per Centner beträgt, die beträchtliche Ersparniß von 500 fl. Rechnet man hierzu noch einen Minder-Aufwand an Reparaturkosten von gering gegriffen 10 Proc., so ergibt sich bei einer Maschine eine Gesammt-Ersparniß per Jahr von mindestens 600 fl., was gewiß beachtenswerth seyn dürfte. Für Schiffsmaschinen wird der Apparat von erhöhter Bedeutung seyn weil einerseits wegen Minderverbrauch von Kohlen mehr Fracht ausgenommen werden — oder andererseits eine präcisere Dienstleistung ausgeübt werden kann. Ich erlaube mir hier nochmals zu wiederholen, daß die bei den Maschinen der bayerischen Ostbahnen erzielten Resultate die obige Rechnung weit hinter sich lassen, indem bei denselben eine Kohlenersparniß von über 30 Pfund per Meile erzielt wurde. Es mag dieß wohl seinen Grund darin haben, daß durch die zwischen die Schieberflächen gebrachte Oelschichte eine größere Entlastung des Schiebers erzielt wird, als wenn nur die von condensirtem Dampf herrührende geringe Feuchtigkeitsschichte, die zudem bei hochgespannten, demnach sehr heißen Dämpfen gänzlich fehlen dürfte vorhanden ist. Ich verweise in dieser Beziehung auf die im Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens Jahrgang 1867 S. 215 und im polytechn. Journal Bd. CLXXXIV S. 385 veröffentlichten Versuche von Adams über Schieberreibung. Bei dem neuen Apparat beanspruche ich als Eigenthum die Anwendung der Umhüllung U, U sowie die Anwendung der Capillarröhren und der Oelleitung. Der Oeltropf-Apparat bietet also den Vortheil, bei gleicher Leistung der Maschine Kohlenersparniß, und bei gleichem Kohlenverbrauch Erhöhung des Nutzeffectes der Locomotive oder Dampfmaschine zu erzielen. Außerdem entsteht im ersten Fall, d. h. bei verminderter Feuerung, eine namhafte Reparaturkosten-Ersparniß des Dampf-Erzeugungsapparates. Ich lade die geehrten Eisenbahn-Verwaltungen und Dampfmaschinenbesitzer ein, mit meinem Apparat Versuche anzustellen, und sich wegen Bezug desselben direct an mich zu wenden. Das Stück kostet für Deutschland incl. Fracht und Verpackung 15 Thaler. Zeugnisse. Mit den Schauwecker'schen Oeltropf-Apparaten zum Schmieren der Schieber und Kolben der Locomotiven und Dampfmaschinen wurden auf den pfälzischen Eisenbahnen Versuche angestellt, die folgende Resultate ergaben : Zwei auf einer Eilzugmaschine, System Crampton, verwendete Apparate bewirkten durch ihr stetiges Schmieren, daß die Schieberflächen sich stets glatt und dicht hielten, daß ein Nachspannen der Kolbenringe weniger nöthig war und daß sich beim Oeffnen der Schieberkästen und Cylinder die Flächen immer etwas fett zeigten, was bei den gewöhnlichen Schmierhahnen, die gleich nach dem Füllen das Oel vollständig abgeben und nur periodisch schmieren, vermißt wurde. Ein wesentlicher Minderverbrauch an Brennmaterial während der Monate December 1867 und Januar 1868, in denen die Versuche angestellt wurden, war nicht zu bemerken.Der volle Betrag der Kohlenersparniß kann nur bei genau gleicher früherer Leistung ersichtlich werden. Im Einfahren von Verspätungen oder in der Einhaltung der Fahrzeit trotz ungünstiger Witterung liegt Mehrleistung. Mit dem früher vermißten stets fetten Zustand der Flächen ist entweder Mehrleistung oder Kohlenersparniß als nothwendige Folge constatirt. Uebrigens ließ man hier den Apparat bloß seine halbe Wirkung äußern Der besseren Oelung entsprechend ist auch der Steuerhebel, selbst bei vollem auf dem Schieber ruhenden Dampfdruck, etwas leichter zu bewegen. Mit einem weiteren derartigen Schmierapparat wurden unter Abwiegen des Brennmaterials Versuche bei einer stehenden Dampfmaschine mit kreisförmigem Vertheilungs- und Expansionsschieber angestellt, und konnte man sich dabei nicht nur von der stetig stattfindenden Oelung überzeugen, sondern erzielte auch, gegenüber dem früheren Verbrauche, eine Kohlenersparniß von 15 Procent. Dabei ist zu bemerken, daß den Schiebern früher auf die gewöhnliche Weise mittelst Schmierhahn Oel, resp. Talg zugeführt wurde. Der Verbrauch der Schauwecker'schen Apparate betrug bei der Locomotive per Apparat und per Meile circa 1,3 Loth Oel und bei der stehenden Dampfmaschine per Tag 0,75 Pfund. Ludwigshafen, den 28. Februar 1868. Der Ober-Maschinenmeister.(gez.) E. Mündler. Von Hrn. Werkmeister Schauwecker hier kauften wir vor einiger Zeit einen seiner patentirten Schmierapparate, welchen wir seither an unserer Maschine benutzten. Die damit erzielten Resultate haben die Vortrefflichkeit desselben in so bedeutender Weise an den Tag gelegt, daß wir uns nur höchst anerkennend darüber äußern können. Wir bedienten uns seither eines gewöhnlichen Schmierhahnens, durch welchen viel Oel verschwendet und überdieß der Kolben nicht richtig geschmiert wurde. Ganz diesem entgegen finden wir nun den Schmierapparat des Hrn. Schauwecker, welcher ganz regelmäßig schmiert und wodurch gegen alles Erwarten noch eine Oelersparniß erzielt wird. Ebenso leistet unsere Maschine bei Ersparniß eines bedeutenden Theiles Brennmaterial das Gleiche wie früher, oder arbeitet bei Verwendung des früheren Quantums Material mit 30 Procent Effect mehr. Das fortwährende Brummen, und durch unregelmäßiges Schmieren des Kolbens mittelst unseres früheren Schmierhahnens hervorgerufene Knurren und Bremsen des Kolbens hat ganz aufgehört, so daß nur durch kräftiges Anhalten des Schwungrades die Maschine zum schnelleren Stehen gebracht werden kann, ein deutlicher Beweis der steten Befeuchtung des Kolbens und eine beachtenswerthe Bestätigung, wie sehr es Noth thut, an Maschinen Apparate zu haben, die das Schmieren von Schiebern und Kolben bei erwähnten Ersparnissen so vortrefflich befördern wie der Apparat des Hrn. Schauwecker. Weiden, den 1. Februar 1868. perKatz und Klumpp.(gez.) Hutten. Wir bezogen vor einiger Zeit von Herrn Werkmeister Schauwecker einen seiner patentiren Oeltropf-Apparate, den wir auf dem Schieberkasten unserer 45 pferdigen Dampfmaschine anbrachten, und bezeugen hiermit die ausgezeichnete Wirkung seines Apparates. Der Verbrauch an Schmiermaterial für Schieber und Kolben ergibt gegen das früher hierfür aufgewendete eine Ersparniß von 6 Loth per 12 Arbeitsstunden. Außerdem laufen die Excenter der beiden Schieber seitdem kühler, und bedürfen jetzt 4 Loth Oel per Tag weniger als früher. Das Ueberraschendste ist uns jedoch die erzielte bedeutende Ersparniß an Brennmaterial. Wir feuern ausschließlich Sägespäne und kleine Holzabfälle, und haben früher bei Schneefall und Regenwetter, wenn dieses Material stark durch näßt war, nie Dampf genug erzielt, während wir jetzt Dampf vollauf haben. Friedrichssäge bei Eslarn, den 20. März 1868. (gez.) Gebr.. Kröber. Nähere Erklärungen bezüglich der Resultate und der Eigenschaften des Schauwecker'schen Oeltropf-Apparates. Aus der (vorstehenden) Beschreibung meines Oeltropf-Apparates geht hervor, daß dem Wesen desselben drei Hauptgedanken zu Grunde liegen: 1) Eine bedeutende Verringerung der Reibung d. i. der Arbeit der Dampfmaschine muß nothwendigerweise eine entsprechende Erhöhung des Nutzeffectes oder — wenn von dieser Mehrleistungsfähigkeit kein Gebrauch gemacht wird — Kohlenersparniß zur Folge haben. 2) Es ist bekannt, daß das stete Schmieren mit Oel den Reibungswiderstand viel bedeutender verringert, als das stete Schmieren mit Dampf — daß der Reibungscoefficient für Oelung 0,07 und der für Dampfschmiere 0,3 beträgt. — Da die Schieberreibung der Locomotive 30 bis 35 Pferdekräfte, die Kolbenreibung dagegen nur circa 3 Pferdekräfte Effectverlust veranlaßt, so muß es um so mehr Hauptaufgabe seyn, beständig den bewegten Schieber zu ölen, als dadurch der bewegte Kolben alsdann ebenfalls beständig mit Fett eingerieben wird. 3) Die Oelung eines bewegten sich reibenden Maschinentheiles soll stetig und proportional mit der Größe der Reibung stattfinden und jene Oelung ist die rationellste, bei welcher jeder Oeltropfen die größten Vor theile bringt. Schieber und Kolben müßen deßhalb auch bei dampferfüllten Räumen geölt werden und zwar muß die Wirkung eines Apparates von der Anzahl und Intensivität der Spannungswechsel abhängen. Damit aber überhaupt Oeltropfen in den Dampfraum einfallen können, muß vor Allem im Apparat derselbe Druck hergestellt werden, wie im Schieberkastenraum, daher das Gegentheil eines Condensationsapparates geschaffen werden. Endlich sollen die in den Dampfraum einfallenden können, muß vor allem im Apparat derselbe Druck hergestellt werden, wie im Schieberkastenraum, daher das Gegentheil eines Condensationsapparates geschaffen werden. Endlich sollen die in den Dampfraum einfallenden Oeltropfen möglichst vor der Dampfströmung geschützt und an ihren Bestimmungsort geleitet werden. Da die höchst vortheilhaften Resultate, welche den Beweis der richtigen Lösung vorbenannter Aufgabe bilden, als unantastbare Thatsachen dastehen, von deren Richtigkeit sich Jedermann überzeugen kann, so können Einwände in diesem Punkt nicht wohl gemacht werden. Die mit dem Oeltropf-Apparat ausgerüstete Maschine kann aber nicht 15 Proc. mehr leisten und zugleich 15 Proc. Kohlen ersparen. Bei Maschinen, welche stets oder oft mit der größten Anstrengung zu arbeiten haben und in der Leistung immer etwas zurückbleiben, zeigt sich die Wirkung des Oeltropf-Apparates mehr darin, daß die Maschine die zugemutheten Leistungen leichter und präciser vollzieht, als in einer erzielten Kohlenersparniß. Hieraus erklärt es sich, daß eine mit Verspätungen kämpfende Eilzug-Maschine eine Kohlenersparniß nicht wird erzielen können, weil in diesem: Falle die Wirkung des Apparates durch Mehrleistung der Maschine d. h. durch Einfahren von Verspätungen oder Einhaltung der Fahrzeit trotz ungünstiger Witterung aufgezehrt wird. Ueberall da, wo die mit dem Oeltropf-Apparat ausgerüstete Locomotive oder Dampfmaschine genau das Gleiche zu leisten hat wie früher und wo die frühere Leistung anstandslos bewältigt wurde, wird eine genaue Prüfung eine — wenn auch bei jeder Maschine verschiedene — aber stets beträchtliche Kohlenersparniß constatiren. Zum Behuf einer genauen Prüfung bei der Locomotive ist es aber nothwendig daß nicht allein die Belastung, sondern auch alle anderen den Effect beeinflussenden Umstände in Berechnung gezogen werden. Um zum größten Theil den Einfluß des Wetters auszugleichen, müssen die Durchschnittszahlen des Kohlenverbrauches auf die Leistungen mehrerer Monate basirt und möglichst Monate derselben Jahreszeit verglichen werden. Unter Berücksichtigung aller dieser Factoren geschahen die Versuche auf der bayerischen Ostbahn; die Jahreszeit, die Belastung, die Bahnstrecke, der Zustand der in den Vergleich gezogenen Maschinen waren fast dieselben. Wenn aber auch das Bestreben des Führers möglichst Kohlen zu sparen, das gleiche ist wie früher, so ist er doch nicht im Stande, plötzlich aus dem viel leichteren Gang der Maschine den vollen Betrag der Kohlenersparniß herauszuschlagen. Nicht selten wird auch dem Apparat aus übelangebrachter Sparsamkeit das nöthige Oel versagt, weil Schieber und Kolben ja doch niemals knurren, wenn auch viel weniger Oel angewendet wird. Es ist daher leicht erklärlich, daß es bei der Locomotive sehr schwer fällt, genau die Wirkung des Apparates kennen zu lernen. Bei einer stehenden Dampfmaschine jedoch, welche die stets gleiche Arbeit ohne Anstand geleistet hat und von welcher der bisherige Kohlenverbrauch genau bekannt ist, läßt sich die Wirkung des Oeltropf-Apparates schnell und richtig erkennen. Da es aber einerlei ist, ob die Dampfmaschine am Boden eines Zimmers oder am Rahmen der Locomotive befestigt ist, so gelten die bei stehenden Dampfmaschinen gefundenen Resultate offenbar auch für die Locomotive. Bei einer Dampfmaschine mit einem täglichen Kohlenverbrauch von nur 14 Centner macht sich der Apparat allein schon durch die im ersten Monat erzielte Kohlenersparniß bezahlt, wie aus den Zeugnissen hervorgeht. Aber auch die Theorie garantirt die Richtigkeit der in den Zeugnissen erwähnten Resultate. Bedenkt man, daß der Weg des Dampfes aus dem Kessel in die Luft nur über die Schieber- und Cylinderflächen führt, so wird man es leicht erklärlich finden, daß ein bei jedem Kolbenhub eingeführter Oeltropfen — wie dieß mit dem Oeltropf-Apparat geschieht — hauptsächlich zum Einfetten der Reibungsflächen verwendet wird und nur sehr wenig oder gar nichts von ihm übrig bleiben kann, um in die Luft gerissen werden zu können. Durch den Keßler'schen Apparat wird bekanntlich bloß der Kolben und dieser bloß beim Leerlauf mit Fett eingerieben; mittelst des Oeltropf-Apparates geschieht diese Einreibung nicht bloß beim Kolben sondern auch beim Schieber, und nicht bloß beim Leerlauf, sondern auch während der Arbeit — also bei jeder Radumdrehung. Dieß vorausgeschickt, wollen wir die durch den Oeltropf-Apparat erzielte Verminderung der Reibung durch Zahlengrößen veranschaulichen. Der Coefficient der Schieberreibung wird bekanntlich durch den Reibungs-Coefficienten für Wasserschmiere, d. i. durch 0,3 ausgedrückt. Der Reibungs-Coefficient bei guter Oelung beträgt 0,07. Obwohl es möglich seyn wird, mittelst genügender Oelzufuhr, sowie mittelst einer Oelleitung, welche das Oel nicht allein näher an seinen Bestimmungsort bringt sondern auch gegen die Dampfströmung ziemlich schützt, den Reibungs-Coefficienten auf 0,10 herabzubringen, so wollen wir hier doch bloß einen um die Hälfte verminderten Reibungs-Coefficienten — also 0,15 annehmen. Der Reibungs-Coefficient 0,30 bedingt bei der Schieberreibung der Locomotive, wie wir aus den Citaten der Beschreibung ersehen, einen Effectverlust von 30 bis 35 Pferdekräften, daher mit Hinzunahme der Kolbenreibung einen Kohlenbedarf von 40 bis 48 Pfd. per Meile. Ist also der Coefficient 0,30 bloß auf die Hälfte herabgebracht, so entsteht schon eine Kohlenersparniß von 20 bis 24 Pfd. per Meile oder bei gleichem Kohlenaufwand eine Erhöhung des Nutzeffectes von 16 bis 18 Pferdekräften. Wir dürfen dieser Kohlenersparniß von 20 bis 24 Pfd. per Meile um so mehr sicher seyn, als die stete Oelfeuchtigkeit zwischen den Reibungsflächen in Verbindung mit der Dampffeuchtigkeit den Schieber doch besser entlastet, als die Dampffeuchtigkeit allein, von welcher ohnehin bei einem Druck von 6 bis 8 Atmosphären nicht viel die Rede seyn kann. Unter dem Einfluß der beständigen Oelung erlangen die Schieber- und Kolbenflächen die beste Dichtheit und wer aus der Praxis die Wirkung des sehr dichten Zustandes dieser Flächen kennt, wird eine Ersparniß von durchschnittlich 5 Pfund Kohlen per Meile bei jedem Kolben und Schieber gern zugeben. Wir erhalten daher, gering angeschlagen, eine Ersparniß von 30 bis 34 Pfd. Kohlen per Meile und darf ich mir sohin wohl erlauben, den Oeltropf-Apparat als ein Mittel zu empfehlen um per Locomotivmeile 25 bis 30 Pfd. Kohlen sicherlich zu ersparen, oder jene 16 bis 18 Pferdekräfte zu gewinnen, welche früher aufgewendet wurden um Schieber und Kolben recht bald abzunutzen. Hiermit sind die wichtigen an verschiedenen Orten erhaltenen Resultate bezüglich Kohlenersparniß oder Mehrleistung zur Genüge erklärt. Wer diese einfachen Erklärungen nicht annehmen will, setzt sich nicht allein in Widerspruch mit den Thatsachen, sondern behauptet auch, daß es einerlei ist, ob man mit Dampf oder Oel schmiert. Die besprochenen Resultate stützen sich also auf die Wirkung des Apparates, bei jedem Kolbenwechsel einen Tropfen Oel in den Schieberkastenraum gelangen zu lassen und es erscheint daher angezeigt, diese Wirkungsweise durch Beweisführung der Eigenschaften des Apparates näher zu erklären. Der factische Beweis, daß das Capillarröhrchen R1 wirklich die Eigenschaft der Capillarität besitzt, wird dadurch erlangt, daß man ein dem Apparat entnommenes Röhrchen mit dem einen Ende in Oel taucht; es wird sich sogleich füllen und seinen Inhalt selbst dann bei sich behalten, wenn man es von der Oelfläche wegzieht und in jeder möglichen Lage bewegt. Der factische Beweis, daß dieses Capillarröhrchen in Verbindung mit dem Rohr R wirklich fähig ist die Wirkung des Eigengewichtes des Oeles aufzuheben, wird dadurch erlangt, daß man meinen Apparat mit Wasser füllt und durch Schließen des Ventiles in denjenigen Zustand versetzt, in welchem er sich während seiner Thätigkeit befindet. Es fließt alsdann kein Tropfen Wasser aus, obwohl die Luft zur Röhre R einziehen kann. Wenn also beim Stillstand nicht einmal Wasser abfließt, so wird das dickflüssigere Oel desto weniger tropfen können, denn das Oel wird im Apparat nicht allein erwärmt, sondern auch durch den Dampfdruck comprimirt und verdickt. Bei bewegter Maschine wird das Wasser 50 bis 150mal schneller befördert als das Oel, wie man sich durch Proben überzeugen kann. Der factische Beweis, daß der Apparat stets rein bleibt und niemals die befürchtete Verstopfung der Röhrchen eintritt, wird dadurch erlangt, daß man den Apparat während längerer Zeit beobachtet und schließlich öffnet und untersucht. Das im Inneren befindliche Sieb läßt keine Körper durchdringen welche größer als die Oeffnung des Röhrchens sind. Sollte es wirklich denkbar seyn, daß einmal alle Maschen des großen Siebes verlegt sind, so ist einleuchtend, daß eine Füllung mit Wasser oder Terpenthinöl und ein kräftiges Dampfausgeben beim geöffneten Ventil alle Unreinigkeiten hinausreißen wird. Der factische Beweis der mit der Reibungsgröße proportionalen Oelung wird, wie folgt, geführt: Füllt man den Apparat mit Oel und läßt die Maschine unbewegt, so läßt sich — man mag Dampf aufgeben oder nicht — eine Abnahme des Oeles nicht ermitteln, wie oben ausführlich erklärt ist. Man setze nun die Maschine in Bewegung und ersehe aus der Nachfüllung in längeren oder kürzeren Pausen den größeren oder geringeren Oelverbrauch. Hat man sich auf diesem Wege thatsächlich überzeugt, daß bloß bei bewegter Maschine Oelabfluß stattfindet, so hat man sich auch davon überzeugt, daß bloß der Kolbenwechsel — die Differenz der Spannungen während eines Kolbenhubes — die Anregung des Oelabflusses bildet. — Auf welche Weise der Kolbenwechsel den Oelabfluß hervorruft, ist leicht zu erklären. Wer ohnehin nicht davon überzeugt ist, daß sowohl im Kessel wie im Schieberkasten bei jedem Kolbenhub ein Wechsel der Dampfspannung eintritt, der bedenke, daß im Beharrungszustand — so oft der Schieber alle beide Dampfcanäle deckt — die Dampfspannung wachsen und so oft er einen der Canäle öffnet, die Dampfspannung fallen muß. — Am Zeiger eines empfindlichen Manometers ist dieser Wechsel ersichtlich. Während der Periode der Dampfentweichung ist also der Druck im Oelgefäß selbst stärker als in der Röhre R und dieses ist der Moment des Oelabflusses bei jedem Kolbenhub. Wenn aber klar ist, daß bloß die Differenz der Spannungen den Oelabfluß hervorruft, so ist auch bewiesen, daß beim stärkeren Druck auf den Schieber diese Differenz größer seyn muß, die Oelung demnach bei gleicher Druckhöhe im Apparat proportional mit Kolbengeschwindigkeit und Druck — also proportional mit der Reibungsgröße — stattfinden muß. Ein weiterer factischer Beweis, daß nicht der Dampf als solcher, sondern bloß die Bewegung der Maschine — die Differenz der Spannungen — den Oelabfluß hervorruft, besteht darin, daß beim Luftsaugen d. i. bei der Bewegung in dampfleeren Räumen die gleiche Oelung stattfindet. Die erkannte Unfähigkeit der Condensationsapparate bei dampferfüllten Räumen zu ölen, nöthigte mich die Condensation zu unterdrücken und in der erfolgreichen Unterdrückung der Condensation ist der Hauptwerth des Oeltropf-Apparates begründet. Wären aber die Condensationsapparate wirklich wirkungsfähig, so bliebe es immerhin mißlich, daß die Quantität der Oelung von der Menge des gebildeten Condensationswassers und nicht von den Kolbenschlägen abhängig ist. Bei stehenden Dampfmaschinen wird nämlich zu wenig, bei Locomotiven zu viel Condensationswasser gebildet. Bei den Condensationsapparaten auf der Locomotive besteht eine innere Unmöglichkeit bei dampferfüllten Räumen zu wirken. Das über der Rohröffnung befindliche Oel fällt — wenn es nicht zu den undichten Hahnen ausgetrieben wurde — erst dann in den Schieberkastenraum, wenn der Regulator abgestellt ist. Wo nämlich Condensation stattfindet, fällt die Dampfspannung und wo beständig Dampf condensirt wird, herrscht demnach auch beständig ein geringerer Druck. Es ist deßhalb im Schieberkasten stets ein stärkerer Druck vorhanden als im Condensationsapparat und die Tropfen können aus diesem Grunde unmöglich herabfließen. Damit die Oel-Tropfen herabfließen können, muß im Schmierapparat die gleiche Atmosphäre (der gleiche Druck) wie im Schieberkasten hergestellt werden; dieß wird durch die Umhüllung vollkommen erreicht. Von dieser Umhüllung wird man nicht sagen können, daß sie jemals bei einem Schmierapparat für Kolben und Schieber zur Anwendung gelangt ist. Ich beanspruche sie deßhalb ausdrücklich als mein Eigenthum (ebenso wie das Capillarröhrchen und die Oelleitung), denn einzig durch Unterdrückung der Cöndensation ist das Herabfließen jener Oeltropfen ermöglicht, welche als Folge des Spannungswechsels aus dem Capillarröhrchen hervortreten. Daß die Condensation wirklich mit Erfolg unterdrückt ist, läßt sich leicht beweisen: Bedenken wir zuvörderst, daß das durch die erste Berührung von Dampf und Oel sich bildende Wasser durchaus keine Rolle spielen kann. Das Gesetz der Schwere gilt auch in dieser Atmosphäre; durch sein spec. Mehrgewicht wird das Wasser an den Boden des Gefäßes geführt und muß da es zu feinen Röhren 50 bis 150mal schneller austropft als das Oel, nach einigen Kolbenhüben verschwunden seyn. Sobald der Apparat nur 100° C. erlangt (und das geschieht schnell), muß die Bildung von Condensationswasser um so mehr aufhören, als bei jedem Kolbenhub frischer Dampf ankommt und fortgeht. Zum factischen Beweis, daß sich wirklich kein Condensationswasser bildet und eine Wirkungsweise nach Art der Condensationsapparate unmöglich ist, öffne man den Apparat von Zeit zu Zeit oder fülle ihn in längeren oder kürzeren Zeiträumen auf, und man wird im strengsten Winter sogar bei der Locomotive, wo das Condensationswasser am reichlichsten gebildet wird zur Ueberzeugung gelangen, daß der Oelspiegel immer tiefer sinkt, also sich immer weiter von der oberen Rohröffnung entfernt, demnach auch nicht das Oel, wie bei der Condensationsbüchse, durch diese Oeffnung abfließen kann. Während bei der Condensationsbüchse erst das Wasser abgezapft werden muß, um eine neue Füllung zu ermöglichen, ist mein Apparat gar nicht zum Wasserabzapfen eingerichtet, weil er sich nach und nach bis zum letzten Tropfen entleert. Die irrige Meinung, daß es bloß mit Hülfe der Condensation möglich ist, Oel in dampferfüllte Räume einfließen zu lassen, ist sehr verbreitet. Man wird aus meiner Darlegung die Ueberzeugung schöpfen, daß mein Apparat gerade das entgegengesetzte Princip vertritt, er unterdrückt die Condensation. Die mit demselben erhaltenen erfreulichen Resultate liefern den besten Beweis für die Richtigkeit meiner Darstellungen. Nachdem ich im Vorstehenden den Oeltropf-Apparat erschöpfend besprochen zu haben glaube, erkläre ich mich mit Vergnügen zu weiteren etwa gewünschten Aufschlüssen bereit. Das immer mehr sich verbreitende klare Verständniß der physikalischen Grundsätze, sowie das in neuester Zeit immer mehr zu Tag tretende Bestreben mittelst praktischer Einrichtungen Vortheile zu erzielen, bieten mir außer den bis jetzt erzielten Erfolgen die beste Garantie, daß meine Erfindung eine zeitgemäße ist und sich durch den großen Nutzen, welchen sie dem Dampfmaschinenbetriebe verschafft, zur allgemeinen Anwendung empfiehlt. Seit der kurzen Veröffentlichung meiner Erfindung ist die Zahl der bestellten Apparate auf 107 gestiegen. Bei 7 Bahn- und 1 Dampsschifffahrts-Verwaltung befinden sich Probeapparate in Thätigkeit. Von Verwaltungen sowohl wie von Privaten sind Nachbestellungen, günstige Zeugnisse und anerkennende Zuschriften eingelaufen, an Private sogar in einem halben Jahre mehr Oeltropf-Apparate abgesetzt worden als Keßler'sche in Zeit von zwei Jahren. Man wird sich daher nicht wohl der Ansicht verschließen können, daß entscheidende günstige Erfahrungen über meinen Apparat vorliegen. Weiden, im Juni 1868. Fr. Schauwecker.

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Tafel Tab. I
Tab. I