Titel: Carl Pfaff's Rückenführung für Bandsägen.
Fundstelle: Band 233, Jahrgang 1879, S. 276
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Carl Pfaff's Rückenführung für Bandsägen. Mit einer Abbildung auf Tafel 25. Pfaff's Rückenführung für Bandsägen. Von Carl Pfaff, Maschinenfabrikant in Ottakring bei Wien, wurde eine Rückenführung construirt und in der Oesterreichischen Gewerkszeitung, 1879 S. 69 zur Veröffentlichung gebracht, welche nicht nur so einfach ist, daſs sie leicht an jeder Bandsäge angebracht werden kann, sondern auch das Blatt in vorzüglicher Weise stützt und führt. Fig. 14 Taf. 25 zeigt diese Vorrichtung. A ist ein neben dem Sägeblatt herabgehender Arm, in dessen unteres Ende in eine Hülse B das Stück C durch eine Schraube eingeklemmt wird. Dieses Stück trägt, durch Schrauben eingespannt, die als Seitenführung dienenden Holzbacken D und E und eine Rolle H für die Rückenführung. Die eigentümliche Form und Lagerung dieser Rolle bildet das Wesentliche der ganzen Vorrichtung. Bei horizontaler Rollenachse würde das Sägeblatt die Rolle am Mantel in einem Punkte, bei verticaler Stellung nach einer Geraden von der Länge der Rolle berühren, und es würden die früher besprochenen Uebelstände sehr bald auftreten. Die Säge soll die Rolle zum Zwecke einer geringen Abnutzung vom Punkte a bis zum Punkte b berühren und die Rolle selbstthätig zur Drehung (von geringer Geschwindigkeit) bringen. Zu diesem Zwecke ist die Achse geneigt und die Mantelfläche der Rolle nach einem Hyperboloïd geformt. Dadurch erhält man einerseits eine Rotationsfläche und andererseits ist die Berührung auf der Mantelfläche nach einer Geraden ab ermöglicht. In Folge des Umstandes, daſs der Druck der Säge auf die Rolle im unteren gröſseren Theile der Linie ab so stattfindet, daſs derselbe nicht durch die Drehungsachse geht, ergibt sich ein Drehungsmoment von links nach rechts, welches bei sorgfältiger Rollenlagerung eine Drehung der Rolle mit mäſsiger Tourenzahl verursacht. Die Rolle erhält etwa 300 bis 400 Umdrehungen in der Minute, d. i. eine Tourenzahl, welche keine Erhitzung der sich berührenden Theile hervorbringt und auch als sehr gering bezeichnet werden kann gegen diejenige, welche eine Rolle mit horizontaler Drehungsachse erhalten würde. Auch läſst sich hier ohne Schwierigkeit eine sorgfältige Schmierung der Rollenlager anordnen. Die Rolle läuft nämlich zwischen zwei Spitzen und die obere derselben, wie auch die Rolle, ist in der Achse durchbohrt für die Zuführung des Schmiermaterials. Das Schmierloch wird zur Abhaltung des Staubes durch einen Pfropf verschlossen. Die Spitze F ist in eine Bohrung eingelegt und die obere Spitze wird durch eine Schraube in der cylindrischen Bohrung befestigt. Diese Schraube drückt gegen einen ebenen Theil des Cylinders der Spitze. Diese Spitze darf nicht durch eine Stellschraube ersetzt werden, da bei letzterer sich der Druck zwischen den Spitzen und der Rolle der Beurtheilung entzieht und in Folge dessen leicht eine unzweckmäſsige Pressung dieser Theile und damit der Stillstand der Rolle herbeigeführt wird. Die Spitzen und die Rolle sind aus Stahl. Man hat auch Versuche gemacht, die Rolle aus geschliffenem Hartguſs herzustellen. Die Drehung der Rolle hat noch die wohlthätige Folge, daſs das Blatt beständig gegen den Holzbacken D geführt wird, wodurch das Vibriren in der Richtung senkrecht zur Blattebene (und damit die Gefahr des Verlaufens) des Sägeblattes vermindert wird. Endlich unterliegt es keiner Schwierigkeit, der Länge der Berührungsfläche nach ab eine den Druckverhältnissen entsprechende Gröſse zu geben und die Rolle in Folge der Drehbarkeit um den Zapfen B in die richtige Stellung zu bringen.

Tafeln

Tafel Tafel 25
Tafel 25