Titel: Notizen aus der Seidenfärberei.
Fundstelle: Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 99
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Notizen aus der Seidenfärberei. Notizen aus der Seidenfärberei. Die Seide kommt meist in drei verschiedenen Formen im Handel vor: 1) als rohe Seide, mit dem ihr von Natur eigenen Ueberzug versehen, dabei gewöhnlich gelblich gefärbt, steif, hart und rauh im Anfühlen; 2) als gekochte oder entschälte Seide, welche durch verschiedene Behandlung ihren Ueberzug, damit aber auch bis zu 30 Proc. an Gewicht verloren, dagegen ein weißes, sammtartiges, perlmutterglänzendes Aussehen gewonnen hat; 3) als halbgekochte (weiche) Seide (Souple, Hamburger Seide, demi-cuite), welche nur unvollkommen entschält, dabei dicker, weicher, glänzender geworden ist und nur wenig an Gewicht verloren hat. Für sofortige Benutzung zum Färben von hellen, zarten Nüancen eignet sich nur die entschälte und die weiche Seide; rohe Seide muß hierfür, wie die Wolle, zuerst gereinigt werden. Dies geschieht eben durch das Entschälen und durch das Bleichen. Das Entschälen besteht aus 3 Operationen, aus dem Abziehen (Degummiren), Repassiren und Abkochen. Abgezogen wird die Seide durch Einhängen in kochend heiße Seifenlösung. Dann wird sie repassirt, d. h. von Neuem in kochende Seifenlösung (130 bis 200g auf 1k Waare) gebracht und so lange darin liegen gelassen, bis sie ganz weiß ist, ausgerungen, spatirt (aus einander genommen) und in Strähne geordnet. Für das Abkochen (den weißen Sud) endlich werden die Strähne an Schnüren oder Bändern zusammengereiht, in Leinwandsäcke gebracht, um das Verziehen zu vermeiden, und darin nochmals kochend geseift. Viele Färber unterlassen das Abkochen gänzlich, wieder andere ersetzen die ganze umständliche Operation des Entschälens durch die des sogen. Purgirens — ganz die Manipulation des Abkochens, nur unter Anwendung eines stärkern Seifenbades und einer längern Zeitdauer des Kochens (265g Seife auf 1k Seide 2½ Stunden lang). Das eigentliche Bleichen wird nach vielerlei Methoden ausgeführt, welche alle den Zweck haben, die Seide von ihrem natürlichen gelben Farbstoff zu befreien. Der vortheilhafteste Weg besteht in dem Einlegen der Seide in ein handwarmes Wasserbad, welchem man so viel von dem Klaren einer einige Stunden zuvor bereiteten Mischung von 3 Th. Salzsäure, 1 Th. Salpetersäure und ½ Th. Braunstein zugesetzt hat, daß dasselbe 4 bis 5° B. zeigt. Es genügt auch, die Seide längere Zeit (12 bis 36 Stunden) der Einwirkung sehr verdünnter Salpetersäure auszusetzen; doch hat man sich vor allzu langer Einwirkung derselben zu hüten, wenn die Seide nicht gelb werden soll. Für das Färben besonders empfindlicher Nüancen, und um den mit dem Entschälen verbundenen Gewichtsverlust zu vermeiden, greift man zu der von Natur weißen Seide, welche alsdann dem Geschmeidigmachen unterworfen wird, ohne hierbei an Gewicht zu verlieren. Man gibt zu diesem Behuf die Seide zuerst in ein schwaches Seifenbad (auf 100 Th, Seide 10 Th. Seife) von nur 25 bis 35°, schwefelt dann, wäscht und bringt die Waare in ein durch Dampf auf 80 bis 90° erwärmtes Bad von 800 Th. Wasser und 6 Th. gereinigtem Weinstein. In diesem sauren Bad bleibt die Seide 1½ Stunden; sie schwillt darin an, vermehrt ihr Volum und wird geschmeidiger, als sie zuvor war. Ist sie schließlich in lauwarmem Wasser gut gewaschen, so eignet sie sich für das Färben auch der zartesten Töne. Uebrigens kann man mit Ausschluß von sehr feinen Nüancen auch rohe Seide direct zum Färben verwenden. Man nimmt alsdann nur halb so viel Farbmaterial als für gekochte Seide, benetzt die Waare zuvor und hat im Allgemeinen nur darauf zu achten, daß die Temperatur der Farbflotte sowie der Beize nicht höher als auf 25° steigt, und daß man, um die natürliche Steifigkeit der Waare nicht zu verlieren, die Rohseide nicht etwa mit Seife oder mit Lauge behandelt. Ein eigentliches Weißfärben, wie dies in der Wollfärberei vorkommt, ist bei der Seide meistentheils unnöthig. Wird ein bläulicher, grünlicher, oder röthlicher Stich besonders verlangt, so kann derselbe mit Anilinblau, Indigocomposition oder mit Persio gegeben werden. Will man mit Chlorbarium und Schwefelsäure förmlich weiß färben, so darf dies nur kalt geschehen und ist auch so nicht immer ohne Nachtheil für die Seidenfaser durchzuführen. Jede der verschiedenen Seidenarten kann fernerhin noch gestreckt, beschwert, rauschend (krachend) oder glänzend verlangt werden. — Durch das Strecken wird die Seide ausgedehnt, d. h. die Länge des Strähns um 75 bis 100mm vermehrt, wobei die Festigkeit nicht leiden darf, der Faden aber dünner werden muß. Es geschieht, indem man die Seide mehrere Stunden in handwarme Seifenlösung legt und dann auf den eigens hierzu gefertigten Streckmaschinen (*1847 103 350) *1848 109 40) auszieht. Durch das Beschweren soll das Gewicht der Seide vermehrt werden, indem man sie mit verschiedenen Substanzen, mit Zucker, Eiweiß, Gummi, mit mineralischen und vegetabilischen Farbstoffen, namentlich mit Gerbstoff tränkt. — Die Beschwerung wird gewöhnlich erst bei der Färbeoperation vorgenommen, z. B. bei Schwarz mit Schwefelblei. Indem man abgekochte Seide alaunt, wäscht, in kochendem Absud von 375g Knoppern oder von Kastanien, Sumach oder Seerosen legt, wieder wäscht, alaunt, nochmals wäscht, in ein lauwarmes Wasserbad bringt und dann färbt, kann man dieselbe leicht um 50 bis 100 Proc. beschweren. Rosa, Weiß und Blau können auf diese Weise nicht beschwert werden; für diese Nüancen nimmt man das Beschweren erst nach dem Färben vor, indem man die Seide mit einer Lösung von 250g weißem Bastzucker, 65g Kochsalz, 250g Wasser und dem Gelben eines Eies tränkt, gelinde ringt und trocknet. — Das Krachend-, Rauschendmachen wird durch Imprägniren der Seide mit sauren, zum Theil krystallisirbaren Verbindungen erreicht, wie mit Weinstein-, Citronen-, Essigsäure, oder auch mit schwefelsaurem, salzsaurem, salpetersaurem Zinn. Hierdurch erhält die Seide die Eigenschaft, beim Anfassen ein besonderes Gefühl, verbunden mit einem eigenthümlichen Geräusch, hervorzubringen. — Das Glänzen (cheviller) wird nach dem Färben und Trocknen durch starkes Drehen erzielt, besonders bei Nähseide. Letztere wird in Strähnen mittels des Ringholzes sehr stark zusammengedreht, aufgedreht und diese Manipulation einige Male wiederholt, wodurch ein außerordentlicher Glanz der Seide hervorgebracht wird. Was nun speciell die eigentliche Färberei der Seide betrifft, so hat natürlich auch in dieser Branche das Auftreten der Anilinfarben große Veränderungen und Vereinfachungen gegen früher hervorgerufen; dies gilt insbesondere von der Färberei der blauen, violetten, grünen und carmoisinrothen Töne. Es wird selten ein Färber, um die verschiedenen Nüancen vom hellen Rosa bis zum Carmoisin herzustellen, zum Krapp oder zum Fernambuk und den alten Physikbädern oder zum Saflor zurückgreifen, weil sie alle viel schöner, sicherer und einfacher mit Fuchsin zu erhalten sind. Das Färben mit Fuchsin geschieht in einer Seifenlösung, indem man den zuvor vollkommen in Wasser oder Weingeist gelösten Farbstoff nach und nach dem Bade zufügt und so lange erwärmt, bis die gewünschte Nüance erreicht ist. Dann wird herausgerungen und durch ein mit Weinsteinsäure leicht angesäuertes lauwarmes Wasser genommen. Gelbstich wird durch Zusatz von Pikrinsäure, Blaustich durch Zusatz von Anilinblau erzielt. Auch Scharlach, Ponceau und Hochroth lassen sich durch geeignete Combination von Fuchsin und Pikrinsäure oder Phosphine erreichen. Für diese Nüancen ist nun auch das Corallin hinzugetreten, welches für sich allein oder unter Zusatz von etwas Salmiakgeist oder in Mischung mit Fuchsin verwendet wird. Doch haben weder Fuchsin noch Corallin die Cochenille ganz aus der Rothfärberei der Seide verdrängt. Beim Färben mit der Cochenille werden die verschiedenen Nüancirungen durch Zusatz von mehr oder weniger starker Säure und durch geeignete Anwendung einer Zinnbeize hervorgebracht. Insbesondere, wenn kein Orleansgrund gegeben ist, muß man die Säure stärker und länger auf die Seide einwirken lassen, um dem Roth den nöthigen Gelbstich zu ertheilen. Gibt man beim Rothfärben mit Cochenille einen Zusatz von Galläpfelabsud, so hat man damit zugleich das Mittel in der Hand, die Seide beliebig zu beschweren. Wie Rosa und Carmoisin, so werden auch die Violett- und Lilafarben größtentheils mit Anilinfarbstoffen hergestellt. Persio und Orseille finden theilweise noch Verwendung, während Holzfarben gar nicht mehr vorkommen. Mit der nunmehr einzig zur Verwendung kommenden Anilinviolettsorte, mit dem Methylviolett, wird ganz wie mit Fuchsin gefärbt. Der Zusatz von Bittersalz zur Farbflotte, um, wie beim Violettfärben der Wolle, ein egaleres Anfärben zu erreichen, hat sich in der Seidenfärberei als zwecklos erwiesen. Die Hauptsache ist beim Violett, wie bei den andern Anilinfarben, daß man, um egale und schöne Farben zu erhalten, stets lauwarm eingeht, langsam erhitzt und den gelösten Farbstoff ganz allmälig in das Bad einträgt. Ueberdies fallen die Schattirungen am glänzendsten aus, wenn die Seide vor dem Färben mit Seife gut gereinigt und nachher in heißem Wasser ausgewaschen worden ist. Während Methylviolett aus neutralem Bad gefärbt wird, so werden für die gewöhnlichen Sorten Anilinblau, wie Bleu de Lyon und Bleu lumière, schwach saure Flotten genommen, indem man wieder lauwarm eingeht und langsam erhitzt. Nach dem Ausfärben wird noch durch ein Säurebad gezogen. Dagegen verlangt das Nicholson- oder Alkaliblau ein alkalisches Wasserglasbad. Die Seide kommt aus demselben grünlich blau oder ganz farblos heraus und wird dann durch ein Bad genommen, das mit Schwefelsäure angesäuert und auf 40° erwärmt ist. Setzt man dem Säurebad etwas Alaun zu, so fällt das Blau mehr grünstichig aus; wird dem alkalischen Bad ein größerer Wasserglaszusatz gegeben, so erhält man ein Blau mit Rothstich. Neben dem Anilinblau wird die Seide immer noch in bekannter Weise mittels blausaurem Kali und Eisenbeize berlinerblau oder mit Indigocarmin oder Indigocomposition unter Zusatz von etwas Alaun sächsischblau, oder in der Küpe indigoblau gefärbt — aber hauptsächlich, um als Untersatz für ganz dunkles Anilinblau oder als Grundlage für Grün zu dienen. Gelbe Farben lassen sich für Seide am leichtesten mit Pikrinsäure darstellen. Man löst die Pikrinsäure in kochendem Wasser unter Zusatz von wenig Essigsäure oder Alaun auf, erstere für krachende, letztere für nicht krachende Seide. Die Färbeoperation ist in wenigen Minuten vollendet, da die Pikrinsäure sehr rasch anfällt. Will man mit derselben Orange färben, so nimmt man die Waare nach dem Gelbfärben durch verdünntes Ammoniak. Ein ebenso schönes Gelb, nur lebhafteren und röthlicheren Tones, erhält man mit Naphtalingelb, welches ohne jeden Ansud gefärbt wird und mit Cochenille beliebig varürt werden kann. Ferner lassen sich mit Wau, Quercitron und Flavin ganz schöne gelbe Farben auf Seide hervorbringen. Um dieselben klarer und reiner zu machen, wird in diesem Fall von vielen Färbern das Talgseifenwasser, das zum Abkochen der Seife dient (die Absudseife), als Zusatz beim Färben benutzt, für Orange wird Cochenille oder auch Fuchsin in die Flotte gegeben, und selbstverständlich bekommt die Seide vor dem Färben einen Alaunansud. — Für Chromgelb wird als Beize eine Bleizuckerlösung angewendet und mit rothem chromsaurem Kali gelb oder mit gelbem chromsaurem Kali orange ausgefärbt. — Auch verdünnte Salpetersäure färbt die Seide gelb, und kann die Farbe durch darauf folgende kochende Seifenbäder beliebig verändert werden. — Endlich werden auch mit alkalischen Orleanslösungen die verschiedensten gelben Farben erzeugt. Setzt man der Flotte gleichzeitig Galläpfelabkochung zu, so erhält man eine Nankingfarbe; will man mit Orleans ein Orange erzielen, so muß nach dem Orleansbad noch mit Zinnlösung, Citronensäure oder Essigsäure avivirt werden. Um Grün zu erhalten, kann man zuerst gelb und dann blau oder auch umgekehrt färben. Die lebhafteste grüne Farbe liefert das neuerdings vorzugsweise angewendete Methylgrün, von welchem das Jodgrün, wie das noch ältere Aldehydgrün, verdrängt worden ist. Das Färben mit Methylgrün oder auch mit Jodgrün ist eine sehr einfache Operation. Man benutzt die beim Abkochen der Seide entstehende Bastseife, verdünnt dieselbe mit 7 Th. Wasser, gibt allmälig die Lösung des Grüns hinzu, färbt bei 40° aus, avivirt mit Essig- oder Weinsäure und übersetzt bei der Avivage mit Pikrinsäure, wenn besonders gelbe Nüancen erzielt werden sollen. — Das nach dem Anilingrün am häufigsten vorkommende Grün ist eine Zusammensetzung von Pikringelb und Sächsischblau. Die Seide wird auf ein warmes Bad von Pikrinsäure und Indigocomposition (oder auch Indigocarmin, Indigoextract, Indigotine) gestellt, dann abgerungen und in ein kaltes, mit Essigsäure versetztes Wasserbad gebracht. Nach diesem Verfahren erhält man krachende Seide; wird dies nicht gewünscht, so muß statt der Esfigsäure dem Wasserbad Alaun oder essigsaure Thonerde zugefügt werden. Wird das Gelb für das Grün mittels Wau, Quecitron oder Flavin gegeben, so bekommt die Seide zuerst ihren Alaunansud, wird fertig gelb gefärbt und dann auf ein Bad mit entsprechender Menge Indigocarmin und Alaun genommen. — Die Combination von Berlinerblau und Holzgelb ist nicht besonders häufig. Dunkle grüne Muster lassen sich sehr schön mit Erbsenholzabkochung darstellen, welchem Bade man nach Bedürfniß etwas Pikrinsäure zusetzen kann. Für Dunkelgrün eignet sich besonders die Zusammensetzung von Küpenblau mit aufgefärbtem Flavingelb; zugleich hat ein solches Grün den Vorzug der größern Echtheit vor den andern voraus. Für die Erzeugung von Braun, Grau und für die unzähligen Modenüancen auf Seide werden immer noch vorzugsweise die Farbhölzer benutzt. Man erhält durch Mischungen von Rothholz, Blauholz, Gelbholz, Krapp, Quercitron, Flavin, Catechu, ferner mit Orseille, Persio, Indigocarmin, Orleans unter gleichzeitiger Anwendung von Eisen- und Chromkalibädern die verschiedensten Farben, welche dann noch beliebig mit den verschiedenen Anilinfarben überfärbt werden können. Das Nüanciren ist die Hauptrolle, welche den Anilinfarben in diesem Farbenkreis zugewiesen ist. Nur das sogen. Bismarckbraun macht eine Ausnahme, sofern es als selbstständiger Farbstoff für ganz ausgesprochene Töne Verwendung findet. In der Regel wird für die Modenüancen zuerst ein Grau ausgeführt mit denselben Beizen und Farbstoffen, welche zum Schwarzfärben verwendet werden, nur mit dem nöthigen Abbruch an Farbmaterial. Man erhält die verschiedensten grauen Nüancen durch Anwendung von wärmeren und stärkeren, kälteren und schwächeren Lösungen des Blauholzextractes und des chromsauren Kalis auf grundirter und nicht grundirter Waare. Auch durch Benutzung von alten Schwarzfarbflotten lassen sich entsprechende Farben erzeugen. — Für Braun wird die Seide zuerst alaunt, dann in die Farbholzabkochung gebracht. Will man das Alaunen umgehen, so färbt man direct in den Farbhölzern und fixirt mit chromsaurem Kali. Läßt man das Blauholz vorschlagen und gibt man eine Eisenbeize, so erhält man ganz dunkles Braun. — Das Braunfärben mit Krapp ist umständlich und kostspielig und kommt deshalb wenig vor; dagegen ist die Anwendung von Catechu oder Terra japonika für Braun sehr vortheilhaft, sei es, daß man mit Catechu und Eisenvitriol, oder daß man mit Catechu und chromsaurem Kali operirt, wobei nach Bedürfniß mit Orleans, Gelbholz, Curcuma u. s. w. grundirt werden kann. Wohl die am häufigsten in Anwendung kommende, aber auch am schwierigsten auszuführende Farbe auf Seide ist das Schwarz in seinen verschiedenen Spielarten, wie Braun-, Pensée-, Blau- und Kohlschwarz. Das gewöhnlichste Schwarz ist das mit Galläpfelabsud oder Sumach, Kastanienextract, Knoppernextract, Catechu einerseits und mit einer Eisenbeize, holzsaurem oder salpetersaurem Eisen anderseits hergestellte sogen. Schwerschwarz, zum Unterschied von dem mit Alaun und chromsaurem Kali erzeugten Schwarz, welches die Seide nicht beschwert. Nicht selten werden auch die beiden Operationen combinirt, wodurch ein leichteres Schwerschwarz erzielt wird, oder auch, wenn man ganz schweres Schwarz herstellen will, wie dies bei schwarzer Seide für Schuhschnüre verlangt wird, so gibt man der Seide die Beschwerung mit der Appretur, also auf mechanischem Weg, in Form von Braunstein. Ein schönes, nicht beschwertes Blauschwarz wird durch Ansieden der Seide mit Alaun und Ausfärben mit Blauholz erhalten. Auch mit chromsaurem Kali und Blauholzextract erhält man schöne Erfolge. Wird nicht besonders viel auf Reinheit der Farbe gehalten, so läßt sich ein billiges und dauerhaftes Schwarz dadurch erzielen, daß man das chromsaure Kali direct in das Blauholzbad gibt und so mit einem einzigen Bade operirt, ohne die Seide auszuspülen. (Nach dem Centralblatt für die Textilindustrie, 1876 S. 352) Kl.