Titel: Funkenfänger, angewandt auf dem Eisengiesserei-Gebäude von Siemens und Halske in Berlin.
Fundstelle: Band 211, Jahrgang 1874, Nr. XC., S. 421
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XC. Funkenfänger, angewandt auf dem Eisengiesserei-Gebäude von Siemens und Halske in Berlin. Aus den Verhandlungen des Vereines zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen, 1873 S. 181. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Funkenfänger auf dem Eisengießerei-Gebäude von Siemens u. Halske in Berlin. Nach Anlegung einer für den eigenen Bedarf erforderlichen Eisengießerei in einem bebauten Stadttheile sahen sich die Fabrikanten Siemens und Halske veranlaßt, Vorkehrungen gegen das Austreten glühender Kohlentheilchen aus dem Schornsteine des Kupolofens zu treffen. Nach Angabe des Dr. Siemens wurde der in den Figuren 14 und 15 dargestellte Schornsteinaufsatz zur Anwendung gebracht und dadurch dem Uebelstande mit vollem Erfolge gesteuert. Das Mittel, die Funken aufzufangen, besteht darin, daß zunächst dem aufwärts ziehenden Strome der Verbrennungsproducte ein gekrümmter Weg vorgeschrieben wird. Hierdurch werden die Kohlenstückchen veranlaßt, der Fliehkraft folgend, sich nach dem äußeren Umfange des Rauchcanales hinzudrängen. Indem aber in der äußeren Canalwand an geeigneter Stelle Oeffnungen angebracht sind, welche in einen dem Schornsteinzuge nicht ausgesetzten Raum münden, fallen in diesen die Kohlenstückchen nieder, während die von denselben befreiten Gase durch das obere Ende des Zugrohres in's Freie treten. Die Vorrichtung (Fig. 14) ist aus starkem Eisenblech hergestellt. Sie besteht zunächst in einer doppelten Spirale, welche um einen, unten wie oben kegelförmig geschlossenen Cylinder A herumgewunden, und außen durch einen Blechmantel B geschlossen ist. Die Spirale bildet bei dieser Anordnung zwei schraubenförmige Canäle. Jeder derselben hat oben in seiner Außenwand eine in den cylindrischen Kasten C mündende Oeffnung o, durch welche die Kohlenstückchen austreten. Um die Wirkung völlig zu sichern, ist das gemeinschaftliche Zugrohr, in welches die beiden Schraubengänge münden, und in welches sich auch die Oeffnungen o erstrecken, noch kegelförmig zusammengezogen. Zwei in dem Sammelraume von oben bis unten gehende Wände p, p verhindern das Umherwirbeln der aufgefangenen Funken. Der Blechmantel hat unten Reinigungslucken, welche durch einen drehbaren Ring geöffnet und geschlossen werden können. An dem ausgeführten Funkenfänger geht die Ansammlung der Kohlenstückchen sehr reichlich vor sich, so daß alle zwei bis drei Tage eine Entleerung des Sammelraumes erforderlich wird.

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