Titel: F. Pelzer's Spritzvorrichtung für Gesteinsbohrmaschinen.
Autor: S–l.
Fundstelle: Band 233, Jahrgang 1879, S. 451
Download: XML
F. Pelzer's Spritzvorrichtung für Gesteinsbohrmaschinen. Mit Abbildungen auf Tafel 40. Pelzer's Spritzvorrichtung für Gesteinsbohrmaschinen. Bei der Herstellung von Bohrlöchern im Gestein durch von Maschinen stoſsend bewegte Meiſsel bedient man sich für gewöhnlich zur Entfernung des Bohrmehles aus dem Bohrloche und zum Abkühlen des Bohrerkopfes eines unter Druck austretenden Wasserstrahles, welcher von einem bei der Maschine stehenden Arbeiter mittels Spritzenschlauches in das Bohrloch geführt wird. Um nach Analogie des Verfahrens beim Erdbohren die Spritzwasser durch den stoſsenden Meiſselbohrer hindurch in das Bohrloch zu führen, ohne dabei seiner Umsetzungsbewegung hinderlich zu sein, ist von F. Pelzer in Dortmund (*D. R. P. Nr. 982 vom 20. September 1877) eine Vorrichtung construirt worden, welche im Wesentlichen aus der Hülse H (Fig. 4 und 5 Taf. 40) und dem Rohre Rr besteht; letzteres wird in den Oesen o der Bohrmaschine B festgehalten und mit dem Spritz Wasserkessel durch den Schlauch s verbunden. Die Hülse H, welche an dem Rohre R angeschraubt wird, besitzt an jedem Ende eine Stopfbüchse und umschlieſst den Bohrer vor dem Kopfe der Kolbenstange K in solcher Entfernung, daſs der Kolben in seinem vollen Hube nicht beschränkt wird. Der Bohrer b, welcher auf den in der Hülse gehenden Theil glatt abgedreht wird, ist hohl, und es mündet die Bohrung einmal in der Nähe des Meiſsels, das andere Mal innerhalb der Hülse, deren lichte Länge mindestens dem Kolbenhub gleich sein muſs, damit das aus dem Rohr nach der Hülse H gelangende Wasser ohne Unterbrechung durch den Bohrer austreten kann. Die Schwäche dieser Construction liegt darin, daſs die Hülse, innerhalb welcher der Bohrer sich in Folge der Reibung der Stopfbüchsen ziemlich streng bewegt, nur einseitig und noch dazu nicht einmal sehr widerstandsfähig durch blose Verschraubung an dem Rohre R befestigt ist, so daſs jede Erschütterung auf das Rohr übertragen und dadurch dessen Dauer wesentlich abgekürzt wird, auch der Bohrer in Folge der versuchten Bewegungen der Hülse H einen flatternden Gang erhält. Diese Mängel sind durch die vom Erfinder getroffenen Abänderungen seiner Spritzvorrichtung (* D. R. P. Zusatz Nr. 2098 vom 22. December 1877) beseitigt, bei welcher nun die Wasserhülse H (Fig. 6 Taf. 40) auf der Kolbenstange K angebracht und mit dem Cylinderdeckel D der Bohrmaschine B direct verbunden ist. Bei dieser Einrichtung ist die Höhlung im Bohrer bis an dessen oberes Ende durchgeführt und in der Kolbenstange entsprechend weiter fortgesetzt, um innerhalb der Spritzwasserhülse zu enden, welche mit der Liderung c nach dem Innern des Bohrmaschinencylinders und mittels der Liderung d nach auſsen abgedichtet ist. Durch die Ringe r und r', welche mittels der Stege s verbunden sind, wird der Druck, den man durch eine Stopfbüchsenmutter auf d ausübt, auch auf c übertragen, so daſs beide Liderungen gleichzeitig gepreſst oder gelöst werden können. Durch einen Gummiring g ist schlieſslich noch das Ende des Bohrers umschlossen, um auch hier dem aus dem Hahn h in die Spritzwasserhülse und daraus in die Kolbenstange tretenden Wasser eine Dichtung zu bieten und dasselbe zum Eintritt in die Höhlung des Bohrers zu zwingen. S–l.

Tafeln

Tafel Tafel 40
Tafel 40