Titel: Walzwerk für Rillenschienen u. dgl.
Fundstelle: Band 240, Jahrgang 1881, S. 97
Download: XML
Walzwerk für Rillenschienen u. dgl. Mit Abbildungen auf Tafel 9. Bochumer Walzwerk für Rillenschienen u. dgl. Im Anschluſs an die beiden Einrichtungen, welche in D. p. J. 1880 238 * 23 und * 197 beschrieben sind, sei das Verfahren mitgetheilt, das der Bochumer Verein für Bergbau und Guſsstahlfabrikation in Bochum (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 11629 vom 13. Februar 1880) sich patentiren lieſs. Hier ist die Einrichtung (Fig. 3 bis 5 Taf. 9) so getroffen, daſs diejenigen Theile des Profiles, welche sich aus der Walze, wenn sie in richtiger Lage gewalzt würden, nicht ausheben lieſsen, vorher in einer anderen Lage, also zurückgebogen, daſs sie aus der Walze herauslaufen können, hergestellt werden und erst im Fertigkaliber in die richtige Lage sich umbiegen. Verfährt man nun so, ohne ein weiteres Hilfsmittel anzuwenden, so würde man ein Kaliber haben, welches unvollständig begrenzt ist. Die Vollständigkeit dieser Begrenzung erreicht man durch Anwendung eines Körpers, der nicht mit der gewöhnlichen Walze rotirt, nämlich durch die eingelegte façonnirte Führung f. Es geschieht, wie gesagt, das Umlegen derjenigen Profiltheile, welche sich nicht aus der Walze ausheben würden, erst und ausschlieſslich im Fertigkaliber und man wendet im Fertigkaliber, wie dies bei allen richtig geführten Walzprocessen üblich ist, naturgemäſs den schwächsten Druck an, so daſs die gesammte Streckung im Fertigkaliber eine geringfügige ist. In Folge dessen legt sich die Nase N willig und ohne groſsen Verschleiſs um die Führung f. Dabei ist gleichzeitig zu bemerken, daſs man auf diese Weise auch keinen störenden achsialen Druck in den beiden Walzen erzeugt. Diese Construction kann auch bei einem symmetrischen Profile angewendet werden.

Tafeln

Tafel Tafel 9
Tafel 9