Titel: Schmiervorrichtung für Losscheiben.
Fundstelle: Band 234, Jahrgang 1879, S. 94
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Schmiervorrichtung für Losscheiben. Mit Abbildungen. Schmiervorrichtung für Losscheiben. Zur Beseitigung der bekannten Mängel, welche sich bei Anwendung gewöhnlicher Schmierbüchsen an losen Riemenscheiben und Rädern herausstellen, führt die Berlin-Anhaltische Maschinenbau-Actiengesellschaft in Berlin-Moabit und Dessau (* D. R. P. Nr. 6508 vom 15. Januar 1879) eine originelle Schmiervorrichtung aus, deren Einrichtung die nachstehenden Holzschnitte verdeutlichen. Auf die Riemenscheibennabe wird ein ringförmiges Gehäuse a warm aufgezogen, in welchem durch drei dünne, radial stehende Blechschaufeln b ebenso viele Kammern gebildet werden, die nur durch kleine Oeffnungen in den Schaufeln am Umfang des Schmiergehäuses mit einander in Verbindung stehen. Drei in die Riemenscheibennabe gebohrte und stark versenkte Schmierlöcher müssen genau in der Schaufelrichtung liegen. Durch eine verschraubbare Füllöffnung wird der Apparat bis zu einer bestimmten Höhe mit Oel gefüllt. Beginnt sich nun die Riemenscheibe zu drehen, so nimmt die gerade unten stehende Schaufel einen Theil des Oeles mit, womit sich das zugehörige Schmierloch füllt. Textabbildung Bd. 234, S. 95 Der andere Theil des Oeles sucht entweder nach dem tiefsten Punkt des Schmiergehäuses zu flieſsen, oder er wird nach auſsen geschleudert und vom Gehäuseumfang mitgenommen. Ebenso leiten die beiden anderen Schaufeln das Oel in die betreffenden Schmierlöcher, doch hört die Schmierung schon nach wenigen Umdrehungen ganz auf. Beim Abstellen der Scheibe sammelt sich das Oel allmälig wieder im untersten Theil des Gehäuses, worauf sich bei dem neuerlichen Anlaufen derselben die Schmierung während den ersten Umdrehungen wiederholt. Die Vorrichtung schmiert ebenso verläſslich als sparsam; doch scheint sie für Riemenscheiben, welche längere Zeit lose laufen müssen, weniger geeignet zu sein als die früher beschriebenen Schmierbüchsen von Millet (*1877 226 467) und Saurel (*1879 231 13).