Titel: Amerikanische Kreissägewagen und Einspanndocken.
Fundstelle: Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 479
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Amerikanische Kreissägewagen und Einspanndocken. Mit Abbildungen auf Taf. XI [a.b/1]. Amerikanische Kreissägewagen und Einspanndocken. Zum Zerschneiden runder Baumstämme in Pfosten oder Breter bedient man sich in Nordamerika sehr häufig der Kreissäge. Figur 1 gibt ein Bild eines Theiles einer solchen Säge von E. P. Allis und Comp. in Milwaukee, Wis. Der runde Baumstamm wird mittels eigenthümlicher Einspanndocken gefaßt und festgehalten, welche auf einem durch Zahnstange und Getriebe oder durch Drahtseil und Rollen selbstthätig an dem Kreissägeblatte vorbeigeführten Wagen montirt sind. Figur 2 zeigt einen solchen mit Zahnstange versehenen Wagen mit zwei Einspanndocken in perspectivischer Ansicht. Ist ein Schnitt vollführt und der Wagen wieder in seine Anfangsstellung zurückgebracht, so muß der Baumstamm um die Dicke des neuerdings loszutrennenden Stückes gegen das Sägeblatt vorgeschoben werden. Dies geschieht dadurch, daß die beiden Docken (bezieh, alle drei Docken, falls der Baumstamm in drei auf demselben Wagen befindliche Docken eingespannt ist, was auch vorkommt) gleichzeitig auf ihren Führungen vorgeschoben werden. Zu diesem Zwecke sind die Docken mit Zahnstangen versehen, in welche Getriebe eingreifen, die sich auf einer gemeinschaftlichen Welle aufgekeilt befinden; letztere ist in den mit den Führungen versehenen Untertheilen der Docken gelagert und durch Ratschenhebel und -Rad drehbar und außerdem durch eine Sperrvorrichtung feststellbar. In Figur 3 ist eine von E. P. Allis und Comp. patentirte Einspanndocke, die sogen. „Kniedocke“, mit doppelter Vorschubvorrichtung im Durchschnitte dargestellt. Die Einspannklauen werden in derselben durch einen Doppelwinkelhebel einander entgegen bewegt und fassen so den runden Baumstamm. Ist letzterer auf diese Art hinreichend fest eingespannt, so wird der Doppelwinkelhebel mittels Sperrkegel gegen das Zurückweichen gesichert. Beim Einspannen runder Klötze ragen die Klauen um 50mm aus dem Ständer hervor; sie können aber durch eine einfache Bewegung um 34mm zurückgezogen werden, wonach sie nur mehr 16mm aus dem Ständer hervorragen und zum Einspannen flacher Klötze geeignet sind. In dieser Stellung der Klauen können flache Klötze bis auf 25mm Entfernung vom Ständer der Docke mit voller Sicherheit zerschnitten werden. Eine denselben Zwecken dienende Einspanndocke von Filer, Howell und Comp. in Milwaukee, welche in der Polytechnic Review, Januar 1877 S. 14 veröffentlicht wurde und dort „Buckeldocke“ genannt ist, zeigen die Figuren 4 und 5. Bei dieser befinden sich die Einspannklauen theils an der Querseite, theils innerhalb des Ständers. Figur 4 zeigt die Stellung der Klauen, wenn runde, Figur 5 jene, wenn flache Klötze in die Docke eingespannt werden sollen. Auch hier erfolgt die Bewegung dor Klauen durch einen Doppelwinkelhebel, welcher durch einen Sperrkegel am Zurückweichen verhindert ist; sie bietet aber der Allis'schen Kniedocke gegenüber den Vortheil, daß bei ihr das Ausreißen des Holzes nicht so leicht vorkommen kann, da die gegen einander gerichteten Klauen in verschiedenen Ebenen liegen. J. P.

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