Titel: Hydraulischer Bagger von I. Robertson, Ingenieur in Glasgow.
Fundstelle: Band 192, Jahrgang 1869, Nr. LXVIII., S. 270
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LXVIII. Hydraulischer Bagger von I. Robertson, Ingenieur in Glasgow. Nach dem Engineer, Januar 1869, S. 28 und dem Artizan, Februar 1869, S. 25. Mit Abbildungen auf Tab. V. Robertson's Hydraulischer Bagger. In Fig. 7 und 8 ist die allgemeine Anordnung des Robertson'schen Baggers in einfachen Linien skizzirt. Das am Flußboden F sich langsam vorwärts bewegende Mundstück B, B ist in Fig. 9 im größeren Maaßftabe im Durchschnitt gezeichnet. Es ist an der linken Seite zwischen d, d offen und gestattet den Eintritt des Schlammes oder Sandes am Boden. Durch die Rohrleitung A, A wird Wasser unter einem gewissen Druck von der auf dem Baggerboote H aufgestellten Centrifugalpumpe h eingetrieben. Bei der eigenthümlichen Form des Mundstückes B, B wird der Injectionsstrahl an dem Austreten gehindert; er steigt vielmehr auf der anderen Seite durch die Röhre C, C wieder hinauf und reißt den bei d, d eingesaugten Sand mit in die Höhe, wo sich der Strahl in das kleine Boot N ergießt. Das Baggerboot H ist von verhältnißmäßiger Größe, um die Aufstellung der Betriebsmaschine zu ermöglichen. Eine kleine Dampfmaschine J, von dem Kessel I mit Dampf gespeist, dreht zunächst die Hauptwelle J1. Auf dieser sitzt die Riemenscheibe J2, von welcher aus die Centrifugalpumpe h betrieben wird, welche das durch die Saugröhre i eintretende Wasser in die Leitung A, A preßt. Y1 bezeichnet den Kuppelungshebel der Pumpenwelle. Die ganze Rohranlage A, B, C ist um die starke Querwelle g drehbar gelagert, um das Mundstück B in einer bestimmten Tiefe zu erhalten. Hierzu dient noch die Kette L; ein Ende ist am hinteren Theil des Bootes bei v befestigt, das andere geht über Leitrollen zu der Trommel K, auf welche die Kette aufgewunden wird, wenn das Mundstück B gehoben werden soll. Eine zweite Kette L1 — vor dem Boote H verankert — ist mit dem anderen Ende um die während der Arbeit sich continuirlich drehende Trommel R gewunden, so daß der ganze Baggerapparat langsam im Sinne der Pfeile vorwärts gezogen wird. Eine im Princip gleiche Anordnung ist in Fig. 10 skizzirt, wie sie bei einer Röhrenfundirung angewendet wurde. Ueber beide Anordnungen sprechen sich die citirten Quellen günstig aus. Die Form des Mundstückes A, A erhellt aus den Detailfiguren 11 bis 14. Bei D tritt der von einer Centrifugalpumpe B — auf dem Fundirungsgerüst aufgestellt — eingepreßte Wasserstrahl ein und zieht den Schotter im Sinne der Pfeile ein, wornach er das Ganze durch die Rohrleitung F nach aufwärts treibt. Die Form Fig. 11 und 12 entspricht für das Ausheben eines lockeren Gerölles, in welches das keilförmige Stück A, A durch das Gewicht der Rohrleitung, welche längs dem Balken E, E befestigt ist, leicht eindringt. Für Arbeiten in dichterem Boden dient das Mundstück A, A, wie Es in Fig. 13 und 14 gezeichnet ist. Um das allmähliche Tiefersinken der Vorrichtung zu gestatten, sind die ober Wasser liegenden Theile der Rohrleitung D und F entsprechend eingerichtet. Nach dem Artizan wurde durch eine 4½ engl. Zoll weite Röhre bei einem Druck von 40 Pfund pro Quadratzoll per Minnte eine Tonne Sand in einem 2⅛ Zoll starken Strahl aus der Fundamentsgrube gehoben. J. Z.

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