Titel: Zur Bestimmung der Phosphorsäure in künstlichen Düngemitteln.
Fundstelle: Band 232, Jahrgang 1879, S. 363
Download: XML
Zur Bestimmung der Phosphorsäure in künstlichen Düngemitteln. Zur Bestimmung der Phosphorsäure in künstlichen Düngemitteln. H. Albert und L. Siegfried heben in der Zeitschrift für analytische Chemie, 1879 S. 220 hervor, daſs es nicht statthaft sei, den Werth eines Superphosphates lediglich nach der wasserlöslichen Phosphorsäure zu bemessen (vgl. 1878 230 413. 485), sondern daſs auch die in citronensaurem Ammoniak lösliche zu berücksichtigen sei.Vgl. L. Grandeau: Handbuch für agriculturchemische Analysen, S. 180. (Berlin 1879. Verlag von Wiegandt, Hempel und Parey.) Eine Reihe von Versuchen zur Feststellung des Verhältnisses dieser Phosphorsäuren in verschiedenen Düngemitteln ergab die in der Tabelle zusammengefaſsten Resultate, nach welchen also eitronensaures Ammoniak dem weinsauren vorzuziehen ist: Superphosphate und Phosphate Gesammtgehalt an Phos-horsaure Enthielt. wasserloslichePhosphorsaure Alkalische citronen-saure Ammoniak-losung. 40cc auf 1gSubstanz 1 StundeEinwirkung Alkalische wein-saure Ammoniak-losung 40cc auf 1gSubstanz 1 StundeEinwirkung Bemerkungen Loslich bei17 bis 20° Loslich imDampfbadb 95 bis 100° Loslich bei17 bis 20° Loslich imDampfbadb 95 bis 100° Frisch bereitetes Phosphorit-       Superphosphat 12,7 9,9 11,0 12,7 11,0 Dasselbe nach 5 Monaten 12,7 8,3 11,0 12,7 10,0 11,5 Ein Jahr altes Phosphorit-       Superphosphat 11,8 4,1   8,0 11,8   7,2 Zwei Jahre altes Phosphorit-       Superphosphat 12,0 6,5 10,0 11,9   8,6 11,3 Pracipitirter phosphorsaurer       Kalk des Handels 34,8 13,5 19,8 10,6 14,3 1 Frisch gefallter 3 basisch       phosphorsaurer Kalk 10,0   8,8   4,3 2 Derselbe bei 120° getrocknet 40,6   9,8   7,0 3 Derselbe gegluht 42,9   1,2 Neutraler phosphors. Kalk,       feucht 12,9 12,9 12,7 4 Derselbe bei 120° getrocknet 41,7 17,6 30,3 16,8 5 Derselbe gegluht 49,9   1,3   7,6 Phosphorsaures Eisenoxyd,       feuchter Niederschlag   6,8   6,8   6,7 6 Derselbe bei 120° getrocknet 42,2 10,3 Derselbe gegluht 45,2   5,1 Phosphorit aus Nassau 27,5   0,1   2,1   0,0   0,7 Franzosisches Lot-Phosphat 31,4     0,68   2,5 Curaçao-Phosphat 39,2   1,7   3,2 Braunschweiger Koprolith 18,2   1,3   3,4 Peru-Guano 14,5   8,7 11,6   7,6   8,7 Derselbe gegluht 24,5   9,4 Baker-Guano 39,5   2,8   9,5   0,9   2,7 Derselbe gegluht 44,6   6,8 Mejilliones-Guano 34,9   1,9   9,6   1,5   4,1 Derselbe gegluht 41,7   7,2 1 Chlorcalcium- und Kalkerde-haltig. 2 und 3 Knochenkohle in Salzsäure gelöst, mit Ammoniak im Ueberschuſs ausgefällt und zwischen Flieſspapier abgepreſst, 4 und 5 Chlorcalcium mit phosphorsaurem Natron im Ueberschuſs gefällt. 6 Bereitet aus Eisenchlorid mit neutralem phosphorsaurem Natron. Nach Meinert liefern die Lofodenfischereien jährlich 20 bis 22 Millionen Stück Kabeljau, deren Kopf und Rückgrad augenblicklich das Hauptmaterial zur Darstellung des norwegischen Fischguanos bildet. E. Dietzell und G. Gressner (Zeitschrift für analytische Chemie, 1879 S. 225) haben nun gefunden, daſs nach dem Schmelzen mit Salpeter die Bestimmung der Phosphorsäure höhere Zahlen gibt als nach dem Glühen, daſs daher wahrscheinlich ein Theil des Phosphors in organischer Verbindung vorhanden ist. Da dieser Theil des Phosphors nicht den gleichen Düngerwerth habe als die Phosphorsäure, so empfehlen sie zur Bestimmung derselben den Fischguano direct in Säuren zu lösen, oder vorher zu glühen, nicht aber mit Salpeter zu schmelzen.