Titel: Beebe's auf das Trägheitsvermögen der Körper basirter Zünder für sphärische Hohlgeschosse.
Autor: Henry Darapsky
Fundstelle: Band 189, Jahrgang 1868, Nr. LXXV., S. 309
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LXXV. Beebe's auf das Trägheitsvermögen der Körper basirter Zünder für sphärische Hohlgeschosse. Beebe's Zünder für sphärische Hohlgeschosse. Die Granaten des glattgebohrten Rodman'schen 15zölligen Geschützes haben, wie das Mechanics' Magazine vom 15. October 1867 berichtet, mit einem für diese Geschosse adoptirten Zünder, welcher von Major W. S. Beebe (des Geschütz-Departements der Vereinigten Staaten von Nordamerika) vorgeschlagen wurde, bei den zu Shoeburyneß angestellten Sprengversuchen recht gute Sprengresultate ergeben. Dem Principe nach ist dieser Zünder keineswegs neu; er bildet einen Concussions-Percussions-Zünder, der durch den Pulverstoß, welchen die Granate beim Abfeuern der Geschützladung (nämlich durch ihre sogenannte Concussion) erhält, in Folge seines Trägheitsvermögens frei gemacht (released), dann beim Anschlage des Geschosses in Folge desselben Beharrungsvermögens noch weiter vorfährt und so durch Anschlagen seines Endes im Inneren der Granate, mithin durch Percussion, zur Entzündung kommt, wie dieses z. B. schon bei den Kallerström'schen Zündern zur Anwendung kam, welche bekanntlich aus einer Bleikugel nebst einem mit Schwefelsäure gefüllten und von chlorsaurem Kali umgebenen Glasröhrchen bestehen. Als Detail der Construction wird vom Beebe'schen Zünder nur angegeben, daß sich derselbe zur Vermeidung jeder Gefahr unzeitiger Entzündung auch getrennt vom Geschosse transportiren und dann vor dem Gebrauche in letzteres leicht einsetzen läßt, wornach eine gutschließende Mundlochschraube das Zerreißen der Granate durch die vom Zünder zur Detonation gebrachte Sprengladung sicherstellt. Darapsky.