Titel: Brasseur's selbsttätiger Feuermelder.
Fundstelle: Band 235, Jahrgang 1880, S. 43
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Brasseur's selbsttätiger Feuermelder. Brasseur's selbstthätiger Feuermelder. Um einen selbstthätigen Feuermelder herzustellen, welcher ebenso sicher rasch um sich greifende, wie sich langsam verbreitende Brände anzeigt, wendet Brasseur nach dem Moniteur industriel, 1879 S. 467 zwei Zinkröhren an, welche zur leichtern Aufnahme der Wärme äuſserlich mit Lampenschwarz überzogen sind. Diese beiden parallelen Röhren sind auf einer Guſseisenplatte befestigt und an ihrem obern Ende durch eine Kupferschiene von einander getrennt, welche sich für gewöhnlich in einer gewissen Entfernung von einer Contactschraube befindet; die Schraube ist mit dem einen, die Schiene mit dem andern Pole einer Batterie verbunden, in deren Stromkreis eine elektrische Klingel eingeschaltet ist. Die eine Röhre ist leer, die andere mit Talg gefüllt und mit einem Pfropfen aus Siegelwachs verschlossen. Wenn nun eine plötzliche Temperaturerhöhung eintritt, so wird die leere, an beiden Enden offene Röhre die Wärme von innen und auſsen gut aufnehmen, sich also mehr als die mit Talg gefüllte Röhre erwärmen und ausdehnen, sich krümmen und die Kupferschiene mit der Stellschraube in Berührung bringen, so daſs die Klingel läutet. Wenn dagegen der Brand langsam um sich greift, so dehnt die Wärme beide Röhren anfänglich gleich stark aus, bis die Temperatur den Schmelzpunkt des Talges (33°) erreicht. Da dann der Talg schmilzt, so verhindert dies die weitere Ausdehnung der Röhre, welche ihn enthält, während die leere Röhre sich noch weiter ausdehnt, sich krümmt, die Schiene mit der Contactschraube in Berührung bringt und die Klingel in Thätigkeit versetzt. Die Regulirung dieses Apparates ist sehr einfach. Der Preis eines Apparates beträgt 3,20 M., wozu noch der Aufwand für die Klingel, eine kleine Batterie und die Leitung hinzukommt.