Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 225, Jahrgang 1877, Nr. , S. 303
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Miscellen. Miscellen. Amerikanische Schneepflüge. Die alteuropäische Methode, den Schnee schlecht und recht von der Fahrbahn abzuheben und auf den Seiten derselben abzulagern, ist nun ein überwundener Standpunkt. Nach John Mabbs' Patent (abgebildet im Scientific American Supplement, November 1876 S. 731) stößt die Locomotive statt des Schneepfluges einen kleinen Wagen mit eigener Dampfmaschine vor sich her. Die Maschine treibt eine Luftcompressionsmaschine, die in einen unten offenen Schuh ausbläst, welcher vor dem Wagen angebracht ist und die ganze Breite der Fahrbahn einnimmt. Die Wirkung ist nun selbstverständlich; der Schuh nimmt beim Vorwärtsschieben die Schneemassen des Bahnkörpers in sich auf, die Luft schleudert dieselben in die Höhe und bläst durch ein stellbares Mundstück am Obertheile des Stiefels den Schnee nach irgend einer beliebigen Richtung in die Ferne. Noch radicaler geht aber J. H. Pielert vor. Nach derselben Quelle stellt er einen kleinen Dampfwagen her, der vorn einen Excavator trägt und sich damit in den Schnee hineinschaufelt. Um den Excavator ist ein Gehäuse, in welchem oben, von der Dampfmaschine des Wagens getrieben, ein Ventilator sitzt, der die vom Excavator ausgeschaufelten Schneemassen ansaugt und in das Innere eines großen, fortwährend geheizten Röhrenkessels bringt, worin sie zu Wasser zerschmolzen werden! Noch eine Frage: Könnte man nicht den Dampf dieses Kessels gleich zum Betrieb der Maschine verwenden? M-M. Methode zur Prüfung von Eisenbahnschienen. Eine neue Methode zur Prüfung der Schienen soll nach der Eisenbahn, 1877 S. 59 in den Walzwerken zu Barrow (England) angewendet werden und darin bestehen, daß der Kraftaufwand, welcher erforderlich ist, um die Schiene zu lochen, gemessen und von der Lochmaschine selbst gleich in die Schiene gestanzt wird. Um dabei den schädlichen Einfluß des Lochens auf Stahlschienen zu vermeiden, werden die Löcher um 5mm enger gelocht und dann auf das richtige Maß der Laschenbolzen ausgebohrt, da sich der deteriorirende Einfluß nur auf eine enge Zone erstreckt. Die zum Durchstoßen erforderliche Kraft variirt genau mit der Zugfestigkeit des Materials, welche mit 49 bis 52k auf 1qmm als die empfehlenswertheste angegeben wird; für eine große, in Barrow ausgeführte Schienenlieferung nach Canada war ein Widerstand gegen das Lochen von 2500k pro 1mm Stärke für 22mm-Löcher als Lieferungsbedingung festgestellt worden. Van Haagen's combinirte Vertical- und Horizontalbohrmaschine. Aus der Weltausstellung in Philadelphia 1876 hatte Van Haagen eine wohl nur principiell interessante freistehende Bohrmaschine ausgestellt, welche sowohl zum Bohren in verticaler, als auch in horizontaler Richtung verwendet werden konnte und in der Revue industrielle, October 1876 S. 399 abgebildet ist. Die auf gehobelter, mit Aufspannschlitzen versehener Grundplatte montirte Verticalbohrmaschine besitzt am runden Ständerfuße einen wegdrehbaren, der Höhe nach verstellbaren Aufspanntisch. Die verticale Bohrspindel steht durch ein Paar Schrägräder mit einer horizontalen Bohrspindel in Verbindung, die in einem Gehäuse gelagert ist, an welchem sich auch die Steuerungsvorrichtung für dieselbe befindet. Dieses Gehäuse ruht auf einem Untersatze, welcher auf der Grundplatte befestigt ist, und kann auf diesem fast im vollen Kreise um die Achse der verticalen Bohrspindel gedreht werden. Der Untersatz sammt dem Gehäuse mit der horizontalen Bohrspindel kann entfernt werden, wenn vertical gebohrt werden soll. Mit Hilfe dieser Maschine können daher sowohl verticale als horizontale Löcher in das auf den wegdrehbaren Aufspanntisch gespannte Arbeitsstück gebohrt werden, letztere auch nach allen beliebigen Richtungen, ohne daß das Arbeitsstück umgespannt werden muß, und soll sich die Maschine besonders für Reparaturwerkstätten eignen. Ueber Steinsägen mit Diamantspitzen und deren Ersatz. Ueber die mit Diamantspitzen besetzten Steinsägen, welche auf der Weltausstellung in Philadelphia zu sehen waren, bringt Engineering, April 1877 S. 281 einen Bericht, welcher ein abfälliges Urtheil über den Werth der mit Diamantspitzen besetzten Steinsägen enthält. Hiernach werden in diesen Sägen (Kreissägen oder verticale oder horizontale Gattersägen) schwarze Diamanten als Zähne oder schneidende Punkte angewendet, welche in Brasilien gefunden werden und unter der Bezeichnung „Carbons“ bekannt sind. Dieselben sind weder schön noch werthvoll, sollen aber nach den Ankündigungen der Patentbesitzer von so erstaunlicher Dauerhaftigkeit sein, daß sie, ununterbrochen zum Schneiden harter und griesiger Felsstücke verwendet, während einer Periode von 4 Monaten aushalten. Das Neue in den verschiedenen ausgestellten Maschinen dieser Art schien blos in der verschiedenen Methode des Haltens der Carbons zu liegen. Hier aber liegt der schwache Punkt dieser Maschinen. Die von den Patentinhabern gewöhnlich als „theurer wie Gold und dennoch das billigste aller Werkzeuge für diesen Zweck“ bezeichneten Diamantspitzen haben das Bestreben, aus ihrer Fassung herauszufallen und dann mit dem losgetrennten Steinpulver weggewaschen zu werden. Die Diamantsteinsäge ist nämlich eine gewöhnliche Säge, deren Blätter abwechselnd rechts und links mit Diamantspitzen besetzt, welche so gefaßt sind, daß sie beim Durchgange durch den Stein eine genügend weite Schnittfuge erzeugen, daß sowohl das Sägeblatt als auch die Fassung der Diamanten unbehindert hindurch gehen kann. Diejenigen, welche das Steinsägen irgendwo, speciell aber in den mittlern Staaten von Amerika ausführen sahen, wo Dutzende von Gattersägen, in einfachen Schupfen stehend, mit Sand und Wasser arbeiten, würden es vermissen, irgend welchen Vortheil zu sehen, welcher durch die Substitution der Diamanten statt des sonst verwendeten Sandes als reibenden Elementes erreicht wäre. Die Kunst hierin bestehe, wie häufig anderwärts mehr in dem Verkaufe des Patentrechtes, als in dem Nachweise ökonomischer Vortheile seitens der Erfinder. Brunton und Trier schließen hieran im Engineering, April 1877 S. 314 die Mittheilung, daß sie statt Diamant gewöhnlichen Stahl, ja sogar, und besser als diesen, abgeschrecktes Gußeisen zur Bearbeitung jedes harten Granits anzuwenden in der Lage sind. Sie geben an, dies dadurch zu erreichen, daß sie sehr große Arbeitsgeschwindigkeiten zur Anwendung bringen. Bezüglich der Verwendung abgeschreckten Gußeisens in der Form feiner Kügelchen zum Sägen harten Granits, statt des sonst gewöhnlich gebräuchlichen Sandes, fügen wir hier noch in Kürze eine von der Polytechnic Review, Januar 1877 S. 15 gebrachte Notiz bei. Mit Rücksicht darauf, daß mit gewöhnlichen Steinsägen, bei welchen Sand als reibendes Element in Anwendung kommt, nur 40 bis 50mm Granit pro Tag gesägt werden können, müssen diese für den genannten Zweck als unvortheilhaft bezeichnet werden. Es erregte deshalb der auf der Weltausstellung in Philadelphia von Struthers and Sons vorgeführte Proceß des Sägens von Granit unter Anwendung von gußeisernen Kügelchen besondere Aufmerksamkeit. Ein gegen einen dünnen Strahl geschmolzenen Eisens geleiteter Dampfstrahl zerstäubt das Eisen. Die so erhaltenen Kügelchen von etwa 0mm,5 Durchmesser fallen in kaltes Wasser und werden hierin abgeschreckt, wobei sie eine ganz bedeutende Härte erlangen. Diese Eisenkügelchen werden unter einem Sägeblatte aus weichem Eisen mit gleichzeitiger Anwendung eines Wasserstrahles genau so verwendet wie der Sand beim Sägen von Marmor. Man könnte glauben, daß die scharfen Sandkörnchen wirksamer wären als die runden Eisenlügelchen; indeß findet man bald, daß die Sandkörnchen rasch zu Staub zerdrückt sind, während die Eisenkügelchen einfach abgenutzt nur kleiner werden und lange Rinnen erzeugen, die sich auch auf der Unterseite des Sägeblattes zeigen, wo sie von einem bis zum andern Ende desselben reichen. (Vgl. Note 9 S. 17 Bd. 212) Auf diese Weise können 75 bis 100mm Granit pro Stunde gesägt werden, und zwar mit ganz geringen Kosten, da der Verbrauch an Eisen nur etwa 15k für 1qm Schnittfuge oder für 2qm Schnittfläche beträgt. Bei kleinen Blöcken, für welche eine Säge benutzt werden kann, welche kurz genug und daher steif genug ist, um einen hohen Druck aushalten zu können, ohne sich zu deformiren, wurde gefunden, daß man sogar 300 bis 350mm in der Stunde sägen kann. Die bei diesem Verfahren erzielte Schnittfläche ist viel reiner und besser zum Poliren geeignet als die durch Hammerschläge erzielte, bei welch letzterer oft 3mm und mehr weggeschliffen werden müssen, um eine reine Oberfläche zu erhalten. J. P. Blitzableiter im Alterthum. Talmud, Tosefta Sabbath VII, Ende, findet sich nach einer Mittheilung von Munk (Annalen der Physik und Chemie, 1877 Bd. 1 S. 320) folgende Angabe: „Wer ein Eisen stellt zwischen Geflügel übertritt das Verbot der Nachahmung heidnischer Sitten; zum Schutze vor Blitz und Donner ist dieses jedoch zu thun erlaubt.“ Hiernach hat man bereits im 4. bis 5. Jahrhundert n. Chr. den Einfluß des Blitzes auf Metalle, ja eine ähnliche Einrichtung wie die der Franklin'schen Blitzableiter gekannt. Auch die Aegypter scheinen sich schon der hohen, an ihren Spitzen mit Kupfer beschlagenen oder vergoldeten Mastbäumen neben den Pylonenflügeln oder am Propylon der Tempel als Blitzableiter bedient zu haben: „im Abwehren des Unwetters, dieses, des Himmels“, oder „um zu brechen das aus der Höhe kommende Unwetter“. Ueber die Metalle, welche das Eisen begleiten. Nach den Untersuchungen von A. Terreil (Comptes rendus, 1877 t. 84 p. 974) finden sich in den Eisenerzen stets Mangan, Nickel, Kobalt und Chrom, in einigen Eisensteinen auch Kupfer, Vanadin, Titan und Wolfram. Zur Nachweisung dieser Metalle wird die betreffende Substanz mit Königswasser oder mit Salzsäure und chlorsaurem Kalium behandelt, und das Filtrat mit Ammoniak gefällt. Im Rückstande finden sich Titan und Wolfram, im Eisenniederschlage Chrom und Vanadin, während Kupfer, Nickel, Kobalt und Mangan in Lösung bleiben. Bestimmung des Chroms im Chromeisenstein. Das Verfahren von Klark, das Chrom durch Ueberführung des Chromoxydes in Chromsäure und Titrirung derselben mit Eisenoxydulsalzen zu bestimmen, liefert zwar sehr genaue Resultate, ist aber für technische Zwecke zu umständlich. S. Kern (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1877 S. 413) empfiehlt daher folgendes Verfahren: 0g,5 des gepulverten und ausgewaschenen Minerales werden mit saurem schwefelsauren Kalium geschmolzen; die Schmelze wird gepulvert und in Salpetersäure, unter Hinzusetzen geringer Mengen chlorsauren Kalis, gelöst. Die Lösung wird von der Kieselsäure abfiltrirt und aus dem Filtrat Eisen und Chrom durch Schwefelammonium ausgefällt. Der Niederschlag wird auf einem Filter gesammelt, getrocknet, geglüht, gepulvert und mit concentrirter Salzsäure behandelt. Das rückständige Chromoxyd wird abfiltrirt, gelinde geglüht und gewogen. Diese Methode, welche besonders bei chromreichen Mineralien gute Dienste leistet, ist für technische Zwecke vollkommen genügend, wie durch eine Anzahl Beleganalysen nachgewiesen ist. Mendelejeff gibt an, daß der Chromgehalt der Chromeisensteine bequem und genau durch die Bestimmung des specifischen Gewichtes gefunden werden könne. Xanthogensaures Kalium in der Analyse zur Trennung von Nickel und Kobalt. Gelegentlich einer Untersuchung der xanthogensauren Salze gegen verschiedene Lösungsmittel fand T. L. Phipson (Chemical News Juni 1877 S. 270), daß das Kobaltsalz sich gegen Ammoniak durchaus entgegengesetzt verhält wie das Nickelsalz, und schlägt daher vor, dieses Verhalten zur quantitativen Trennung der beiden Metalle zu benutzen. Xanthogensaures Nickel bildet nämlich einen in Wasser fast unlöslichen chocoladefarbigen Niederschlag, der sich ungemein leicht in Ammoniak löst. Xanthogensaures Kobalt dagegen stellt einen dunkelgrünen, in Ammoniak fast unlöslichen Körper dar. Zur Trennung würde man nun in der Weise verfahren, daß man die schwach-salzsaure Lösung der beiden Metalle in der Kälte unter fortwährendem Umrühren mit Kaliumxanthogenat fällt, nach dem Abhitzen decantirt und das Nickelsalz mit Ammoniak aufnimmt, wobei dann das xanthogensaure Kobalt zurückbleibt. Auch auf die ungemein leichte Löslichkeit des Zinksalzes und die dadurch schnell zu bewerkstelligende Trennung dieses Salzes von den entsprechenden Blei-, Kupfer- und Kobaltverbindungen macht Phipson am genannten Orte aufmerksam. S–t. Darstellung von Sauerstoff mittels Bariumdioxyd. Bekanntlich nimmt Baryt bei Dunkelrothglut aus der atmosphärischen Luft Sauerstoff auf und bildet Bariumdioxyd, welches bei Weißglut diesen Sauerstoff wieder abgibt. Nach einiger Zeit wird durch diese starke Hitze der Baryt aber so dicht, daß er keinen Sauerstoff mehr aus der Luft aufnimmt und somit für die weitere Darstellung von Sauerstoff unwirksam wird. Boussingault (Comptes rendus, 1877 t. 84 p. 521) hat nun gefunden, daß diese Zersetzung des Dioxydes schon bei Rothglut stattfindet, wenn der Apparat luftleer gemacht wird, und daß hierbei der Baryt porös und wirksam bleibt. Temperatur des Weltraumes. Aus einer großen Reihe von Versuchen berechnet O. Fröhlich (Repertorium für Meteorologie, Bd. 6 Nr. 1) die Temperatur des Weltraumes, d.h. die Temperatur, welche ein schwarzer Körper ohne Atmosphäre annehmen würde, wenn er sich an der Stelle der Erde im Weltraum befände, ohne Einwirkung der Sonne, ferner die mittlere Temperatur der Atmosphäre, sowie die Temperatur, welche die Erdoberfläche schließlich annehmen würde, wenn nur die Himmelswärme auf dieselbe einwirkte, sie also keine Wärme aus den tiefer liegenden Erdschichten empfinge. Als Beispiel mögen hier nur folgende Werthe angegeben werden: 17. Aug. 23. Oct. Temperatur des Weltraumes –  131 –  127° Mittlere Temperatur der Atmosphäre –   17 –   36 Lufttemperatur an der Erdoberfläche      20        5,5 Temperatur der berußten Erdoberfläche –   34 –   57. Zur Entstehung von Organismen in organischen Aufgüssen. J. Tyndall hat gefunden, daß einige Heuaufgüsse selbst nach dem Kochen Organismen entwickelten. Es stellte sich heraus, daß diese Bakterienbildung nur bei Verwendung von 2 bis 5 Jahre altem Heu eintrat. Tyndall schreibt dieses eigenthümliche Resultat dem Trocknen und Erhärten der Keime im alten Heu zu. (Der Naturforscher, 1877 S. 166.) Bastian (Comptes rendus, 1877 t. 84 p. 64. 187. 306) behauptet wiederholt, daß Harn auch ohne Zuführung von Keimen in Gährung übergeht und Bakterien entwickelt, diese also spontan entstehen (vgl. 1876 220 285). Pasteur (Comptes rendus, 1877 t. 84 p. 206. 307) bestreitet die Richtigkeit der Beobachtungen Bastian's und macht in Verbindung mit Joubert (daselbst p. 206) auf die in den Wässern und der atmosphärischen Luft schwebenden Bakterienkeime aufmerksam. D. Müller (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1877 S. 776) hat die Versuche von Bastian wiederholt und ebenfalls auch nicht die Spur von generation aequivoca beobachten können. Ueber den Einfluß des Frostes auf die Pflanzen. Nach F. A. Pagel und M. Märcker (Zeitschrift des landwirthschaftlichen Vereins für Sachsen, 1877 S. 19) hatten Kohlpflanzen, frisch und erfroren, folgende Zusammensetzung: Erfroren. Nicht erfroren. Aetherextract   0,32   0,33 Asche   2,05   1,77 Stickstoffhaltige Substanz   1,61   1,64 Holzfaser   2,84   2,52 Stickstofffreie Extractstoffe   8,75   7,77 –––––– –––––––– Trockensubstanz 15,57 14,03 Wasser 84,43 85,97 –––––– –––––––– 100,00   100,00.   Ein wesentlicher Unterschied tritt hier nicht hervor; doch war es auffallend, daß aus den erfrorenen Pflanzen leicht 68,7 Proc., aus den nicht erfrorenen unter gleichen Umständen nur 7,1 Proc. Saft ausgepreßt werden konnte, offenbar in Folge einer Desorganisirung der Gewebe. 100cc Saft enthielten dagegen: Von gefrorenenPflanzen. Von nicht gefrorenenPflanzen. g g Trockensubstanz 7,96 4,01 Asche 1,63 0,97 Traubenzucker 4,17 1,41 Dextrin (?) 0,80 0,58 Stickstoffsubstanz 0,86 0,51 Stickstofffreie Extractstoffe 0,50  0,54. In Folge des Frostes hatte sich demnach eine bedeutende Menge Zucker gebildet. Für die Kartoffeln ist bereits von Schmidt nachgewiesen, daß beim Frieren derselben ein großer Theil des Stärkemehles in Zucker übergeführt wird. Der Nahrungswerth der Pflanzen wird demnach durch das Frieren derselben nicht beeinträchtigt. Bieruntersuchung. Biere von der Ausstellung in Hagenau hatten nach den Untersuchungen von Krandauer (Mittheilungen aus den Weihenstephaner Arbeiten vom J. 1875) folgende Zusammensetzung: Textabbildung Bd. 225, S. 307 Bezeichnung der Brauereien und Biere; Specifisches Gewicht; Säure entspr. cc Normallauge; Alkohol; Extract; Zucker; Dextrin; Calorimeter cc Zehnteljodlösung; Proc.; Lambic 1839. E. Begquet, Brüssel; Lambic 1869. E. Begquet, Brüssel; Lambic 1872. E. Begquet, Brüssel; Faro. E. Begquet, Brüssel; Lambic 1868. Claus Permentier, Thielrode bei Tamise; Bière Double. Orge, Thielrode bei Tamise; Lambic 1871. De Boeck Frères, Brüssel; Gerstenbier. J. M. De-Proost, Quod-Turnhout (Belgien); De Winter Frères, Brouwers Oppuers (Belgien); T. Smits van Waesberghe Stoombier brouwery. De 3 Hoefijzers le Breda; Double brown Stout. Hemelingen, Bremen; India Pale Ale; Brauerei von G. Frick, Straßburg; Brauerei von J. Danner, Mülhausen; Brauerei von Gebr. Mügel, St. Joh. bei Saarbrücken; Gerstenbier. Bern. Laus u. Joon, Gravenhage; Exportbierbrauerei. Volksgarten Stralsund; Actienbrauerei Neustadt Magdeburg; Schankbier. Actienbrauerei Eger; Märzenbier. Actienbrauerei Eger; Wienermärzenbier. Actienbrauerei Altenburg; Princesse Ale. De Gekroonde Valk v. Vellenhoven; Valkerbier. Amsterdam; Exportbier. Weihenstephan Absorption des atmosphärischen Stickstoffes durch den Boden. Es ist mehrfach behauptet worden, daß Humus aus der atmosphärischen Luft Stickstoff absorbire und daraus Ammoniak bilde. A. Pagel (Landwirthschaftliche Jahrbücher, Supplementheft 1877 S. 351) zeigt nun, daß Moorerde weder für sich, noch mit Kalilauge befeuchtet, Stickstoff aus der Atmosphäre aufnimmt und somit auch nicht zu Ammoniak bindet, wohl aber absorbirt die Humussubstanz, namentlich im Sonnenlicht, den Sauerstoff, so daß in einem abgeschlossenen Gasvolum nach 3 Wochen fast nur Stickstoff übrig blieb. Zur Malzfabrikation. Nach J. Thausing soll das Darrmalz stets eine lichte Farbe besitzen. Es ist unzweckmäßig, selbst zur Erzeugung von dunklem Bier ein braunes Malz herzustellen, und immer besser, man bereitet nur lichtes Malz und gibt der Würze die gewünschte Färbung durch Zusatz von Farbmalz. (Vgl. J. Thausing: Theorie und Praxis der Malzbereitung und Bierfabrikation. Leipzig 1877.) Lintner (Bayerischer Bierbrauer, 1877 S. 108), welcher das genannte Werk warm empfiehlt, bemerkt jedoch hierzu, daß er es für unbedingt nöthig halte, dem Malz für die echten bayerischen Biere auf der Darre einen gewissen Grad von Bräunung zu geben. Die sogen, bayerischen Biere aus lichtem Malz mit Anwendung von Farbmalz haben weder den Geschmack noch die Wirkung der echten bayerischen Biere; grade das Darren des Malzes übt einen wesentlichen Einfluß auf den Charakter des Bieres aus. Was es um ein richtig bereitetes Malz für die bayerischen Biere ist, davon konnte die Staatsbrauerei Weihenstephan vom August vorigen Jahres an bis Anfangs Januar dieses Jahres sich hinlänglich überzeugen, indem dieselbe wegen des Umbaues der Darre genöthigt war, lichtes Kaufmalz mit Farbmalz zu versieden. Die daraus erhaltenen Biere waren weinig und so verschieden von dem sonstigen Charakter des Weihenstephaner Bieres, daß nicht nur in der nächsten Umgebung, sondern auch im Export der Nachlaß an Absatz sehr fühlbar wurde. Seitdem die Brauerei ihre Darre nun wieder in Betrieb hat und die Biere den frühern mehr vollmundigen Charakter wieder zeigen, ist dieser Uebelstand überwunden. Bestimmung der organischen Stoffe in der Knochenkohle. G. F. Meyer (Zeitschrift des Vereines für Rübenzuckerindustrie des Deutschen Reiches, 1877 S. 115) zeigt, daß die von Thorn (1875 216 268) vorgeschlagene Bestimmung der organischen Stoffe in der Knochenkohle mittels übermangansauren Kaliums ungenau ist, da einestheils die organische Substanz durch die Natronlauge nicht völlig gelöst wird, anderntheils aber viel mehr Sauerstoff zur Oxydation erfordert als die entsprechenden Stoffe in den gewöhnlichen Brunnenwässern, für welche diese Methode bis dahin angewendet wird. Bestandtheile der Blutasche. Als Mittelwerthe einer Anzahl Analysen von Blutaschen hat A. Jarisch (Centralblatt für medicinische Wissenschaften, 1876 S. 824) folgende Zahlen gefunden: Pneumonie. Menschnormal. Pferd. Rind. Hundnormal. Hundfiebernd. Phosphorsäure   8,61   8,82   8,38   4,98 12,74 12,73 Schwefelsäure 11,44   7,11   6,31   6,17   4,13   3,76 Chlor 28,63 30,74 28,63 35,12 32,74 33,32 Kali 22,92 26,55 29,48 10,74   3,96   3,11 Natron 26,06 24,11 21,15 37,44 43,40 46,69 Kalk   1,24   0,90   1,08   1,15   1,29   1,14 Magnesia   0,52   0,53   0,60   0,18   0,68   0,40 Eisenoxyd   7,03   8,16   9,52   9,24   8,64   8,35 Kohlensäure   1,30   2,97 Behandlung von thierischen Abfällen. Zur Trennung des Leimes und des Fleisches von den Knochen und zur Darstellung von Schmalz und Talg behandelt Symon (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1877 S. 720) die Knochen mit Wasserdampf unter Druck. Nach einiger Zeit wird der Druck plötzlich aufgehoben; das Wasser in den Knochen verwandelt sich in Folge dessen in Dampf und preßt die verschiedenen Stoffe aus den Knochen heraus. Ueber die Erkennung mit Traubenzucker gallisirter Weine. C. Neubauer (Zeitschrift für analytische Chemie, 1877 S. 201) macht weitere Mittheilungen über das optische Verhalten gallisirter Weine (vgl. 1876 219 146) 220 565). Bei der Untersuchung von Weißweinen füllt man dieselben je nach der Färbung in die 100 oder 200mm lange Röhre eines Polaristrobometers von Wild und prüft bei Natriumlicht, ob Rechtsdrehung eintritt. Von Rothweinen verdampft man 100cc auf 50cc, versetzt mit reiner Thierkohle, filtrirt und verwendet das auf 100cc verdünnte Filtrat zur optischen Untersuchung. Ist hierdurch keine Entfärbung erzielt, so versetzt man 100cc Wein mit 10cc Bleiessig, filtrirt und behandelt, wenn nöthig, vor der Verwendung noch mit Thierkohle. Von den vom Verfasser mitgetheilten Analysen folgt hier die eines reinen 1874er Weißweines (I) und die eines gallisirten Weines (II): I. II. Alkohol 7,85 Proc. 6,66 Proc. Freie Säure 1,99 0,50 Zucker 0,59 0,895 Drehung der Polarisationsebene nach rechts 0 6,4°. Andere gallisirte Weine zeigten in einer 200mm langen Röhre 0,8 bis 2,5° Rechtsdrehung. Der Verfasser bemerkt hierzu mit Recht, er könnte diese Blumenlese noch bedeutend vermehren; doch würden die mitgetheilten Beispiele genügen, um zu zeigen, daß die Keller unserer Weinhändler und Weinproducenten noch erhebliche Mengen dieser Kunstproducte beherbergen. Er wolle die oft besprochenen Fragen, ob gallisirte Weine gesundheitsschädlich sind oder nicht, und ob man das Gallisiren mit Kartoffelzucker verbieten soll oder nicht, nicht weiter berühren; mit Recht aber könne man verlangen, daß der Weinfabrikant sein Kind beim rechten Namen nenne. Wer einen mit Traubenzucker gallisirten Wein als Naturproduct verkauft, begeht, darüber sind wohl die Freunde wie Gegner des Gallisirens einig, eine Fälschung, die aufhören muß, sobald die hier besprochene Prüfungsmethode allgemein beim Ankauf der Weine in Anwendung gezogen wird. Freilich ist das Gallisiren mit Kartoffelzucker nicht die einzige übliche sogen. Weinverbesserungsmethode. Zusätze von Rohrzucker, Alkohol, Wasser, Glycerin etc. sind ebenfalls an der Tagesordnung und können nicht immer, ja oft gar nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Allein der Verbrauch von unreinem Kartoffelzucker ist bis jetzt in der Weintechnik ein sehr bedeutender gewesen und wird es auch bleiben, wenn der Konsument sich nicht entschließt, von den Mitteln einstweilen Gebrauch zu machen, die ihm die Wissenschaft bis jetzt zur Entdeckung einer weit verbreiteten Fälschung zu bieten im Stande ist. Die sicheren Methoden, welche wir besitzen, um selbst Spuren von Fuchsin und Methylviolett in Rothwein zu entdecken, wird dem Unfug, Den man mit diesem Farbstoff in der Weintechnik getrieben hat, bald ein Ziel setzen. Die optische Prüfungsmethode der Weine wird, wenn sie auch das Gallisiren mit käuflichem unreinem Kartoffelzucker nicht beseitigt, doch den Fabrikanten zwingen sein Fabrikat als Kunstwein und nicht mehr als Naturwein in den Handel zu bringen. Neubauer beschreibt und empfiehlt schließlich als einfach, billig und doch zuverlässig den optischen Weinprober vom Mechaniker W. Steeg in Homburg v. d. Höhe. In einer andern Arbeit (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1877 S. 827) bespricht Neubauer die quantitative Bestimmung der Dextrose neben Levulose auf indirectem Wege. Erkennung fremder Farbstoffe im Rothwein. Wird echter Rothwein mit Aetzkalk versetzt, so entsteht nach Hilger (Archiv der Pharmacie, 1876 Bd. 209 S. 481) eine braune oder mehr schmutzig blaugraue Farbe, die allmälig auch in Braun übergeht. Seltener beobachtet man vorübergehend eine grünliche Färbung, die sehr bald wieder verschwindet. Heidelbeersaft wird durch Aetzkalk intensiv blau, dann allmälig grün, Malvenfarbstoff sofort grün, Kermesbeere gelb und Fuchsin sofort entfärbt. – Wird ein Stück Kreide mit einigen Tropfen des zu prüfenden Weines befeuchtet, so treten folgende Färbungen sehr schön auf und sind deutlich in der weißen Umgebung zu erkennen: Wein, mit Heidelbeerensaft gefärbt, gibt einen blauen, ins Violette spielenden Fleck; mit Malven ist derselbe blau oder grün; Kermesbeerensaft und Fuchsin werden nicht verändert; echter Wein nimmt eine braune oder schiefergraue Farbe an. Zur weitern Bestätigung einer Verfälschung können die in folgender Tabelle zusammengestellten Reactionen ausgeführt werden. Bemerkenswerth ist noch, daß junge Rothweine durch nascirenden Wasserstoff rasch, ältere Weine aber sehr langsam entfärbt werden. (Vgl. 1876 222 372. 1877 223 531.) Textabbildung Bd. 225, S. 310 Wasserstoff (Zink und Salzsäure); Ammoniak; Aetzkali (concentrirt); Schwefelsaures Kupfer; Amylalkohol; Malvenfarbstoff; entfärbt nach kurzer Zeit; färbt grün, allmälig in Gelb übergehend; braune Farbe; färbt intensiv blau; löst beim Schütteln viel Farbstoff mit rother Farbe, an den Berührungsschichten violett sich ausscheidend; Kermesbeerensaft (Phytolacca); entfärbt nach Verlauf von 12 Stunden, auch in concentrirter Form; färbt sofort gelb; färbt dunkelbraun, ins Grüne übergehend; löst nicht die geringste Spur des Farbstoffes; Heidelbeerensaft; entfärbt sehr langsam; erst nach 12 bis 24 stündiger Einwirkung von Wasserstoffgas; färben zuerst violett, das aber allmälig in Roth und endlich in Braun übergeht; färbt prachtvoll violett; nimmt fast allen Farbstoff auf unter intensiver Färbung; Fuchsin; entfärbt sofort; Entfärbung; Ebenso; Echter Rothwein; entfärbt ebenfalls nach längerer Einwirkung; verändert die Farbe allmälig zu Braun; verhält sich wie Ammoniak; bewirkt zuerst keine Veränderung, dann allmälig Uebergang zu Braun; nimmt kleine Mengen Farbstoff auf und färbt sich roth Ueber die Zusammensetzung böhmischer Weine. Nach der Untersuchung von 40 Weinsorten Böhmens aus den Jahrgängen 1868 bis 1873 ergibt sich nach J. Hanamann (Fühling's landwirthschaftliche Zeitung, 1876 S. 801) folgende durchschnittliche Zusammensetzung: Alkohol Säure. Extract. Asche. Jahre Gewichts- Volum- Procente. Gewichtsprocente. Weißweine.18681872187418751873 10,7410,09  9,83  9,51  8,65 13,3112,4812,1611,7810,72   0,607  0,652  0,624  0,556  0,563 2,012,041,961,991,95   0,133  0,150  0,149  0,156  0,177         Mittel   9,76 12,09 0,60 1,99 0,15 Rothweine.18681872187418751873   9,96  9,37  9,36  8,84  7,50 12,3411,6111,5810,95  9,31   0,614  0,548  0,515  0,571  0,562 2,242,162,152,202,31   0,218  0,215  0,212  0,242  0,226         Mittel   9,00 11,16 0,56 2,21 0,22 Der Zuckergehalt derselben ist sehr gering; er beträgt höchstens 0,2 Proc. Ueber die Bestimmung von Methylalkohol zu Farbzwecken. Nach den frühern Untersuchungen (1875 215 83) gaben 5cc Methylalkohol nicht 7cc,8 Jodmethyl, wie es die Theorie verlangt, sondern nur 7cc,2. Die Vermuthung, daß dieser Verlust theilweise durch Bildung von Methylphosphorsäure verursacht werde, hat sich nach neueren Versuchen von G. Krämer und M. Grodzki (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1876 S. 1928) nicht bestätigt. Reiner Methylalkohol, aus Methylformiat hergestellt und über gebrannten Kalk, dann über metallisches Natrium rectificirt, gab jetzt 7cc,45 Jodmethyl; die noch 0cc,35 betragende Differenz mit der berechneten Zahl 7,8 ist auf Spuren sich bildenden Methylphosphins und dem Angefülltbleiben des Apparates mit Jodmethyldampf zu schieben. Die früher gefundene niedrigere Zahl (7,2) erklärt sich, wie weitere Versuche zeigten, aus geringen Beimengungen des damals angewendeten Alkohols und einem kleinen Wassergehalte desselben, obwohl er durch Aetzbaryt getrocknet war. Zur Aufklärung der Wirksamkeit des Aetzbaryts gegenüber der des Natriums haben die Verfasser vergleichende Versuche angestellt. 200g Methylalkohol von 98 Proc. Tralles gaben nach dem Trocknen mit 4g Natrium 7cc,38. Jodmethyl, von Neuem mit 38 Natrium behandelt, 7cc,45. Dieselbe Menge desselben Alkohols mußte nach einander mit 40, 30, 20 und nochmals 20g Aetzbaryt getrocknet werden, um endlich die Zahl 7,45 zu ergeben. Das Trocknen von Alkoholen mittels Natrium ist also entschieden als zuverlässiger dem mittels Aetzbaryt vorzuziehen. Leider hat sich gezeigt, daß diese Bestimmung als Jodmethyl nicht in allen Fällen maßgebend ist für die Güte des Methylalkohols, wovon sich die Methylanilinfabrikanten oft zu ihrem Schaden überzeugen müssen. Es sind demnach im Holzgeist Körper vorbanden, die zwar Jodmethyl geben, aber nicht methylirend auf das Anilin wirken. Es hat sich nun gezeigt, daß 5cc Metlylacetal, eines Bestandtheiles des rohen Holzgeistes vom Siedepunkt 63,2 bis 64,8°, der Jodprobe unterworfen, 5cc,3 Jodmethyl geben – eine Zahl, welche dafür spricht, daß nur die beiden Methylgruppen als Jodmethyl abgespalten werden, nicht aber der Aldehyd zu Alkohol reducirt und auch dieser in Jodäthyl übergeführt wird. Mit dieser Annahme würden sich aus 5cc 5cc,8 Jodmethyl berechnen – eine mit dem Ergebniß der Analyse befriedigende Uebereinstimmung. Da ein sehr geringer Bruchtheil des erhaltenen Jodmethyls etwas höher siedet, so ist eine partielle Reduction des Aldehyds nicht ausgeschlossen. Bei Benutzung der technischen Prüfungsmethode des Methylalkohols ist also sehr auf diesen Umstand Rücksicht zu nehmen. Beispielsweise würde ein Gemisch von 10 Proc. Methylacetal und 90 Proc. Methylalkohol unter Zugrundelegung der gefundenen Werthe (5,3 × 10 + 7,45 × 90) : 100 = 7cc,23 Jodmethyl ergeben, welche Zahl nach der Berechnungsmethode 7,23 : 7,45 = 97,1 Proc. Methylalkohol entgegen dem thatsächlichen Verhältniß anzeigen würde. Ein Gemisch gleicher Volume Methylalkohol und Methylacetat gab in gleicher Weise 6cc,2 Jodmethyl, anstatt der berechneten 6cc,3, was wiederum 6,2 : 7,45 = 83,2 und nicht 400 : 425 = 48,4 Proc. entspricht. Die Bestimmung des Volumgewichtes zur Prüfung des Holzgeistes auf Methylalkohol hat zu keinem befriedigenden Resultat geführt. Wasserdichtmachen von Geweben und von Leder. Nach dem englischen Patente von Christy werden die Gewebe mit einer aus 80 Th. essigsaurer Thonerde und 8 Th. isländischem Moose in 912 Th. Wasser bereiteten Lösung behandelt. Requa (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1877 S. 415) empfiehlt folgendes Gemisch: Zerquetschter Kautschuk 12k Benzin 18l,2 Kreide 30k Zinkoxyd 10 Asphalt   4 Lampenruß   4 Schwefel   1. Diese Masse wird auf dem Gewebe ausgebreitet und dieses dann bei 2at Druck der Einwirkung von Wasserdampf ausgesetzt. Leder wird nach Yates (englisches Patent) wasserdicht gemacht durch Behandeln in luftverdünnten Gefäßen mit einer heißen Mischung von 1k Mennige und 27l Leinöl. Concentration von Schwefelsäure auf 66° B. in eisernen Gefäßen. In der Allgemeinen Chemikerzeitung, 1877 S. 141 beschreibt Lichtenberger einen eisernen Apparat zur Säureconcentration auf 66° B. (Vgl. 1872 206 155. 1876 216 326.) Der Apparat mit gußeisernem Kessel von 1m Durchmesser und 0m,65 Tiefe, worüber Bleihelm mit Wasserkühlung, arbeitet periodisch. Wir geben zu, daß derselbe billig in der Anschaffung ist, bezweifeln aber einstweilen die Billigkeit in Ansehung des Betriebes. Die Ansicht Lichtenberger's, daß man Schwefelsäure für Glaubersalz-Erzeugung nicht in Platingefäßen zu concentriren braucht, theilen wir vollkommen; wir gehen sogar noch weiter und sagen, daß man dazu überhaupt nur 60°-Säure zu nehmen pflegt. F. B. Taf. E. Otto Schrott: Ueber amerikanische Turbinen. S. 312–313