Titel: W. H.Baxter's automatische Waage für Körnerfrüchte.
Fundstelle: Band 200, Jahrgang 1871, Nr. XXVIII., S. 99
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XXVIII. W. H.Baxter's automatische Waage für Körnerfrüchte. Nach Engineering, December 1870, S. 473. Mit Abbildungen auf Tab. II. Baxter's automatische Waage für Körnerfrüchte. Die für W. H. Baxter in Brixton Hill patentirte und durch die Firma David Hart und Comp. in London auf die letzte Ausstellung der Royal Agricultural Society in Oxford gelieferte automatische Getreidewaage ist in zwei Ansichten in Figur 29 und 30 dargestellt. Das Gestell A trägt oben einen Trichter für die Aufschüttung der abzuwägenden Körnerfrucht. In den Pfannen Q am Gestelle ruht auf Stahlschneiden der Waagebalken D, auf dessen einer Seite die Laufkugel E dem abzumessenden Gewichte entsprechend aufgehängt wird, während auf der anderen Seite die Trommel B zur Aufnahme des Getreides angebracht ist. Zu diesem Zweck ist der rechte Balkenarm gegabelt (Figur 30) und mit zwei Prismen versehen, auf welchen die Bügel L zur Aufnahme der Trommelachse aufgehängt sind. Die am Gestelle drehbar befestigten Lenkstangen p bewahren die Achse der Trommel B vor Schwingungen. Die Trommel B ist durch Scheidewände z in vier gleiche Abtheilungen geschieden und an der einen Seite mit einem Kamm von vier Abstufungen versehen, welcher vermittelst der Stange r auf eine Klappe an der Abflußöffnung des Zuführungstrichters einwirkt. An der anderen Seitenwand der Trommel befindet sich ein Kamm y mit einer kreisförmigen viermal eingebogenen Führungsnuth, in welche eine am Gestelle angebrachte Rolle eingreift. In Folge mehrerer in Einschnitte dieser Nuth einfallenden Klinken vermag die Meßtrommel nur in einer Richtung ihre Umdrehung zu vollführen. Wie der Apparat in den Abbildungen aufgenommen ist, findet gerade der Zufluß des Getreides aus dem Trichter in die eine Abtheilung der Trommel statt, indem der Stellung des Kammes s zufolge die Stange r in gehobener Lage, die Trichterklappe geöffnet ist. Sobald der Größe und Stellung des Gewichtes E gemäß die entsprechende Menge der Körnerfrucht in der Meßabtheilung sich angesammelt hat und der Waagebalken D auf der Seite der Trommel mit dieser niedergeht, kommt die Stahlrolle aus der Einbiegung der Nuth des Kammes y; die Trommel wird durch die Belastung vorwärts gedreht und sofort die Zuführklappe am Trichter geschlossen, da zufolge der geringsten Drehung des Kammes s die Stange r fällt. Bei der stattfindenden Vierteldrehung entleert sich die Meßtrommel und sowie die Stahlrolle zur nächsten, um genau 1/4 des Umfanges weiterliegenden Einbiegung der Führungsnuth y gelangt, geht die entleerte und dadurch entlastete Trommel aufwärts, der Kamm s hebt sofort die Stange r und öffnet die Zuführklappe an der Trichtermündung; es nehmen die Theile wieder die gezeichnete Stellung ein. Die Zahl der Schwingungen, welche der Waagebalken D verrichtet und welchen eine bestimmte abgewogene Getreidemenge entspricht, wird durch einen in den Abbildungen nicht ersichtlich gemachten Zählapparat registrirt.

Tafeln

Tafel Tab. II
Tab. II