Titel: Lassance's elektrische Uhr.
Autor: E–e.
Fundstelle: Band 245, Jahrgang 1882, S. 327
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Lassance's elektrische Uhr. Lassance's elektrische Uhr. Aehnlich wie früher FoucaultVgl. Dub: Anwendung des Elektromagnetismus, Berlin 1873 S. 778, nach Du Moncel's Exposé des Applications de l'Électricite., jedoch einfacher und zweckmäſsiger hat jetzt Lassance nach der Lumière électrique, 1882 Bd. 6 S. 574 eine Anordnung für elektrische Uhren angegeben, welche bewirkt, daſs der Elektromagnet, der dem Pendel die durch Reibung u.s.w. verbrauchte Kraft wieder zu ersetzen hat, nur während des Niederganges des Pendels auf dieses wirkt und dasselbe am Aufsteigen nicht hindert. Lassance erreicht dies, indem er am oberen und am unteren Ende der Pendelstange je eine Contactfeder anbringt und dafür sorgt, daſs dieselben in den beiden äuſsersten Bogen sich jede auf bezieh. an einem Contacte befindet und in dieser Stellung unter Vermittelung der metallenen Pendelstange den Strom durch den Elektromagnet schlieſst, so daſs dieser anziehend auf eine an der Pendelstange angebrachte und wie sonst die Linse zur Regulirung der Schwingungsdauer auf der Pendelstange höher und. tiefer stellbare Eisenmasse wirkt und dadurch zum Niedergehen veranlaſst; sowie aber das Pendel etwas nach abwärts gegangen ist, verlassen jene Federn ihre Contacte und der Strom würde dabei wieder unterbrochen werden, wenn nicht vorher schon eine neue Schlieſsung der Batterie durch die Rollen des an der tiefsten Stelle des Schwingungsbogens aufgestellten, aufrecht stehenden Elektromagnetes herbeigeführt worden wäre, indem sich nämlich der angezogene Anker des Elektromagnetes auf ein Metallstück aufgelegt hat. Eine dritte Schlieſsung der Batterie, und zwar eine die Rollen des Elektromagnetes nicht enthaltende und deshalb viel geringeren Widerstand besitzende, wird hergestellt, wenn sich das Pendel seiner tiefsten Stellung nähert; denn da berührt die obere Contactfeder einen mittleren Contact und gleichzeitig streift die untere über den Ankerhebel des Elektromagnetes hin; zufolge des so hergestellten kurzen Schlusses wird der Anker des Elektromagnetes von den Polen abgerissen und dadurch die zweite Schlieſsung des Stromes durch die Elektromagnetrollen abgebrochen, während gleich darauf auch der kurze Schluſs aufhört und ein neuer Stromschluſs erst wieder hergestellt wird, wenn das Pendel am Ende seines aufsteigenden Schwingungsbogens anlangt und die Contactfedern wieder Contact machen. Der beabsichtigte Zweck wurde also von Lassance dadurch erreicht, daſs er die Pendelstange mit ihren Contactfedern in ihren beiden äuſsersten Stellungen links und rechts die Schlieſsung des Stromes durch den Elektromagnet zwar einleiten läſst, daſs aber die Pendelstange die Schlieſsung des Stromes nicht während seiner ganzen Wirkungszeit zu erhalten braucht, letzteres vielmehr durch den Elektromagnet selbstthätig besorgt wird, bis zur rechten Zeit die kurze Nebenschlieſsung den Elektromagnet wieder unwirksam macht. – Vom elektrischen Gesichtspunkt aus lieſse sich übrigens die Anordnung noch etwas vereinfachen; denn der eine Pol der Batterie könnte bleibend mit der Pendelstange verbunden und dann die Feder an dem einen Ende der Stange und die zugehörigen Contacte weggelassen werden. E–e.