Titel: Bestimmung der im Werkkupfer enthaltenen fremden Elemente.
Fundstelle: Band 244, Jahrgang 1882, S. 301
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Bestimmung der im Werkkupfer enthaltenen fremden Elemente. Fresenius' Analyse des Werkkupfers. Zur Untersuchung des Werkkupfers behandelt R. Fresenius (Zeitschrift für analytische Chemie, 1882 S. 229) 100g desselben mit einer zur Auflösung genügenden Menge reiner Salpetersäure von 1,2 sp. G., bis keine Einwirkung mehr erfolgt, verdünnt dann mit Wasser, filtrirt, wäscht den Rückstand aus und füllt das Filtrat zu 2l auf. Den Rückstand spritzt man in eine Porzellanschale ab, gibt die Filterasche hinzu, verdunstet zur Trockne, bringt den Rückstand in einen Porzellantiegel, reibt etwa anhaftende Theilchen mit etwas kohlensaurem Natrium ab, welches man ebenfalls in den Tiegel bringt, setzt Schwefelkalium hinzu, schmilzt bei Luftabschluſs, behandelt die erkaltete Schmelze mit Wasser, filtrirt und wäscht den Rückstand aus. Diesen erhitzt man sammt dem Filter mit mäſsig verdünnter Salpetersäure, filtrirt, wäscht aus, verbrennt das Filter, erhitzt die Asche mit Salpetersäure, verdünnt und gibt das Filtrat zu der erst erhaltenen Lösung, hebt aber die Filterasche auf, welche einen Theil des Goldes enthalten kann. Die salpetersaure Lösung versetzt man mit wenig Salzsäure, läſst den etwa entstehenden Niederschlag von Chlorsilber absetzen, filtrirt und wägt als metallisches Silber. Die Lösung verdampft man mit Schwefelsäure zur Abscheidung des Bleies, fällt aus dem Filtrate das etwa vorhandene Wismuth mit Schwefelwasserstoff und aus der davon abfiltrirten Flüssigkeit durch Schwefelammonium die Metalle der vierten Gruppe. Die aus der Schmelze erhaltene Schwefelleberlösung fällt man mit Salzsäure, filtrirt, behandelt den Niederschlag sammt Filter mit Brom haltiger Salzsäure, filtrirt, wäscht aus, entfernt das vorhandene freie Brom mittels Ammoniak, säuert mit Salzsäure an, fällt bei 70° mit Schwefelwasserstoff, filtrirt die Schwefelmetalle ab, löst sie in schwach gelbem Schwefelammonium, filtrirt, verdampft die Lösung in einem Porzellantiegel zur Trockne, oxydirt den Rückstand vorsichtig mit rauchender Salpetersäure, verdampft zur Trockne, fügt Natriumhydrat und eine geringe Menge salpetersaures Natrium zu, schmelzt und bewirkt die Trennung des Antimons, Zinnes und Arsens nach dem Verfahren von H. Rose. Die Filter, durch welche man die Lösung der Schwefelmetalle in Schwefelammonium und die durch Salzsäure und Weinsteinsäure bewirkte Lösung des antimonsauren Natriums filtrirt hat, äschert man nach dem Auswaschen ein und behandelt die Asche, zu welcher man auch die oben aufbewahrte gibt, mit Königswasser. Man verdünnt, filtrirt, dampft zur Entfernung der Salpetersäure mit Salzsäure ein und fällt das Gold mit Eisenchlorür. Man versetzt 1l von der ersten Lösung, welche somit 50g Kupfer entspricht, mit 4 Tropfen Salzsäure. Wird hierdurch Chlorsilber gefällt, so läſst man absetzen und fügt nochmals Salzsäure hinzu, bis alles Silber ausgefällt ist, vermeidet aber erheblichen Ueberschuſs derselben. Die vom Chlorsilber, abfiltrirte Lösung versetzt man in einer Porzellanschale mit 85g reiner Schwefelsäure, verdampft, bis alle Salpetersäure verjagt ist, fügt Wasser zu und erwärmt, bis alles schwefelsaure Kupfer gelöst ist, filtrirt, wäscht den Niederschlag von schwefelsaurem Blei mit Schwefelsäure haltigem Wasser, dann mit (besonders aufzufangendem) Weingeist aus, wägt und prüft es mit einer ammoniakalischen Lösung von essigsaurem Ammon auf seine Reinheit. Die von schwefelsaurem Blei abfiltrirte Lösung füllt man zu 2l auf, bringt davon in 4 Kochflaschen je 0l,5, verdünnt mit der gleichen Menge Wasser, versetzt mit je 50cc Salzsäure von 1,12 sp. G., erwärmt auf etwa 70° und fällt mit Schwefelwasserstoff. Nach dem Erkalten bringt man den Inhalt der 4 Flaschen in eine tarirte, etwa 6l fassende Flasche, mischt und wägt. Zieht man von dem Gesammtgewicht das der leeren Flasche und das des Schwefelkupfers, dessen Menge man aus der des Kupfers berechnet, ab, so erhält man das Gewicht der in der Flasche vorhandenen Lösung. Nach dem Absitzen zieht man die über dem Niederschlag stehende Flüssigkeit so weit als möglich ab und wägt die Flasche mit dem Reste der Flüssigkeit zurück. Man filtrirt die abgezogene Lösung, verdampft sie in eine Porzellanschale, bis die Schwefelsäure gröſstentheils entwichen ist, erhitzt mit etwas Salpetersäure, versetzt mit Ammon, filtrirt, löst den Niederschlag in Salzsäure, fällt wieder mit Ammon und bestimmt in dem Niederschlage etwa vorhandenes Eisen durch Fällen aus der mit Weinsäure und Ammon versetzten Lösung mit Schwefelammonium und Ueberführen des Schwefeleisens in Eisenoxyd. Aus dem Filtrate fällt man auf Zusatz von essigsaurem Ammon und nach dem Ansäuern mit Essigsäure, Nickel, Kobalt und Zink. Den Niederschlag mit dem Reste der Lösung in der groſsen Flasche versetzt man bis zur stark alkalischen Reaction mit Alkalilauge, dann mit einer etwas Doppeltschwefelalkali haltigen Lösung von Schwefelnatrium, so daſs sicher alles Schwefelantimon und Schwefelarsen gelöst werden, und erwärmt gelinde. Nun verdünnt man stark mit Wasser, mischt, wägt, hebt die Flüssigkeit so weit als möglich ab und wägt die Flasche mit dem Niederschlage und dem Reste der Flüssigkeit zurück. Man filtrirt die abgehobene Flüssigkeit, säuert sie mit Salzsäure an, läſst absitzen, filtrirt den Niederschlag ab, wäscht ihn aus, behandelt ihn noch feucht mit Brom haltiger Salzsäure, verdünnt, filtrirt, versetzt mit Ammon, bis die Lösung farblos geworden ist, dann nach längerem Erwärmen mit Salzsäure. Aus der klaren Lösung fällt man jetzt die Metalle der 6. Gruppe mit Schwefelwasserstoff und trennt sie, wie vorhin angegeben wurde. Den Niederschlag von Schwefelkupfer bringt man jetzt auf das Filter, durch welches man die Flüssigkeit filtrirt hat, wäscht ihn mit Schwefelkalium oder Schwefelnatrium enthaltendem Wasser aus, löst ihn in Salzsäure unter Zusatz von Salpetersäure, filtrirt, verdampft die Lösung unter Zusatz überschüssiger Salzsäure auf dem Wasserbade zur Trockne, nimmt die Salzmasse mit Wasser auf und filtrirt. Den unlöslichen Rückstand, in welchem alles Wismuth als basisches Chlorwismuth enthalten ist, löst man in Salzsäure, fügt Kalilauge zu, bis die Flüssigkeit alkalisch ist, dann Cyankalium in einigem Ueberschuſs und Schwefelkalium. Es scheidet sich das Wismuth als Schwefelwismuth aus, während das noch beigemischte Kupfer gelöst bleibt. Da das Schwefelwismuth etwas Schwefelnickel enthalten kann, löst man es in Salpetersäure, fällt die verdünnte Lösung mit Schwefelwasserstoff und bestimmt das nun reine Schwefelwismuth entweder als solches, oder indem man es in Wismuthoxyd überführt. Man versetzt ferner 400cc der ursprünglichen Lösung, entsprechend 20g Kupfer, mit Ammon, bis der gröſste Theil der freien Salpetersäure abgestumpft ist, dann mit einigen Tropfen einer Lösung von salpetersaurem Barium und läſst längere Zeit warm stehen. Enthielt das Kupfer Schwefligsäure, so erhält man einen Niederschlag von Bariumsulfat. Zur Ermittlung sehr geringer Mengen muſs man das Kupfer nach Hampe's Vorschlag im Chlorstrome behandeln, wobei jedoch die Anwendung von vulkanisirtem Kautschuk auszuschlieſsen ist. Schlieſslich verdampft man 400cc der ersten Lösung (20g Kupfer entsprechend) wiederholt mit Salzsäure, um die Salpetersäure zu entfernen, verdünnt mit etwa 1200cc Wasser, fällt bei 70° mit Schwefelwasserstoff, bringt das Ganze in eine gewogene, etwa 2l fassende Flasche, spült nach, mischt und wägt. Man läſst absitzen, zieht so viel als möglich von der überstehenden Flüssigkeit ab und wägt die Flasche mit dem Niederschlage und dem Reste der Lösung zurück. Die abgehobene Flüssigkeit wird filtrirt, unter wiederholtem Zusatz von Salpetersäure auf einen kleinen Rest abgedampft und etwa vorhandene Phosphorsäure mittels Molybdänsäure bestimmt.