Titel: Entlasteter Drehschieber von M. Kohn in Wien.
Autor: M-M.
Fundstelle: Band 240, Jahrgang 1881, S. 1
Download: XML
Entlasteter Drehschieber von M. Kohn in Wien. Mit Abbildungen auf Tafel 1. [Entlasteter Drehschieber von M. Kohn in Wien.] Die wesentlichen Vortheile, welche die Drehschieber-Steuerung sowohl durch ihre constructive Einfachheit, als auch dadurch gewährt, daſs bei entsprechender Anordnung der Kantendistanzen jede beliebige Dampfvertheilung erzielt werden kann, werden leider durch die ungünstigen Erhaltungsverhältnisse des Dampfvertheilungsorganes selbst in den meisten Fällen der Anwendung so vollständig aufgehoben, daſs sich der Drehschieber im normalen Maschinenbau bisher noch nicht einzubürgern vermochte. Vielleicht gibt einen neuen Anstoſs hierzu die vorliegende, in Fig. 1 bis 3 Taf. 1 dargestellte Construction, welche sich speciell für kleine, schnell gehende Maschinen jedenfalls sehr gut verwenden läſst und wesentliche Vorzüge vor den unter dieser Gruppe noch ausschlieſslich verbreiteten Schiebersteuerungen besitzt. Der Drehschieber besteht hier aus zwei gegen einander gekehrten Kegelstumpfen, auf gemeinschaftlicher Welle aufgekeilt und mit dieser durch Kegelräder von der Schwungrad welle angetrieben. Jeder Kegelstumpf hat die in Fig. 3 aufgewickelt gezeichnete Mantelfläche mit den betreffenden Schlitzen für Ein- und Ausströmung in normaler Weise angeordnet. Durch Verbreiterung des mittleren Schlitzes der Fig. 3, Einströmfenster, läſst sich in bekannter Weise die Füllung beliebig vergröſsern und ebenso die Ausströmung durch Veränderung der betreffenden Kanten variiren; doch bedingt dies selbstverständlich ein Herausnehmen, unter Umständen ein Auswechseln des Schiebers. Verstellung der Füllungsgrade läſst sich übrigens ohne weiters durch Anbringung von Expansionskappen an den beiden Hahnenden erzielen und wurde hier nur aus Gründen der Einfachheit weggelassen. Es unterscheidet sich somit die vorliegende Steuerung principiell in nichts von der normalen Drehschiebersteuerung und nur die Construction des „Schiebers“ selbst zeigt eine gewisse Eigentümlichkeit. Die beiden Kegelstumpfe müssen, wie aus Fig. 1 ersichtlich, von entgegengesetzten Seiten auf die Spindel geschoben werden und sind mit zwischen gelegten Scheiben so zu reguliren, daſs sie gerade genügend abdichten, wenn die am Ende der Spindel befindliche Mutter fest angezogen wird. Dann bilden die beiden Körper ein festes Steuerorgan, welches bei der gewählten Anordnung der Einströmung an beiden Enden und der Ausströmung in der Mitte vollständig entlastet ist und doch beliebig fest gegen die Schleiffläche abgedichtet werden kann. Bei eintretender Abnutzung hat dann nichts weiter zu geschehen, als das Entfernen des hinteren Deckels, Lösen der Spindelmutter und Entfernen einer oder mehrerer Zwischen platten. M-M.

Tafeln

Tafel Tafel 1
Tafel 1