Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 199, Jahrgang 1871, Nr. , S. 240
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Miscellen. Miscellen. Deacon's empfindliches Manometer. Bei der letzten Versammlung der British Association zu Liverpool legte Henry Deacon eine sehr einfache Modification des gewöhnlichen heberförmigen Manometers vor, welche die Depression stark vergrößert angibt. Das Instrument besteht aus einer mit Aether gefüllten, 1 1/8 Zoll weiten Uförmigen gebogenen Glasröhre mit 10 Zoll langen Schenkeln, welche an einem schräg liegenden und die Scala tragenden Brete befestigt ist. Das schräge Bret ist auf einer durch Stellschrauben horizontal zu stellenden Platte befestigt und kann beliebig stark geneigt werden. Aether gibt einen sehr scharf gezeichneten Meniscus, so daß der tausendste Theil eines Zolles ohne Vernier abgelesen werden kann. Ueber die Zuverlässigkeit der Federmanometer. Einen interessanten Beitrag zu der Frage über die Zuverlässigkeit der Metallmanometer geben die Vergleiche, welche bei der letzten Ausstellung (1870) der Royal Agricutural Society die in Oxford abgehalten wurde, über die Angaben von Manometern verschiedener Fabrikanten mit denen des Controlmanometers der Gesellschaft angestellt wurden. Fast sämmtliche auf dem Platze anwesende Manometer wurden der Prüfung unterzogen, und gaben einige derselben allerdings nicht unerhebliche Abweichungen gegen den Druck des Controlmanometers von 50 Pfd. engl. Maaß (3,5 Kilogrm. pro Quadratcentimeter), welcher den Proben zu Grunde gelegt wurde. Der Engineer brachte in Nr. 761 eine ausführliche Tabelle über die 120 untersuchten Instrumente, aus welcher wir die nachstehenden Vergleichungen abgeleitet haben. Die größten Abweichungen waren 60 Pfd., welche dreimal vorkommen und nach der anderen Seite 44 Pfd. einmal vorkommend; dagegen stimmten mit den Controlmanometern überein acht Angaben, und zwar bei Schäffer und Budenberg 5 unter 43 Stück, bei Salter eines von 3 Stück und bei Bourdon 2 von 15 Stück. Bei weitem die meisten Manometer waren von Schäffer und Budenberg, nämlich 43, von welchen, wie oben erwähnt, fünf übereinstimmten. Die Grenzangaben waren 49 Pfd. und 58 Pfd., beide einmal vorkommend, 55 Pfd. wurden von 24 Instrumenten markirt. Darnach kommen 15 Manometer von Bourdon, drei übereinstimmend, die Grenzen zwei mit 51 Pfd. und eines mit 60 Pfd. Smith hatte 8 Stück zwischen 52 und 58 Pfd. schwankend, ebensoviel Ruston Proctor und Comp., nach Dewitt gebaut, mit Angaben zwischen 51 1/2 und 60 Pfd., auch Baines und Tait (Bourdon'sche Construction), deren Anzeigen zwischen 52 1/2 und 57 Pfd. liegen. Schäffer, Budenberg und Comp. hatten 6 Manometer am Platz, deren Mehrzahl 55 Pfd. Druck zeigte, mit niedrigstem Druck von 54 Pfd., und höchstens von 56 Pfd., also ziemlich unter einander übereinstimmend. Darnach folgten 5 Stück, Dubois (nach Bourdon) 56 und 58 Pfd zeigend, und Smith in Nottingham mit Angaben zwischen 51 und 56 Pfd. Von Salter waren drei Manometer, eines 50 Pfd., die anderen höhere Spannungen bis zu 60 Pfd. angebend, ebenso viele von Hayward, Tyler und Comp., die von 48 bis 59 Pfd. variirten, und Dewitt (nach Bourdon'schem System) von 56 und 58 Pfd. zeigend. Die beiden Manometer von Ashby Jeffery (nach Bourdon) zeigten 51 und 54 Pfd., die von Isaac Storey (ebenfalls Construction nach Bourdon) 54 und 57 Pfd.; die übrigen Firmen waren mit je einem Apparat vertreten und zwar hatten Ashby Jeffery (Schäffer'sche Anordnung) 53 Pfd., Llewellyn und James 56 Pfd, Slack und Wells 44 Pfd., Austin in Newcastle 54 Pfd, Middleton 56 Pfd., die Reading-Eisenwerke 53 1/2 Pfd, Tuxford 54 und Yarrow und Headley 52 Pfd. angezeigt. F. Z. (Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1870, Bd. XIV S. 663.) Herstellung der Spiralbohrer; von G. Lander, Civilingenieur. Diese vortrefflichen Bohrer, deren Gebrauch in Europa jetzt erst anfängt sich zu verbreiten, obwohl dieselben schon lange bekannt sind, wurden bisher in der Art dargestellt, daß man die Vertiefungen derselben aus einer massiven Rundstahlstange ausfräste, dann den Bohrer abdrehte, härtete und richtete; dieser Proceß war langsam und kostspielig, obwohl die hierzu benutzten Vorkehrungen und Maschinen in ihrer Art bewundernswerth waren. Neuerdings werden diese Bohrer in England mit Erfolg in einer Weise dargestellt, welche gänzlich von dieser Art abweicht. Zur Anfertigung dieser Bohrer wird zunächst besonders geformter Stahl gewalzt, sodann in entsprechende Längen abgetheilt und noch ein Mal in Kammrollen gewalzt, welche eine gerade Vertiefung bilden, während der Zapfen durch entsprechende Höhlungen gebildet wird. Hierauf wird der „Blank,“ wie er nun genannt wird, zu der Windemaschine gebracht, welche im Wesentlichen aus einer hohlen Spindel besteht, die an ihrem Ende ein durchlöchertes Stahlstück trägt, in welches der „Blank“ eingeführt wird. Wenn die Maschine in Gang gesetzt wird, hat die Spindel sowohl eine Umdrehungsbewegung als auch eine Verschiebung ihrer Achsenrichtung, so daß sie sich dazu eignet, den Blank zu verwinden, welcher am äußeren Ende fest zwischen Klammern gehalten wird. Andere Klammern, welche durch passende Vorkehrungen bewegt werden, schließen sich an den Blank, sowie sich die Spindel von ihm entfernt; diese dienen dazu, die dem Blank gegebene Drehung zu erhalten. Nach Vollendung der Drehung öffnen sich die Klammern, der Blank wird weggenommen, und die Drehspindel kehrt zu ihrem Ausgangspunkte zurück. Nach dem Winden werden die Bohrer centrirt und aus dem Groben geschliffen, dann durch Erhitzen in einem Bleibade und Abkühlen in Wasser gehärtet, angelassen und schließlich auf das bestimmte Maaß fertig geschliffen. Die Hauptzüge dieses neuen Verfahrens sind das Schmieden und Winden, anstatt des Schneidens aus dem vollen Metalle; die Hauptschwierigkeit lag auch darin, die Blanks zu schmieden, da Genauigkeit ganz wesentlich war; nach Ueberwindung dieser Schwierigkeit wurden die Vorzüge bald klar. Neuere Versuche haben gezeigt, daß es für die Formgebung der Metalle sehr wesentlich ist, auf den „Strich des Metalles“ Rücksicht zu nehmen. Jede besondere Form, in welche eine Eisen- oder Stahlstange geschmiedet wird, hat eine besondere Anordnung der Theilchen, und jede Abweichung von dieser Anordnung ist nachtheilig. Beim Schmieden und Winden der Spiralbohrer wird diesem Umstande die vollste Rechnung getragen, da jeder Bohrer, was seine Gestalt betrifft, vollendet ist, ehe ein Spänchen Metall davon abgeschnitten wird. Diese Rücksichtnahme auf die Lage des „Striches“ belohnt sich dadurch, daß die Anzahl der durch Härterisse verloren gehenden Bohrer so gering ist, um den Einfluß derselben auf die Kosten der Production gänzlich außer Acht lassen zu können. (Arbeitgeber.) Die Härtung der Eisenbahnschienen. Schon seit Jahren ist man allerorts bestrebt, den Eisenbahnschienen durch eine größere Härte im Kopf, an der Bahnfläche, eine längere Dauer zu geben, nachdem die Erfahrung gezeigt hat, wie schnell die gewöhnlichen Eisenschienen auf allen mehr befahrenen und auf gebirgigen Strecken situirten Bahnen zu Grunde gehen. Man verwendet zu dem Ende für den Kopf der Schiene entweder ein phosphorhaltiges, oder besser ein stahlartiges Eisen, Puddelstahl, oder noch besser – man stellt die ganze Schiene aus entsprechendem Bessemermetalle dar. Die Verwendung eines härteren Eisens oder Stahles erschwert die Fabrication und erleichtert das Brechen der Schienen im Gebrauche. Ohne Zweifel aus Besorgniß vor dem Brechen der Schienen hat man mit einer Härtung der Schienen durch plötzliche Abkühlung bisher in Oesterreich und Deutschland keinen Versuch, noch weniger eine Anwendung im Großen gemacht. Ein reiner Zufall führte in Rußland, u. z. auf der Demidoff'schen Schienenhütte zu Salda Nischue, vor etlichen Jahren zu der Erfahrung, daß die aus geeignetem Materiale angefertigten Schienen durch eine Härtung mittelst rascher Abkühlung an ihrem Werthe für die Verwendung wesentlich gewinnen,Bei der gewöhnlichen Schienenfabrication ohne eine Härtung war man in Salda wegen Mangel an Raum veranlaßt, eine Partie der erzeugten Schienen im Winter außerhalb der Hütte auf gefrorenen Boden in Schnee zu legen. Bei den darauf von der Uebernahms-Commission mit sämmtlichen Schienen vorgenommenen Proben hat sich gezeigt, daß die auf diese Weise zufällig gehärteten Schienen den gestellten Anforderungen auffallend besser entsprachen, als die langsam erkalteten. und seit dieser Zeit werden in Rußland auf allen Schienenfabriken die fertig gewalzten und abgeschnittenen Schienen in Wasser gehärtet. Auf der Schienenhütte des Hrn. v. Putilow bei St. Petersburg, wo die Schienen mit Köpfen aus ziemlich weichem Puddelstahl erzeugt werden, läßt man die Schiene bis zum nahen Verschwinden der sichtbaren Hitze abkühlen, bevor man sie in das Wasser wirft; in Salda, sowie auf der ärarischen Hütte zu Wolkinsky, wo die ganze Schiene aus hartem Eisen, u. z. im Kopf und Fuß aus doublirten (geschweißten) Platten hergestellt ist, wird die von der Säge kommende Schiene sogleich, daher in noch deutlich sichtbarer Glühhitze in kaltes Wasser geworfen. Wenn dieß für die russischen Bahnen, welche im Winter bei einer Temperatur von 30–40° R. unter Null befahren werden, seit Jahren als zulässig erprobt ist, so muß dieses Härten für unsere Verhältnisse um so mehr zulässig und vortheilhaft erscheinen. Offenbar hängt die Gefahr der Brüche bei guten gehärteten Schienen nur von dem Grade der Härte, des Kohlengehaltes im stahlartigen Eisen und von der Temperatur ab, in welcher die Härtung vorgenommen wird, und dürfte kaum ein haltbarer Grund aufzufinden seyn, warum man bei den Schienen die Härtung gar nicht anwenden soll, während sie doch in so vielen anderen Fällen bei Artikeln in einem höheren Grade angewendet wird, bei denen ein Bruch von nicht geringeren Nachtheilen als bei einer Eisenbahnschiene ist. – Unbestreitbar ist, daß eine solche Härtung durch rasche Abkühlung mehr wirkt und von geringerer Gefahr begleitet seyn muß, als es bei Verwendung eines phosphorhaltigen, kaltbrüchigen Eisens der Fall ist. Aber auch bei reinem Eisen dürfte bei ein und demselben Härtegrad, welcher bei ungehärteten Schienen durch einen höheren Kohlengehalt, und bei gehärteten Schienen von geringerem Kohlengehalte durch die rasche Abkühlung, d. i. durch die Härtung erzielt wird, in letzterem Falle die Gefahr eines Bruches geringer seyn, und jedenfalls ist die Fabrication der Schienen aus Eisen von geringerem Kohlengehalte eine leichtere, billigere. Die Härtung der Schienen, entsprechend der Beschaffenheit des in denselben enthaltenen Eisens ausgeführt, ist um so mehr der Beachtung der Schienenfabriken und Eisenbahnen zu empfehlen, als die dießbezüglichen Versuche zwar einige Fachkenntniß erfordern, aber fast keine Kosten verursachen, für die Praxis aber gleichwohl von wichtigen ökonomischen Folgen seyn können, und nach den Erfahrungen in Rußland seyn müssen. (Aus einem von Ministerialrath Ritter v. Tunner dem k. k. Ackerbau-Ministerium erstatteten Gutachten über eine von ihm in den Monaten Juli bis September 1870 unternommene Reise nach Rußland, um die St. Petersburger Ausstellung und die Werke am Ural zu besuchen; österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1870, Nr. 52.) Die Panzerplatten-Fabrication betreffend. Der Umstand, daß die für die Armirung von Schiffen erforderlichen Panzerplatten großentheils aus dem Ausland bezogen werden, hat in Oesterreich zu näheren Nachforschungen Anlaß gegeben. Diese haben gezeigt, daß bei vergleichenden Beschießungsproben, welche seinerzeit mit steirischen, französischen und englischen Panzerplatten vorgenommen wurden, die erstgenannten, welche übrigens fast um ein Drittel mehr kosten, ernstere Beschädigungen und eine geringere Widerstandsfähigkeit zeigten, als die concurrirenden ausländischen Platten. Der Grund für diese Thatsache ist nicht in der Beschaffenheit des verwendeten Materiales – denn in dieser Beziehung haben die steirischen Platten den Vorzug – sondern in der Verschiedenartigkeit der Fabrications-Methode zu suchen. In neuerer Zeit werden die Panzerplatten nämlich in England, Frankreich – und nach Mittheilung des Ministerialrathes Ritter v. Tunner auch in Rußland – nicht mehr wie es noch bei den inländischen Werken geschieht, geschmiedet, sondern gewalzt und hierdurch wird ein weiches und möglichst homogenes Fabricat erzielt, welches selbst höher gespannten Anforderungen zu entsprechen vermag. (Vom k. k. Ackerbau-Ministerium mitgetheilt in der österreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1870, Nr. 50.) Verwendung von Sodarückständen bei Eisenbahnbauten; von M. Schaffner. Fast sämmtliche Sodafabriken stellen jetzt aus den Sodarückständen Schwefel dar. Nach der Entschwefelung besteht dieser Rückstand im Wesentlichen aus kohlensaurem Kalk, schwefelsaurem Kalk und schwefligsaurem Kalk. Abgesehen davon, daß man mit diesen Rückständen Eisenbahndämme ausführen kann, die sehr fest werden, so eignen sie sich aber ganz besonders zum Oberbau, wo sie statt des Flußsandes und mit diesem gemeinschaftlich angewendet werden. – Die Schwellen liegen trocken, indem die entschwefelten Rückstände wasserdurchlassend sind und ebenso scheinen diese Rückstände äußerst conservirend auf die Holzschwellen zu wirken. Versuche welche vor vielen Jahren angestellt wurden, bestätigen diese Ansicht, da die in Rückständen gelagerten Schwellen viel besser erhalten sind als andere die zu gleicher Zeit gelegt wurden. Schon G. Juncker (polytechn. Journal, 1867, Bd. CLXXXIV S. 543) machte auf die holzconservirende Eigenschaft der Sodarückstände aufmerksam und empfahl dieselbe als Mittel gegen den Hausschwamm. Aussig, im Februar 1871. Die Heißwasserheizung im neuen Verwaltungsgebäude der niederschlesischmärkischen Eisenbahn in Berlin. Weil die Warmwasserheizung zu kostspielig ausgefallen seyn würde und für die Heißwasserheizung noch der Vortheil sprach, daß sie die unabhängige Heizung einzelner Zimmer-Gruppen gestattete, wurde letztere Art von Centralheizung gewählt und durch Joh. Haag in Augsburg ausgeführt. Der im Keller aufgestellte Heizapparat umfaßt 15 Systeme, welche paarweise eine gemeinsame Feuerung besitzen und aus der Feuerung, der Schlange, den Heizrohren und dem Expansionsgefäß bestehen. Die Roste besitzen 28,8 auf 36,6 bis 28,8 auf 60,1 Centimet. Oberfläche und auf 100 Kubikmeter zu heizenden Raum sind 0,024 bis 0,032 Quadratmeter totale Rostfläche gerechnet, wobei die Zwischenräume 1/4 der totalen Rostfläche betragen. Die Schlange besteht aus einem 18,8 bis 31,4 Met. langen, 19,6 Millimet. weiten schmiedeeisernen Rohre mit 6,5 Millimet. Wandstärke und 1,97 bis 3,28 Quadratmeter Heizfläche, so daß auf 100 Kubikmeter zu heizenden Raum 4,27 bis 7,40 Meter Schlange kommen. Auch die Heizrohre haben 19,6 Millimet. Lichtweite und 6,5 Millimet. Wandstärke; sie steigen von der Schlange vertical in die Höhe, sind dann horizontal unter den Fußböden der zu heizenden Räume (unter durchbrochenen Platten) hingezogen und gehen zuletzt in paralleler Richtung nach dem unteren Ende der Schlange zurück. Für einzelne Räume sind auch in den Ecken Spiralen aufgestellt, um mehr Heizfläche zu gewinnen, und es sind überhaupt 10 bis 40,6 Met. Rohrleitung auf 100 Kubikmeter Raum gerechnet. Als Expansionsgefäß ist im obersten Punkte der Leitung ein zum größten Theil mit Luft gefülltes Gußeisenrohr angebracht. Geheizt wird mit Steinkohlen und es muß 2 bis 3 Stunden vor Benutzung der Räume damit begonnen, auch 4 bis 6 Stunden lang geheizt werden, wenn die Räume 6 Stunden lang warm seyn sollen. Die Temperatur des Wassers in den Röhren beträgt 120 bis 140°, diejenige der Zimmerluft 16° R. und der Kohlenverbrauch pro 1000 Kubikfuß (30,92 Kubikmeter) Raum täglich 0,073 Scheffel (à 0,55 Hektoliter) Kohle bei – 9°, bei 0° aber 0,053 und bei + 10° R. 0,023 Scheffel. – Erwähnenswerth ist noch, daß bei der Probefeuerung an einer Stelle, wo ein Zuleitungsrohr um einen Gurtbogen nach unten geführt war, eine Explosion erfolgt ist, ohne jedoch Schaden anzurichten, indem das Rohr der Länge nach aufplatzte und das Wasser als Dampf ausströmte. (Sandler, in der Zeitschrift für Bauwesen, 1870.) Ueber das Grègegarn. Das Grègegarn ist aus Wolle und Seide erzeugtes Gespinnst, welches seit ungefähr acht Jahren in Frankreich gesponnen wird und in der Fabrication der feinen Longshawls die Kette bildet. Bis zur Herstellung des Grègegarnes war man gezwungen, wollene Garne zur Kette zu verwenden, welche immer stärker ausfielen, als das Grègegarn ist; oder aber man verwendete direct Seidengarn zur Kette. Im ersteren Falle konnte man die Feinheit der Waare nicht erzielen, welche das Grègegarn zu erreichen gestattet; im letzteren Falle war der Shawl ein Gewebe aus Wolle und Seide, und die Schönheit der Farbe wie auch des Musters kamen dadurch nicht genügend zur Geltung. Lange Jahre hatten die Franzosen das Monopol für die Fabrication der Longshawls auf den Weltmärkten, und erst in neuerer Zeit ist dieser Fabricationszweig im größten Umfange in Deutschland und namentlich in Berlin eingeführt worden, obgleich das zur Production nöthige Garn aus Frankreich bezogen werden mußte. Die Production des Grègegarnes ist nicht nur wegen der außerordentlichen Feinheit des Fadens schwierig, sondern auch wegen der großen Festigkeit, welche von dem Garne verlangt wird. Die Festigkeit desselben muß die eines baumwollenen Zwirnes gleicher Nummer seyn. Da das Zollpfd. Grègegarn ein Längenmaaß von 60,000 bis 70,000 Berliner Ellen ergibt, so muß man die Festigkeit desselben anerkennen, welche so groß ist, daß ein Faden mit Leichtigkeit 7 bis 8 Loth trägt. Dabei darf die Seide natürlich nur zur Vermehrung der Bindekraft der Wolle benutzt und in keinem Falle dem bloßen Auge sichtbar seyn. Bei oberflächlicher Besichtigung hat das Grègegarn nur das Ansehen eines fest gesponnenen, sehr feinen wollenen Kettfadens, wodurch natürlich auch die feinste Qualität der Longshawls als rein wollene Maare erscheint. Man hat in neuerer Zeit auch Kleiderstoffe producirt, indem man das Grègegarn zur Kette verwendete und mit sehr feinen wollenen Fäden durchschoß. Dadurch wird eine Waare erzielt, in welcher auf eine Breite von einer Berliner Elle 32 0 Fäden kommen. Diese Waare übertrifft die bisher gefertigten Cachemirs bedeutend. In gleicher Weise hat sich das Grègegarn in der Fabrication von Cachenez feinster Qualität genügend bewährt. Bis vor einem Jahre wurde das Gespinnst nur in Frankreich hergestellt, seitdem aber wird es auch in Deutschland erzeugt. Der Fabrik von S. M. Jonas in Berlin ist es gelungen, die Production dieses geschätzten Artikels auf deutschen Boden zu verpflanzen und zwar mit solcher Vollkommenheit, daß die Verdrängung des französischen Fabricates sicher seyn dürfte. Das deutsche Grègegarn besitzt eine entschieden größere Haltbarkeit als das französische, was ein leichteres Vermeiden von Webefehlern bedingt. Dr. M. Reimann hat in seiner Färberzeitung, 1871 Nr. 1 – welcher diese Notiz entnommen ist – einen Artikel über das Färben dieses Garnes begonnen. Darstellung von Zinkamalgam für das Reibzeug der Elektrisirmaschinen. Ich nehme Feilspäne von Zink, übergieße dieselben mit Petroleum und gebe die gleiche Menge Quecksilber dazu (überschüssiges Quecksilber fördert den Proceß), reibe Alles in einer Reibschale, bis keine Zinkspäne mehr fühlbar sind, sondern das Ganze einen Brei bildet; diesen gebe ich zwischen doppelte Leinwand und presse das überschüssige Quecksilber und Petroleum aus. Die in der Leinwand zurückbleibende Masse ist anfangs weich, wird aber bald hart, läßt sich dann fein pulverisiren und wird hierauf mit etwas Fett auf das Reibzeug aufgetragen, wo sie als glänzender Spiegel erscheint. Wischt man die Glasscheibe vor dem Experimentiren mit einem Leinwandfleckchen, das schwach mit Petroleum befeuchtet ist, so wird man selbst in feuchten Localen, wo sonst kein Funke zu bekommen ist, noch eine ziemliche Wirkung erzielen. F. Dietlen in Klagenfurt. (Württembergisches Gewerbeblatt, 1871, Nr. 4.) Anwendung der Photographie in dem cernirten Paris. Ein englisches Blatt (Daily News) berichtet von einer eigenthümlichen Anwendung der Photographie, welche der Mangel an Beförderungsmitteln gewöhnlicher Natur die belagerten Pariser zu machen genöthigt hat. Die Zeitung sagt: „Wir haben eine Copie des Soir vom 25. November, die vermöge der Photographie auf einem Blatt Papier von 3 1/2 : 2 1/2 Zoll Größe hergestellt war. Dieses Zwergjournal repräsentirte nichtsdestoweniger den vollen Inhalt einer gewöhnlichen Nummer und konnte mit Hülfe eines guten Mikroskopes deutlich gelesen werden. Es ist nur auf eine Seite des Bogens gedruckt und trägt an der Spitze die Anweisung, es gegen das Licht zu halten und transparent mit Hülfe eines Vergrößerungsglases zu entziffern. Ein Journal bis zu dieser Kleinheit zusammengedrängt zu liefern ist keine neue Sache; es war längst als ein photographisches Kunststückchen bekannt; neu ist die praktische Anwendung der Sache, denn in dieser Weise ist die Redaction des Soir im Stande, ihr Blatt in zahlreichen Exemplaren den Luftballons anzuvertrauen und es so ohne Kürzung des Inhaltes einem größeren Leserkreis zugänglich zu machen.“ (Photographische Mittheilungen.) Nußbaum-Beize auf weißem Holz. Möbeln aus Birken- oder Tannenholz kann man sehr leicht das Ansehen geben, als ob sie mit Nußbaum-Furnüren versehen wären, und zwar durch einfache Beizung. Man bereitet sich dazu eine Auflösung von 6 Loth über mangansaurem Kali und 6 Loth schwefelsaurer Magnesia in 2 Quart heißem Wasser. Diese Auflösung trägt man mit einem Pinsel auf das Holz auf, und wiederholt das Ueberstreichen noch einmal. Das mangansaure Salz zersetzt sich in Berührung mit der Holzfaser und es entsteht eine hübsche und sehr haltbare Nußbaumfarbe. Hat man kleine Holzgegenstände in der erwähnten Art zu beizen, so bereitet man sich ein sehr verdünntes Bad, taucht die Gegenstände hinein und läßt sie, je nach der gewünschten Färbung, 1 bis 5 Minuten lang darin. Anwendung von Reisstärke zum Appretiren. Die Reisstärke wird bekanntlich neuerdings zum Appretiren vielfach angewandt und hat dieser Umstand bereits im Verein deutscher Stärkefabrikanten die Erörterung der Frage veranlaßt, ob die Reisstärke der Weizenstärke auf dem deutschen Markte wirksam werde Concurrenz machen können. Maschinenfabrikant Fesca bestätigte, daß die Reisstärke bei der Appretur in Berlin gegenwärtig mit vorzüglichem Effect angewendet werde. Es habe sich herausgestellt, daß 100 Pfund derselben ebenso viel leisten wie 115 Pfund Weizenstärke. Bei gewissen Waaren gebe die Reisstärke, weil sie sandfrei sey, was durch das bei ihr übliche Schlämmen erzielt weide, eine ganz außerordentliche Appretur; gerade auf diese sandfreie Beschaffenheit der Stärke lege der Appreteur einen sehr hohen Werth. Die Weizenstärke erweise sich auch deßhalb zuweilen nachtheilig, weil sie öfters klebe. Die Preisdifferenz beider Sorten sey ziemlich hoch; während die Weizenstärke 7 Thaler per Centner koste, belaufe sich der Preis der Reisstärke auf 11 Thlr. per Centner. Der oben genannte Verein sprach sich übrigens übereinstimmend dahin aus, daß bei der Vergünstigung welche Reis und Reisstärke bei der Einführung in den Zollverein habe, und bei der Vorzüglichkeit der Reisstärke für gewisse Arten von Appreturen, dieselbe im Laufe der Zeit sehr wohl mit der Weizenstärke werde concurriren können. (Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen, 1870, S. 143.) Analyse des Reisbieres aus der „Rheinischen Bierbrauerei“ in Mainz; von A. Metz. Die unter theilweiser Verwendung von Reis erzeugten Biere haben sich in jüngster Zeit unzweifelhaft ein Terrain erworben, das sich rasch noch weiter auszubreiten verspricht.Man sehe: Belohubeck über die Erzeugung von Reisbier im polytechn. Journal, 1870, Bd. CXCVII S. 370. Der specifische Charakter des Reisbieres hat etwas sehr Angenehmes; unterschieden vom reinen Malzbier, kann man es gleichwohl nicht weinig nennen; es besitzt eine Feinheit des Geschmackes, die ihm täglich neue Anhänger zuführt. Für Bayern traten die bisherigen Ausschlagsverhältnisse der Reisbier-Brauerei hindernd entgegen; an dem eingeführten Reisbier gewahren wir jedoch, daß dasselbe auch dem sonst heiklichen und in solchen Dingen competenten bayerischen Gaumen vortrefflich mundet. Der Verf. fand sich hiernach veranlaßt, ein Reisbier zu analysiren, und wählte dazu das sehr gut renommirte Bier aus der „Rheinischen Actien-Brauerei“ in Weisenau bei Mainz, welches sich eines umfangreichen Consums erfreut. Zufolge der Mittheilung der genannten Firma wurde zur Erzeugung dieses Bieres eine Mischung von 40 Centnern Malz auf 8 Centner Reis, also eine Schüttung von 5/6 Malz und 1/6 Reis verwendet. Das Bier besaß eine außergewöhnliche Klarheit, war glanzhell und von sehr lichter Farbe. Eine colorimetrische Bestimmung nach E. Leyser's Verfahren ergab, daß eine Mischung von 1,2 Kubikcentimeter Zehntel-Normal-Jodlösung und 100 Kubikcentimetern Wasser in der Farbentiefe mit dem Reisbier übereinkam Münchener Biere haben im Mittel etwa die Färbung eines Gemisches von 3 bis 3,5, Weihenstephaner Bier sogar 4,9 Kubikcentimeter der Jodlösung auf 100 Kubikcentim. Wasser. Der Geschmack des Mainzer Bieres war sehr lieblich, eigenthümlich mild. Das Bier moussirte stark, hielt aber die Kohlensäure energisch zurück. Sein specifisches Gewicht betrug 1,0238. Die Analyse des Mainzer Bieres, welche in unserer Quelle beschrieben ist, gab folgende Resultate. Zusammensetzung des Bieres. Alkohol 3,65 Proc. ZuckerDextrinProteinoideunorgan. Bestandtheile (mit 0,0775 Phosphorsäure)Differenz der Analyse 1,635,130,370,220,01 7,36 Proc.Extract. Procentische Zusammensetzung des Extractes. Zucker 22,15 Dextrin 69,70 Proteinoide 5,03 Asche (mit 1,05 Phosphorsäure) 2,99 ––––– 99,87 C. Prandtl hat vor einiger Zeit 21 Münchener Biere auf ihre Hauptbestandtheile untersucht polytechn. Journal, 1868, Bd. CLXXXIX S. 396). Eine Zusammenstellung des summarischen Ergebnisses dieser Untersuchung mit der gegenwärtigen Analyse dürfte geeignet seyn, von dem allgemeinen Charakter des Reisbieres ein Bild zu entwerfen. Die Zusammenstellung gestaltet sich nun in folgender Weise: Mainzer Münchener Biere Reisbier Durchschnitt Extreme Alkohol 3,65 3,55 3,98 3,23 Gesammtextract 7,36 6,17 6,61 5,42 Zucker 1,63 1,08 1,38 0,82 Hiernach übersteigt der Alkoholgehalt des Reisbieres den mittleren Alkoholgehalt der Münchener Biere nur unbedeutend; dagegen ist der Gesammt-Extractgehalt desselben und namentlich der Zuckergehalt wesentlich höher, und sogar beträchtlicher als das an den gewöhnlichen Münchener Bieren dafür beobachtete Maximum. (Der bayerische Bierbrauer, 1870, Nr. 3–6.) Anfertigung einer schönen blauen Tinte. Die beste reinblaue Tinte bereitet man, wie folgt: 10 Theile gelbes Blutlaugensalz (Kaliumeisencyanür) werden in 160 Theilen destillirtem Wasser gelöst, der Lösung allmählich und unter Umrühren eine Mischung aus 5 Theilen Eisenchloridlösung von 1,480 spec. Gewicht und 160 Theilen destillirtem Wasser zugefügt. Der entstehende blaue Niederschlag (Eisencyanür-Cyanid) wird auf einem Filter gesammelt und so lange mit Wasser gewaschen, bis die aus dem Filter abtropfende Flüssigkeit blaugefärbt zu werden beginnt. Dann wird der nunmehr in Wasser löslich gewordene Filterrückstand in circa 400 Theilen destillirten Wassers gelöst. (Industrieblätter, 1870. S. 416.) Ueber ein sehr wirksames Mittel, übelriechende, eiternde Wunden u.s.w. zu desinficiren; von Dr. Ph. Fresenius. Die Desinfection beschäftigt sich bekanntlich damit, gesundheitsschädliche Gase, Miasmen u.s.w. unschädlich zu machen. Es wird dieser Zweck auf zweierlei Weise, nämlich theils durch Oxydationsmittel, theils durch Reductionsmittel erreicht. Bei Gelegenheit des Krieges wurde, für alle vorkommenden Fälle, im September vergangenen Jahres, von dem Vorstande der deutschen chemischen Gesellschaft zu Berlin an alle Mitglieder dieser Gesellschaft eine Tabelle gesandt,Mitgetheilt im polytechn. Journal Bd. CXCVIII S. 350. welche in kurzen Grundzügen, auch für Laien faßliche Weise die Mittel an die Hand gab, Räume, sowohl offene als geschlossene, deßgleichen Flüssigkeiten, Auswurfsstoffe, Wäsche u. dergl. zu desinficiren. Obgleich diese Tabelle zwar für Chemiker nichts Neues enthielt, so ist man doch der genannten Gesellschaft für diese sinnreiche und nutzbringende Zusammenstellung zu großem Danke verpflichtet. Leider ist bei der lange anhaltenden Dauer des Krieges das Feld der Desinfection ein immer größeres geworden, und mußte man daher auf Mittel und Wege sinnen, wie man dasselbe immer vortheilhafter bearbeite, um schneller zum Ziele zu gelangen. Unsere hauptsächlichsten Hülfsmittel zur Desinfection bestehen kurz aus folgenden Agentien: übermangansaurem Kali in wässeriger Lösung, Carbolsäurelösung, Chlorwasser, Chlorkalk, Aetzkalk, verschiedenen Vitriolen, Essigsäure u.s.w. In den meisten Fällen kam man mit diesen Mitteln in verschiedener Form aus. Nur ein Uebelstand blieb uns noch in den Lazarethen zu bekämpfen übrig und gerade der belästigt uns am meisten. Es ist dieß die Ausdünstung von eiternden Wunden, welche die Lazarethe oft mit pestilenzialischem Gestanke erfüllt, der durch keines der bis jetzt angewandten Mittel gänzlich zu vertreiben gewesen, wenn die Ursache des Uebels nicht gleich im Keime erstickt wurde. In der am 3. December 1870 abgehaltenen 13. Sitzung „der chemischen Gesellschaft zu Frankfurt a. M.“ wurde nun durch Schreiber dieses die Frage gestellt, ob wohl ein Weg ausfindig gemacht werden könne, die Ausdünstung von eiternden Wunden zu beseitigen und dabei angeführt, daß alle seither angewandten Mittel, selbst poröse Kohle, ohne Erfolg geblieben seyen. Prof. Böttger schlug vor, Schießwolle (oder Collodiumwolle), die mit einer Lösung von übermangansaurem Kali getränkt sey, zu genanntem Zwecke anzuwenden. Dieser Vorschlag wurde von sämmtlichen anwesenden Chemikern als vortrefflich begutachtet, und fiel ein Versuch damit in der That über alles Erwarten günstig aus. Die Wunde eines durch die Brust geschossenen, in einem hiesigen Lazarethe liegenden Soldaten verbreitete einen höchst pestilenzialischen Gestank, der die ganze Umgebung inficirte, so daß die Aerzte kaum das Zimmer zu betreten wagten und erklärten, daß der Geruch von Eiterlappen anderer Kranken gegen diesen Geruch wie der von cölnischem Wasser erscheine. Hier nun wurde über die Compressen ein Bäuschchen Schießwolle, die mit einer Lösung von übermangansaurem Kali getränkt war, applicirt und verbunden. Von dem Augenblicke des Beginnes dieser Operation an hörte die üble Ausdünstung auf und hat sich dieses Mittel so ausgezeichnet bewährt, daß der den Verwundeten behandelnde Arzt nicht Lobes genug dafür aufzubringen wußte. In der That läßt sich auch die Wirksamkeit dieses Mittels leicht theoretisch nachweisen. Baumwolle hat bekanntlich die Eigenschaft, Gase mit Leichtigkeit zu filtriren und von organischen, Gährung und Fäulniß bedingenden Stoffen, Staubtheilchen u.s.w. zu befreien; findet sich nun zu gleicher Zeit ein Körper vor, der die Eigenschaft besitzt, Miasmen oder was sonst von schädlichen Stoffen da seyn mag, zu zerstören, wie es die Manganlauge thut, so liegt das günstige Resultat auf der Hand. Zu diesen Operationen wurde nicht gewöhnliche Baumwolle, sondern Schießwolle deßhalb genommen, weil diese die Manganlauge unzersetzt in sich aufnimmt und kein anderer Körper so geeignet erschien in allen Fällen Anwendung zu finden beim Anlegen der Verbände. Der Erfolg dieses Mittels ist ein so schlagender, daß ich nicht umhin kann, alle Aerzte, die in Lazarethen beschäftigt sind, darauf aufmerksam zu machen und diese Methode des Verbandes allgemein einzuführen bei übelriechenden Wunden. Auch bei übelriechendem Athem der Tuberculosen u. dergl. dürfte dieses Mittel mit Erfolg Anwendung finden, indem man den Kranken durch einen Respirator, der mit übermangansaurer Kalilösung imprägnirter Schießwolle versehen, athmen läßt. (Böttger's polytechnisches Notizblatt, 1871, Nr. 3.) Ventilationseinrichtung für Zimmer. Eine Ventilationseinrichtung für Zimmer von Th. Sander in Braunschweig besteht aus einer größeren Glasscheibe, die als Fensterscheibe eingesetzt wird und welche vier runde Zuglöcher hat; auf dieser Scheibe ist eine zweite runde ebenfalls mit vier gleich großen Löchern versehene Glasscheibe so angebracht, daß sie sich leicht drehen läßt, im Uebrigen aber fest anschließt. Will man die Luft ausströmen lassen, so kann man die zweite Scheibe so stellen, daß die Oeffnungen beider Scheiben zusammenfallen; will man dieß nicht, so bewirkt eine kleine Drehung, daß die Oeffnungen der einen Scheibe durch das Glas der anderen geschlossen werden. Der Apparat ist von elegantem Aussehen und wird am Fenster kaum wahrgenommen. (Breslauer Gewerbeblatt, 1870 S. 94.) Berichtigung. In der Beschreibung der Kiesler'schen Lüstrirmaschine für halbwollene Waaren im vorhergehenden Heft lese man Seite 99 Zeile 8 v. o. „Dämpfe von 4 bis 5 Atmosphären (statt Centimeter) Spannung.“