Titel: Zur Bestimmung der Dampfdichte.
Fundstelle: Band 232, Jahrgang 1879, S. 418
Download: XML
Zur Bestimmung der Dampfdichte. Mit einer Abbildung auf Tafel 36. Zur Bestimmung der Dampfdichte. Um die Dampfdichte solcher Körper zu bestimmen, welche über 440° sieden oder Quecksilber angreifen, verwenden V. Meyer und C. Meyer (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, 1878 S. 2253) einen Apparat, welcher sich von dem früher (* 1879 231 330) beschriebenen namentlich dadurch unterscheidet, daſs das Gasentbindungsrohr a (Fig. 10 Taf. 36) jetzt nur einen Durchmesser von 1mm und eine Länge von 140mm hat. Von dem zu untersuchenden Körper wird nur so viel genommen, daſs der Dampf desselben nur etwas weniger als den halben Rauminhalt des Glasapparates b einnimmt. Arbeitet man mit Temperaturen bis 310°, so verwendet man in der früher angegebenen Weise als Heizflüssigkeit Wasser, Anilin, Diphenylamin u. dgl. Für höhere Temperaturen nimmt man ein Bleibad. Das dazu erforderliche Gefäſs besteht aus einer weiten eisernen Gasleitungsröhre h, die einen Cylinder von 24cm Höhe, 6cm Durchmesser und 4mm Wandstärke bildet und von dem eisernen Ringe r und 3 Füſsen getragen wird. Ist das Blei genügend hoch erhitzt, so bringt man das Gefäſs b mit dem aus starken Draht gefertigten Schutzapparat s versehen in das Bad, wirft, so bald die Temperatur einen festen Stand erreicht hat, das kleine Fläschchen mit dem zu untersuchenden Körper in das etwas Asbest enthaltende Gefäſs b und setzt den Pfropfen bei d auf. Das aus der Oeffnung f entweichende Gas fängt man in dem Meſscylinder auf, bringt diesen dann in ein gröseres Gefäſs mit Wasser und liest ab, wenn das Wasser in beiden Gefäſsen gleich hoch steht. Bezeichnet man nun mit S die Menge des Körpers, mit t die Zimmertemperatur, mit B den reducirten Barometerstand, mit w die Tension des Wasserdampfes, mit V das gemessene Luftvolum, so ergibt sich die Dichte: D=\frac{S\times 760\,(1+0,003665\,t)}{(B-w)\,V\times 0,001293}=\frac{S\,(1+0,003665\,t)\times 587780}{(B-w)\,V}. Die mitgetheilten Beleganalysen stimmen gut. L. Pfaundler (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, * 1879 S. 165) beschreibt einen Apparat, mittels welchen nicht das Volum der verdrängten Luft, sondern die Druckzunahme bei unverändertem Volum gemessen wird. Das Verfahren scheint zwar etwas genauer zu sein als das eben beschriebene; es ist aber nicht so einfach als dieses. J. W. Brühl (daselbst S. 204) zeigt, daſs es nicht rathsam ist, bei der Dampfdichte-Bestimmung in der Barometerleere höhere Temperaturen anzuwenden als 220°.

Tafeln

Tafel Tafel 36
Tafel 36