Titel: Waltner's Wasserrad.
Fundstelle: Band 222, Jahrgang 1876, S. 292
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Waltner's Wasserrad. Mit Abbildungen auf Tafel VIII [a/1]. Waltner's Wasserrad. Das von Henry Waltner in Hamilton, Ohio, patentirte, in den Figuren 1 und 2 nach dem Scientific American, Juni 1876 S. 358 abgebildete Wasserrad ist ein Schaufelrad mit verticaler Achse. Ein gußeisernes Gehäuse G umschließt das Rad R und vermittelt durch mehrere Leitcanäle B dessen Beaufschlagung. Hinter jedem dieser Leitcanäle befindet sich im Gehäuseboden eine Oeffnung C für den Austritt des Wassers. Der Nothwendigkeit, die einzelnen Leitcanäle und Austrittöffnungen gegenseitig genügend zu trennen, ohne der Bewegung des Rades ein Hinderniß entgegen zu stellen, ist auf sinnreiche Weise Rechnung getragen. Die Radschaufeln A sitzen nämlich lose auf den im Radkranz befestigten Bolzen F, können sich also, sobald sie bei der Bewegung des Rades an die Trennungswand D stoßen, so drehen, daß sie vollständig am Radkranz anliegen und mit diesem die Trennungsstelle zu passiren vermögen. Hierzu ist indessen immer noch ein gewisser Spielraum erforderlich, welcher Wasserverluste ermöglicht; um diese zu verhüten, ist der Abstand der Schaufeln von einander so gewählt, daß sich, sobald eine derselben vollständig in den Spielraum zwischen dem Radkranz und der Trennungswand D eingetreten ist, eine andere schon wieder gegen den aufgebogenen Rand dieser Wand legt und so die gewünschte Abdichtung vollzieht. Beim Verlassen der Trennungsstelle stößt dann eine nach innen gekehrte Knagge der Schaufel gegen den in das Gehäuse geschraubten Stift E; dadurch erfährt die Schaufel eine gewisse Drehung, worauf sie sich im nächsten Leitcanal durch die Wirkung der Wasserströmung rasch wieder radial stellt und den Canal deckt, noch bevor ihn die vorhergehende Schaufel verlassen hat. Dadurch ist die continuirliche Wirkung des Wassers in jedem Leitcanal gesichert und Wasserverlusten auch hier vorgebeugt. Das Waltner'sche Wasserrad soll andern gegenüber den Vorzug haben, daß es auch in Unterwasser läuft. Sonst theilt es mit ihnen die Eigenschaft, daß der Nutzeffect bei Schwankungen der Wassermenge nicht so beeinträchtigt wird wie bei Turbinen. H.