Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 225, Jahrgang 1877, Nr. , S. 510
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Miscellen. Miscellen. Verunreinigung der käuflichen Oxalsäure. O. Binder (Zeitschrift für analytische Chemie, 1877 S. 334) hat käufliche Oxalsäure mit 0,4 Proc. Schwefelsäure untersucht. Die letzte Krystallisation des hieraus dargestellten oxalsauren Amoniums enthielt sogar bis 12,4 Proc. Schwefelsäure. Uebersicht über die Production der Berg- und Salzwerke in Preußen im J. 1876, verglichen gegen die Production des Vorjahres. Oberbergamtsbezirk. Production Werth der Production 1876Ctr. 1875Ctr. 1876M. 1875M. A.Bergwerke. I. Steinkohlen. Breslau 212367596 208887281 60519395 67780818 Halle 840705 897704 481172 526236 Dortmund 358048238 339662796 109975769 123405223 Bonn 110973606 111001601 51474968 58689112 Clausthal 7094835 7 936607 3375167 4191172 ––––––––– ––––––––– ––––––––– ––––––––– Summe 689324980 668385989 225826471 254592561 II. Braunkohlen. Breslau 9250047 9156583 1720050 1722969 Halle 164561278 150448424 28211592 26206764 Bonn 2861897 3786157 615092 686676 Clausthal 3029225 3414018 855474 949012 ––––––––– ––––––––– ––––––––– ––––––––– Summe 179702447 166805182 31402208 29565421 III. Eisenstein. Breslau 10026166 10791582 2063038 2545773 Halle 938018 1265673 216744 304996 Dortmund 8432263 7883373 1867647 1627152 Bonn 29167450 29313288 12799578 14007631 Clausthal 2881112 3134535 399730 815259 ––––––––– ––––––––– –––––––– ––––––––– Summe 51445009 51888451 17346737 19300811 IV. Zinkerze. Breslau 8987484 7558777 8976741 8627301 Dortmund 314752 432509 436143 566626 Bonn 1239598 1241995 3126190 3031355 Clausthal 84461 70912 410141 403538 ––––––––– ––––––––– –––––––– ––––––––– Summe 10626295 9304153 12949215 12628820 V. Bleierze. Breslau 356882 328550 3785726 4362867 Dortmund 17868 36320 162376 312307 Bonn 1425773 1368945 11880418 11614445 Clausthal 456358 423742 4275392 4527775 ––––––––– ––––––––– ––––––––– ––––––––– Summe 2256881 2157557 20103912 20817394 VI. Kupfererze. Breslau 144060 135305 48307 53972 Halle 4694506 4357360 6244046 5797157 Bonn 863843 837856 305492 342848 Clausthal 303165 148562 347077 417390 ––––––––– ––––––––– ––––––––– ––––––––– Summe 6005574 5479083 6944922 6611367 VII. Manganerze. Bonn 177698 239199 368055 510759 Clausthal 1142 1987 10180 24781 ––––––––– ––––––––– ––––––––– ––––––––– Summe 178840 241186 378235 535540 Oberbergamtsbezirk Production Werth der Production 1876Ctr. 1875Ctr. 1876M. 1875M. VIII. Schwefelkies. Breslau 93364 83720 70993 122818 Halle 1737 2104 1410 1090 Dortmund 316077 144065 186793 86343 Bonn 1773861 2223979 1818152 2339507 Clausthal 31001 25666 29871 26690 –––––––– ––––––– –––––– ––––– Summe 2216040 2479534 2107219 2576448 IX. Silber- u. Golderze. Clausthal 92 115 99415 71949 X. Kobalterze. Breslau 372 1166 837 2624 Bonn 1 30 Clausthal 2795 2833 75465 76491 –––––––– ––––––––– ––––––– ––––––– Summe 3167 4000 76302 79145 XI. Nickelerze. Halle 169 316,6 14712 27492 Bonn 7050 4132 28690 7919 –––––––– ––––––––– –––––– ––––– Summe 7219 4448,6 43402 35411 XII. Antimonerze. Bonn 479 309 3705 2495 XIII. Arsenikerze. Breslau 28133 46056 42200 82900 XIV. Vitriol- u. Alaunerze Halle 264772 410304 20492 31183 Bonn 260574 226111 15808 13718 Clausthal 6065 8064 2427 3226 –––––––– ––––––––– ––––––– ––––– Summe 531411 644479 38727 48127 XV. Bitumen. a) Asphalt. Clausthal 400000 410000 200000 246000 b) Erdöl. Clausthal 900 770 29034 24840 B. Salzwerke. I. Steinsalz. Halle 1554286 1552764 465147 512264 Bonn 58272 55393 21389 22147 –––––––– ––––––––– –––––– ––––– Summe 1612558 1608157 486536 534411 Davon zur Siedung 342799 275460 138626 96322 Bleiben 1269759 1332697 347910 438089 II. Kalisalz. Halle 3870921 3253221 1427772 1202872 III. Bittersalz. Halle 3870921 3253221 1427772 1202872 IV. Siedesalz Breslau 311730 221000 417718 316743 Halle 2240298 2275049 2537472 2666313 Dortmund 264450 263790 428033 436764 Bonn 225804 216045 326475 318567 Clausthal 1445575 1382627 1919520 1865574 ––––––––– ––––––– –––––– ––––– Summe 4487857 4358511 5629218 5603971 (Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen, 1876 S. 503.) Verhalten von Stahlbandagen unter der Einwirkung der Bremsen; von Stambke. Die Ursache von Härterissen ist zurückzuführen entweder auf eine ungleichmäßige, in den Kern des zu härtenden Stückes nicht eindringende Abkühlung, in Folge welcher die Spannung der äußeren Fasern die Elasticitätsgrenze überschreitet und Formveränderungen (Risse) entstehen, oder aber auf eine zu intensive Erhitzung, die anderseits, namentlich bei sehr hartem, kohlenstoffreichem Stahl, Risse im Kern des Stückes zur Folge hat. Härterißartige Sprünge werden ferner hervorgerufen durch Schleifen des Stahles unter großem Drucke, womit die Einwirkung der oft noch ungeschickt bedienten Bremsen auf die Räder der Eisenbahnfahrzeuge identisch ist. Bei Feinkorn- und Puddelstahl-Bandagen wurden diese Härterisse bisher nicht beobachtet, was der größern Zähigkeit des Materials gegenüber dem Gußstahl zuzuschreiben ist. Dagegen wurden bei stark gebremsten Gußstahl-Bandagen sehr oft tief gehende Härterisse gefunden. Daß derartige Querrisse außerordentlich gefährlich sind, bedarf keines weitern Beweises. Da indessen auch Puddelstahl-Bandagen nicht selten in der Schweißstelle springen, Langrisse und ungleichmäßiges Material zeigen, so wurden Versuche angestellt, ob nicht auch Gußstahl-Bandagen mit solcher Zähigkeit hergestellt werden können, wie sie dem Puddelstahle eigen ist. Dieselben sind als gelungen anzusehen und haben zu Fabrikationsvorschriften geführt, welche das zulässige Maximum der absoluten Festigkeit und das Minimum der Längenausdehnung und der Querschnittsverminderung beim Zerreißen festsetzen. Für zu bremsende Wagenradbandagen soll danach die absolute Festigkeit zwischen 50 und 60k auf 1qmm, die Längenausdehnung bis zum Zerreißen 20 bis 25 Proc., die Querschnittsverminderung in der Bruchfläche 35 bis 45 Proc. betragen. Außerdem sind Schlagproben unter dem Fallwerk vorgeschrieben. Locomotivbandagen müssen härter sein und eine größere absolute Festigkeit haben. Im Allgemeinen ist zu bemerken, daß für die meisten Maschinentheile aus Gußstahl eine große absolute Festigkeit (60k und mehr) wegen der damit verbundenen Sprödigkeit gradezu schädlich ist. (Wochenschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1877 S. 107.) Festigkeit des Eisens bei verschiedenen Temperaturen. G. Pisati und G. Saporito-Ricca (Beiblätter zu Poggendorff's Annalen, 1877 S. 309) finden, daß die Festigkeit des Eisens bei verschiedenen Temperaturen eigenthümliche Unregelmäßigkeiten zeigt. So sinkt z.B. bei einem Draht, welcher in Dunkelrothglut angelassen ist, mit Erhöhung der Temperatur von 14 bis 50° die Festigkeit, steigt dann wieder bis 90°, sinkt schnell wieder bis 120°, bleibt bis 200° constant und sinkt langsam bis 235°, wo dann ein plötzliches Ansteigen eintritt, dem eine langsame Abnahme folgt; indeß ist die Festigkeit noch bei 300° größer als bei 14°. Zur Kenntniß des Meteoreisens und der Eisen-Nickellegirungen. A. Damour und Daubree (Comptes rendus, 1877 t. 84 p. 478. 482) haben das Meteoreisen, welches zu Santa-Catarina in Brasilien gefunden ist, untersucht. Das specifische Gewicht desselben war 7,75 bis 7,84; es ist zusammengesetzt aus: Eisen 63,69 Nickel 33,97 Kobalt   1,48 Schwefel   0,16 Phosphor   0,05 Kohlenstoff   0,20 Silicium   0,01 ––––– 99,56. In Säuren löste es sich weit schwieriger als gewöhnliches Eisen; Späne desselben rosteten weder in trockner noch feuchter Luft, während gewöhnliches Eisen unter denselben Verhältnissen stark oxydirt wurde. Boussingault (Comptes rendus 1877 t. 84 p. 481) erinnert im Anschluß an diese Mittheilung daran, daß schon Berzelius die schwierige Oxydirbarkeit des Meteoreisens beobachtet und geglaubt habe, Eisen durch Einführung von Nickel vor Rost schützen zu können. Boussingault hat nun Stahl mit 5, 10 und 15 Proc. Nickel legirt. Diese Legirungen ließen sich sehr gut Poliren und sahen recht schön aus, in Berührung mit Wasser rosteten sie jedoch schnell. Eine Legirung aus 62 Th. Stahl und 38 Th. reinem Nickel behielt dagegen, sowohl polirt als in Spänen, im Wasser und an feuchter Luft seine rein metallische Oberfläche. Als ein sehr nickelarmes Meteoreilen beschreibt Daubree (Comptes rendus, 1877 t. 84 p. 66) das von Ovifak; dasselbe besteht aus: Eisen 89,96 Mangan 0,66 Chrom 1,60 Nickel 1,16 Kobalt Spur Kupfer 0,11 Kohlenstoff gebunden 1,73          „         frei 2,61 Silicium 2,30 Schwefel Spur –––––– 100,13. Bestimmung des Kohlenstoffes im Eisen durch Magnetismus. L. M. Ryder (Engineering and Mining Journal, 1877 vol. 23 p. 28. 203) schlägt vor, eine Eisenprobe, deren Kohlenstoffgehalt bestimmt werden soll, eine Minute lang vor die Pole eines Elektrometers zu bringen. Der dem Eisenstück dadurch ertheilte Magnetismus wird mit dem von auf gleiche Weise magnetisirten Eisenstücken, deren Kohlenstoffgehalt bekannt ist, verglichen. Borsäurehaltige Eisenerze. In einer großen Anzahl von Lake Superior-Eisenerzen hat Dr. T. Egleston (Engineering and Mining Journal, 1876 vol. 22 x. 155) Borsäure aufgefunden. Wenn auch anzunehmen ist, daß der größte Theil derselben in die Schlacke übergeht, so kann doch sehr wohl ein Theil als Bor vom Eisen aufgenommen werden und dessen Eigenschaften verändern. Es ist daher zu empfehlen, bei Eisenuntersuchungen auch auf einen etwaigen Borgehalt desselben zu achten. Ueber das Hüttenproduct Stein oder Lech. Münster (Berg- und hüttenmännische Zeitung, 1877 S. 210) hat eine Anzahl Proben von Rohstein, Spurstein und Nickelconcentrationsstein untersucht und zieht aus seinen Analysen folgende Schlüsse: 1) Das Hüttenproduct Stein ist entgegengesetzt der gewöhnlichen Annahme eine ungleichartige Masse, gewöhnlich aus Schwefelmetallen, regulinischen Metallen und oxydischen Verbindungen bestehend. 2) Jeder dieser drei Hauptbestandtheile läßt sich wiederum mechanisch in verschiedene Theile trennen, deren Gegenwart man theils durch das Ansehen, theils auf andere Weise erkennen kann. 3) Der Stein zeigt sich in den meisten Fällen paramagnetisch, verursacht durch die eingemischten Metalle Eisen, Nickel und Kobalt oder durch eisenoxydulhaltige Substanzen. 4) Es kommt im Stein keine niedere Schwefelverbindung mit Eisen vor, als Einfachschwefeleisen (FeS), und läßt sich eine solche überhaupt nicht auf trocknem Wege darstellen. Phosphorzinn und Phosphorbronze. Nach einer Mittheilung des Ministerialraths v. Friese (Wochenschrift des österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines, 1877 S. 152) liefern die Graupner Zinnwerke bei Teplitz Phosphorzinn mit 5 (Nr. 0) und 2,5 Proc. (Nr. 1) Phosphor. Diese Verbindung des Zinns mit dem Phosphor ist so beständig, daß sie beliebig umgeschmolzen werden kann, ohne Phosphor abzugeben; der Schmelzpunkt derselben ist etwa 500°. Bei der Anwendung dieses Phosphorzinns zur Herstellung von Bronze mit 5 bis 20 Proc. Zinngehalt zeigt diese Legirung keine Saigerungserscheinungen. Außerdem hat der Phosphor auf die Bronze folgende Einflüsse: 1) Beseitigung der sämmtlichen Metalloxyde in der Bronze und dadurch Verhinderung der Bildung von Blasenräumen, größere Dichtigkeit des Gefüges und dadurch erhöhte Festigkeit. 2) Phosphor hat einen härtenden Einfluß auf Kupfer und Zinn, und es wird daher ein mit Phosphorzinn legirtes Kupfer erheblich härtere Bronze geben, als bei gleichem Gehalte an gewöhnlichem Zinn, und man kann gleichen Härtegrad der Bronze durch den halben Zusatz von Phosphorzinn erzielen, verglichen mit gewöhnlichem Zinn. 3) Der Phosphorgehalt macht die Bronze, wie es bei allen Metallen der Fall ist, dünnflüssiger und die Formen schärfer ausfüllend. 4) Der Phosphorgehalt erhöht die Widerstandsfähigkeit der Bronze sowohl gegen den Einfluß der Atmosphärilien, als auch von Säuren. Die Bronze aus 95 Proc. Kupfer und 5 Proc. Phosphorzinn Nr. 0 ist sehr fest und zähe, die aus 90 Proc. Kupfer und 10 Proc. Phosphorzinn Nr. 1 hart, fest und sehr zähe, die aus 80 Proc. Kupfer und 20 Proc. Phosphorzinn ist stahlhart. Das Phosphorzinn wird ferner zur Herstellung von Lagermetall verwendet. Ueber die Wirkung des Ausglühens auf den galvanischen Widerstand harter Drähte. O. Chwolson (Beiblätter zu Poggendorff's Annalen, 1877 S. 363) hat eine Anzahl Drähte verschiedener Metalle erst ungeglüht auf ihren galvanischen Leitungswiderstand untersucht, dann nach dem schwachen und schließlich nach dem starken Ausglühen derselben. Die folgende kleine Tabelle enthält die Aenderung der beobachteten Widerstände in Procent unter a nach schwächerem, unter b nach stärkerem Ausglühen, unter c nach dem Ablöschen. a b c Stahl –   4,8 + 8,6 + 0,6 Eisen –   0,4 + 5,3 + 0,7 Messing –   8,3 + 0,8 + 1,0 Kupfer –   2,9 + 1,4 + 0,4 Platin –   5,3 + 5,8 – 0,7 Neusilber –   1,1 + 2,0 – 1,8 Aluminiumbronze –   8,0 + 2,7 Palladium –   0,4 + 0,1 Platin-Iridiumlegirung –   3,2 + 0,3 Kupfer-Silberlegirung – 11,3 + 1,7 Zink –   1,8 Aluminium –   1,9 Blei +   0,5 Der Palladiumdraht war von vorn herein nicht hart gezogen. Außer beim Blei nimmt also beim ersten schwachen Ausglühen der Widerstand hart gezogener Drähte ab, beim zweiten Ausglühen nimmt er zu, auch bei dem nicht oxydirbaren Platin. Beim Ablöschen nimmt der Widerstand, außer beim Platin und Neusilber, zu. Edison's neues Relais. Nach dem Journal of the Telegraph, 1877 S. 163 hat Edison neuerdings ein (Pressungs-)Relais (pressure relay) erfunden, in welchem er ein ganz neues Princip anwendet. Er benutzt nämlich die Eigenschaft des Graphits, unter geringem Druck seinen Leitungswiderstand beträchtlich zu vermindern. Er legt dazu dünne Graphitscheiben in Vertiefungen der Polenden der Elektromagnetkerne und unmittelbar auf die Scheiben den Anker, welcher durch den Klopfer (oder Schreibapparat) hindurch mit dem einen Pole der Localbatterie verbunden ist, während die Kerne mit dem zweiten Batteriepole in Verbindung stehen. Wenn nun der Linienstrom im Relais den Anker gegen die Kerne kräftig preßt, so vermindert sich der Widerstand der Scheiben von mehrern hundert Ohms bis auf wenige Ohms, und der Klopfer spricht an. Der wesentliche Vorzug dieses neuen Relais liegt darin, daß es die jedesmalige Starte des Linienstromes in den Localstromkreis überträgt, weil sich der Widerstand der Scheiben und deshalb die Stärke des Localstromes nach dem Drucke richtet, womit der Linienstrom den Anker gegen die Kerne preßt. Eine Stellung des Relais fällt ganz weg. Edison entwarf dieses Relais zum Weitergeben akustischer Schwingungen von verschiedener Stärke bei seinem „sprechenden“ Telegraph. E–e. Zur Bestimmung des Mangans. A. Claßen (Zeitschrift für analytische Chemie, 1877 S. 315) findet, daß Mangan vollständig als krystallinisches Oxalat gefällt wird, wenn man die concentrirte Manganlösung mit einer Auflösung von Kaliumoxalat (1 : 6) und dann so lange mit concentrirter Essigsäure versetzt, als noch ein Niederschlag entsteht. Der Niederschlag wird gesammelt, mit einem Gemisch von concentrirter Essigsäure und 95proc. Alkohol ausgewaschen, getrocknet und durch Glühen im offenen Platintiegel in Mn₃O₄ übergeführt. Die mitgetheilten Beleganalysen zeigen, daß die Methode genaue Resultate gibt. Claßen (Daselbst S. 319) zeigt ferner, daß es vortheilhafter ist, das Mangan als wasserfreies (grünes) Schwefelmangan wie als wasserhaltiges (fleischfarbiges) Sulfür zu fällen, da die grüne Verbindung sich rasch absetzt, gut filtriren und auswaschen läßt. Die Abscheidung des Mangans als wasserfreies Sulfür gelingt nun stets, wenn man vorher die Auflösung einige Minuten auf Zusatz von etwas Kaliumoxalat zum Kochen erhitzt, dann ammoniakalisch macht und zu der heißen Flüssigkeit Schwefelammonium hinzufügt. Entweder entsteht sofort grünes Sulfür oder ein Gemenge beider Verbindungen; die vollständige Umwandlung erfolgt dann bald beim weiteren Erwärmen im Sandbade. Oxalsäure und Ammoniumoxalat verhalten sich ähnlich wie Kaliumoxalat, jedoch scheint letzteres die Ueberführung sicherer zu bewirken. Chlorammonium beeinträchtigt die Bildung des grünen Niederschlages nicht. Zur Bestimmung des Kaliums als Kaliumplatinchlorid. R. Fresenius führt in neuerer Zeit die Bestimmung des Kaliums in einer Weise aus, bei welcher das Wägen eines Filters umgangen wird, und die zugleich auf einfache Art die Reinigung des Kaliumplatinchlorids gestattet. Man versetzt die betreffende concentrirte Lösung in einem Porzellanschälchen mit einer concentrirten reinen Platinchloridlösung im Ueberschuß, verdampft auf dem Wasserbade zur Syrupsconsistenz, übergießt den Rückstand mit 80proc. Weingeist und läßt unter häufigem Umrühren einige Zeit stehen. Die alkalische Lösung gießt man nun durch ein Papierfilter, behandelt den Rückstand in der Porzellanschale wenn erforderlich noch mehrmals mit Weingeist, bis das Kaliumplatinchlorid rein erscheint, sammelt dies auf dem Filter, wäscht es mit kleinen, wiederholt aufzuspritzenden Mengen desselben Weingeistes gut aus und trocknet schließlich das Filter in dem Trichter, um allen Weingeist zu verflüchtigen. Ist nun die Menge des Kaliumplatinchlorids eine etwas bedeutendere, so bringt man den trocknen Inhalt des Filters vorsichtig in ein Uhrglas, legt dann das Filterchen, an welchem noch kleine Antheile des Doppelsalzes hängen, wieder in den Trichter und löst diese mittels kleiner Mengen siedenden Wassers, welche man aufspritzt. Die geringe Menge der so zu erhaltenden gelben Lösung sammelt man in einer kleinen gewogenen Platinschale und verdampft sie auf dem Wasserbade zur Trockne. Man bringt alsdann die Hauptmenge des Niederschlages aus dem Uhrglase ebenfalls in die Platinschale und trocknet bei 130° bis zu constantem Gewichte. Ist dagegen die Menge des Kaliumplatinchlorids eine nur sehr geringe, so löst man den Niederschlag in angegebener Weise ganz in siedendem Wasser, verdampft die Lösung im gewogenen Platinschälchen, trocknet bei 130° und wägt. Man darf auch im letztern Falle das Trocknen des Filters, d.h. die vollständige Verflüchtigung des Weingeistes, nicht unterlassen, weil sonst durch den in die Lösung gelangenden Weingeist eine partielle Reduction des gelösten Kaliumplatinchlorids eintreten kann. Zur Prüfung dieses Kaliumplatinchlorids auf seine Reinheit behandelt man dasselbe mit etwas kaltem Wasser, läßt nach wiederholtem Umrühren absitzen und gießt die gelbliche Lösung in eine kleine Porzellanschale ab. Diese Behandlung wiederholt man einige Mal, um auf diese Weise die Natriumverbindungen zu lösen, während bei weitem der größte Theil des Kaliumplatinchlorids ungelöst bleibt. Ein Filtriren der Lösung ist nicht erforderlich; denn es ist gleichgiltig, ob eine geringe Menge ungelösten Kaliumplatinchlorids mit in die Porzellanschale gelangt oder nicht. Man fügt zur Lösung jetzt etwas Platinchlorid, verdampft auf dem Wasserbade, behandelt mit 80proc. Weingeist, filtrirt die kleine Menge Kaliumplatinchlorid ab, wäscht mit Weingeist aus, trocknet das Filterchen völlig, löst seinen Inhalt durch Aufspritzen geringer Mengen siedenden Wassers, läßt die Lösung in die Platinschale fließen, welche das ungelöst gebliebene Kaliumplatinchlorid enthält, verdampft im Wasserbade, trocknet bei 130° und wägt. Stimmt diese Wägung mit der ersten überein, so ist dies ein Beweis, daß das Kaliumplatinchlorid frei von Natriumverbindungen war; hat dagegen eine Gewichtsabnahme stattgefunden, so war das erst gewogene Kaliumplatinchlorid durch Natrium Verbindungen verunreinigt, und die letztere Wägung ist die richtige. Enthält die betreffende Lösung neben Chlorkalium und Chlornatrium auch die Chloride von Calcium, Strontium, Barium und Magnesium, so erhält man nach den Versuchen von A. Souchay leicht etwas zu viel Niederschlag, nach Anwendung der erwähnten Reinigung aber befriedigende Resultate. (Nach der Zeitschrift für analytische Chemie, 1877 S. 67.) Ein neuer Indicator zur Titrirung von Alkalien und Säuren. E. Luck (Zeitschrift für analytische Chemie, 1877 S. 332) schlägt als neuen Indicator für Alkalien das von Baeyer (1871 201 358) entdeckte Phenolphtaleïn vor, welches man leicht durch Erhitzen von Phenol mit Phtalsäureanhydrid und Schwefelsäure herstellen kann. Dasselbe geht in verdünnter wässeriger oder angesäuerter Lösung von vollkommener Farblosigkeit durch den geringsten Ueberschuß von Alkali in intensives Purpurroth über und wird durch eine Spur von Säure wieder farblos. Zur Anwendung löst man passend 1 Th. Phenolphtaleïn in 30 Th. Spiritus auf und setzt der zu titrirenden Flüssigkeit für je 100cc 1 bis 2 Tropfen dieser Lösung zu. Ist die Flüssigkeit sauer, so opalisirt sie zuerst, wird aber beim Umrühren klar. Ein Tropfen verdünnter Natronlauge oder Säure ist mehr als hinreichend den Farbenwechsel hervorzurufen. Bestimmung der absorbirten Kalkerde in der Knochenkohle mittels Salmiak. Nach dem Vorschlage von H. Hager soll man zur Bestimmung des absorbirten Kalkes 10g zerriebener Knochenkohle mit etwa 60cc Wasser und 5 bis 6g Salmiak so lange in einem Destillirkolben, dessen Vorlage 6cc Normalschwefelsäure enthält, kochen, bis 40cc überdestillirt sind. Durch Titration findet man die Menge des übergegangenen Ammoniumcarbonates und daraus die des zersetzten Kalkes. E. Mategczek (Zeitschrift des Vereines für Rübenzuckerindustrie des deutschen Reiches, 1877 S. 120) zeigt nun, daß schon beim Kochen etwas Salmiak zersetzt wird, daß aber namentlich nie eine dem vorhandenen Calciumcarbonat entsprechende Menge Ammoniak übergeht, das Verfahren also ungenau ist. Die Wiederbelebung der Knochenkohle mittels Ammoniak oder Salmiak ist dagegen noch den Versuchen des Verfassers empfehlenswerth da die so behandelte Kohle sich durch große Reinheit auszeichnet. Ueber den Stärkegehalt der Kartoffeln. A. Marke hat 46 Kartoffelsorten aus dem Saatkartoffelgeschäft von Ernst Bahlsen untersucht (Prager Wochenblatt, 1876 S. 225). Folgende kleine Tabelle zeigt den Procentgehalt an Stärke und Trockensubstanz der besten Sorten, nebst dem specifischen Gewicht derselben. Benennung der Kartoffeln. Specif.Gewicht. Stärke. Trockensubstanz. Early Favourite 1,108 20,61 28,36 Gelbbunte sächsische Zwiebel 1,110 21,09 28,86 Irra Goliath 1,110 21,09 28,86 Bresee's Prolific 1,111 21,33 29,10 Schwarze Sago 1,112 21,57 29,35 Farmers Blush 1,113 21,81 29,60 Late Rose 1,115 22,30 30,10 Rusticoat Pinkeye 1,115 22,30 30,10 Sächsische rothe Zwiebel 1,115 22,30 30,10 Peerleß 1,116 22,54 30,35 Märkische (frühe) rothe Zwiebel 1,118 23,03 30,85 Frühe Hispania 1,118 23,03 30,85 Potatoe hundredfold fluke 1,120 23,52 31,36 Ueber die Zusammensetzung der Milch. Nach den Versuchen von Truchot (Milchzeitung, 1877 S. 370) enthält 1l Milch verschiedener Rindviehrassen, in Gramm: Butterfett. Caseïn. Zucker. Salze. Trockensubstanz. Rasse von Salers: 1) Sommermilch:   a. Gemolken am Morgen 27    53,8 36 8,19    125,1               „         „       „    27,1    52,6    38,4 7,93    126,5   b.         „         „   Abend 26    54,5    34,1 9,01    123,2               „         „       „    27,5    55,7    36,2 9,06    122,3   „         „        „ 2) Wintermilch    47,7   53,7 37   44,5    43,3   40,6 7,038,04 135144 Rasse Ferrandaise: Sommermilch:   a. Gemolken am Morgen 37    48,7    41,6 7,26    134,5   b.         „        „   Abend 35 52 41 9,01    137,1 Rasse Charollaise: 1) Sommermilch 40    47,7    41,2 7,48    136,6 2) Wintermilch    49,6    51,2    33,5    8 141 Rasse Normandie: 1) Sommermilch 74    44,5    43,5 6,08    168,9 2) Wintermilch    76,9 40    42,5    7 166 A. Leslerc (Daselbst S. 311) hat die Milch von mit Runkelrübenblättern gefütterten Kühen mit dem Lactodensimeter und auf analytischem Wege untersucht. Als Beispiel möge hier nur die Zusammensetzung der Morgen- und Abendmilch einer der beobachteten Kühe folgen. Textabbildung Bd. 225, S. 518 Datum; Tageszeit; Analytische Bestandtheile in Proc.; Wasser; Fett; Zucker; Caseïn u. Albumin; Asche; Dichtigkeit der Milch; November; Abends; Morgens Es bestätigt sich auch durch diese Untersuchung, daß die Bestimmung des specifischen Gewichtes einer Milch mit dem Lactodensimeter nicht genügt, den Gehalt derselben an werthbestimmenden Bestandtheilen zu erkennen. Nach P. Vieth (Daselbst S. 345) ist das durchschnittliche specifische Gewicht der Milch zu 1,031 anzunehmen. Der Fettgehalt der Milch kann bei verschiedenen Kühen je nach Fütterung und Lactationsperiode ziemlich große Verschiedenheiten zeigen: 2,8 bis 4,5 im Mittel 3,5 Proc. Da die Butter etwa 85 Proc. reines Butterfett enthält, die Buttermilch etwa 0,5 Proc. Fett zurückhält, so geben 100k Milch je nach der Art des Butterprocesses durchschnittlich 3k,19 bis 3k,55 Butter. Ueber den Schwefelsäuregehalt des Weines. Die Bestandtheile des echten Weines (Weingeist, Zucker, Weinstein, Glycerin, Bernsteinsäure und Aetherarten) kommen im Handel hinreichend billig vor, um bei der Fabrikation künstlicher Weine verwendet zu werden. Durch die quantitative Bestimmung dieser Stoffe können wir also den künstlichen vom echten Wein nur dann unterscheiden, wenn bei ersterm zu große Mengen derselben verwendet wurden. Anders ist es mit jenen Säuren, welche vorzugsweise den sauren Geschmack des Weines bedingen. J. Neßler (Biedermann's Centralblatt für Agriculturchemie, 1877 Bd. 1 S. 229) hat immer nur ausnahmsweise kleine Mengen freier Weinsäure, aber nie Citronensäure im echten Wein gefunden. In neuerer Zeit sind mehrere Weinfabrikanten mit Recht streng bestraft worden, weil sie Schwefelsäure verwendeten. Es ist jedoch nicht gerechtfertigt, eine starke Trübung im Wein mit Chlorbarium schon als Nachweis einer Verfälschung mit Schwefelsäure anzusehen, da Most und Wein immer schon eine gewisse Menge Schwefelsäure erhalten. Ferner werden in Südfrankreich, Spanien und Griechenland die Trauben mit Gyps bestreut und wird so Schwefelsäure in den Wein gebracht; auch durch das Einbrennen der Fässer mit Schwefel wird der Wein schwefelsäurehaltig. Neßler hat in reinen badischen Weinen 0,03 bis 0,06 Proc., bei einem sogar 0,15 Proc. Schwefelsäure, in drei echten französischen Rothweinen 0,096, 0,108 und 0,116 Proc. gefunden. Der Zusatz von Schwefelsäure zum Wein kann entweder unmittelbar stattfinden, um die nöthige Säure im Wein zu erhalten, oder aber sie kann in dem künstlichen Farbstoffe enthalten sein, der zum Färben des Weines verwendet wurde. Die Schwefelsäure, die in dem einen oder andern Fall in den Wein gelangt, ist nicht, oder bei den Farben zum kleinsten Theil, an Basen gebunden. Wenn sie sich nun auch zum Theil mit den im Wein enthaltenen Basen verbindet, so wird es doch neben der Bestimmung der Gesammtmenge Schwefelsäure vor Allem wichtig sein, festzustellen, ob und in welcher Menge sie als freie Säure im Wein enthalten ist. Im echten Weine ist bis jetzt noch niemals freie Schwefelsäure nachgewiesen, die Möglichkeit eines solchen Vorkommens ist jedoch zuzugeben. Löst man 5 Th. schwefelsaures Kali und 4 Th. Weinsäure in 1000 Th. Wasser und setzt 120 Th. Weingeist zu, so scheidet sich Weinstein ab und es entsteht freie Schwefelsäure oder saures schwefelsaures Kali. Eine gleiche Umsetzung kann auch während und nach der Gährung eines Traubensaftes stattfinden, wenn derselbe Weinsäure und Kaliumsulfat enthielt. Zur Nachweisung freier Schwefelsäure wird der Wein meist eingedampft, dann mit Weingeist gemischt, das Filtrat abgedampft und im Rest die Schwefelsäure bestimmt. Diese Methode ist, wie Neßler zeigt, falsch; er empfiehlt zum qualitativen Nachweis folgendes Verfahren: 30 bis 40cm lange Streifen weißes Filtrirpapier werden senkrecht in der Weise aufgehängt, daß das untere Ende in die zu untersuchende Flüssigkeit taucht. Letztere steigt jetzt in dem Papier in die Höhe; da die freie Schwefelsäure nicht austrocknet, so concentrirt sie sich an der obern Grenze, bis zu welcher die Flüssigkeit aufsteigt. Nach 24 Stunden wird der Papierstreifen getrocknet und bis, aber nicht über 100° erwärmt. An der Stelle, bis an welche die Flüssigkeit aufgestiegen ist, wird jetzt bei Vorhandensein von freier Schwefelsäure das Papier braun oder schwarz und oft ganz brüchig. Durch kleine Mengen Zucker wird die Reaction viel empfindlicher, so daß sie bei einem Wasser mit 0,02 Proc. Schwefelsäure und 0,1 Proc. Zucker noch deutlich zu erkennen ist. Bei einem Zuckergehalt von über 0,5 wird die Reaction wieder weniger empfindlich; sie war bei 1 und 2 Proc. Zucker erst bei 0,04 bis 0,08 Proc. Schwefelsäure sicher zu erkennen. Einem Wein, der keinen Zucker enthält, ist etwa 0,2 Proc. von diesem zuzusetzen. Wenn durch dieses Verfahren auch festgestellt werden kann, ob freie Schwefelsäure überhaupt und ob sie in größerer oder kleinerer Menge im Wein vorhanden ist, so dürfte doch bei gerichtlichen Untersuchungen durchaus nöthig sein, die vorhandenen Basen nach ihrer Sättigungsfähigkeit und die vorhandene Schwefelsäure quantitativ zu bestimmen, um hieraus richtige Schlüsse ziehen zu können. Der Handel mit Kraftfuttermitteln. J. König (Milchzeitung, 1877 S. 116) führt aus, daß die im Handel vorkommenden Kraftfuttermittel, sofern sie Abfallproducte landwirthschaftlich-technischer Fabriken sind, für Fütterungszwecke preiswürdiger sind als die Naturproducte. Da die Nährstoffe der Kleie, Oelkuchen u.s.w. ebenso verdaulich sind, als Gerste, Hafer u.s.w., so ist es zulässig, daß man zur Berechnung des Futtergeldwerthes den Nährstoffen dieser Futtermittel etwa gleichen Geldwerth beilegt und zwar 1k Proteïn 32 Pf. 1k Fett 35  „ 1k stickstofffreie Extractstoffe 12  „ (bei Cerealien 20 Pf.). Vergleicht man den hiermit berechneten Nutzungswerth dieser Futtermittel mit ihren Handelspreisen, so ergibt sich, daß die technischen Abfallproducte (wie Leinkuchen, Kleie, Reismehl etc.), sofern dieselben nicht durch Zusatz werthloser Stoffe verfälscht sind, zur Fütterung der landwirthschaftlichen Nutzthiere entschieden vortheilhafter verwendet werden, als die in den Wirthschaften selbst vorhandenen Körnerfrüchte. Es kosten nämlich zur Zeit 100k rund: Handelspreis. Futtergeldwerth. Weizen       24     M.       18,36 M. Hafer       17      „       12,69  „ Weizenkleie  11 bis 12 „       12,36  „ Reismehl  10 bis 13 „       12,68  „ Leinkuchen  16 bis 17 „       16,48  „ Daß die Körnerfrüchte einen bedeutend höhern Handelspreis haben, als sie für Zwecke der Fütterung beanspruchen können, liegt daran, daß sie, gleichsam höhern Zwecken dienend, wichtige Nahrungsmittel der Menschen bilden. Aus diesem Grunde aber ist es für den Landwirth rationeller und rentabler, daß er die selbstgeernteten Körnerfrüchte verkauft und dafür zur Fütterung als Kraftfuttermittel technische Abfallproducte wieder eintauscht. Analyse eines lichtbraunen Farbmalzes; von C. Reischauer. Trockensubstanz 94,5   Proc. Extract aus der lufttrockenen Substanz 37,36    „       „       „    „    bei 110° getrockneten Subst. 39,53    „ Proteïngehalt im Extracte   2,69    „         „           in der Malztrockensubstanz 10,63    „ Asche aus dem Extracte   2,2      „      „       „   der Malztrockensubstanz   0,08    „ Viscosimetrie der 8proc. Würze bei 17,5° = 15'37'' = 378 Wasser bei 17,5° =   4'8''   = 100. (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1877 S. 1342). Lübeck's Trinkwasser. Th. Schorer hat das Trinkwasser von Lübeck untersucht und gefunden, daß die innere Stadt nur 1 guten, 7 schlechte und 3 sehr schlechte öffentliche Brunnen hat; noch schlechter sind die Privatbrunnen. Das Wasser der Lübecker Wasserleitung aus der Wacknitz zerstört selbst nach sorgfältigem Filtriren 14mg ,7 übermangansaures Kalium, entsprechend 74mg organische Stoffe in 1l, kann demnach nicht als gut bezeichnet werden. (Th. Schorer: Lübeck's Trinkwasser. Lübeck 1877. Preis 4 M.) Ueber die Herstellung von Celluloid. Die große Feuergefährlichkeit des sogen. Celluloids (1877 224 341 und 661) ist nach der jetzt bekannt gewordenen Darstellung desselben (Papierzeitung, 1877 S. 462) leicht erklärlich. Celluloid ist ein Gemisch von Kampfer mit Schießbaumwolle, welches mittels einer hydraulischen Presse in die betreffende Form gebracht und hierin auf 65 bis 130° erhitzt wirb. Der Verkauf der in Amerika aus diesem Stoff hergestellten Armbänder, Ringe, Pferdegeschirre u.s.w. sollte hiernach für Deutschland verboten werden. Ueber die Bestandtheile des Corallins. Nach K. Zulkowsky (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1877 S. 460) ist das nach Kolbe und Schmitt dargestellte Corallin der Hauptsache nach ein Gemenge zweier Substanzen, von denen die eine ein krystallisirbarer, metallglänzender, unter dem Namen Rosolsäure bekannter Körper ist. Der zweite Gemengtheil stellt eine blaßrothe, harzartige Masse dar, welche vorläufig als Pseudorosolsäure bezeichnet werden mag, und welche durch Oxydation in einen dunkelrothen Körper umgewandelt wird. Die Pseudorosolsäure oder das Oxydationsproduct derselben ist allem Anscheine nach identisch mit jener Substanz, welche kürzlich Liebermann und Schwarzer aus Salicylaldehyd erhalten haben.