Titel: Heizer-Controlapparate für Trockenstuben etc.; von Alex. Heseler in Barmen.
Autor: Alex. Heseler
Fundstelle: Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 398
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Heizer-Controlapparate für Trockenstuben etc.; von Alex. Heseler in Barmen. Mit Abbildungen auf Taf. VIII [c/1]. Heseler's Heizer-Controlapparate für Trockenstuben etc. Von einem Färberei-Etablissement wurde mir die Aufgabe gestellt, einen haltbarenApparate mit Quecksilber haben sich, wenigstens in dem betreffenden Etablissement, als unhaltbar erwiesen. Apparat zu construiren, welcher bei einer dem zu trocknenden Garne schädlichen Ueberheizung ein Signal gibt und überhaupt eine Controle des Heizers ermöglicht. Die ungleiche Ausdehnung von Zink und Stahl durch die Wärme (Ausdehnungscoefficient für Zink 1/322 000, für weichen Stahl 1/900 000) bietet ein bequemes Mittel zur Erreichung des genannten Zweckes. In den beigegebenen Skizzen Fig. 25 bis 27 zeigt A ein System von Zink- und Stahlplättchen, welche wie ein gewöhnlicher Taschenmaßstab mit einander verbunden sind, und zwar wechselt dabei immer ein Plättchen des einen Metalles mit einem Plättchen des anderen ab. So erlangt man einen Unterschied in der Ausdehnung von derselben Größe wie bei der Verbindung zweier Stäbe, deren jeder die Länge der Summe der einzelnen Plättchen des betreffenden Metalles hätte. Die gewählte Anordnung ermöglicht also nur eine wesentliche Raumersparniß. Das Ende der obersten Zinkplatte wird sich um den Unterschied in der Gesammtausdehnung beider Metalle nach links bewegen. Dabei wirkt es auf das Ende a des um c drehbaren ungleicharmigen Hebels acb; dieses Hebelende a ist nämlich durch eine, nur in horizontaler Richtung verschiebbare Gabel g (Fig. 27) mit dem System A in Verbindung; das andere Ende b ist durch ein Gelenk mit dem kürzeren Arme des um d drehbaren Hebels bdf verbunden; in Folge des schwachen Uebergewichtes des längeren Armes df strebt das untere Ende a des Hebels acb in der Gabel immer die äußerste linke Stellung einzunehmen. Die Armverhältnisse der Hebel acb und bdf sind so gewählt, daß der Zeiger Z am Hebel bdf vor der Scale S um das 100fache der Verschiebung von a sich bewegt. An der Scale ist unten eine horizontale Rinne angebracht, in der zwei kleine, mit Zeigern versehene Stifte verschoben werden können; der von dem Zeiger Z nach links geschobene Stift gibt die höchste, der andere Stift die niedrigste Temperatur an. Sobald das an dem Hebel bdf befestigte Knöpfchen k den an dem Apparat isolirt aufgehängten, um e drehbaren (leichten) Arm n berührt, wird der Stromkreis durch die beiden Leitungen L, L geschlossen, und es läßt der elektrische Strom ein Läutewerk ertönen. Durch das kleine Laufgewicht w läßt sich der Arm n in eine bestimmte Stellung bringen und damit auch die Temperatur feststellen, bei welcher das Warnsignal ertönt. Zur richtigen Aufstellung des Apparates ist noch ein Senkel V angebracht. Die Scale S ist empirisch durch Eintauchen des ganzen Apparates in ein Wasserbad bestimmt. Wenn man auf Angabe der höchsten und niedrigsten Temperatur verzichtet und nur bei einer gewissen Temperatur ein Signal verlangt, so kann man einen viel einfacheren Apparat (Fig. 28 [c/2]) benützen. Durch die Ausdehnung der Zinkstange a wird bei diesem Apparat der Hebel h um den nicht beweglichen Punkt f gedreht und dadurch ein elektrischer Stromkreis LL bei d, e geschlossen. Durch das Schräubchen g kann man den Apparat für eine beliebige Temperatur einstellen. Die bei i befestigte Stahlstange b dehnt sich ebensoviel nach oben aus, wie das bei k befestigte Zinkröhrchen c nach unten; es ist in Folge dessen der Punkt f unbeweglich. Die Spiralfeder l vertritt die Stelle eines Gegengewichtes für den Hebel h. Beide Apparate sind ausgeführt und genügen den gestellten Anforderungen.