Titel: | Wohlenberg's Drehbankspindelstock. |
Fundstelle: | Band 244, Jahrgang 1882, S. 192 |
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Wohlenberg's Drehbankspindelstock.
Mit Abbildung auf Tafel 15.
Wohlenberg's Drehbankspindelstock.
Die übliche Sicherung der richtigen Lage der Drehbankspindel dadurch, daſs dieselbe
in der Vorder- und Hinterdocke in entgegengesetzt conischen Büchsen läuft und durch
eine Druckschraube am Zurückgehen gehindert wird, weist den Mangel auf, daſs die
Spindel nicht genügend gegen achsiale Verschiebungen in der Richtung zum Arbeitstück
gesichert wird, namentlich nicht, wenn die Büchsen etwas ausgeleiert sind. Dieser
Uebelstand macht sich besonders empfindlich bemerkbar beim Drehen langer,
freilaufender Gegenstände, wobei die Spindel sowohl von deren Gewicht, als auch von
dem Seitendruck des Drehstahles beansprucht wird. In diesen Fällen tritt leicht eine
ruckweise Bewegung ein, welche die Sauberkeit der Arbeit beeinträchtigt. In
einfachster Weise wird diesem Umstände nach dem Vorschlage von H.
Wohlenberg in Hannover (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 16474 vom 3. April 1881) durch
Einschaltung einer flachen Schraubenmutter zwischen das Vorgelegerad A (Fig. 17
Taf. 15) und die Stufenscheibe B begegnet, an welcher
Stelle der Spindel ein Gewinde aufgeschnitten ist. Die Mutter m ist so eingestellt, daſs sie die Nabe des
Vorgelegerades mit geringem Druck gegen die hintere Fläche der Vorderdocke preſst,
so daſs jede Verschiebung der Spindel nach dem Support hin ausgeschlossen ist.
Ist ein Auslaufen der Vorderbüchse eingetreten, so kann eine Verdrehung der Mutter
m, welche durch ausgesparte Schlitze ermöglicht
wird, die Spindel richtig nachstellen. Um hierbei zu verhindern, daſs die gegen die
Hinterdocke hin bewegte Spindel im Conus der Hinterdocke Luft bekommt, ist dieser
Conus, abweichend von der üblichen Methode, in gleichem Sinne wie der Conus der
Vorderdocke gerichtet, so daſs durch die Verschiebung der Spindel auch ein besserer
Schluſs in der Büchse der Hinterdocke erzielt wird. Da aber diese in der Regel einen
geringeren Verschleiſs wie die Vorderdocke aufweisen wird, so könnte in der ersteren
leicht eine Bremsung der Spindel auftreten. Um diese zu vermeiden, ist die Büchse
der Hinterdocke an ihren Enden mit Gewinde versehen und durch die Muttern n verstellbar.
Derselbe Zweck wird erreicht, aber nicht so einfach, wenn auf der Spindel mittels
Nuth und Feder ein Stellring angeordnet wird, welcher mittels einer Mutter gegen die
Docke angepreſst wird.