Titel: J.J.Royle's Condensationswasser-Ableiter.
Fundstelle: Band 218, Jahrgang 1875, S. 394
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J.J.Royle's Condensationswasser-Ableiter. Mit Abbildungen auf Taf. IX [b/4]. Royle's Condensationswasser-Ableiter. Die Eigenthümlichkeit dieses von J. J. Royle in Manchester patentirten Automaten liegt darin, daß er nicht beständig unter Dampfdruck steht, und daß die Dampfleitung nicht mit dem Topf, sondern mit dem Schwimmer communicirt, welcher den Abfluß des Condensationswassers regulirt. Es brauchen deshalb weder Schwimmer noch Topf dampfdicht geschlossene Gefäße zu sein, was mit Rücksicht auf die Herstellung beider und auf die Reinigung und Instandhaltung des ganzen Apparates von Vortheil ist. Wie aus Fig. 11 und 12 (Engineer, August 1875 S. 144; Engineering, October 1875 S. 350) ersichtlich ist, erfolgt die erwähnte Verbindung der Dampfleitung mit dem nach unten offenen Schwimmer D durch einen Winkelhahn C, mit dessen Kegel der Schwimmer verbunden ist und zwar derart, daß bei seiner tiefsten (punktirt angedeuteten) Lage der Hahn vollkommen geöffnet ist. Hierbei stößt ein in das Luftventil E des Schwimmers eingeschraubter Stift auf den Boden des Topfes A und hält dieses Ventil offen. Die aus der Dampfleitung zunächst eintretende Luft kann deshalb in den Topf, beziehungsweise in die Atmosphäre entweichen. Das nachfolgende Wasser dagegen sammelt sich im Apparat an (wobei es im Topf und Schwimmer gleiche Höhe einnimmt), bis es bei entsprechender Quantität durch das Austrittsrohr F ablaufen kann. Sobald jedoch auch Dampf in den Schwimmer D gelangt, wird das Wasser theilweise aus demselben herausgedrückt, wobei der Schwimmer gehoben und dadurch der Hahn C abgeschlossen wird. Erst nach erfolgter Kondensation eines Theiles des in D eingeschlossenen Dampfes sinkt der Schwimmer ein wenig unter gleichzeitigem Oeffnen des Hahnes C, aus welchem Condensationswasser nachströmt, bis der Schwimmer durch Zutritt von Dampf neuerdings gehoben wird u.s.f. Das Princip dieses Entwässerungstopfes ist insofern ein fehlerhaftes, als das jedesmalige Spiel des Schwimmers einen Verlust an Dampf (durch Kondensation desselben im Schwimmer D) bedingt, und es ist fraglich, ob dieser Uebelstand durch die eingangs erwähnten Vortheile genügend aufgewogen wird. F. H.

Tafeln

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