Titel: E. Dietrich's Stampfmaschine für Asphaltpflaster.
Fundstelle: Band 245, Jahrgang 1882, S. 319
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E. Dietrich's Stampfmaschine für Asphaltpflaster. Mit Abbildungen im Text und auf Tafel 23. E. Dietrich's Stampfmaschine für Asphaltpflaster. Textabbildung Bd. 245, S. 319 Um ein gleichmäſsiges Stampfen von asphaltirten Straſsen zu ermöglichen, hat Prof. E. Dietrich in Berlin (*D. R. P. Kl. 19 Nr. 16422 vom 2. Juni 1881, Oesterreichisches Patent vom 4. April 1882 u.a.) den nachstehend und in Fig. 11 bis 14 Taf. 23 skizzirten Apparat construirt, mit dessen Hilfe eine durchaus gleichartige Verdichtung des Asphaltpulvers dadurch erreicht wird, daſs alle Theile der Straſsenfläche gleich oft getroffen werden und alle Stampfen aus gleicher Höhe herabfallen. Der Apparat zeigt daher alle durch unregelmäſsige Ausbreitung des Asphaltpulvers entstandenen Ungleichheiten und zwingt somit die Arbeiter zur gleichmäſsigen Vertheilung des Pulvers; dasselbe wird vor Beginn der Stampfarbeit nur mittels einer leichten geheizten Handwalze überfahren und angedrückt. Der Apparat läſst je nach der Tagestemperatur und der Schwere des späteren Wagenverkehres durch entsprechende Einstellung gröſsere oder geringere Hubhöhe zu. Der eigentliche Stampfapparat ruht, um jegliche Belastung der noch unfertigen Straſse zu vermeiden, auf einem etwa 7m langen Wagen a, welcher durch 4 kleine Rollen getragen wird und nach Belieben in der Längs- oder Querrichtung. der Straſse aufgestellt und verschoben werden kann. Die in zwei oder mehreren Reihen angeordneten Stampfen b sind so gegen einander versetzt, d.h. ihre Ränder überdecken sich derart, daſs beim Vorrücken kein Theil der Straſsenbahn ungestampft bleibt. Die Stampfen werden durch Zahnstangen, in welche Getriebe eingreifen, oder durch Daumen gehoben; im ersteren Falle wird das sichere Eingreifen von Zahnstange t und der nur theilweise mit Zähnen besetzten Zahnräder z (Fig. 12) dadurch erreicht, daſs an letzteren befestigte kurze Daumen d die Zahnstange anheben und so die Zähne in einander leiten. Um das Auswechseln und zeitweise Erhitzen der Stampfen zu vermeiden, haben dieselben eine konisch eingepaſste und gut angeschraubte Unterlage von Hartholz o. dgl. erhalten, welche mit dünnem Stahlblech bekleidet ist. Die geringe Fälligkeit des dünnen Stahlbleches und des Holzes, Wärme zu leiten, und der Umstand, daſs die einzelnen Stampfe unmittelbar nach dem Fallen durch kleine, an den Zahnrädern befestigte Daumen wieder angehoben werden, ermöglicht die Anwendung ungewärmter Stampfen. Das Aufheben der Stampfen erfolgt durch Kurbelbetrieb, durch einen Motor o. dgl.; bei Kurbelbetrieb stehen die Arbeiter auf Trittbrettern, welche an den Wagen angehängt sind. Die Verschiebung der Maschine auf dem langen Wagen geschieht selbstthätig [unter Anwendung einer Zahnstange e am Wagen a, nachdem zuvor sämmtliche Stampfen aufgehoben wurden. Die Stampfen fallen dann, um eine zu starke Erschütterung der Betonunterlage zu vermeiden, nicht gleichzeitig, vielmehr nach einander in schneller Folge und werden, um gleichmäſsigeren Kraftaufwand zu haben, auch nach einander angehoben. Der Apparat kann sowohl beim Neubau, als auch bei der Unterhaltung der Asphaltstraſsen Anwendung finden, in letzterem Falle in der Weise, daſs bei heiſser Sommertemperatur oder nach vorheriger künstlicher Erwärmung die höher stehenden Theile der alten wellenförmigen Bahn durch Nachstampfen hinunter getrieben werden. Der ganze Apparat wird zum Zweck des Transportes dadurch fahrbar gemacht, daſs gewöhnliche Wagenräder und Achsen unter die Träger des langen Wagens a geschoben werden.

Tafeln

Tafel Tafel 23
Tafel 23