Titel: Doppelschieber-Steuerung von A. Shanks in London.
Autor: M.
Fundstelle: Band 234, Jahrgang 1879, S. 436
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Doppelschieber-Steuerung von A. Shanks in London. Mit Abbildungen auf Tafel 34. Shanks' Doppelschieber-Steuerung. Diese in Paris 1878 ausgestellt gewesene Dampfmaschinen-Steuerung (Fig. 1 und 2 Taf. 34) ist eine Abänderung der Meyer'schen Steuerung, indem auch hier durch Verstellung der Kantendistanz von Grund- und Rückenschieber die Expansion geregelt wird. Der Unterschied liegt in der zum Verstellen der beiden Hälften des Expansionsschiebers gewählten Vorrichtung sowie in der Verbindung derselben mit dem Regulator. Die beiden Hälften e und f des Expansionsschiebers tragen an ihren inneren Seiten schiefe Ebenen, welche mit schwalbenschwanzförmigen Nuthen versehen sind und mit denselben rechts und links (Fig. 2) je ein Keilstück k erfassen und so mit einander verbunden sind. Indem dann die Keilstücke k auf einer gemeinschaftlichen Führung enger oder weiter gestellt werden, nimmt die Gesammtlänge des Expansionsschiebers ef zu oder ab. Die Führung der Keilstücke k wird von einem auf der Expansionsschieberstange angebrachten Querstück gebildet, in welches die Keilstücke eingeschoben sind (Fig. 1); eine Zugstange r, welche die rohrförmig nach oben verlängerte Expansionsschieberstange durchsetzt, steht durch zwei Schubstangen mit den Keilen in Verbindung und schiebt dieselben, nach aufwärts gezogen, aus einander, beim Herabsinken zusammen. Diese Regulirungsstange r für normalen Gang muſs der Expansionsschieberstange gegenüber fix bleiben, also den gleichen absoluten Weg mit derselben zurücklegen; bei Veränderung der Umdrehungsgeschwindigkeit dagegen erhält sie eine relative Verschiebung durch den Regulator. Um dies zu bewirken, ist der doppelarmige Hebel h, an dessen einem Ende die Regulirungsstange r angreift, während am anderen Ende die Regulatorzugstange angebolzt ist, in einem mittleren Punkte in zwei seitlichen einarmigen Hebeln g gelagert, welche mit der nach aufwärts verlängerten Expansionsschieberstange in fester Verbindung stehen. Der feste Drehpunkt dieser beiden Hebel fällt mit dem Angriffspunkt der Regulatorzugstange nahe zusammen, so daſs beim Ruhezustande der letzteren die Hebel g und h annähernd ein festes, um gemeinsamen Drehpunkt schwingendes System bilden. So geht bei normaler Tourenzahl die Regulirungsstange r gleichmäſsig mit der Schieberstange auf und nieder und erhält die Stellung der Keile k sowie der Schieberplatten e und f unverändert; andererseits wird bei Verschiebung der Regulatorzugstange auch der Hebel g gegenüber den Hebeln h, die Regulirungsstange gegenüber der Schieberstange verschoben und der Expansionsschieber entsprechend verlängert oder verkürzt. M.

Tafeln

Tafel Tafel 34
Tafel 34