Titel: Rauhmaschine mit metallischen Kratzen.
Fundstelle: Band 236, Jahrgang 1880, S. 33
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Rauhmaschine mit metallischen Kratzen. Mit einer Abbildung auf Tafel 5. Groſselin's Rauhmaschine mit metallischen Kratzen. Die Firma Groſselin Vater und Söhne in Sedan (* D. R. P. Nr. 8360 vom 7. Mai 1879) hat die Anwendung einer neuen und eigenartigen Rauhtrommel patentirt, wodurch die mit derselben ausgerüstete Maschine ein Rauhen von allen bezüglichen Stoffen gestattet, und zwar mit einem und demselben Kratzenbeschlag alle Grade von zartem und kräftigem Rauhstrich zu erzielen erlaubt. In Fig. 18 Taf. 5 bezeichnet A die Rauhtrommel. Dieselbe bestellt aus zwei Armkreuzen oder Randscheiben, welche auf einer drehbaren Welle aufgekeilt sind und beispielsweise fünf Lager zur Aufnahme der Rollen b enthalten, die mit metallischen Kratzen (aus Eisen oder Kupfer) besetzt sind. Die gleichweit vom Trommelmittel abstehenden Rollenachsen tragen an jedem Ende Scheiben, über welche Riemen laufen, die jede Scheibe auf einem gleich langen Bogenstück berühren. Das eine Ende des Riemens auf der einen Seite der Maschine ist an einem Bolzen, der mit der Trommelscheibe verbunden ist, befestigt, während das andere Ende mit einer Schraube t in Verbindung gebracht ist, welche ein gröſseres oder geringeres Anziehen des Riemens gestattet. Der Riemen auf der anderen Seite der Maschine ist einerseits am Gestell, andererseits auch an eine Schraube s befestigt, so daſs durch letztere wieder ein gröſseres oder geringeres Anziehen des Riemens ermöglicht wird. Die Leitwalzen f für das Gewebe können nach Belieben verstellt werden, um dadurch den Druck des Gewebes gegen die Rauhtrommel zu reguliren. Beim Ingangsetzen der Maschine sind beide Riemen ganz lose, jede Kratzenrolle b berührt bei jeder Umdrehung einmal das Gewebe; durch den Widerstand des letzteren werden die Rollen in ihren Lagern gedreht. Zieht man den an der Trommelscheibe befestigten Riemen fest an, so bildet dieser Riemen eine Bremse und verbindet die Kratzenrollen fest mit den Armkreuzen bezieh. der Trommel. Die Rauhtrommel arbeitet dann in der gewöhnlichen Weise und mit voller Kraft. Löst man nun den Riemen, so nimmt die Energie der Rauhtrommel allmählich ab, bis der Riemen vollständig lose ist, worauf dann die Trommel auf das Gewebe blos in Folge des Beharrungsvermögens einwirkt, da dieses allein sich dann der rückdrehenden Bewegung der Kratzenrollen widersetzt. Zieht man endlich den Riemen an, dessen Enden auſserhalb der Rauhtrommel befestigt sind, so erhalten die Kratzenrollen eine Bewegung in einer zur Bewegungsrichtung der Trommel entgegengesetzten Richtung, und ist dabei der Riemen vollständig gespannt, so wälzen sich die Rollen b einfach auf dem Gewebe, ohne daſs sie dann eine bemerkbare Wirkung ausüben. An der Maschine kann ein Mechanismus für Differentialbewegung angebracht werden, um die Umdrehungsgeschwindigkeit der Cylinder zu beschleunigen oder zu verzögern.

Tafeln

Tafel Tafel 5
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