Titel: E. A.Bourry's Dampfkessel.
Fundstelle: Band 218, Jahrgang 1875, S. 196
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E. A.Bourry's Dampfkessel. Mit Abbildungen auf Taf. V [a/1]. Bourry's Dampfkessel. Der in Fig. 1 bis 3 nach Armengaud's Publication industrielle, v. 22 pl. 42 abgebildete Dampfkessel von E. A. Bourry in Horn (Schweiz) ist eine Combination verschiedener Röhrensysteme, welche entweder als Horizontal- oder als Verticalkessel angeordnet werden. In der Zeichnung ist ein Verticalkessel dargestellt. Das weiteste Rohrsystem wird durch die 4 Eckröhren A₁ bis A₄ gebildet, zwischen denen die mittelweiten Röhren B₁ bis B₄ liegen, welche die Wandungen des Feuerraumes herstellen. Mit letzteren Röhren communiciren die engen Röhren C, welche – unter einander sich kreuzend – in einzelnen horizontalen Reihen regelmäßig vertheilt sind. Der Feuerrost ruht auf einem als Aschenfall dienenden gußeisernen Sockel D. Die dünnwandigen Röhren C, welche wegen ihres kleinen Durchmessers geringe Wassermengen enthalten, sind der Flamme direct ausgesetzt und liefern deshalb rasch und intensiv Dampf. Die obersten der Röhren C bilden den Dampfraum, und deutet die Linie xx die Vordampffläche an. Wie man sieht, ist der Dampfraum noch dem directen Feuer ausgesetzt. Die Speisung des Kessels ist eine continuirliche und für die Wassercirculation durch entsprechende Anordnung der Röhren gesorgt. Die Bewegung des Wassers kann nun auf zweierlei Arten bewirkt werden. Man bringt im Inneren der verticalen Eckröhren A eine diametrale Scheidewand an, so daß dieselben der ganzen Länge nach in zwei Theile getheilt werden. Der dem Feuerraum zugekehrte innere Theil wird dabei erhitzt, und da oben und unten eine Durchgangsöffnung für das Wasser frei gelassen ist, so bewegt sich dasselbe in der inneren Hälfte hinauf, in der äußeren dagegen herab. In dem durch die Zeichnung dargestellten Kessel sind außen zwei Röhren F hinzugefügt, welche mit zwei der Eckröhren A in Verbindung stehen, oben durch kurze Röhren a, unten durch ein Kniestück F'. Um die Circulation des Wassers in dem Röhrensystem zu erhalten, ist es nöthig, einige der Röhren B von einer Seite zu schließen, was mit Hilfe von Stopfen f (Fig. 2) geschieht. Die vier Eckröhren A besitzen außen je 4 Facetten; die nach innen gerichteten nehmen die Wandröhren B auf. Die beiden äußeren Facetten enthalten Schraubenbolzen b, welche den Oeffnungen der Röhren B gegenüber liegen und herausgeschraubt werden, wenn der Kessel gereinigt werden soll. Die Röhren B sind ebenfalls mit je zwei Facetten versehen, die eine zur Aufnahme der Querröhren C, die andere für die Schrauben c, welche demselben Zwecke wie die Schrauben b dienen. Zur Auflagerung der Röhren B sind diese noch mit Rippen versehen, so daß in Folge dessen vollkommen geschlossene Wandflächen entstehen. Die Verbindung der Röhren wird durch mit Schraubengängen versehene Ringe bewerkstelligt, welche in die mit Muttergewinden versehenen Röhren eingeschraubt werden. Durch die Oeffnungen der Schrauben b und c lassen sich diese Verbindungsringe anziehen. Die Röhren C können mit den großen Röhren auch durch Einpressen (wie bei gewöhnlichen Röhrenkesseln) verbunden werden. Zum Schluß ist noch zu erwähnen, daß mit Rücksicht auf eine günstige Wassercirculation die 6 untersten Röhren B im Inneren mit je einer Scheidewand g versehen sind, welche an ihren Enden den Durchgang für das Wasser frei läßt.

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