Titel: Verbesserungen bei der Erzaufbereitung in Przibram.
Fundstelle: Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 600
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Verbesserungen bei der Erzaufbereitung in Przibram. Mit Abbildungen auf Taf. XIII [a.b/1]. Verbesserungen bei der Erzaufbereitung in Przibram. 1. Klaubwäsche mit Oberlichtbeleuchtung (Fig. 5 bis 10). In dieser Wäsche wird das Klaubgut über 22 bis 64mm in zwei Sorten zurückgehalten und ausgeklaubt, das Korn unter 22mm geht in eine tiefere Etage zu weiterer Behandlung in Siebtrommel und Setzsieben. Es sind a drei rotirende Tische; der mittlere für gröberes Stuffwerk hat 4m,4, die äußern 3m, 8 Durchmesser. Die Details dieser Tische sind in Fig. 7 bis 10 zu ersehen. Auf einer schmiedeisernen Welle ist eine gußeiserne Rosette für 6 schmiedeiserne Arme befestigt, an denen die gelochten gußeisernen Tischplatten angeschraubt sind. Die Löcher von 10mm Durchmesser erweitern sich mäßig nach unten und führen Sand und Sprengwasser in die Rinnen, welche zu den unterhalb stehenden Siebtrommeln führen. Die Tische machen 1 Umgang in 3 Minuten. — b sind Läuterrinnen, mit zwei über einander liegenden gußeisernen Sieben versehen, von denen das obere 32mm, das untere 22mm Lochung hat. Das gröbere Korn geht auf den mittlern, das feinere Korn von 22mm abwärts auf die seitlichen Tische. Unterhalb der 22mm-Siebe ist ein Spitzkasten c über der nach den Siebtrommeln abwärts führenden Rinne angebracht. Das Korn unter 22mm gelangt in die Kästen c und aus diesen mit dem Waschwasser in die Siebe. Es sind ferner d Vorrathskästen, in welche vom Schacht und von der Vorrathshalde gefördert werden kann; e die Oberlichte, f Rinnen für Regenwasser, das durch die hohlen Säulen in die Transportrinnen geht; g Sortirtische; h ein Backenquetschwerk. 2. Backenquetsche mit Sortirrätter (Fig. 11 und 12). Beim Zerkleinern der Przibramer „Wände“ mit der Backenquetsche fallen gegen 30 Proc. an kleinem Korn, nämlich 16 Proc. Graupen, 10 Proc. Gries, 4 Proc. Mehl, und es empfiehlt sich, diese Gattungen sofort abzusieben und zu sortiren. Bei reichen Zeugen werden aus den Graupen alsdann die Erze durch Siebsetzen ausgezogen und der Rest durch Walzen oder Pochstempel weiter zerkleinert. Gries und Mehl werden gleichfalls, doch getrennt, siebgesetzt. In den Figuren 11 und 12 bezeichnet a. die Backenquetsche; b die Rätter mit drei Sieben von 22mm (oben), 9mm (in der Mitte) und 3mm Lochweite (unten); c Achse des Rätters, bestehend in einem durch das Holzgerüst gehenden Schraubenbolzen; d Aufhängung des Rätters am Keil der Excenterstange mittels des Bügels g. Die Breite des Siebes beträgt etwa 450mm, der Hub des Rätters 80mm (gleich der doppelten Excentricität), die Neigung der Siebe 28°. Bei mangelnder Höhe kann man die beiden untern Siebe in einen Rahmen legen. Die Siebe haben 10cm hohe Seitenbleche. Endlich bezeichnen noch e den Erzhund und f die Vorrathsbühne. Bei geeigneter Anordnung kann das noch auszuklaubende Stuffwerk direct auf einen rotirenden oder auf einen Klaubtisch mit Band ohne Ende (*1877 223 300) geschüttet werden. (An Stelle des Rätters hat man hinter den Backenbrechern auch bereits Siebtrommeln angebracht, welche ihre Bewegung in geeigneter Weise durch den Brecher selbst erhalten. Der Ref.) 3. Magnetischer Separationstrommelapparat (Fig. 13 und 14). Dieser Apparat wird zu Przibram angewendet, um Zinkblende von Spatheisenstein zu trennen. Man zerkleinert den blendigen Spath auf 1mm,5 Korn, glüht die Masse in einem Flammofen ½ bis ¾ Stunden lang und führt dadurch das kohlensaure Eisen in Oxydoxydul über, um es sodann mit Magneten auszuziehen. In den Figuren 13 und 14 bedeutet a eine Trommel von 26 bis 32mm starken Bretern (sie macht 6 bis 8 Umgänge in der Minute); b Frictionsringe, mit Winkeleisen am Trommelumfange befestigt, aus 13mm starkem Eisen; c Frictionsrollen; d 48 Hufeisenmagnete in 4 Verticalebenen befestigt; e Fülltrichter mit Prellschuh; f Austragrinne für Eisenoxydoxydul; g Gefäß für letzteres; h Raum für die retractorischen Theile; i Antriebsscheibe; k Bürste von 20cm äußerem Durchmesser zum Abstreifen der magnetischen Theilchen, hin und her bewegt durch die Wellenkröpfung 1 mittels der Scheiben m und n; o eine Büchse, in welcher sich das rückwärtige runde Ende der Bürstenwelle zwischen zwei Stiften neben der hin- und hergehenden Bewegung um sich selbst dreht; p Schnecke und Schneckenrad, um die Rotation der Bürste zu erzielen, deren Welle hier mit quadratischem Querschnitt durch den Zapfen des Schneckenrades geht und dadurch mitgenommen wird; q Schneckenwelle, durch die Schnur r bethätigt. Die Magnete haben 31cm,5 Schenkellänge und 32 × 13mm Schenkelquerschnitt; der Abstand der Schenkel ist 52mm und der Preis für das Stück 4,70 fl. ö. W. (bei Mechaniker Spitra in Prag). Der Kraftbedarf des Apparates beträgt nach Schätzung 0e,1, das Aufbringen in der Stunde 100k bei Anwendung von 1mm,5-Gries. Der ganze Apparat kostet 300 bis 350 fl. ö. W. Versuche durch Ausziehen der attractorischen Theile mit Hand ergaben, daß das Resultat der Handseparation mit der Leistung des Apparates übereinstimmt. (Zu bemerken wäre nur noch, daß die hin- und hergehende Bewegung der Bürste vielleicht noch einfacher durch eine Feder erfolgen könnte, die sich gegen eine flachgezahnte Scheibe legt; letztere dreht sich mit der Welle selbst um und drückt durch die Zahnung die Feder zusammen, resp. läßt sie frei. In dieser Weise ist z. B. bei den jetzt mehrfach angekündigten Magnet Sortirmaschinen für Eisen- und Metallspäne der Bürste neben der rotirenden auch noch die vorhandene hin- und hergehende Bewegung ertheilt. Der Ref.) (Nach der österreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1877 S. 38.) F. B.