Titel: Zur chemischen Technologie der Alkalien.
Fundstelle: Band 240, Jahrgang 1881, S. 218
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Zur chemischen Technologie der Alkalien. Zur chemischen Technologie der Alkalien. Die neueren Fortschritte in der Salinentechnik bespricht Mehner in der Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen, 1881 S. 77. Die gegen früher wesentlich leichtere Bauart der Gebäude, sowie die Vereinigung einer gröſseren Anzahl von Pfannen in einem Räume ist bis jetzt beibehalten, wie die neueren Siedehäuser auf den Salinen zu Inowraclaw, Egestorfhall bei Hannover, Schönebeck und zu Varangéville im östlichen Frankreich zeigen. Allerdings macht die Ueberdeckung gröſserer Räume entweder eine kostspielige Dachconstruction nöthig, oder sie bietet nicht hinreichenden Schutz vor den wechselnden Einwirkungen der Witterung, was für die norddeutschen Salinen hauptsächlich zu berücksichtigen ist. Auch werden die an den einzelnen Pfannen vorzunehmenden Ausbesserungen immer auf die übrigen in Betrieb befindlichen Pfannen durch Verunreinigung des Salzes unvortheilhaft einwirken, namentlich dann, wenn auch die Trockenpfannen in einem Raum vereinigt sind. Zu Schönebeck und auf der Saline Egestorfhall ist ferner noch der Eintritt des Broddens in die Arbeitsräume bei vollem Betriebe mehrerer Pfannen unter einem gemeinschaftlichen Dach, namentlich in der kälteren Jahreszeit, lästig geworden. Die Ursache für diese Erscheinung kann nur darin gesucht werden, daſs durch das Emporsteigen der heiſseren Wasserdünste der einen Pfanne sich zur Ausgleichung die schwerere atmosphärische Luft einen Weg durch einen benachbarten, mit weniger heiſsen Gasen erfüllten Broddenfang sucht und dabei die Gase der darunter arbeitenden Pfanne in den Arbeitsraum hineindrückt. Auf der Saline Dieuze in Lothringen hat sich dieser Uebelstand gleichfalls bemerkbar gemacht, weshalb man dort Satteldächer anlegte, um den Abzug der die Siedehäuser erfüllenden Wasserdämpfe zu beschleunigen. Die klimatischen Verhältnisse in Lothringen gestatten dieses Hilfsmittel, welches jedoch für die norddeutschen Salzwerke während der Wintermonate unzweckmäſsig erscheinen dürfte. Auf Salinen, deren Siedeproceſs in Folge des Gebrauches gesättigter Soole und wegen Darstellung gröberer Salzsorten in ruhiger Weise und mit verhältniſsmäſsig geringem Ausbringen, auf 1qm Pfannenfläche bezogen, geführt wird (wie auf den süddeutschen, den westfälischen Salinen und auch auf der Saline St. Nicolas bei Varangéville), ist die Abführung des Broddens selbstredend eine vollkommene, weshalb auch hier die Siederäume trocken und rein zu erhalten sind und durch das sonst bemerkbare starke Rosten des an den Betriebsvorrichtungen unvermeidlichen Eisenzeuges eine Verunreinigung des Salzes nicht herbeigeführt wird. Die räumliche Abgrenzung der einzelnen Pfannen unter einander, wenn auch nur in einfachster Weise durch schwache Holzwandungen, erscheint dagegen auf denjenigen Salinen, bei denen in Folge der Darstellung von Feinsalz ein beschleunigter Siedeproceſs und demgemäſs zeitweilig eine schnelle Entwicklung von Wasserdämpfen stattfindet, unerläſslich. Vortheilhaft erscheint die Verbrennung von Steinkohlen auf Planrosten, wobei gröſsere Räume für den laufenden Bedarf in unmittelbarer Nähe der Oefen nicht erforderlich sind, überhaupt aber auch die Befeuerung in einem tieferen Geschoſs zu ermöglichen ist, wie in dem neuen Sudhaus zu Ebensee im Salzkammergut, auf den lothringischen, den westfälischen und den hannoverschen Salinen. Hier, wie auf den ostfranzösischen Salinen, stehen die Pfannen in einem oberen Geschoſs des Gebäudes, welches bis zu dieser Höhe einen kräftigen Massivbau besitzt und die gesammten Feuerungsanlagen zu ebener Erde und gänzlich abgeschlossen vom Siederaum anzulegen gestattet. Auf denjenigen norddeutschen Salinen, welche sich groſser Treppenroste zur Verfeuerung erdiger Braunkohle bedienen, wo der gesammte Proceſs zur Darstellung feinkörnigen Salzes nicht länger als 24 Stunden in Anspruch nimmt und wo das Eindringen von Soole in den Feuerherd bei dem durch den schnellen Betrieb bedingten öfteren Lecken der Pfannen ein Heraustreiben des Herdmauerwerkes, ja der Fundamente des Gebäudes selbst erzeugt, hat sich diese Construction nicht bewährt. Bei Neubauten würde man sie nur dann mit Vortheil anwenden können, wenn die eigentliche Betriebs Vorrichtung, also die Feuerungsanlage und der unter der Pfanne befindliche Circulationsherd, durch tiefe, isolirende Gräben von dem Grundmauerwerk der Umfassungswände getrennt ist. Auch die Siedehäuser der neuerdings angelegten fiscalischen Saline zu Inowraclaw sind mit der Pfannensohle 2m,65 über den Boden gelegt, wobei man vermeiden wollte, die Salztrockenvorrichtungen zu tief in die Erde hinein zu bauen. Was nun die Construction der Siedepfannen selbst betrifft, so kann man annehmen, daſs im Allgemeinen der älteren, nämlich derjenigen der rechteckigen Pfannen, noch unverändert der Vorzug eingeräumt wird. In Bezug auf die Gröſse der Bodenfläche ist man auf den Feinsalzsalinen in der letzten Zeit zu einem gewissen Abschluſs in so fern gelangt, als man dieselben nicht unter 100qm baut, abgesehen von denjenigen Pfannen, welche zur Fabrikation von ganz besonders feinkörnigen Salzsorten, sogen. Tafelsalz, dienen sollen. Auf den Grobsalzsalinen ist die Fläche in der Regel gröſser. Zu Dieuze in Lothringen hat die Mehrzahl der Pfannen je 210qm, in dem neuesten Sudhause der Saline St. Nicolas bei Varangéville je 154qm, auf der Saline Egestorfhall bei Hannover je 98 oder 103qm, zu Schönebeck je 98qm; doch geben auch daselbst zwei Feinsalzpfannen von je 120qm Fläche einen guten Erfolg. Zu Inowraclaw haben die Feinsalzpfannen 131qm Bodenfläche. Auf den englischen Salinen schwankt die Gröſse zwischen 32 und 335qm. Auf den schwäbischen Salinen sind Pfannen von 70 bis 150qm im Betrieb. Von den Pfannen mit mechanischen Rührapparaten finden sich Beispiele zu Schönebeck, zu Inowraclaw, zu Dieuze und auf einigen Salinen Ostfrankreichs. Von den letzteren, in welchen ein stoſsweise wirkender Mechanismus das Salz nach zwei Seiten hin auswirft, war im J. 1878 eine Pfanne zu St. Nicolas bei Varangéville im Betrieb. Der Apparat von Pohl (1876 219 * 245) gibt kein reines Salz. Der Apparat von Thelen (1880 236 * 471. 1881 239 * 52) scheint in Salinen noch nicht eingeführt zu sein. Der Piccard'sche Apparat (1879 231 * 211) wurde zuerst ausgeführt auf der Saline Bevieux bei Bex in der Schweiz. Man besitzt dort Wasserkraft genug, um mit Hilfe einer Turbine den Mechanismus in Bewegung zu setzen; anderwärts würde eine Dampfmaschine zum Betriebe aufgestellt werden müssen. Da nun, wie ermittelt ist, zu einer Erzeugung von 1000t Salz auf dem Piccard'schen Apparat in 300 Siedetagen an Maschinenkraft 30e gebraucht werden, so hätte man für eine Saline mit einer Production von 63000t – wie zu Schönebeck – Maschinen und Kessel von etwa 2000e nöthigPiccard'sche Apparate mit Dampfbetrieb befinden sich in Nancy und Maine (vgl. Oesterreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1880 S. 637). diejenigen Motoren ungerechnet, welche die Hebung der Soole, die Trocknung des Salzes und die Magazinirung der fertigen Producte noch erfordern würden. Nach Angabe der Fabrikanten des Piccardschen Apparates wird ein solcher für eine Jahresproduction von 2500t Salz rund 86000 M. kosten, bezieh. für eine Saline zu 63000t Production die Anlagesumme von 2150000 M. allein für Apparate. Hierzu treten die Kosten der Bohrlöcher für Soolgewinnung, die der Soolbehälter, der Magazine und sonstigen Betriebsgebäude und, was noch besonders hervorzuheben, für die Trocknung des Salzes, endlich für den gesammten Grunderwerb, so daſs nach einem Ueberschlage die Einrichtung einer Saline mit der bereits angegebenen Production rund 4,5 Mill. Mark kosten würde. Die Amortisation und Verzinsung des Anlagekapitals berechnet sich mithin auf etwa 40 Pf. auf den Centner (8 M. auf 1t) Salz. Dazu kommt, daſs der Piccard'sche Apparat nur Salz von wunderbarer Feinheit liefert, ähnlich dem gemahlenen Steinsalz, und fast ebenso schön als das in den Rundpfannen zu Schönebeck und den Tafelsalzpfannen zu St. Nicolas hergestellte. In dem gröſsten Theile des nordwestlichen und einem groſsen Theil des nördlichen Deutschlands verlangt das Publicum aber grobes Salz. Ferner würde das Piccard'sche Salz zum Einpökeln von Fischen und Fleischwaaren nicht einmal brauchbar sein, weil es wegen seiner feinkrystallinischen Beschaffenheit viel zu leicht wegschmilzt. Auf fast allen deutschen Salinen hat man Hinterpfannen zur Benutzung der Abhitze der eigentlichen Siedepfannen und zur Erwärmung mittels der beim Siedeproceſs entweichenden Dämpfe angelegt. Auf der Saline Schwäbisch-Hall ist die Einrichtung der Siedehäuser auf eine erschöpfende Benutzung des Dampfes gegründet, der in einer Siedepfanne erzeugt wird und nun zur Darstellung von Salz in Dampfpfannen, sowie auch zur Trocknung des Salzes benutzt wird. Sonach setzt sich die ganze Siedebetriebseinrichtung zusammen aus einer Hauptsiedepfanne, einer Dampfsiedepfanne, zwei Rauchtrockenpfannen und zwei Dampftrockenpfannen, wobei die beiden Siedepfannen und zwei Rauchtrockenpfannen im ersten, die beiden Dampftrockenpfannen im zweiten Stock sich befinden, während zu ebener Erde der Herd für die Hauptsiedepfanne liegt. Zu St. Nicolas bei Varangéville befinden sich in den älteren Siedehäusern hinter den 7m breiten und 20 bis 22m langen Vorderpfannen kleinere, ebenso breite und etwa 15m lange Dampfpfannen, welche durch den Dampf der vorderen erwärmt werden. In zwei neuerdings hergerichteten Siedehäusern wurden zu einem Betriebe zwei kleine Tafelsalzpfannen von je 6m Länge und 2m,5 Breite mit fortdauernd lebhaftestem Betriebe und unter Fabrikation von 3stündigem Salz, mit einer groſsen 7m breiten, 20m langen Pfanne, in welcher 24stündiges Salz ohne Nachschlagen von Soole dargestellt wurde, vereinigt. Man hat also die Benutzung des Dampfes gänzlich aufgegeben und wohl mit Recht, denn das Ausbringen aus den Hinterpfannen entspricht nicht dem Aufwand an Kosten für das Herstellen der Pfanne und der Vergröſserung des Betriebsgebäudes. Auf denjenigen Salinen, welche gezwungen sind, eine sorgfältige Trocknung des Salzes herbeizuführen, und wo besondere Trockenapparate nicht vorhanden sind, verbietet sich selbstverständlich die Anordnung von hinter einander liegenden Pfannen und überall da, wo 24stündiges Salz in feiner Körnung erzeugt wird, erscheint die Verwendung des den Feinsalzpfannen entströmenden Dampfes nicht rationell, weil bei der während des Stör- und Soggeprocesses nicht unwesentlich wechselnden Temperatur dieses Dampfes jedenfalls eine unregelmäſsige Erwärmung der Dampfpfanne und dadurch ein ungleichmäſsiges Auskrystallisiren des Salzes erzielt werden würde. Auf der groſsen Saline zu Egestorfhall bei Hannover findet gleichfalls die Verwendung der Abhitze lediglich zu Trocknungszwecken statt. Auf der Saline Schönebeck nutzt man die Wasserdämpfe nur beim Rundpfannenbetriebe, aber allerdings hier mit vorzüglichem Erfolge aus. Die Abhitze wird auſser bei diesem Betriebe nur noch in einem einzigen Siedehause zur Grobsalzdarstellung, sonst lediglich zur Salztrocknung verwendet. Zu Schönebeck ist man in jüngster Zeit wiederum zu dem älteren Verfahren des Aufschlagens auf den Pfannenmantel zurückgekommen; doch hat man den Mantel an einem besonderen Sprengwerk aufgehängt, welches auf Säulen zu beiden Seiten der Pfanne ruht, sonst aber ganz frei im Gebäude steht, so daſs die Belastung des Mantels durch Salz Dicht den geringsten Einfluſs auf das Gebälk des Hauses ausüben kann. Der Mantel ist ganz flach construirt, an beiden Längsseiten mit geringer Neigung für das Abtropfen des Salzes, aus Bohlen zusammengesetzt, welche unbefestigt auf dem Mantelgeviert und einigen Unterstützungsbalken ruhen und im Falle von Reparaturen leicht entfernt werden können. Das Mantelgerüst ist so stark gebaut, daſs der Transport des Salzes nach der Trockenpfanne auf ihm stattfinden kann, zu welchem Zwecke auf jeder Seite eine Deckbahn angelegt ist, auf welcher der Salztransportwagen über der ganzen Pfanne entlang geschoben werden kann. Diese Einrichung hat sich gut bewährt, die Arbeit in der Pfanne kann ungehindert vom Salztransport weiter betrieben werden, eine Verzettelung von Salz und eine Verunreinigung des Arbeitsraumes durch Soole ist vermieden. Auch sind die Unterhaltungskosten für den Mantel sowohl, als für die ganze Salztransportvorrichtung sehr gering. Bei einer derartigen Anlage dient das Gebäude selbst nur zum Schutz gegen die Einflüsse der Witterung und kann deshalb ganz leicht construirt werden; der flache Mantel erleichtert die Uebersicht über den Siederaum, der nun, mit hohen Fenstern versehen, dem Arbeiter mehr Luft und Licht gewährt. Zu St. Nicolas schlieſsen sich an einen mittleren, gewölbten Raum, welcher dazu bestimmt ist, den Dampf nach dem mit verhältniſsmäſsig kleinem Querschnitt versehenen Broddenfang zu leiten, zu beiden Seiten horizontale Flächen, auf welche das Salz aufgebracht wird. Kleine Laden, die auf dem mit breitem Rand versehenen Bord ruhen, vervollständigen den Abschluſs der Pfanne. Auf den horizontalen Theilen des Mantels liegen Geleise für Transportwagen, welche direct in das unmittelbar hinter den Pfannen befindliche Magazin führen. Die Mäntel werden hier durch starke, auf dem Boden ruhende Hölzer gestüzt, was möglich ist, weil eine Bewegung der Pfannen wegen ihrer Gröſse nicht vorkommt und Ausbesserungen in Folge des langsameren Betriebes selten ausgeführt zu werden pflegen. Die Umkleidung der kleinen Tafelsalzpfannen ist sehr zweckmäſsig. Der eigentliche Holzmantel, welcher sich pyramidal zum Broddenfang erhebt, ist wie eine Art Kamin sehr hoch und zwar etwa 1m,5 vom Bord der Pfanne entfernt angebracht; jedoch befindet sich an dem Umgang desselben, rings um die Pfanne herum, ein Vorhang von wasserdichter Leinwand, welcher bis zum Bord herabreicht, das Austreten des Dampfes in den Arbeitsraum vollkommen verhindert und nach Belieben da, wo in der Pfanne gearbeitet werden soll, zurückgeschlagen werden kann. Mitten über der Pfanne befindet sich ferner ein hängendes Holzgerüst, auf welches man zum Abtropfen kleine, mit Salz gefüllte Kübel schiebt. Das Salz wird durch die stark sich entwickelnden Dämpfe auf diese Weise förmlich gewaschen. Auf denjenigen Salinen, welche nur grobkörniges Salz darstellen, wie auf den westfälischen und schwäbischen, genügt ein Stehenlassen des Salzes in den Abtropfkörben, um dasselbe auf die gewünschte Trockenheit zu bringen. Die norddeutschen Salinen trocknen das Salz mit gröſster Sorgfalt. Auf den lothringischen und ostfranzösischen Salinen ist dagegen die Salztrocknung mit besonderen Trockenvorrichtungen als nahezu beseitigt anzusehen. Diese auffallende Erscheinung mag ihren Grund haben in der groſsen Reinheit der verwendeten Steinsalzsoole, welche gar keine oder nur Spuren von zerflieſslichen Salzen enthält, in der Lockerheit des mittelgroben Productes und in den geringen Ansprüchen des Publicums. Man begnügt sich hier damit, das auf den Pfannenmänteln vorgetrocknete Salz 2 bis 4 Monate in den Magazinen lagern zu lassen, um es sodann als verkäufliche Waare zu behandeln. Das Salz hat indessen immer noch wenigstens 4 Proc. Wasser und würde in Norddeutschland schwer auf den Markt zu bringen sein. In Egestorfhall hat man unbeirrt an der alten Hordentrocknung festgehalten und erzielt mit dieser kostspieligen und umständlichen Methode allerdings ein Product, welches über allen Tadel erhaben ist. Auch hier wird freilich das Bestreben, ein schönes, trockenes Product zu erzielen, unterstützt durch die Verwendung einer gesättigten, von schädlichen Beimengungen gänzlich freien Soole (vgl. 1878 230 513). Die bisher in Betrieb gesetzten mechanischen Darrapparate sind immer noch mit sehr gewichtigen Fehlern behaftet, welche es fraglich erscheinen lassen, ob denselben eine allgemeinere Verwendung auf den Salinen in Aussicht steht. Abgesehen von der Kostspieligkeit der Anlage und der Unterhaltung erscheint doch wohl der Punkt der schwerwiegendste bei Beurtheilung ihrer Leistungsfähigkeit, daſs sowohl bei den Tüchertrockenapparaten, als namentlich auch bei den Centrifugen der Erfolg, d.h. die gute Trocknung des Salzes, sofort in Frage gestellt erscheint, sobald auch nur die geringste Unachtsamkeit der Arbeiter eine Veränderung im Gange des Trockenprocesses hervorruft. Am einfachsten und für den Arbeiter am verständlichsten bleibt immer die Trocknung auf einfachen eisernen Platten, die durch die Abhitze der Siedepfannen erwärmt werden. Auch wird eine Zusammenstellung der Kosten und sonstigen Betriebsergebnisse der gewöhnlichen Trockenpfannen, der Hordentrocknung, der Tücherdarrapparate und Centrifugen stets zu Gunsten der erstgenannten Methode ausschlagen. Die ganze Salzdarstellung selbst ist ein so einfacher Proceſs, daſs man auch nur einfache Hilfsmittel dazu nöthig haben wird. Darum erscheint der gröſste Theil der in dem letzten Jahrzehnt in der Salinentechnik eingeführten Neuerungen und Constructionen, mag er die Salzdarstellung oder Salztrocknung betreffen, viel zu kostspielig und zu complicirt, als daſs er bei der Geringwerthigkeit des darzustellenden Fabrikates auf eine allgemeine Verwendung für die Salzwerke haben könnte. Einfache rechteckige Pfannen von 100 bis 120qm Bodenfläche, mit Feuerungen, die den örtlichen Verhältnissen angepaſst sind; leichte und flache Pfannenmäntel zum Ausschlagen des Salzes, die an selbstständigen Sprengwerken hängen, damit das Betriebsgebäude von der leichtesten Art construirt werden kann; Isolirung der Betriebsvorrichtung im Inneren des Siedehauses; Anwendung von Luftbahnen zum Transport des Salzes nach einer in bekannter Weise mittels guſseiserner Platten hergestellten und durch Abhitze erwärmten Trockenpfanne; ein gemeinschaftlicher Hebepunkt des getrockneten Salzes durch maschinelle Anlagen behufs Transportes in die Magazine – dies dürfte im Groſsen und Ganzen das Project für eine Feinsalzsaline mit niedrigem Anlagekapital und geringen Unterhaltungskosten sein. Das Salzbergwerk bei Segeberg in Holstein ist wegen Zuganges zu groſser Wassermassen aufgegeben.