Titel: Vorrichtungen an Spinnereimaschinen zur Verhinderung von Unglücksfällen.
Fundstelle: Band 212, Jahrgang 1874, Nr. XLVIII., S. 292
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XLVIII. Vorrichtungen an Spinnereimaschinen zur Verhinderung von Unglücksfällen. Nach dem Bulletin de la Société industrielle de Mulhouse 1874, t. XLIV p. 67. Mit Abbildungen auf Tab. V. Vorrichtungen an Spinnereimaschinen zur Verhinderung von Unglücksfällen. Der Mülhauser Verein zur Verhütung von Fabriksunfällen verfolgt unter der ersprieslichen Leitung des Inspectors Hrn. F. G. Heller mit nachahmenswerter Ausdauer sein Ziel, durch zweckmäßig angebrachte Sicherheitsvorrichtungen an Maschinen etc. die Gesundheit und das Leben der in Fabriken beschäftigten Arbeiter zu schützen. Indem wir die diesbezüglichen ausführlichen Berichte dieses Vereines – wie bei früheren Gelegenheiten schonVergl. dieses Journal 1871, Bd. CCI S. 195 und 1872, Bd. CCIV S. 439. – der besonderen Beachtung der betreffenden Kreise empfehlen, gehen wir auf die Vorführung der nebenbei bemerkt durch eine längere Erfahrung bereits vollkommen erprobten Schutzvorrichtungen, die im letzten Jahresberichte angegeben sind, näher ein. Verbesserter Staubdeckel und Putzwalze für Baumwoll-Karden; von N. Schlumberger in Gebweiler. (Fig. 20 und 21.) Die Stelle, an welcher die Einzugswalze mit dem Vorreißer beziehungsweise mit dem Tambour zusammentreffen, bietet eine fortwährende Gelegenheit zu Verletzungen. Allerdings ist diese Gefahr durch die Anbringung einer Verkleidung (Staubdeckel) ziemlich behoben; indessen bleibt bei gewöhnlichen Anlagen immer noch ein zu weiter, daher für die zu nahe kommenden Arbeiterinnen gefährlicher Spalt, in dem sich Flug ansetzt, welcher öfters beseitigt werden muß, um dessen Uebergang zum Tambour und ein dadurch bedingtes Verschlechtern des Vließes zu vermeiden. Zweckmäßiger und vollkommen betriebssicher ist die in Figur 20 und 21 skizzirte Disposition. Hier ist an der hölzernen beziehungsweise blechernen Haube A ein Schutzblech a angeschraubt, welches bis nahe an die Speisewalze c herabgeführt ist, und der Staubdeckel wird durch die leichte Putzwalze b ersetzt. Das Schirmblech a ist am unteren Ende etwa 12 Millimeter breit umgebogen, um gut aber ohne jede Reibung an die Walze c sich anzuschließen. Dadurch sind die Drahtspitzen des Vorreißers vollkommen gedeckt und die Ablagerung von Flug wesentlich beschränkt. Die hohle Putzwalze b (ein 34 Millim. weites, mit Tuch überzogenes Gasrohr) wird durch Vorsprünge an den Lagern der Einzugswalze verhindert, herabzufallen oder der Länge nach sich zu verschieben.

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